Berlin - Mittwoch, den 3. November 2021
@Baden-Württemberg @KarlLauterbach | #Inzidenzwerte #Inzidenz #Corona @Thüringen @Bayern @Sachsen @Berlin
#CoronaUpdate #Intensivstationen
- Berlin: Krankenhäusern droht Notbetrieb!
- Karl Lauterbach: "Erste Intensivstationen bereits am Limit"
- Weihnachtsfrust, statt Weihnachtslust? - NRW-Justizminister: Gesetzeslücke bei gefälschten Impfpässen
- "Das ist verschnarcht worden" - Verschärfte Maßnahmen: Was gilt in Baden-Württemberg?
Auch Bayern und Sachsen erwägen ähnliche Schritte - RKI meldet 20.398 Neuinfektionen -
Sondereffekt beim Sieben-Tage-Inzidenzwert
- Hospitalisierungsinzidenz steigt kräftig an
- @Thüringen - Inzidenz: 338,2
- @Bayern - Inzidenz: 228,4
- @Sachsen - Inzidenz: 289,7 - Update aus der Hauptstadt
- Situation auf den Intensivstationen
Berlin: Krankenhäusern droht Notbetrieb!
Wegen der deutlich steigenden Inzidenzzahlen in Berlin rechnet die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) mit einem Notbetrieb der Kliniken. Gegenüber dem Tagesspiegel sagte Marc Schreiner, der BKG-Geschäftsführer, folgendes: "Die Berliner Kliniken befinden sich absehbar in einem neuen Krisenmodus". Nach seiner Einschätzung müssen planbare Behandlungen in den kommenden Wochen zunehmend verschoben werden, dies müsse geschehen, um die die steigenden Patientenzahlen versorgen zu können. "Wahrscheinlich würden zehn Prozent der Krankenbetten bald für Corona-Fälle frei gehalten werden müssen – das sind in Berlin etwa 2000 Betten", sagte er weiter.
Schon jetzt würde die Anzahl der Covid-Patienten auf Intensiv und Normalstationen zunehmen. Nach den Zahlen des DIVI-Intensivregisters waren um 8:45 Uhr noch 27 ITS-Betten für die Behandlung von Covid-19 frei. Insgesamt sind in ganz Berlin nur noch 81 Intensivbetten nicht belegt. Grund zur Panik besteht jedoch aktuell noch nicht. 400 Reservebetten stehen laut DIVI in der Hauptstadt noch zur Verfügung, diese könnten innerhalb von 7 Tagen in Betrieb genommen werden.
Bereits am Montag warnte die Charité vor einer möglichen Überlastung der Intensivstationen. Martin Kreis, Vorstand für die Krankenversorgung, sagte gegenüber der Tagesschau: "Aktuell sind etwa 90 Prozent der Covid-19-Patientinnen und Patienten in der Charité nicht geimpft".
Sollte es nicht gelingen, die Impfraten deutlich zu steigern, so würde dies zu massiven Einschränkungen in den Kliniken führen.
Karl Lauterbach:
"Erste Intensivstationen bereits am Limit"
- Weihnachtsfrust, statt Weihnachtslust?
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht der Weihnachtszeit aktuell mit Sorgen entgegen, dies machte er in einem Gespräch mit der Rheinischen Post deutlich. Aktuell mache er sich vor allem wegen einer möglichen Überlastung der Krankenhäuser Sorgen, so sagte er: "Obwohl bereits viele Menschen geimpft sind, kann es immer noch zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommen. Erste Intensivstationen sind bereits am Limit".
"Für geselliges Beisammensein in der Vorweihnachtszeit bedeutet das nichts Gutes."
Aus seiner Sicht müssten jetzt Restaurants, Kinos und andere Freizeiteinrichtungen strenge 2G-Vorschriften anwenden, damit wäre der Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene möglich. Die Bundesländer sollten zudem die Auffrischungsimpfungen rascher ermöglichen.
Eine Ausweitung der 2G-Regelung und verbreitete Booster-Impfungen seien "die beiden entscheidenden Maßnahmen", damit man die aktuelle Pandemiephase kontrollieren könne.
NRW-Justizminister: Gesetzeslücke bei gefälschten Impfpässen
- "Das ist verschnarcht worden"
Peter Biesenbach (CDU), der nordrhein-westfälische Justizminister, kritisierte das Bundesjustizministerium im ARD-Politmagazin Report Mainz. Der Grund für die Kritik liegt in einer Lücke im Strafrecht, so kann die Vorlage eines gefälschten Impfausweises straffrei sein. Biesenbach sagte dazu: "Um es ganz salopp zu sagen: Das ist verschnarcht worden".
Erst Ende Oktober entschied das Landgericht Osnabrück über einen solchen Fall. Laut Gericht könne man nach der geltenden Rechtslage, die Person nicht für die Vorlage eines gefälschten Impfausweises (bei einer Apotheke) belangen. Nur die Herstellung eines solchen gefälschten Dokumentes und das Vorlegen bei Behörden oder Versicherungen sei strafbar. Durch diese Lücke im Recht kann die Vorlage im Ergebnis straffrei sein.
Verschärfte Maßnahmen: Was gilt in Baden-Württemberg?
Seit heute gilt in Baden-Württemberg eine höhere Corona-Warnstufe, diese kommt mit verschärften Auflagen daher.
Das Bundesland hatte für sich eine eigene Warnstufe festgesetzt, diese gilt, sobald an zwei Werktagen hintereinander mindestens 250 Intensivbetten belegt sind oder wenn innerhalb von fünf Tagen acht Covid-Neuinfizierte auf 100.000 Einwohner in Kliniken eingeliefert werden.
Die strikten Regeln treffen die Ungeimpften, davon ausgenommen sind jedoch Personen die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpften werden können.
PCR-Pflicht
Für Veranstaltungen oder den Besuch von Kultureinrichtungen, wie auch für die Gastronomie, gilt immer noch die 3G-Regelung. Die Regelung wurde aktuell jedoch verschärft, so reicht in Baden-Württemberg kein Antigen-Schnelltest mehr aus. Personen ohne Impfung oder Genesung müssen somit einen negativen PCR-Test nachweisen, dieser muss allerdings selbst gezahlt werden.
Zusätzlich zu dieser PCR-Pflicht gilt für die ungeimpften Bürger erneut eine Kontaktbeschränkung. Mitglieder eines Haushaltes dürfen sich maximal mit fünf weiteren Personen treffen. Von dieser Regelung sind allerdings Kinder und Jugendlich unter 17 Jahren ausgenommen. Geimpfte, genesene oder nicht impfbare Personen sind von dieser Regelung ebenso ausgenommen, auch wenn diese im selben Haushalt leben sollten.
Auch Bayern und Sachsen erwägen ähnliche Schritte
Das bayrische Landeskabinett befasst sich heute mit verschärften Corona-Maßnahmen.
Bereits im Vorfeld sprach sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für eine 2G-Regelung aus. In einigen bayrischen Kreisen wurden solche Maßnahmen bereits umgesetzt, hauptsächlich in den besonders stark betroffenen Gebieten. Auch ist es möglich, dass die Maskenpflicht an den Schulen wieder eingeführt werden könnte.
In Sachsen soll bei Indoor-Veranstaltungen und Restaurantbesuchen eine 2G-Regelung kommen. Ob die Maßnahmen wirklich verschärft werden, will das Kabinett am Freitag entscheiden.
RKI meldet 20.398 Neuinfektionen -
Sondereffekt beim Sieben-Tage-Inzidenzwert
Zum heutigen Mittwoch sank die Inzidenz weiter. Wegen des Feiertages am Montag, welcher in fünf Bundesländern begangen wurde, gibt es aktuell einen Sondereffekt beim Inzidenzwert. An Feiertagen, sowie an Wochenenden übermitteln nicht alle Bundesländer die gesamten Daten und zusätzlich dazu sind viele Kreise an solchen Tagen nicht voll besetzt. Am Ende werden so weniger Daten bearbeitet. Zu den Folgen für die Datenerhebung kommt zusätzlich der gleiche Effekt in Laboren oder Praxen zum Tragen, dies wirkt sich auf die Inzidenz aus und aus diesem Grund gehen die Infektionszahlen an Wochenenden ebenso immer zurück. Demnächst dürfte jedoch eine bundesweite Steigerung der Inzidenz zu beobachten sein.
Für das gesamte Land wurden innerhalb von 24 Stunden 20.398 Neuinfektionen an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Zum Vergleich am letzten Mittwoch (27.10.) wurden 23.212 Infizierte gemeldet.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt heute bei einem Wert von 146,6, dies meldete das RKI. Zum Vergleich: Am Vortag lag der Wert bei 153,7 und vor einer Woche bei 118.
194 Todesfälle wurden binnen eines Tages verzeichnet.
Daten aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim sind weiterhin nicht übermittelt worden. Der Grund dafür soll immer noch in einem Cyberangriff liegen. Die IT des Landkreises sei praktisch lahmgelegt.
Auf der Webseite des Kreises werden jedoch die Daten bereitgestellt. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert lag am 2. November bei 76,5 (53 Fälle in 24 h).
Hospitalisierungsinzidenz steigt kräftig an
Die Hospitalisierungsinzidenz für den heutigen Tag wurde veröffentlicht und zeigt eine starke Zunahme. Andere Medien beziehen sich häufiger auf die Zahlen des Vortages. Der heutige Wert liegt bei 3,62 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 8,27 angegeben.
Die Werte vom Dienstag lagen bei 3,29 und für die Personengruppe ab 60 bei 7,3.
Thüringen, Bayern und Sachsen
@Thüringen - Zum heutigen Mittwoch stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert massiv an und liegt bei einem Stand von 338,2 (Gestern: 306,5). 1.682 Fälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Der Landkreis Sonneberg verfügt auch heute über den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Thüringen. Am heutigen Wochenteiler überstieg man mit einem Inzidenzwert von 538,18 die 500er Marke sehr deutlich. Innerhalb von 24 Stunden wurden hier 53 Neuinfektionen registriert. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 5.032 Menschen, davon starben 167 (3,32%).
Zum Vergleich: Gestern lag der Inzidenzwert noch bei 490,85.
@Bayern - Im gesamten Bundesland liegt der Inzidenzwert aktuell bei 228,4 und am heutigen Mittwoch wurden 3.962 Neuinfizierte gemeldet.
In Bayern war der 1. November ein Feiertag, daher könnte sich dies aktuell noch auf die Zahlen auswirken.
Der Kreis Miesbach holt sich zum Wochenteiler den höchsten Inzidenzwert in der Bundesrepublik und löst damit den Kreis Mühldorf am Inn ab.
Heute liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 682,75.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 6.907 Personen, davon starben 87 (1,26 %).
@Sachsen - Das Bundesland Sachsen liegt heute auf Platz 2, der Inzidenz-Höchstwerte. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist hier bei einem Wert von 289,7 angekommen (Gestern: 284,40). In 24 Stunden wurden 2.920 Neuinfektionen registriert. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 332.289 Personen.
Im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sank zwar der Inzidenzwert auf einen Wert von 444,9, ist damit jedoch immer noch stark betroffen.
Innerhalb eines Tages wurden 254 Infektionen an das RKI gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie wurden 24.780 Infektionen registriert, davon starben 995 (4,02 %).
Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Saarland, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 69,4.
Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:
Da die aktuellen Inzidenzwerte so massiv auseinander liegen, wurde eine Karte mit einem fixierten Wert erstellt. Der Wert liegt bei 150 und bildet die "Farbmitte". Im Grunde sorgt es für eine reale Einteilung der Lage. Bei den anderen Karten sortieren sich die Farben zwischen dem niedrigsten und höchsten Wert, was normalerweise die Lage auch gut widerspiegelt, sich jedoch nicht beim ersten Blick erschließt. Solange die Werte in Deutschland so unterschiedlich sind, soll die "fixierte Karte" eine Hilfestellung sein.
Hier findet sich die gewohnte Karte:
Update aus der Hauptstadt
@Berlin - Heute wurden 1.240 Neuinfektionen gemeldet.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg im Vergleich zum Dienstag an und liegt nun bei einem Wert von 157,4 (Dienstag: 156,1). Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 226.284 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.717.
Im Bezirk Reinickendorf stieg der Inzidenzwert massiv an. Der heutige Inzidenzwert liegt bei 218,78 Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 18.209 Personen (nachweislich) und davon starben 312 (1,71 %).
Wo ist die Berlin-Karte? Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.
Situation auf den Intensivstationen:
In der Bundesrepublik Deutschland werden 2.188 (+104 in 24 h) Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 52,88 Prozent beatmet (1.157 Personen). 5 Kinder und Jugendliche werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt.
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 977. Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.370 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*
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*Stand der ITS-Daten 03.11.2021 08:45 Uhr - aktuellere Daten standen zur Zeit des Schreibens nicht zur Verfügung
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