Berlin - Montag, den 4. Oktober 2021 |
@Berlin #CFR #IFR #Todesfallrate #Inzidenzwerte
#Inzidenz #Corona #CoronaUpdate #Intensivstationen
- Wo gab es die meisten Corona-Infektionen auf 100.000 Einwohner?
- Impfunterschied in Deutschland: Der Osten besonders schlecht?
+Todesfallraten: CFR - IFR? - RKI meldet 3088 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 64,7
- Update aus der Hauptstadt
- Situation auf den Intensivstationen
Wo gab es die meisten Corona-Infektionen auf 100.000 Einwohner?
Zu diesem Thema gibt es heute ebenso eine Karte und betrachtet man diese, so stellt man Folgendes fest:
Besonders im Osten (Sachsen und Thüringen) finden sich die Kreise mit den höchsten Infektionszahlen auf 100.00 Einwohner gerechnet. Der Erzgebirgskreis kommt so auf 10.033 Personen. Insgesamt sind dort seit dem Beginn der Pandemie 33.300 Menschen (nachweislich) mit dem Coronavirus infiziert gewesen, davon starben 936 (2,81%).
Thüringens Wartburgkreis hat eine ähnlich hohe Rate pro 100.000 Einwohner. Dort wurden seit dem Beginn der Pandemie 10.811 Infektionen registriert, was 9.164 auf 100.000 Einwohner ergibt. Verstorben sind in diesem Kreis 328 Menschen (3,03%).
Ähnlich hohe Zahlen finden sich im Westen kaum. Die Stadt Offenbach am Main hat auf 100.000 Einwohner 8.479 Infizierte. Dort sind 11.098 Personen mit einer Corona-Infektion nachgewiesen worden, davon starben 185 (1,57%).
Impfunterschied in Deutschland: Der Osten besonders schlecht?
Zwischen Ost und West scheint ein großer Unterschied zu bestehen, doch stimmt dies? Der Unterschied in den Impfquoten ist nicht ein reines Ost-West-Phänomen, jedoch sind die Quoten im Osten der Republik nicht besonders gut und dies scheint sich auf die Anzahl der Infektionen niederzuschlagen. Die niedrigere Impfquote wäre eine mögliche Problemquelle - Die Daten: In Sachsen sind nur 55 Prozent der Bürger*innen vollständig geimpft. Bei den Volljährigen sind es auch gerade einmal 64,2 Prozent und damit der schlechteste Wert in der Bundesrepublik. Bei den 12- bis 17-Jährigen sind es nur 20,2 Prozent, welche einen vollen Impfschutz haben.
Thüringen schlägt sich im Vergleich nicht wirklich besser. Hier sind es 58 Prozent der Bürger*innen des Freistaates, welche vollgeimpft wurden. Bei den über 18 Jahre alten Bewohner*innen liegt die Rate bei immerhin 68 Prozent.
Schaut man sich dazu die Karte Impfungen pro Bundesland an, so kann man Deutschland in zwei Hälften aufteilen. Oberhalb der Linie nimmt die Impfrate in Richtung Nord eher zu und unter der Linie eher ab, besonders jedoch Richtung Osten. Oberhalb der Linie befindet sich Bremen, dort liegt die Impfquote bei den Volljährigen bei 87,5 Prozent und ist damit Spitzenreiter, knapp gefolgt von der "Südausnahme" Saarland. Im Saarland sind 81,5 Prozent der über 18-Jährigen bereits vollgeimpft.
Woher die Unterschiede kommen, kann man aktuell nicht genau sagen. Zu diesem Thema laufen Anfragen an die Länder Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie an das Bundesgesundheitsministerium. Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass diese Unterschiede in den totalen Infektionszahlen je 100.000 Einwohner an den geringen Impfraten liegen, welche besonders in Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sehr gering ausfallen.
Mecklenburg-Vorpommern hat zu den anderen Ost-Flächen-Bundesländern einen geringen Vorsprung. Im Süden selbst hat Bayern die schlechteste Impfquote, hier sind 72,6 Prozent der Volljährigen geimpft. Bei den 12- bis 17-Jährigen liegt Bayern bei einer Durchgeimpften-Quote von 31,4 Prozent. Geringfügig besser steht Baden-Württemberg da (genaue Daten lassen sich der Karte entnehmen).
Todesfallraten: CFR - IFR?
Schaut man sich zusätzlich noch die Daten zur Todesfallrate an, so bestätigt sich die Vermutung hier weiter. Besonders im Osten liegt die Fallsterblichkeitsrate (case fatality rate| CFR) höher als im Westen und dies zum Teil deutlich höher.
Im Landkreis Görlitz sind nach den Daten des Robert-Koch-Institutes 5,55 Prozent der Infizierten verstorben (20,997 Infizierte, 1166 Verstorbene).
Dieser Wert ist jedoch schwierig, da nicht alle Infizierte bekannt sind. Besonders die Infektionen bei jungen Menschen oder bei asymptomatisch Verläufen finden so keinen Einzug in die Statistik, so kann diese verzehrt werden. Besser wäre die Infektionstodesrate (IFR), doch diese liegen nicht genau vor und Schwanken je nach Schätzung sehr stark. Was jedoch klar ist: Umso Älter die Menschen - Umso höher ist auch die IFR. in einer Metaanalyse mit 46 Studien wurde dies überprüft.
Die Rate steigt nach der Analyse exponentiell mit dem Alter der Personen.
Bei Kindern und Jugendlichen liegt die geschätzte Rate nahe Null.
- 0,4 Prozent bei 55-jährige Patienten
- 1,3 Prozent bei 65-jährige Patienten
- 4,2 Prozent bei 75-Jährige Patienten
- 14 Prozent bei 80-Jährige Pateinten
Im benannten Landkreis Görlitz lag das Durchschnittsalter Ende 2019 bei 49,5 Jahren und ist damit höher als der Durchschnittswert in Deutschland ( 44,5 - 2019). Görlitz gehört damit schon zu den eher älteren Regionen in Deutschland.
Suhl führt die Liste mit dem höchsten Wert an (50,8).
Und auch in Suhl ist die CFR mit 4,94 Prozent deutlich höher, als in vielen Westdeutschen Gebieten.
Am Ende dürfte es eine Mischung aus Alter und der geringen Impfquote sein, welche zu den höheren Todesfallraten führt. Nur mit einer ausreichenden Impfrate kann man die Bevölkerung schützen, dies wurde von den führenden Experten, wie etwa Christian Drosten, immer wieder angeführt und dies scheint sich auch in diesen Daten zu bestätigen. Was aber auch klar ist: Wir brauchen weiterhin mehr Daten für die Bewertung der Gefährlichkeit. Wo in der Wissenschaft bereits große Einigkeit herrscht, dies ist die große Gefährdung für insbesondere Ältere auch im Vergleich zur normalen Grippe.
Die Grippe liegt bei einem IFR-Wert von 0,05 Prozent in den USA. Covid-19 hingegen liegt bei einem Wert von 0,8 und ist somit um das 16-facher höher.
Für Deutschland liegen die Werte in der Datenanalyse nicht vor.
Christian Drosten nimmt einen Wert von etwa 1 für Deutschland an, dies sagte er im September 2020 in einer Folge "Das Coronavirus-Update" . Warum der Wert höher ist liegt für Drosten an dem Altersdurchschnitt, der etwas höher liegt als in den USA.
Zu den geringen Impfquoten bei Jugendlichen eschschien schon mehrfach Text im werktäglichen #CoronaUpdate (MO-FR).
RKI meldet 3088 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 64,7
Am heutigen Montag meldete das Robert-Koch-Institut 3.088 neue Corona-Infektionen.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg im Vergleich zum Freitag leicht an und steht heute bei einem Wert von 64,7. Am Wochenende sank der Wert zwischendurch auf 64,2. Vor einer Woche lag der Inzidenz-Wert bei 61,7 und es gab 3022 Neuinfektionen.
Seit dem 30. September wurden durch das RKI kein neuer Lagebericht veröffentlicht. Die Hospitalisierungsrate (H.-inzidenz) ist dort immer enthalten und lag zuletzt bei 1,65 und für Hospitalisierte ab 60 Jahren lag der Wert bei 2,74. Dafür wurden die Daten für die einzelnen Länder aktualisiert.
Update aus der Hauptstadt
@Berlin - Auch nach dem Wochenende ist der Stand des Durchschnitts-Inzidenzwert im Land Berlin weiter gestiegen (Vergleich mit Freitag). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt aktuell bei 75,19.
Innerhalb von 24 Stunden wurden 24 Neuinfektionen an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
In den letzten sieben Tagen gab es in Berlin 2.755 Fälle. Seit dem Beginn der Pandemie erkrankten in der gesamten Hauptstadt 207.154 Menschen, davon verstarben 3.628 Menschen.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg führt weiterhin im negativen Sinne und hat einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von 108,27. Am Freitag lag der Wert bei 119,02. Seit dem Beginn der Pandemie erkrankten hier 17.510 Personen und davon starben 173 (0,99%).
Wo ist die Berlin-Karte?
Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sin weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.
Situation auf den Intensivstationen:
In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.335 Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 59,33 Prozent beatmet (792 Personen).
13 Kinder und Jugendliche werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt, davon werden 2 beatmet.
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.430.
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.438 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*
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*Stand der ITS-Daten 04.10.2021 10:15 Uhr
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