Berlin - Donnerstag, den 7. Oktober 2021 |‌‌@Berlin
@Lauterbach #Impfung #Impfquote
#Inzidenzwerte ‌‌#Inzidenz #Corona #CoronaUpdate #Intensivstationen

  • RKI: Mehr Impfungen als in offizieller Statistik?
  • Impfübersicht: Osten immer noch hinterher?
  • Impfquote bei 12- bis 17-Jährigen im Osten besonders schlecht?
    @Lauterbach bei Maischberger: "In Deutschland wird Covid bei Kindern heruntergespielt"
  • RKI meldet 11.644 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 62,6
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

RKI: Mehr Impfungen als in offizieller Statistik?

Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass in der offiziellen Statistik nicht alle Impfungen erfasst wurden. So sei laut dem RKI anzunehmen, dass bereits bis zu 84 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft wurden.
Bei den Vollgeimpften (zwei Dosen) sollen es bis zu 80 Prozent sein. Dies schrieb das RKI in einem aktuellen Bericht. Eine Bürgerbefragung und Meldedaten sollen diese Schätzung ermöglicht haben. Jedoch könnte diese Schätzung nicht korrekt sein, da davon ausgegangen werden kann, dass die Personen mit einer geringen Impfbereitschaft eher nicht an solchen Befragungen teilnehmen und somit unterrepräsentiert sind. Diese Möglichkeit ist auch dem Robert-Koch-Institut bekannt, darum gab man diese Möglichkeit mit an.
Sprachbarrieren werden zu dem als ein mögliches Problem angesehen. Eine geringe Inanspruchnahme der Impfstoffe könnte somit eine Folge sein.
Nach den Daten aus dem Impfmonitoring sollen bereits 75,6 Prozent der über 18-Jährigen vollständig geimpft sein.
Weitere Impfdaten lassen sich der folgenden Grafik entnehmen.

Impfübersicht: Osten immer noch hinterher?

Wie in der letzten Auswertung der Impfdaten vorausgesagt, sinken die Zahlen für die Erstimpfungen kontinuierlich. Die Zweitimpfungen bleiben aktuell auf einem relativ stabilen Niveau und die Inanspruchnahme der Auffrischungsimpfung (eng.: booster shot) sind angestiegen.
Insgesamt wurden in Deutschland bereits 108.590.966 Impfdosen verabreicht. Was eine Impfquote von 65 Prozent vollgeimpfter und 68,4 Prozent mindestens einmal geimpfter Personen in der gesamten Bevölkerung entspricht.
Auffällig ist die immer noch schlechte Impfrate bei Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren, hier sind gerade einmal 36,1 Prozent vollständig geimpft und 42,7 Prozent mindestens einmal geimpft worden.

Datenstand 07. Oktober (Werte bis einschließlich 06.08.2021) 

Unterschied zwischen Ost und West?

Auch auf der Karte lässt sich eine Diskrepanz feststellen besonders zwischen Ost und West sowie Nord und Süd. Wobei der Unterschied zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen nicht mehr sehr groß ist, bei den Vollgeimpften ab 18 Jahren.
Im Besonderen ist Sachsen deutlich auffällig, hier sind die Zahlen aktuell besonders schlecht. Gerade einmal 55,2 Prozent der Sachsen sind vollständig geimpft, dagegen sind es in Bremen 75,9 Prozent. Bei der Impfquote der 12- bis 17-Jährigen führt weiter Schleswig-Holstein, hier sind bereits 50,4 Prozent vollständig geimpft und in Sachsen sind es gerade einmal 20,8 Prozent.

Impfquote bei 12- bis 17-Jährigen im Osten besonders schlecht

Schaut man sich nur die Daten für die 12- bis 17-Jährigen an, findet man besonders zwischen Ost und West einen großen Unterschied, aber auch Bayern oder Baden-Württemberg sind hier nicht sehr gut aufgestellt. Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Bayern und Baden-Württemberg haben die schlechtesten Impfraten in Deutschland, wenn man diese Altersgruppe betrachtet.

Betrachtet man die Länder mit den besten Impfraten in dieser Altersgruppe, so ist der Norden der Bundesrepublik besonders gut dabei. Niedersachsen liegt knapp auf Platz 3, NRW holt sich den zweiten Platz und an der einsamen Spitze liegt Schleswig-Holstein. Auch wenn die Rate dort deutlich besser ist als in der gesamten Republik, bleiben die Werte jedoch unter den Möglichkeiten zurück. Kinder und Jugendliche gehören in der Pandemie deutlich zu den Verlierern.
In einigen Ländern hob man die Pflicht zum Tragen einer Maske bereits auf und dies, obwohl die Inzidenz bei den Kindern und Jugendlichen deutlich höher ist als bei den Erwachsenen. Es ist fraglich, wie sich dies auf die ohnehin schon angespannte Lage auswirkt. Aktuell berichten Mediziner*innen bereits von einer Zunahme der Infektionen mit anderen Krankheiten (Infektionskrankheiten), wie es sich bei Covid-19 auswirkt, dürfte man in den kommenden Wochen deutlicher sehen. Es beleibt jedoch die Frage, ob dies nicht schon einem Experiment mit den Kindern gleicht?

Kinder sind zwar von der Letalität nur kaum betroffen, jedoch können auch diese ein Long-Covid entwickeln. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist, ist aktuell immer noch umstritten. In den nächsten Tagen sollen dazu neue Daten veröffentlicht werden.
Viele Gesundheitsexperten gehen von einer zu geringen Beachtung der Entwicklung bei den Kindern aus. Karl Lauterbach sagte bei der ARD-Sendung Maischberger. die Woche erst jüngst, "Es ist problematisch, bei Kindern so zu tun, als kriegen die das nicht. In Deutschland wird Covid bei Kindern heruntergespielt, das haben sie nicht verdient."

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, wirkte in der Sendung eher fahrig und forderte erneut einen "Freedom Day". Rhetorisch überzeugte Lauterbach jedoch eher.
Laut Lauterbach sei die aktuelle Impfquote nicht ausreichend.  Gassen wollte dies so nicht stehen lassen und entgegnete: "Dann müsste man auch das Rauchen verbieten." Lauterbach entgegnete: "Ich muss Jahrzehnte rauchen, um Lungenkrebs zu bekommen. Ich muss eine Nacht im Club sein, um in drei Wochen an Covid zu sterben."
Dabei müsste man aus meiner Sicht vor allem die Kinder und deren niedrige Impfrate mehr berücksichtigen. - OBIausHV


Was Schleswig-Holstein anders macht, dies fragte ich und die Antwort könnt ihr im Artikel vom 16. September nachlesen, als kleine Auszug:

Konnte allen Kindern/Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren ein Impfangebot gemacht werden?

Ja. Jeder Bürgerin und jedem Bürger in Schleswig-Holstein konnten mittlerweile Impfangebote gemacht werden.
Tod durch Drittimpfung in Oberhausen? | Corona Update 16.09.2021
Tod durch Drittimpfung in Oberhausen? +Geringe Impfquote unter Jugendlichen - Was macht Schleswig-Holstein anders? +RKI meldet 12.925 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt erneut leicht +Update aus der Hauptstadt +Situation auf den Intensivstationen
Geringe Impfquote unter Jugendlichen -Was macht Schleswig-Holstein anders?

RKI meldet 11.644 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 62,6

Am heutigen Donnerstag meldete das Robert-Koch-Institut 11.644 neue Corona-Infektionen. ‌‌Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg leicht auf einen Wert von 62,6 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Vor einer Woche lag der Inzidenz-Wert bei 63,0 und es gab 12.150 Ansteckungen.

Die Hospitalisierungsrate (H.-inzidenz) wurde heute veröffentlicht und liegt bei 1,61. (Andere Medien teilen immer den Wert des Vortages mit, dieser lag bei 1,65.)
Der Wert für die Personen ab 60 Jahren ist  gesunken und liegt aktuell bei 3,02, dies bedeutet das 3 Menschen (ab 60) pro 100.000 ins Krankenhaus müssen. Dieser Wert nimmt mit dem Alter der Personen stark zu.

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert ist innerhalb von 24 Stunden auf einen Wert von 78,2 gestiegen (Gestern 76,55).‌‌ Innerhalb von 24 Stunden wurden 748 Neuinfektionen an das Robert-Koch-Institut gemeldet.‌‌
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in der gesamten Hauptstadt 209.145 Menschen, davon verstarben 3.641 Personen.

Im Bezirk Reinickendorf stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert auf 105,72 (Gestern 102,64) an. 77 Neuinfizierte wurden aus dem Bezirk an das RKI gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie erkrankten hier 16.600 Personen und davon starben 305 (1,84%).‌‌

Wo ist die Berlin-Karte?‌‌
Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.366 Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 55,64 Prozent beatmet (760 Personen | - 21/24h). ‌‌
10 Kinder und Jugendliche (-1/24h) werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt, davon werden 0 (-2/24h) beatmet.‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.553 (-67/24h). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.811 Betten (-28/24h), welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*

#euerOBIausHV

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*Stand der ITS-Daten 07.10.2021 10:15 Uhr

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