Berlin - Mittwoch, den 12. Januar 2022 Update 13:50 Uhr | #Vakzin #USA #Schweden
In der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate geht es um eine Forderung der Patientenschützer, warum 359 Fahrgäste aus Zügen verwiesen wurden und es gibt einen Ausblick in die USA und Schweden.
Steiler Anstieg der Corona-Neuinfektionen erwartet
Am heutigen Mittwoch sprach die parlamentarische Gesundheits-Staatssekretärin Sabine Dittmar (SPD) im Gesundheitsausschuss von einer rasanten Entwicklung bei der Corona-Lage. Die Zahl der täglichen Neuinfektion könnte schon bald in den sechsstelligen Bereich vordringen, so Dittmar.
In aktuell 63 Kreisen liegt die Inzidenz schon jetzt über einem Inzidenzwert von 500, in einigen Kreisen schon deutlich über 1.000. Laut Dittmar könne die Inzidenz schnell vierstellig werden.
In Anbetracht der Lage warnte Sabine Dittmar deutlich davor, die Omikron-Variante zu unterschätzen. Der individuelle Krankheitsverlauf sei zwar durchaus milder, jedoch wegen der Quantität könne das Gesundheitssystem und die kritische Infrastruktur vor erhebliche Herausforderungen stehen. Personalausfällen seien in vielen Bereichen erwartbar.
Um aus der Pandemie herauszukommen, seien Booster-Impfungen und eine Anhebung der allgemeinen Impfquote nötig. Laut der SPD-Politikerin würden dafür genug Impfstoffe zur Verfügung stehen.
Update 13:50 Uhr
- Vierte Dosis für jeden? Was Patientenschützer fordern ...
- 3G im Bahnverkehr: Bislang 359 Fahrgäste aus den Zügen verwiesen
- Omikron wird fast jeden treffen - US-Experte Fauci ist sich sicher
- Schweden verschärft Maßnahmen
- Omikron - Tagesüberblick
- RKI meldet 80.430 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 407,5
- @Bremen - Inzidenz: 1.296,8
- @Berlin - Inzidenz: 856,4
- @Schleswig-Holstein - Inzidenz: 633
Vierte Dosis für jeden? Was Patientenschützer fordern ...
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, forderte ein Angebot für eine vierte Impfdosis für jeden bis zum Sommer. "Jeder sollte die Möglichkeit erhalten, bis zum Sommer ein viertes Impfangebot mit den aktuell verfügbaren Wirkstoffen in Anspruch nehmen zu dürfen", sagte Brysch gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Bei einem auf neue Virusvarianten angepassten Vakzins sollten vor allem Hochbetagte, Pflegebedürftige und Schwerstkranke im Vordergrund stehen und nicht die Verlierer bei der Verteilung sein, so Brysch.
3G im Bahnverkehr: Bislang 359 Fahrgäste aus den Zügen verwiesen
Im Regional- und Fernverkehr gilt seit dem 24. November die 3G-Pflicht. Reisende müssen also geimpft, getestet oder genesen sein, um die Züge des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs nutzen zu können.
In 579 Fällen wurde die Bundespolizei bei Verstößen hinzugerufen und setzte in 359 Fällen Beförderungsausschlüsse um, dies ergibt sich aus der Antwort des Bundespolizeipräsidiums auf eine Anfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
Omikron wird fast jeden treffen - US-Experte Fauci ist sich sicher
Der Immunologe und Präsidentenberater Anthony Fauci gilt in den USA als dortig führender Coronavirus-Experte. Laut seinen neusten Aussagen trifft das Virus jeden Menschen, früher oder später. "Mit dieser außergewöhnlichen und beispiellosen Effektivität der Übertragung wird Omikron letztlich fast jeden finden", sagte er in einem Gespräch mit dem Thinktank Zentrum für strategische und internationale Studien (CSIS).
Laut seinen Aussagen würden sich auch Geimpfte irgendwann infizieren. Er betonte jedoch, dass die meisten Menschen mit der Impfung nur leichtere Verläufe hätten. Die Behandlung im Krankenhaus bliebe den Menschen so meistens erspart und auch der Schutz vor einem tödlichen Verlauf wäre meistens vorhanden.
Für die Ungeimpften sieht Anthony Fauci die Lage deutlich schlechter, diese würde es am schlimmsten treffen. Bisher sind in den USA nur 208 Millionen Menschen geimpft, dies entspricht etwa 63 Prozent der Bevölkerung. Bei der Booster-Impfung sieht es aktuell noch viel schlechter aus, denn hier sind lediglich 76 Millionen Menschen versorgt worden (rund ein Viertel der Bevölkerung).
Mit dem Virus leben könne man aktuell noch nicht, denn laut Fauci sei man noch nicht an diesem Punkt. Zurzeit würden etwa 150.000 Covid-Patienten im Krankenhaus behandelt werden. Zudem warb er für Impfungen in den ärmeren Ländern und forderte eine gerechtere Verteilung der Vakzine.
Schweden verschärft Maßnahmen
Schweden galt vielen als Land ohne Maßnahmen, dies ist jedoch nie ganz richtig gewesen. Seit längerer Zeit will die Regierung mit Maßnahmen gegen die Pandemie ansteuern. Aktuell wurden ein paar Verschärfungen für zunächst 14 Tage beschlossen, nach diesem Zeitpunkt soll die Wirkung geprüft werden.
Kneipen, Bars und Restaurants mit einer Ausschankgenehmigung müssen spätestens um 23 Uhr schließen. Mit maximal 8 Personen (eine Gruppe) darf man am Tisch sitzen. Bedient dürfen Gäste nur noch am Tisch werden. Kontakte in Innenräumen sollte man begrenzen, dazu reif die Regierung die Erwachsenen ausdrücklich auf. Zusammenkünfte und Feiern sollte vermieden werden und für Veranstaltungen im Innenbereich gelten nun Teilnehmerobergrenzen.
Omikron - Tagesüberblick
Seit dem heutigen Tag gibt es insgesamt 118.298 Fälle, die der Omikron-Variante zugerechnet werden. Von dieser Gesamtanzahl sind bisher 11.781 durch eine Genom-Sequenzierung bestätigt. Die restliche Anzahl von 106.517 werden als Verdachtsfälle geführt, diese wurden bislang nur mit einem spezifischen Omikron-PCR-Testung nachgewiesen.
In der ersten Woche des Jahres 2022 wurden 62.893 Gesamtfälle gezählt. Pro 100.000 Einwohner gab es somit 75,6 Infektionen mit der Omikron-Variante.
In Folge einer Infektion mit dieser Variante starben bisher 50 Menschen. Nicht von allen Fällen sind weitere Daten bekannt, aber bei 118.227 Personen wurden weitere Daten übermittelt (Alter, Hospitalisierung etc).
Aus den Daten geht hervor, dass die meisten Infizierten in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen zu finden sind, hier gab es insgesamt 54.339 Fälle. Auch bei der Anzahl der hospitalisierten Patienten führt diese Altersgruppe deutlich vor allen anderen. Die meisten Toten sind jedoch bei den über 80-Jährigen zu beklagen. Bei nur 1.907 bekannten Infektionsfällen gab es dort 33 Todesfälle.
Weitere Daten und Zahlen finden sich in den Grafiken zur Omikron-Variante:
RKI meldet 80.430 Neuinfektionen!
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 407,5
Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 80.430 Neuinfektionen, dies ist ein neuer Rekordwert. Am 26. November wurde der bisherige Höchstwert von 76.414 Neuinfektionen gemeldet. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Wert von 407,5 (Vortag: 387,9). Innerhalb der letzten zwei Wochen hat sich die Inzidenz damit praktisch verdoppelt.
In Deutschland verzeichneten die Gesundheitsämter insgesamt 7.661.811 Corona-Infektionen seit dem Beginn der Pandemie.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit dem 30. Dezember kontinuierlich an. Aktuell gehen Experten von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.
Die höchste Inzidenz lässt sich demnach in Bremen finden. Die Hansestadt verfügt aktuell über eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.296,8.
384 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert. Seit dem Beginn der Pandemie wurden 114.735 Todesfälle in Deutschland gemeldet.
Die Zahlen sind aktuell noch nicht zuverlässig genug. Aus diesem Grund entfällt weiterhin die gewohnte Übersicht über die drei Bundesländer mit den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen.
Übersichtskarten
Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:
Hospitalisierungsinzidenz
Der Wert für alle Hospitalisierten (Gesamtwert) liegt bei 3,13 und für alle Personen ab 60 Jahren wurde dieser mit 5,30 angegeben.
Die Hospitalisierungsinzidenz bezieht sich dabei darauf, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Dienstagswerte lagen bei 3,34 und für die Personengruppe ab 60 bei 5,57.
Situation auf den Intensivstationen:
(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 3.069 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Dienstag: 3.179), davon 60,93 Prozent invasiv beatmet (1.870 Personen).
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.473 (Di.: 1.461).
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.158 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Di.: 8.174). Insgesamt sind 19.141 von aktuell 22.295 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 83,3 Prozent.
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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein
³ Stand der ITS-Daten 12.01.2022 08:05 Uhr
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