Berlin 13.09.2021 #Inzidenz #Corona #CoronaUpdate #Intensivstationen
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- Polizei sperrt Hamburgs Große Freiheit wegen zu vielen Feiernden
- RKI meldet 5.511 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert weiter hoch
- Geringe Impfquote unter Jugendlichen
- Situation auf den Intensivstationen
Polizei sperrt Hamburgs Große Freiheit wegen zu vielen Feiernden
In Hamburg war in der Nacht zum Sonntag wohl etwas zu viel los. Die Feiernden erregten die Aufmerksamkeit der Hamburger Ordnungshüter und diese entschlossen sich kurzer Hand die Partymeiler abzusperren. Laut der Polizei Hamburg wurden die Abstandsregeln vielfach nicht mehr eingehalten.
Auf dem Kiez steppte wohl ordentlich der Bär, um mal das Floskelglas zu füllen. Für zwei Stunden wurde die Feiermeile und der gesamte Kiez von der anwesenden Polizei abgesperrt. Bereits am Abend sollen laut einem Polizei-Sprecher die Lokale rund um die Reeperbahn fast vollständig ausgelastet gewesen sein.
Mit dem fortschreiten der Nacht und wahrscheinlich auch den damit verbunden höheren Alkohol-Pegel wurden die geltenden Abstandsregeln immer mehr Außeracht gelassen. Kurz nach Mitternacht forderte man daher die Menschen zum Verlassen des Kiezes auf. Laut Polizei sollen sich die Menschen größtenteils kooperativ verhalten haben.
RKI meldet 5.511 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert weiter hoch
Das Robert-Koch-Institut meldete 5.511 neue Corona-Infektionen. Der Sieben Tage-Inzidenzwert liegt weiter hoch und befindet sich auf dem Stand von 81,9 Fälle pro 100.000 Einwohner. Vor einer Woche waren es 4.749 Ansteckungen. Weitere 12 Todesfälle wurden an das RKI gemeldet.
Anders als von anderen Medien berichtet steht der Wert der Hospitalisierungsrate (H.-inzidenz) nicht bei fast 2, sondern bei 1,79. Im aktuellen Situationsbericht des RKI wird nur dieser Wert angeben und der Wert für die Personen ab 60 Jahre. Bei der zweiten Gruppe liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 2,58. Laut dem RKI nehmen zurzeit die Erstaufnahme auf den Intensivstationen zu, dies wird durch die DIVI-Daten bestätigt.
Geringe Impfquote unter Jugendlichen
Der Anteil der in Deutschland geimpften Personen nimmt weiterhin zu, bewegt sich aktuell jedoch sehr langsam. Auffällig sind die Impfraten bei Bürgern unter 18 Jahren. Während in der Gesamtschau 66,3 Prozent mindestens eine Impfung haben, sind es bei den 12 bis 17 Jahren alten Jugendlichen nur 36,7 Prozent. Zum Vergleich bei der Altersgruppe über 18 sind es 77,3 Prozent. Schaut man sich die Quote der Vollgeimpften an, so ergeben sich bei den unter 18-Jährigen ein Wert von lediglich 25,8 Prozent und bei den Volljährigen kommt man auf ein Impfanteil von 72,9 Prozent. Was die Daten nicht hergeben ist der Anlass für diese weitere Schere. Denkbar sind mehre Gründe.
Zum einen kann eine mangelnde Bereitschaft der Jugendlichen oder Eltern ein Grund sein oder es fehlt schlicht an niederschwelligen Angeboten. Einige Bundesländer wollen daher auch Impfaktionen an den Schulen durchführen, ähnlich wie die Besuche des Schularztes. Angesicht der aktuellen Zahlen scheint dies sogar eine gute Idee zu sein. Die mangelnde Impfbereitschaft von Eltern zeigte sich in den letzten Jahren immer wieder und teilweise kommt es so zu Ausbrüchen von Masern oder anderen Erkrankungen, welche teils schon als ausgestorben oder unwichtig galten. In Sachsen scheint die Impfbereitschaft aktuell am niedrigsten. Hier ist gerade mal jeder fünfte Teenager geimpft (20,2% mindestens einmal). Ähnlich niedrig sind die Zahlen im gesamten ehemaligen DDR-Gebiet: Sachsen-Anhalt 21,5%, Brandenburg 24,1%, Mecklenburg-Vorpommern 23,4% und Thüringen 23,2 %. Bayern folgt dann mit 32,9. Nur in Schleswig-Holstein sind bereits mehr als die Hälfte (51,4%) mindestens einmal geimpft worden. Die Impfrate ist im gesamten Bundesgebiet sehr schlecht ausgeprägt, wenn es um die Jugendlichen (12 -17) geht. Jedoch bleibt es fraglich, was der Grund dafür ist.
Situation auf den Intensivstationen:
Wie bereits letzte Woche vorausgesagt, spannt sich die Lage auf den Intensivstationen im gesamten Bundesgebiet an. Auf der Karte ist nur noch Berlin in ein tiefes Blau gehüllt. Alle anderen Kreise oder Städte sind rötlich markiert, außer die Hansestadt Hamburg. Das Bundesland ist in einem sehr schwachen Blau gehalten und die Aufnahmefähigkeit für erwachsene Covid-19-Patienen geht immer weiter zurück, bis auf einige Ausnahmen. Einige Kreise und Städte haben laut DIVI-Intensivregister keine oder kaum Kapazitäten mehr. So zum Beispiel die Stadt Rosenheim, welche nur noch über ein freies Bett verfügt, der Landkreis Sigmaringen hat keine unbelegten Betten mehr und viele weitere Fälle finden sich aktuell auf der Karte:
Auf Landesebene ist das Problem bisher beherrschbar. So hat Bayern noch über 600 freie Intensivbetten, jedoch sind nicht alle davon für die Behandlung von Corona-Patienten gedacht. Das Bundes Land Bremen verfügt derzeit nur über 25 leere Betten. Aktuell werden in der Bundesrepublik Deutschland 1484 Erwachsende auf einer ITS behandelt, davon 52,83 Prozent beatmet (784 Personen). 19 Kinder und Jugendliche werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt, hiervon werden 5 beatmet.
Insgesamt sind aktuell 21.000 ITS-Betten belegt. Für Covid-19-Fälle sind noch 1.668 frei (Stand 13.09). Die Notfallreserve liegt bei 10.770 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.
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