Berlin - Mittwoch, den 1. Dezember 2021 ‌‌ |‌  #Östereich
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Laut der Regierung in Österreich müssen Kliniken bereits Triage anwenden, dies sei laut Regierung auf die weiterhin hohen Corona-Patientenzahlen zurückzuführen. Mehr Informationen dazu finden sich weiter unten.

Update 15:20 Uhr


"Gesundheitsämter sind absolut am Limit"

Ute Teichert, die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, warnte gegenüber der Rheinischen Post vor einer Überlastung der Gesundheitsämter.
Teichert sagte, die Ämter seien "absolut am Limit".

Die eigentlich als so wichtig geltende Kontaktnachverfolgung sei in vielen Ämtern bereits ausgesetzt, dies "aufgrund der schieren Masse", so Teichert weiter.
Eine Unterstützung durch die Bundeswehr und deutlich mehr Personal forderte sie deutlich.

Laut Teichert bedarf es zudem einer Reduzierung der Kontakte und dies für alle Menschen.

  • Österreich muss Triage anwenden
  • Großbritannien: Bereits 22 Omikron-Fälle
  • MV: Schwesig spricht sich für Kontaktbeschränkungen für alle aus
  • DIVI rechnet mit 6000 Intensivpatienten bis Weihnachten
  • RKI meldet 67.186 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 442,9

    ‌- Hospitalisierungsinzidenz gesunken
    ‌‌- @Sachsen          - Inzidenz: 1.209,4
    - @Thüringen      - Inzidenz:    962,5
    ‌‌- @Brandenburg - Inzidenz:    722,4
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

Österreich muss Triage anwenden

Angesichts der hohen Corona-Patientenzahlen komme es in Österreich bereits zur Anwendung der Triage. Mit dem Verfahren wird ausgewählt welche Patienten behandelt werden und dies auch im Hinblick auf die Überlebenschance der Patienten. Grundsätzlich werden die Patienten dabei in verschiedene Schweregrade eingeteilt, so werden die kritischen Fälle zuerst behandelt. Aktuell ist es in Österreich meist noch eher eine Form der Priorisierung, jedoch würden in normalen Zeiten auch die anderen Patienten behandelt werden. Besonders kritisch kann dies etwas bei Krebspatienten sein.

Laut dem Gesundheitsminister, Wolfgang Mückstein (Grüne), würde der Lockdown zwar bereits erste Wirkungen zeigen, doch sei die Lage in den Krankenhäusern noch dramatisch. Grund dafür seien die nach wie vor hohen Patientenzahlen.

Laut Mückstein würde die Anwendung der Triage bereits bei Krebspatienten stattfinden und nicht nur bei leichten Operationen. Der Minister betonte im Hauptausschuss des Parlamentes, dass es bei einigen Patienten auch schon um die Überlebenschance ginge. "Die Intensivstationen waren in der Pandemie noch nie so voll wie heute", sagte Mückstein weiter.

Aktuell befinden sich im Krankenhaus 3.458 Coronavirus-Patienten, davon werden 642 auf einer Intensivstation behandelt, dies gab das Gesundheitsministerium am Dienstag bekannt. In den nächsten ein bis zwei Wochen sei zudem mit einer Zuspitzung der Lage zu rechnen.

Großbritannien: Bereits 22 Omikron-Fälle

Bereits 22 Fälle der Omikron-Coronavirus-Variante wurden in Großbritannien bestätigt. Gegen über dem Sender Sky News sagte der Gesundheitsminister Sajid Javid: "Diese Zahl wird sicherlich steigen". Der Minister rechne damit, dass in zwei Wochen mehr Klarheit über das Virus besteht und dies, weil aktuell Wissenschaftler forschen würden, wie sich Omikron auswirke.

MV: Schwesig spricht sich für Kontaktbeschränkungen für alle aus

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), sprach sich für Kontaktbeschränkungen für alle aus, also auch für Geimpfte. "Der Bund muss die Rechtslage ändern an der Stelle", sagte Schwesig gegenüber dem ZDF. Laut ihrer Aussage müsse jedoch die Beschränkung für Ungeimpfte deutlich härter ausfallen und sollten weiter verschärft werden.
"Aber große Familienfeiern mit 50 Leuten wird es auch nicht mehr geben", sagte Schwesig weiter.

DIVI:  6000 Corona-Intensivpatienten bis Weihnachten?

Gernot Marx, der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), rechnet mit etwa 6.000 Corona-Intensivpatienten bis Weihnachten, dies sagt er gegenüber dem ZDF. Selbst wenn die Politik jetzt Maßnahmen beschließen würde, sei die Anzahl nicht mehr zu verhindern. Die Lage ist laut Marx "besonders bedrohlich", auch weil etwa 4.000 Betten weniger zur Verfügung stehen würden. Grund dafür ist der anhaltende Personalmangel.

"Die Lage wird wirklich zunehmend enger", sagte er weiter. Von den Ampel-Parteien forderte er deutlich die Wiedereinführung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite und auch eine bundesweite Notbremse könne eine hilfreiche weitere Möglichkeit sein. "Wir müssen die Kliniken vor dem Kollaps bewahren", betonte er dabei deutlich.

Infografik: Fachkräftemangel reißt Lücke in Bettenversorgung | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

RKI meldet 67.186 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 442,9

Den zweiten Tag in Folge sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz. Im Wochenvergleich steigt jedoch die Zahl der Neuinfektionen weiterhin an, auch wenn etwas geringer als zuletzt.


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 67.186 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 66.884 Infektionsfälle.
Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert sank heute auf einen Wert von 442,2.
Zum Vergleich: Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 452,2 und vor einer Woche bei 404,5 (Vormonat 118).

446 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 101.790 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Hospitalisierungsinzidenz gesunken

Der heutige Wert liegt bei 5,61 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 13,0 angegeben.

Die Werte vom Dienstag lagen bei 5,73 und für die Personengruppe ab 60 bei 13,44.

Sachsen, Thüringen und Brandenburg

@Sachsen - Im Bundesland Sachsen sind die Zahlen stärker gesunken und dennoch liegt das gesamte Bundesland weiterhin über einem Inzidenzwert von 1.200. Der heutige Sieben-Tage-Inzidenzwert wurde mit 1.209,4 angegeben. Zum Vergleich: Gestern lag der Wert bei 1.268,9.
9.621 neue Infektionsfälle wurden innerhalb von 24 Stunden an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie sind alleine in Sachsen 502.742 Menschen nachweislich infiziert worden und 10.997 davon sind verstorben (+53 seit Dienstag²).

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute bei 1.990,01 und ist damit der höchste Inzidenzwert in der Bundesrepublik. Innerhalb eines Tages wurden 669 Neuinfektionen im Kreis registriert. 40.856 Personen infizierten sich hier seit dem Beginn der Pandemie, davon verstarben 1.090 (2,67 %).

@Thüringen - In Thüringen stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert an und liegt bei einem Stand von 962,5 (Gestern: 936,8 ). 3.904 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in dem Bundesland mindestens 215.048 Personen, davon starben 5.013 (+96 seit Dienstag²).

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Saale-Orla-Kreis liegt aktuell bei 1.499,40.
Innerhalb von 24 Stunden wurden 145 Neuinfizierte registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 10.498 Menschen, davon starben 214 (2,04 %).

@Brandenburg - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert sank heute auf dem Wert von 722,4 (Dienstag: 727,8) und 3.316 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Brandenburg mindestens 180.312 Menschen, davon starben 4.125 (+24 seit Dienstag²).

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt im Kreis Elbe-Elster bei 1.693.62 und ist damit der höchste Inzidenzwert im Land Brandenburg. In den letzten 24 Stunden wurden hier 421 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich im Kreis mindestens 12.843 Menschen, davon starben 270 (2,10 %).

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 153,1 (Montag: 151,3, Dienstag: 150,1).

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Im Land Berlin wurden 2.553 Neuninfektionen durch die Gesundheitsämter an das RKI gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 370,3 (Dienstag: 372,1).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 276.984 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.830 (+5 seit Dienstag²).

Der Bezirk Neukölln verfügt auch heute über den höchsten Inzidenzwert in Berlin, dieser liegt aktuell bei 487,58 (Dienstag: 439,86).
In den letzten 24 Stunden wurden 397 neue Infektionsfälle registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 31.921Personen  (nachweislich) und davon starben 438 (1,37 %).‌‌

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 4.633 (Dienstag: 4.575) erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 51,67 Prozent beatmet (2.394 Personen). ‌‌Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 870 (Di.: 864). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.678 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Di.: 8.615). Insgesamt sind 19.787, der 22.126 Intensivbetten, belegt.³


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 1.12.2021 08:05 Uhr

! = Höchstwert

(ONS) - Grafiken, Daten und News

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