Berlin - Freitag, den 12. November 2021 ‌‌ |‌‌  #Inzidenzwerte ‌‌#Inzidenz #Corona @Thüringen @Bayern @Sachsen @Berlin ‌‌ #CoronaUpdate #Intensivstationen

  • Anfeindungen gegen Ärzte und Pflegekräfte nehmen zu
  • Vom Gaststättenverband, seinen Gästen und Karneval: Oder ist jetzt alles egal?  - Ein Kommentar
  • Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen extrem hoch
  • RKI meldet 48.640 Neuinfektionen  
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 263,7!

    ‌- Hospitalisierungsinzidenz leicht gestiegen
    ‌‌- @Sachsen     - Inzidenz: 569,0
    - @Thüringen - Inzidenz: 491,3
    ‌‌- @Bayern        - Inzidenz: 454,9
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

Anfeindungen gegen Ärzte und Pflegekräfte nehmen zu

Ärzteverbände und Gewerkschaften berichten von wachsenden Anfeindungen gegenüber Ärzt*innen und Pflegende. Diese Thematik ist seit dem Beginn der Pandemie immer wieder medial aufgenommen und verbreitet worden, doch bisher kam es eher weiter zu einer Verschlechterung der Situation. Susanne Johna, Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, sagte gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Ärztinnen und Ärzte berichten in der Pandemie immer öfter von Anfeindungen und Drohungen". Besonders hart sollen es die Ärzt*innen spüren, welche für die Impfung werben würden.
"Vor allem die verbale Gewalt hat an Häufigkeit und Schärfe zugenommen", so Johna weiter. Selbst berichtete sie auch davon Drohmail erhalten zu haben.
Selbst in der Klinik würden uneinsichtige Impfgegner das Virus noch unterschätzen und sich für "unverwundbar" halten. Johna weiter: "Es zehrt an den Nerven, wenn etablierten Therapieverfahren mit Misstrauen begegnet wird." In den Krankenhäusern würden die Patienten, auch die ungeimpften, gleich behandelt werden.

Und auch bei dem Pflegepersonal sieht die Lage ähnlich aus. Grit Genster, von der Gewerkschaft ver.di, sagte: "Wir beobachten, dass Patientinnen und Patienten aggressiver und ungehaltener reagieren als wir das bisher kannten."
Besonders hart seien die Auseinandersetzungen bei Hygiene-Maßnahmen, wie Isolation, Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht oder bei PCR-Tests. Da Pflegekräfte auf den Stationen präsenter sein, als etwas Ärzt*innen, seien sie den Konflikten mit Patienten und den Angehörigen häufiger ausgesetzt. "Daher entlädt sich am Pflegepersonal besonders viel".


Vom Gaststättenverband, seinen Gästen und Karneval: Oder ist jetzt alles egal?

- Ein Kommentar von OBIausHV

Es ist mittlerweile wirklich nichts Neues mehr, wenn die Zahlen nach oben schnellen und Experten Maßnahmen fordern, dann kommt von irgendwo der Hotel- und Gaststättenverband und plädiert für eine Beibehaltung der Öffnungen.

Ist das Selbstgefälligkeit, Not oder hassen die einfach die eigenen Gäste so sehr?

Wie bei fast allen Themen gibt es kein klares Schwarz oder Weiß, aber neben den finanziellen Sorgen schwingt auch ein wenig Selbstgefälligkeit mit. Kontrollen soll es theoretisch ja geben, aber mal Hand aufs Herz: Wie oft wurde dein Zertifikat mit der App vom RKI gescannt oder wenigstens mal wirklich angeschaut?

Ich muss mich bei diesem Teil auf Freunde, Familie und Bekannte verlassen, denn wegen den steigenden Zahlen war ich nun schon wieder Wochen oder gar Monate nicht aus dem Haus. Natürlich bin ich vollständig geimpft und erhalte bald die Booster-Dosis, doch die Gefahr ist mir persönlich aktuell zu hoch. Auf den Intensivstationen und in den Kliniken liegen zwar immer noch mehrheitlich Ungeimpfte, aber die Infektionen tragen sich mittlerweile auch in die gesamte Gesellschaft hinein.

In Schulen, Kliniken und Altersheimen sehen wir die Folgen der Impfmüdigkeit bestimmter Gruppen besonders. Schon seltsam, wie sehr man hier die Augen vor dem Ganzen verschließen kann, so oder so ähnlich könnte das Resümee auf die neuerlichen Aussagen dieses Verbandes gezogen werden. Oder doch nicht?

Klar ist: Am stärksten haben die Pflegekräfte unter der Pandemie gelitten und Corona wirkte wie ein Brandbeschleuniger, denn es zeigte die Fehler noch deutlicher auf, aber außer Klatschen war für die Pfleger*innen oft nichts zu holen. Gaststätten und Hotels waren in der andauernden Pandemie von Schließungen betroffen, wie auch einige andere Geschäfte, und machten dabei starke Verluste. Die Verluste verteilen sich dabei auf viele Betriebe, dies sollte soweit klar sein. Nur war man in dem Bereich nicht alleine und auch andere Branchen mussten massive Abstriche machen.

Und immer, wenn sich die pandemische Lage zuspitzt, fordert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband ein weiter so. "Es muss sichergestellt sein, dass unsere Betriebe jetzt dauerhaft geöffnet bleiben", sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Verbands, am Freitag im Frühstart bei RTL/ntv. Nach ihren eigenen Worten würde die Branche es mental und emotional nicht überleben und die wirtschaftlichen Hilfen sollten auch verlängert werden.

Doch reicht es? Ein einfaches weiter so? Die aktuellen Pandemie-Zahlen sind gewaltig und steigen weiter massiv an. Der Inzidenzwert steigert sich aktuell von Tag zu Tag und erreicht dabei immer größere Rekorde. Die Lage gleicht bald einer Katastrophe, welche wir sehenden Auges entgegen schreiten und fast nichts tun. In Berlin sondiert man kräftig weiter und will die pandemische Lage beenden, doch das Coronavirus zeigt schon jetzt, wie es gedenkt weiter vorzugehen. Nun gut ein Virus kann nicht denken und dennoch richtet es soviel Übel an. Unsere Gesellschaft zersplittert sich angesichts dieser Herausforderung und die esoterischen Übel spielen dabei kräftig mit. Von den Anhängern von Steiners Waldorfschulen, über die Jünger der biodynamischen Landwirtschaft bis hin zu den Homöopathen... es ist einfach alles dabei. Zu den Esoterikern gesellten sich die Querdenker und rechte Gruppen... Was eine perfekte Mischung, ein Potpourri der Abscheulichkeit.

Die Restaurants und Hotels haben Sorgen und dies ist verständlich. Oft auch Inhaber geführt, von der Familie getragen und ein Zentrum des Ortes. Doch wie so oft das große ABER: An diesen Stätten treffen Leute zusammen und dies mehrheitlich ohne Masken, denn Essen geht mit einem Mund-Nasen-Schutz nicht so gut, doch auch hier kann sich das Virus ausbreiten. Mag es an den mangelnden Kontrollen liegen oder an Impfdurchbrüchen? Die Gefahr ist nicht gebannt und wem nützt es, wenn der Kunde stirbt?

Es ist aber ein hartes Los und wir als Gesellschaft sollten schauen, wie wir unterstützen können, aber ohne uns dabei einer immer größeren Gefahr auszusetzen. Meine Freundin und ich holen uns ab und an etwas beim Lieblingsasiaten ab. Man sollte auch überlegen, ob Tests eine Lösung wären. Klar muss eine geimpfte Person nicht jeden Tag per PCR getestet werden, aber wie wäre es mit zwei Testungen in der Woche für Geimpfte und Genesene?
Eine totale Sicherheit gibt es dabei nie, aber man könnte so das Restrisiko deutlich verringern.

Doch zu Zeit scheint unsere Gesellschaft sich eher nur zu spalten, den eigen Vorteil zu suchen und keine gemeinsame Anstrengung zu begehen. Die Zahlen steigen, doch wie werden wir als Kollektiv reagieren? Karneval, Alaaf und Helau?


Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen extrem hoch

Die Entwicklung der Inzidenz hält weiter an und bereits in der letzten Kalenderwoche sieht man ein sehr starkes Wachstum. Die Auswertung beruht auf den Daten des Robert-Koch-Institutes, welche einmal in der Woche veröffentlicht werden.

Die Zahlen aus der aktuellen Kalenderwoche (45) werden nächste Woche vorliegen und dürften eine weitere Steigerung zeigen. Alleine in dieser Woche gab es jeden Tag einen neuen Höchstwert bei den Inzidenzen, dies dürfte sich deutlich in der nächsten Auswertung zeigen.

Altersgruppe 0 bis 39 Jahre

Bereits bei der Auswertung in der letzten Woche sah man ein deutliches Wachstum bei allen Altersgruppen. Als einzige Altersgruppe in der ersten Grafik sind die 0 bis 4 Jahre alten Kinder unterhalb des Durchschnitts-Inzidenzwertes.

Seit der Kalenderwoche 41 gab es einen Anstieg bei den jüngeren Altersgruppen.

Bei den 10- bis 14-Jährigen sind die Werte besonders hoch. In der Kalenderwoche 44 lag der Wert bei 411. Nur zum Vergleich: Der Gesamtwert lag bei 212.
Nach den aktuellsten Werten, welche leider aber einen anderen Altersbereich umfassen (05-14), liegt der Wert bei 532,4.

Bei der Gruppe der 5 bis 9 Jahre alten Kinder liegt der Inzidenzwert bei 345, in der Woche davor lag der Wert nur bei 292.

Altersgruppe 40 bis 90+ Jahre

Bei den älteren Gruppen sieht man ebenso einen starken Anstieg.

Der Inzidenzwert bei den 40- bis 44-Jährigen liegt bei 272 und ist damit der insgesamt vierthöchste Wert.
Die beiden jüngsten Gruppen liegen deutlich über dem Gesamtwert.

RKI meldet 48.640 Neuinfektionen  
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 263,7!

Zum fünften Mal hintereinander wurde der höchste Sieben-Tage-Inzidenzwert seit dem Beginn der Corona-Pandemie erreicht.

Es wurden innerhalb von 24 Stunden 48.640 Neuinfektionen an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt heute bei einem Wert von 263,7.
Zum Vergleich: Letzten Freitag (5.11.) wurden 37.120 neue Infektionsfälle gemeldet. Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 249,1 und vor einer Woche bei 169,9.

191 Todesfälle wurden binnen eines Tages verzeichnet. Seit dem Beginn der Pandemie wurden 97.389 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Daten aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim sind weiterhin nicht übermittelt worden. Der Grund dafür soll immer noch in einem Cyberangriff liegen.
Der Kreis war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Auf der Webseite des Kreises werden jedoch die Daten bereitgestellt. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert lag am 11. November bei 169 (69 Fälle in 24 h). Im Kreis gab es seitdem Beginn der Pandemie 276 Todesfälle, welche im Zusammenhang mit der Covid-19 Infektion stehen

Hospitalisierungsinzidenz leicht gestiegen

Der heutige Wert liegt bei 4,70 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 10,89 angegeben. Für alle Personen ab 80 wird der Wert mit 22,32 angegeben.

Die Werte vom Donnerstag lagen bei 4,65 und für die Personengruppe ab 60 bei 10,62.

Sachsen, Thüringen und Bayern

@Sachsen - Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auch am heutigen Freitag, der Wert liegt heute bei 569 und ist damit weiterhin der höchste Wert eines Bundeslandes (Gestern: 521,9). Auch die Anzahl der Neuinfektionen stiegen noch einmal deutlich an, so sind im gesamten Bundesland 5.737 Neuinfektionen registriert worden. Zum Vergleich: Gestern wurden nur 5.069 Fälle an das RKI gemeldet. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 366.357 Personen.

Der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge verfügt heute über den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Sachsen, dieser liegt bei 1030,97 und ist damit der einzige Kreis außerhalb von Bayern mit einer Inzidenz von über 1.000.
Seit dem Beginn der Pandemie wurden 28.498 Infektionen registriert, davon verstarben 1012 (3,55 %).

@Thüringen -  In Thüringen stieg auch heute der Sieben-Tage-Inzidenzwert deutlich auf 491,3 an (Gestern: 469,2). 2.299 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.

Der Landkreis Sonneberg verfügt auch heute über den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Thüringen. Der heutige Wert liegt bei 920,34
120 Neuninfektionen wurden im Kreis registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 5.749 Menschen, davon starben 173 (3,01%).
Zum Vergleich: Am Donnerstag lag die Inzidenz bei einem Wert von 858,99.

@Bayern - Im gesamten Bundesland liegt der Inzidenzwert bei 459,9 und 13.198 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert.

Der Landkreis Rottal-Inn hat den höchsten Inzidenzwert in der Bundesrepublik und der heutige Wert liegt bei 1155,99.
Innerhalb von 24 Stunden wurden 224 Neuinfektionen registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 11.540 Personen, davon starben 205 (1,78 %).  
Zum Vergleich: Gestern lag der Inzidenzwert bei 1140,39.

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 93,89 (Gestern: 89,35).

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnte Karte":

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Innerhalb von 24 Stunden wurden weitere 2.184 Neuinfektionen gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 279,2 (Gestern: 263,4).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 240.189 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.756 (+3 seit Donnerstag²).

Im Bezirk Neukölln wird der heutige Inzidenzwert mit 331,63 angegeben.
Innerhalb von 24 Stunden wurden 246 Neuinfizierte gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 28.155 Personen  (nachweislich) und davon starben 432 (1,53 %).‌‌
Zum Vergleich: Gestern lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 305,54.

Wo ist die Berlin-Karte?‌‌ Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌In der Bundesrepublik Deutschland werden 2.823 (Do.: 2.780) Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 51,51 Prozent beatmet (1.454 Personen). ‌‌Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 986 (Do.: 985). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 9.842 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Do.: 9.829). Insgesamt sind 19.592, der 22.068 Intensivbetten, belegt.*

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*Stand der ITS-Daten 12.11.2021 08:30 Uhr - aktuellere Daten standen zur Zeit des Schreibens nicht zur Verfügung
² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

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