Berlin - Montag, den 10. Januar 2022 ‌‌ |‌  #Omikron #Verdachtsfälle #Neuinfektionen

In der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate geht es um die Omikron-Variante, deren Verbreitung in den einzelnen Bundesländern und um alle wichtigen Eckdaten.
Wie viel Hospitalisierte mit der Omikron-Variante gibt es?
Was ist ein Verdachtsfall?

  • Omikron - Eine Übersicht der aktuellen Lage
    Hospitalisierte mit der Omikron-Variante
    Verstorbene im Zusammenhang mit Omikron
    Die Reinfektionen?
    Übersicht der Gesamtfälle
  • Was ist ein Verdachtsfall?
  • Verteilung in den Bundesländern
    Gesamtanzahl der Fälle
    Zunahme in den letzten 24 Stunden
  • RKI meldet 25.255 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 375,7

    - @Bremen                       - Inzidenz: 1028
    ‌‌- @Berlin                           - Inzidenz:  694,1
    ‌‌- @Schles­wig-Holstein  - Inzidenz:  529,6

Omikron - Eine Übersicht der aktuellen Lage

Auch am heutigen Montag gibt es erneut Neuigkeiten von der Omikron-Variante und der Ausbreitung dieser. Jedenfalls kann man schon jetzt die Aussage treffen, dass die Ausbreitung massiv ansteigt. In der ersten Woche des Jahres 2022 gab es bereits 52,5 Menschen pro 100.000 Einwohner, welche sich mit der Omikron-Variante infizierten. Eine Woche zuvor waren es 36,7 und damit gab es ein Wachstum von 43,05 Prozent.

Infektionen pro Meldewoche (Gesamtanzahl und Infektionen pro 100.000 Einwohner)

Hospitalisiert mit der Omikron-Variante sind nach den aktuell verfügbaren Daten vor allem eher die Altersgruppen zwischen 15 und 59 Jahren. Von den über 80 Jahre alten Menschen wurden gerade einmal 164 in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die größte Gruppe der Hospitalisierten machen die 15- bis 34-Jährigen aus, hier sind seit der Meldewoche 46 (2021) 240 Fälle verzeichnet worden. Von 89.410 Fällen, welche durch das Robert-Koch-Institut ausgezeichnet werden, wurden nach den vorhanden Daten 861 in einem Krankenhaus behandelt (0,96%).

Der Epidemiologe Hajo Zeeb sagte, zum Zeitpunkt der Delta-Variante (22.11.2021), gegenüber dem Deutschlandfunk: "Etwa 0,8 oder 0,9 Prozent aller Infizierten müssen ins Krankenhaus und dort auch behandelt werden". Wenn Zeeb mit seiner Einschätzung richtig liegt und die Daten vom Robert-Koch-Institut halbwegs akkurat sind, dann haben wir in der aktuellen Lage keine wirkliche Entspannung. Zu beachten ist jedoch, dass man aktuell von einer deutlichen Unterfassung der Fälle ausgeht. Die Dunkelziffer der Infektionen also deutlich höher liegen könnte und diese Informationen müssten bei der Auswertung berücksichtigt werden. Gegen Ende des Jahres 2021 kursierten in den Medien Zahlen von 0,6 bis 0,8 Prozent für den Hospitalisierungsanteil bei der Omikron-Variante, diese beruhten jedoch auf die Einschätzung aus anderen Ländern, welche sich wegen der niedrigen Impfquote in Deutschland nicht genau übertragen lassen dürften. Im Wochenbericht des RKIs vom 05.01.2022 bezifferte man die Zahl, der im Krankenhaus behandelten Infizierten auf 1 Prozent.

Wie genau die Zahlen sind, kann aktuell nur vage eingeschätzt werden. Beim RKI verweist man darauf, dass sich die Studien, wie die aus Südafrika nicht wirklich übertragen lassen. Unter anderem liegt dies an der Altersstruktur, jedoch zeigte sich in anderen Ländern bisher eine geringere Krankheitsschwere. Die Übertragbarkeit auf Deutschland bleibt jedoch schwierig, was an Sondereffekten liegt (unter anderem die geringe Impfquote).

Verstorbene im Zusammenhang mit der Omikron-Variante finden sich besonders in der Altersgruppe der über 80 Jahre alten Personen. Insgesamt gab es 28 Todesfälle, davon entfallen 16 (57,14%) auf die betagte Altersgruppe. In der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen gab es 9 Todesfälle (32,14%9 und auf die Gruppe von 35 bis 59 Jahren entfallen 3 Todesfälle (10,71%).

Die Reinfektionen haben, nach den bekannten Daten, etwa einen Anteil von 1,83 Prozent. Hier ist die Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen am stärksten betroffen, denn hier gab es 916 Reinfektionen - dies sind 56,02 Prozent aller Reinfektionen.

Alter	Reinfektionen	Prozentualer Anteil 0 - 4	4	0,24 5 - 14	121	7,4 15 - 34	916	56,02 35 - 59	530	32,42 60 - 79	55	3,36 > 80	9	0,55
Prozentualer Anteil an den 1.635 Reinfektionen

Bei den Gesamtfällen, welche mit Omikron infiziert sind, findet sich erneut die Altersgruppe 15 bis 34 Jahren auf den vordersten Platz. In dieser Gruppe sind 46,21 Prozent der Gesamtfälle auffindbar. Das individuelle Risiko einen tödlichen Verlauf zubekommen liegt aber weiterhin bei den vulnerablen Gruppen, wie etwa den besonders betagten Altersgruppen.

Prozentualer Anteil an den 89.410 Omikron-Fällen

Was ist ein Verdachtsfall?

Im Laufe des weiteren Textes kommt der Begriff Verdachtsfall vor, doch was ist das eigentlich? Als Omikron-Verdachtsfall sind nur die Fälle eingestuft, welche mithilfe eines spezifischen PCR-Tests überprüft wurden. Der PCR-Test unterscheidet sich von den sonst üblichen Testungen, weil diese speziell auf die Omikron-Variante reagieren sollen.

Damit einem PCR-Test jedoch nicht vollkommen sicher die Omikron-Variante festgestellt werden kann, sollen diese dann per Genom-Sequenzierung überprüft werden. Nach dem Test mittels PCR liegt jedoch schon der Verdacht nahe, dass es sich hierbei um die Variante des Virus handelt. Mit der Sequenzierung will man also nur sichergehen.

Wie viele dieser Sequenzierungen täglich oder wöchentlich vorgenommen werden können, sind für das gesamte Land nicht bekannt.

Verteilung in den Bundesländern

Die Verteilung der Omikron-Fälle in den Bundesländern dürfte nicht wirklich überraschen, denn sie war in den letzten Tagen schon absehbar. Nordrhein-Westfalen verfügt über 29,31 Prozent der Gesamtfälle, dies sind 26.224. Bayern belegt mit einem Anteil von 22,79 Prozent den zweiten Platz, Baden-Württemberg Platz 3 mit 13,68 Prozent.

Prozentualer Anteil der Bundesländer an den gesamten Fällen (89.464)

In den letzten 24 Stunden sind 5.162 Omikronfälle hinzugekommen. Alleine in Bayern wurden 2.039 neue Fälle verzeichnet, dies sind 39,5 Prozent.

Bei der Sequenzierung sieht es ähnlich aus. In der gesamten Bundesrepublik wurde bisher 7.884 Omikronfälle durch eine solche Gen-Sequenzierung bestätigt und auch hier hat NRW, mit 24,61, den größten Anteil zu verzeichnen

Prozentualer Anteil an den Sequenzierungen

Quelle für die Daten ist das RKI, diese sind in den Grafiken verlinkt und können auf der offiziellen Seite des RKIs betrachtet werden. Bei den Daten kann es aktuell noch zu Nachmeldungen kommen. Für die Meldewoche 02/2022 liegen aktuell noch keine Daten vor. Prozentangaben wurden gerundet.

RKI meldet 25.255 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 375,7


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 25.255 Neuinfektionen. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Wert von 375,7 (Vortag 362,7). Seit dem 30. Dezember steigt die Sieben-Tage-Inzidenz kontinuierlich an, dennoch gehen die Behörden aktuell von einer deutlichen Unterfassung der Zahlen aus.  

Aktuell liegen 15 Bundesländer deutlich über einer Inzidenz von 300. Nur in Sachsen-Anhalt ist die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell niedriger, hier liegt diese bei 270,1. Aus 98 von 411 Kreisen, kreisfreien Städten und Bezirken in Deutschland wurden zum heutigen Tag keine neuen Coronafälle gemeldet, diese fehlenden Meldungen werden im System des RKIs als 0 angegeben und finden bei der Berechnung der Inzidenz Verwendung.

Bundesland und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz Bremen	1.028,0 Berlin	694,1 Hamburg	560,9 Schleswig-Holstein	529,6 Brandenburg	518,0 Mecklenburg-Vorpommern	420,1 Hessen	376,9 Saarland	373,8 Nordrhein-Westfalen	361,5 Thüringen	358,0 Sachsen	323,2 Bayern	321,8 Baden-Württemberg	320,7 Rheinland-Pfalz	315,6 Niedersachsen	308,6 Sachsen-Anhalt	270,1
Bundesland und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz

Die höchste Inzidenz lässt sich demnach in Bremen finden. Die Hansestadt verfügt aktuell über eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.028.

52 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 114.029 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Die Zahlen sind aktuell noch nicht zuverlässig genug. Aus diesem Grund entfällt die gewohnte Übersicht über die drei Bundesländer mit den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen. Wahrscheinlich gibt es ab Dienstag oder Mittwoch die ausführlichere Übersicht.

Übersichtskarten

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Hospitalisierungsinzidenz

Der Wert wurde heute noch nicht veröffentlicht.

Die Freitagswerte lagen bei 3,15 und für die Personengruppe ab 60 bei 5,96.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 3.241 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Freitag: 3.405), davon 60,81 Prozent invasiv beatmet (1.971 Personen). ‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.449 (F.: 1.369). ‌‌
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.170 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (F.: 8.178). Insgesamt sind 18.612 von aktuell 21.980 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 81,98 Prozent.


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 10.01.2022 08:05 Uhr

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