
Teil 1:

Teil 2:
Teil 3:
Teil 4:
Teil 5:
Eine Frau, ca 60 Jahre alt, kam zu mir in die Apotheke und wollte Ohrstöpsel kaufen. Welche ich ihr empfehlen könnte, wollte sie wissen.
Ich erwiderte:
“Von Ohropax, die…”
Ich konnte meinen Satz nicht beenden, denn sie hatte das starke Bedürfnis, mich sofort genervt zu unterbrechen:
“Nicht die von Ohropax, die mag ich nicht!”
Ich versuchte ihr zu erklären, dass es von Ohropax verschiedene Sorten gäbe. Das schien sie aber nicht zu interessieren, denn sie schenkte mir keine Beachtung mehr. Stattdessen begutachtete sie lieber die Silikonohrstöpsel, die an der Kasse auslagen.
Aber Silikonohrstöpsel? Nein! Die wollte sie natürlich nicht. Silikonohrstöpsel wären - laut ihr - nämlich absolut unhygienisch. Dass man diese nach Gebrauch säubern könnte, spielte da auch nicht wirklich eine Rolle. Stattdessen wollte sie lieber die einen haben. Die einen, deren Namen sie aber nicht mehr wusste. Die wären zwar auch aus Silikon, aber da wäre ja noch Watte rum. Das macht das ganze natürlich gleich viel hygienischer. Hmm.
Warum, das erschloss sich mir nicht so ganz. Aber ok. Whatever. Die Kundin ist Königin.
Jede Diskussion mit ihr schien zwecklos.
Manche Menschen gehen nur in die Apotheke, weil sie hier ihren Frust abladen und irgendjemanden niedermachen wollen. Ja, bitte! Verschwende meine Zeit.
Trotzdem machte ich mir die Mühe, für sie im Internet zu recherchieren, wie die gewünschten Ohrstöpsel wohl heißen mochten. Mit etwas Aufwand fand ich sie online, konnte sie aber nicht bei uns über das System bestellen, da der Großhandel sie nicht vorrätig hatte.
Das gefiel ihr nicht. Überhaupt nicht.
Sie stand daraufhin mindestens eine Minute vor mir, ohne auch nur ein Wort zu sagen und ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.
Die wattelosen Silikonöhrstöpsel hielt sie in ihrer Hand. Sie sah aus, als überlegte sie, ob sie nun doch die “unhygienischen” kaufen sollte.
Ich wartete und wartete. Darauf, dass sie mir entweder sagte, sie nehme diese in ihrer Hand, oder, dass sie mir nicht länger mit ihrer unfreundlichen Art auf die Nerven ginge und sich endlich verabschiedete.
Doch sie hatte nicht vor zu gehen...
Plötzlich schlug die Stimmung um. Von schlecht zu schlechter.
“Na, was ist denn jetzt? Ich warte, dass Sie mir jetzt endlich mal welche empfehlen!”
Völlig erstaunt, versuchte ich freundlich zu bleiben.
“Wie ich vorhin sagen wollte, würde ich Ihnen die Ohropax Color empfehlen.
“Na, dann zeigen Sie sie doch endlich mal her!”, giftete sie mich an.
Ich Wunsch war mir Befehl.
Sie warf einen Blick auf die Ohrstöpsel, wirkte, als fühlte sie sich von mir verarscht, drehte sich um und ging ohne ein Wort zu sagen.
Ich war bass erstaunt und freute mich gleichzeitig, dass ich endlich aus dieser anstrengenden Situation heraus durfte.
Doch zu früh gefreut, dabei sollte es nämlich nicht bleiben. Kurz bevor sie die Apotheke verließ, drehte sie sich um und brüllte mich an.
“So unfreundlich wurde ich noch nie bedient. Der Kunde ist König!”
JETZT HATTE ICH DIE FAXEN DICKE!
“Sie sind kein Kunde. Sie haben schließlich nichts gekauft.”
Fand sie nicht so toll.
Sie schrie, dass sie mit dem Chef reden wolle, weil ich keine Lust habe, ihr Ohrstöpsel zu empfehlen. Ich erwiderte, dass ich ihr sehr wohl welche empfehlen wollte, sie aber nicht wirklich Interesse daran hatte, mit mir gemeinsam die richtigen Ohrstöpsel zu finden.
“Holen Sie jetzt sofort Ihren Chef!”
In solchen Situationen frage ich mich immer, warum manche Leute meinen, so mit einem umgehen zu müssen. Was läuft bei denen falsch?
“Der Chef ist leider nicht da!”
Ich lächelte zuckersüß und zuckte mit den Achseln.
Komischerweise machte sie auch das nur noch wütender. Sie wollte sich jetzt aber unbedingt über mich beschwerden. Bei wem war ihr mittlerweile egal.
Warum dann nicht einfach bei meinem Kollegen? Der war ja schließlich da. Also verlangte sie, mit ihm zu sprechen.
Mein Kollege schien darauf nicht unbedingt scharf zu sein, weil er ihr unmögliches Verhalten mitbekommen hatte, aber er schenkte ihr dennoch ein offenes Ohr — am anderen Ende der Apotheke.
Ich bekam nur noch mit, wie sie wütend die Apotheke verließ und schrie
“Nicht mal eine Entschuldigung bekommt man hier!”
Da waren wir uns dann doch noch einig, denn eine Entschuldigung hätte ich tatsächlich gerne bekommen.
Es ist wirklich traurig, dass manche Menschen meinen, so mit einem umgehen zu müssen. Wer es nicht schafft, respektvoll mit anderen umzugehen, sollte gar nicht mit anderen umgehen.
Teil 10:

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Ich denke, jeder kann daraus etwas lernen. Ich zumindest habe beim Schreiben einiges gelernt.
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