Der katholische Bischof Bätzing scheint sich immer mehr in einem Kämpfer gegen die „teuflische“ AfD zu gefallen und scheint dabei gar nicht zu bemerken, dass er sich immer mehr als Christ, der er doch als Bischof sein sollte, disqualifiziert. Böse Zungen werden sagen, wenn die katholische Kirche – gleiches gilt auch für die evangelische Kirche – die eigenen innerkirchlichen Probleme nicht mehr lösen kann, muss man sich neue Feindbilder erschaffen, um von dem eigenen Unvermögen abzulenken. Die Art und Weise, wie sich dieser Bischof mittlerweile parteipolitisch äußert, lässt für viele Kirchenmitglieder die Frage aufkommen, ob dieser Bischof sich doch nicht mehr um den Zustand seiner eigenen Kirche kümmern sollte. Die zweite Frage, die noch gefährlicher für die Kirche ist, lautet für viele Christen, ob sie dieser parteipolitisch eingefärbten Kirche überhaupt noch angehören sollten.
Ein neuer Höhepunkt der spalterischen Tätigkeit dieses Bischofs ist eine erneute Auseinandersetzung mit der AfD, die erwartungsgemäß nicht ohne eine Reaktion der angegriffenen Partei geblieben ist. Der Bischof – man sollte meinen, dass ein Bischof Hirte seiner Gläubigen und nicht ein politischer Agitator ist – verbreitete die Meinung, dass die AfD bei einer Regierungsübernahme gegen die Kirche arbeiten werde. Nun muss man dabei unterscheiden, ob eine Partei gegen christliche Kirchen eingestellt ist oder ob es sich um eine Auseinandersetzung handelt, die nicht das Christentum betrifft, sondern sich gegen eine organisatorische Einrichtung, die sich Kirche nennt, richtet. Einer Institution, die vorgibt christlich zu sein, in Wahrheit sich aber nicht christlich verhält, kann man nur noch mit kritischer Distanz begegnen. Einseitige Hetze gegen politisch Andersdenkende sind mit Sicherheit kein besonderer Hinweis auf christliches Verhalten. Denn was bedeutet es, wenn ein Bischof nicht mehr akzeptiert, dass die eigenen Kirchengemeinden Mitglieder haben, die sehr unterschiedliche parteipolitische Auffassungen vertreten und meint, ihm missliebige Gemeindemitglieder beschimpfen zu können. Wahrscheinlich ist es für Bischof Bätzing neu, dass es Persönlichkeiten gibt, die sich nicht mehr von Kirchenführern beschimpfen lassen und die deutlich zu erkennen geben, dass auch ein Bischof nicht sakrosankt ist.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD in Sachsen-Anhalt, Hans-Thomas Tillschneider brachte es auf den Punkt, indem er diesen Bischof mit dem Teufel in Verbindung brachte. Nachdem Bischof Bätzing wiederholt, dazu aufforderte, nicht die AfD zu wählen und feststellte: „Ich rate aber, diesen Spaltern nicht noch mehr Stimmen in unserem Land zu geben“, konterte Tillschneider: „Wer die klare Trennung zwischen Wahrheit und Irrtum, Licht und Dunkelheit, Rechtleitung und Irreführung als Spaltung kritisiert, ist kein Apostel Jesu Christi, sondern vom Teufel geschickt“. So neu ist dieser Gedanke nicht, hatte bereits Martin Luther den damaligen Papst Leo X. als Antichristen bezeichnet.
Tillschneider wies zurecht darauf hin, dass es unverständlich sei, wenn der Bischof ein Viertel, in Sachsen-Anhalt sogar die Hälfte der Bürger schlecht macht, gleichzeitig von einer gesellschaftlichen Spaltung redet. Und Tillschneider führte weiter aus, dass sich die katholische Kirche aktuell nicht mehr von der evangelischen Kirche unterscheidet, die ebenfalls meint, ein einseitiges parteipolitisches Weltbild verkünden zu müssen.
Tillschneider verwies gegenüber Bischof Bätzing auf den 2. Korintherbrief: „Der Satan verstellt sich als Engel des Lichtes“. Er traf damit das aktuelle Problem auf den Punkt.
Ausgesprochen weltlich kleinkariert kam die Erwiderung des Bischofs über seinen Pressesprecher, Mathias Kopp, der in einer Pressemitteilung der KNA wie folgt zitiert wird: „Ich frage mich ernsthaft, ob der stellvertretende Fraktionsvorsitzende heute Morgen falsch aufgestanden ist und zu heiß geduscht hat“. Er soll weitergesagt haben: „Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.“ Wenn das die einzige Reaktion eines Bischofs auf ein grundsätzliches Problem sein sollte, dann würde es zeigen, wie substanzlos die Argumentation einiger katholischer Bischöfe aktuell geworden ist. Und das wäre ein erschreckender Befund über diese Kirche, die damit zu erkennen geben würde, dass sie keine Zukunft mehr hat. Dies wollen wir allerdings jetzt noch nicht glauben.
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