Oder https://publikum.net/vierzig-jahre-klimaschadenspolitik/ revisited.
Vor 45 Jahren, Ende der 70er, Anfang der 80er, habe ich mich gefragt, wie und zu welchen Kosten eine klimafreundliche Energiepolitik möglich wäre. Es war die Zeit von Petra Kelly, den ersten Grünen als „Revoluzzer“ und der Anti-Atom-Bewegung. Heute, 2025, stehe ich erneut wie ein Fragezeichen in der Landschaft: Erneuerbare Energien sind längst günstiger und effizienter als fossile Brennstoffe – und trotzdem klebt die Welt weiterhin an Kohle, Öl und Gas.
Technisch hat sich seit damals alles verändert. Damals waren Solarthermie, Windkraft und Bleibatterien teuer und ineffizient, Photovoltaik praktisch nur für Satelliten nutzbar. Heute kann ein Wohnhaus seinen Strom nicht nur selbst erzeugen, sondern speichern und bei Bedarf auch ins Netz einspeisen. Photovoltaik kostet aktuell etwa 3–6 Cent pro Kilowattstunde, Speicherenergie rund 10 Cent – wirtschaftlich konkurrenzfähig und umweltfreundlich.
Die Fortschritte der letzten Jahre – etwa der zeitweise beschleunigte PV-Ausbau während der Corona-Pandemie und die teilweise Energiewende unter Robert Habeck – waren weitgehend durch äußere Umstände getrieben, nicht durch konsequente politische Entscheidungen. Heute, 2025, unter Katharina Reiche, deutet vieles darauf hin, dass die sogenannte „Klimaschadenspolitik“ fortgesetzt wird: fossile Strukturen bleiben geschützt, erneuerbare Potenziale werden nur zögerlich genutzt.
Deutschland nutzt weiterhin nur einen Bruchteil seines Solar- und Windpotenzials. Windkraftausbau wird verzögert, Flächen für Photovoltaik zu wenig erschlossen, während gleichzeitig für Braunkohle Dörfer abgerissen und Menschen enteignet werden. Die Widersprüche sind kaum rational erklärbar.
Die wirtschaftlichen Argumente für fossile Energien existieren längst nicht mehr. Solar- und Windenergie sind kostengünstiger, emissionsfrei und schaffen Arbeitsplätze – dennoch werden sie politisch ausgebremst. Die Erfolge der letzten Jahre kamen größtenteils durch äußere Umstände, nicht durch konsequentes Handeln.
Die entscheidende Frage bleibt: Warum blockieren wir eine Technologie, die sauber, effizient und wirtschaftlich sinnvoll ist? Solange alte Strukturen geschützt werden, drohen wir die Chancen der Energiewende zu verpassen – und die Klimakrise weiter zu verschärfen.
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