Berlin - Freitag, den 1. Oktober 2021 |
@Berlin @KarlLauterbach #Inzidenzwerte
#Inzidenz #Corona #CoronaUpdate #Intensivstationen
- Lauterbach warnt: Coronavirus noch nicht in Griff - 2G nötig?
- Lehrerverband fordert weiterhin Maskenpflicht im Unterricht
- Inzidenz bei Jugendlichen am höchsten! - Inzidenzwert nach Altersgruppe
- RKI meldet 10.118 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 64,3
- Update aus der Hauptstadt
- Situation auf den Intensivstationen
Lauterbach warnt: Coronavirus noch nicht in Griff - 2G nötig?
Epidemiologe und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich gegen die Lockerungen der Maßnahmen aus. Dem Kölner Stadt Anzeiger sagte er gegenüber, "Immer noch sind 30 Prozent der Unter-60-Jährigen nicht geimpft. Wir unterschätzen diese enorme Zahl". Er warnte vor einer weiteren Corona-Welle im Herbst/Winter und fordert eine strikte 2G-Regelung.
Laut Lauterbach seien die Zahlen der Ungeimpften zu hoch. "Das Virus wird sich weiter ausbreiten in der kalten Jahreszeit, in der sich das Leben wieder in geschlossene Räume verlagert", sagte er weiter.
Nach den heute aktuellen Zahlen (RKI) sind 78,9 Prozent der Volljährigen mindestens einmal geimpft und 75,1 Prozent sind vollgeimpft. Bei den 12- bis 17-Jährigen sind 41,9 Prozent mindestens einmal geimpft und 34,6 Prozent wurden vollständig geimpft. (Gesamtquote min. einmal 68,1% | vollgeimpft 64,6%)
Die Durchbruchsinfektion würde zudem stark unterschätzt werden, er verwies dazu auf eine Studie aus den USA, welche zeigen würde, dass infizierte Geimpfte und ungeimpfte Infizierte etwa die gleiche Viruslast hätten. Damit wären beide auch etwa gleich ansteckend.
Besonders betonte er, "Die Menschen denken, wir hätten das Virus im Griff, das Gegenteil ist der Fall: Die Probleme sind nicht gelöst".
Damit man "gut durch den Winter" kommt plädierte Lauterbach für eine 2G-Regelung. Damit würden nur noch genesene oder geimpfte Zutritt zu vielen Orten bekommen. Zudem sprach er sich für ein "konsequentes Testen" aus. Die Bereitschaft zum Impfen soll "auch mittels einer besseren medizinischen Aufklärung" erhöht werden.
Lehrerverband fordert weiterhin Maskenpflicht im Unterricht
In einem Beitrag beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) forderte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Heinz-Peter Meidinger die Beibehaltung der Maskenpflicht. Zurzeit sei das Ausbruchsgeschehen in den Schulen noch recht gut kontrollierbar. Von weiteren Schulschließungen "gehen wir nicht" aus, sagte er dem RND.
Auch die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) plädiert für die Maskenpflicht, so sagte die GEW-Chefin Maike Finnern dem RND, "Die Maskenpflicht als ein Teil des Maßnahmenbündels ist abhängig vom Infektionsgeschehen sinnvoll." Eine flächendeckende Ausstattung der Schulen mit Luftfiltern ist eine Forderung, welche beide Verbände nochmals erneuerten.
In einigen Bundesländern entfiel bereits die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, dies wurde von der Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht.
Bayern will die Maskenpflicht in der kommenden Woche beenden, zumindest im Unterricht. Auch Baden-Württemberg überlegt, ob ein solcher Schritt erfolgen soll. Im Saarland muss ab heute generell keine Maske mehr in der Schule getragen werden. Berlin hebt die Pflicht ab Montag für Schüler bis einschließlich der 6. Klasse auf und in Brandenburg ist dies bereits schon so.
Ob diese Entscheidung jedoch wirklich sinnvoll ist, kann erst die Zeit zeigen.
Inzidenz bei Jugendlichen am höchsten! - Inzidenzwert nach Altersgruppe
Auch wenn die Infektionszahlen in den jungen Altersgruppen fallen, sind diese teilweise immer noch doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung.
In der Altersgruppe 10 bis 14 Jahre lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Kalenderwoche (38) bei 168, bei den 5- bis 9-Jährigen lag der Wert bei 139. Im Altersbereich bis einschließlich 19 Jahre ist nur die jüngste Altersgruppe (0 bis 4 Jahre) unterhalb des deutschlandweiten Durchschnitts-Inzidenz-Wertes.
Schaut man sich die Inzidenzwerte für die Wochen 28-38 an, so sieht man das ab der Kalenderwoche 35 alle Werte (Altersgruppe 0-34) zurückgegangen sind, dabei sind die Werte unter den Jugendlichen immer noch die höchsten. Nachdem die Werte in der Spitze bei 227 lagen (10-14 Jahre) ist der aktuelle Höchstwert bei 168.
Schaut man sich die zweite Grafik (40-90+ Jahre) zu diesem Thema an, so stellt man fest: Die meisten Altersgruppen über 40 Jahre sind während der letzten 10 Kalenderwochen immer deutlich unter den Werten des Bundesdurchschnittes gewesen. Lediglich die Altersgruppe 40 bis 44 Jahre war meist etwas höher und die Gruppe 45 bis 49 Jahre war ab der Kalenderwoche 32 immer sehr nah an dem Durchschnitt. Zwischendurch stieg in der Altersgruppe der über 90-Jährigen der Wert kurzfristig an (KW 36 - 37) und war damit entgegengesetzt zum Trend der Abflachung.
Aktuell lässt sich sagen: Das Infektionsgeschehen spielt sich zu einem sehr großen Teil in den jungen Altersgruppen ab. Es ist fraglich, wie sich die beschlossenen Lockerungen auswirken werden, besonders fragwürdig scheint die Entscheidung des Landes NRW, denn dort gelten die Schüler auch in den Ferien als getestet.
Bei den Kindern bis 4 Jahre liegt die Hospitalisierungsrate bei 1,18 (hospitalisierte Fälle pro 100.000, 7-Tage-Zeitraums). Von 5 bis 14 Jahre liegt diese Rate nur bei 0,48. Ab einem Alter von 60 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass die Person im Falle eine Infektion ins Krankenhaus muss (H.-Rate 60-79 1,91).
Am deutlichsten ist die Entwicklung ab 80 Jahren, hier müssen 5,68 pro 100.000 Personen ins Krankenhaus.
RKI meldet 10.118 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 64,3
Am heutigen Freitag meldete das Robert-Koch-Institut 10.118 neue Corona-Infektionen.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg im Vergleich zum gestrigen Donnerstag leicht an und steht heute bei einem Wert von 64,3. Zum Vergleich: Letzte Woche Freitag waren es 62,5 Fälle pro 100.000 Einwohner. Gestern lag der Wert bei 63. Vor einer Woche gab es 9.727 registrierte Infektionen mit dem Corona-Virus.
Die Hospitalisierungsrate (H.-inzidenz) wurde aktuell noch nicht veröffentlicht. Andere Medien teilen immer den Wert des Vortages mit, dieser lag bei 1,65 und für Hospitalisierte ab 60 Jahren lag der Wert bei 2,74.
Update aus der Hauptstadt
@Berlin - Der Durchschnittsinzidenzwert im Land Berlin stieg auf einen Wert von 74,4. Gestern lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert in der Hauptstadt noch bei 67,68. Innerhalb von 24 Stunden wurden 664 Infizierte an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
In den letzten sieben Tagen gab es in Berlin 2.725 Fälle, davon verstarb eine Person an den Folgen der Corona-Infektion. Seit dem Beginn der Pandemie erkrankten in der gesamten Hauptstadt 206.542 Menschen, davon verstarben 3.627 Menschen.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg führt aktuell im negativen Sinne und hat einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von 119,02. Seit dem Beginn der Pandemie erkrankten hier 17.470 Personen und davon starben 173 (0,99%).
Wo ist die Berliner-Karte?
Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sin weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.
Situation auf den Intensivstationen:
In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.348 Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 57,72 Prozent beatmet (778 Personen | -3/24h ).
18 Kinder und Jugendliche (+ 3/24h) werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt, davon werden 2 beatmet.
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.368 (-258/24h).
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.410 (-413/24h) Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*
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*Stand der ITS-Daten 01.10.2021 08:33 Uhr
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