Berlin - Dienstag, den 14. Dezember 2021 ‌‌ |‌  #Omikron #Oberlausitz #Medikament

Omikron könnte schon bald dominant sein, warum die Amtsärzte kein Ende der Testpflicht für Geboosterte wollen, was für ein Corona-Medikament in München erforscht wird, dies und mehr in der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate.

  • Omikron bald dominant?
  • Amtsärzte warnen vor Ende der Testpflicht für geboosterte Menschen
  • Tausende Oberlausitzer gegen Corona-Proteste
  • Bundesamt rechnet mit niedrigstem Stand bei der Zahl der Verkehrstoten
  • München: Erste Erfolge bei der Entwicklung eines Corona-Medikaments
  • RKI meldet 30.823 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 375

    ‌- Hospitalisierungsinzidenz stagniert
    - @Thüringen           - Inzidenz: 984,1
    ‌‌- @Sachsen               - Inzidenz: 916,9
    ‌‌- @Sachsen-Anhalt - Inzidenz: 816,7
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

Omikron bald dominant?

Laut der niedersächsischen Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) soll die Omikron-Variante bald dominant sein. Bereits  "Ende Januar, Anfang Februar" solle es die vorherrschende Variante sein. Laut der Ministerin verbreite sich die Variante "rasend schnell". Wegen der Omikron-Variante entschied sich Niedersachsen bereits zu einem Sonderweg, so gibt es vom 24. Dezember bis zum 2. Januar eine Art von Weihnachtsruhe. Die Verschärfung der Reglung geschieht unabhängig von den aktuellen Indikatoren der Corona-Lage.

Amtsärzte warnen vor Ende der Testpflicht für geboosterte Menschen

Die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD), Ute Teichert, warnt aktuell vor dem Ende der Testpflicht für geboosterte Menschen. Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte Teichert: "Es ist verfrüht, Menschen mit Booster-Impfung von der Testpflicht zu befreien". Auch im Hinblick auf die Omikron-Variante, welche aktuell auf dem Vormarsch sei, sollte man so ein Vorhaben nicht leicht fertig umsetzen. Laut Teichert weiß man aktuell zu wenig über diese Variante und "solange wir nicht genügend Daten haben, um dies sicher sagen zu können, sollten wir keine voreiligen Schritte gehen" und man sollte "bewährte Instrumente wie die Schnelltests" nicht aus der Hand geben.

Die Stiftung Patientenschutz argumentiert ähnlich und warnt vor dem Schritt. So würde man jetzt vor Weihnachten politische Geschenke machen, welche dann im Januar abgestraft würden.

Das Bundesgesundheitsministerium  hat auf eine Anfrage bisher noch nicht reagiert.

Tausende Oberlausitzer gegen Corona-Proteste

Einige tausend Bürger aus der Oberlausitz haben genug von den Corona-Protesten und wollen diese nicht unwidersprochen lassen. So bildeten sich in der Region Bündnisse, welche den Demonstrationen etwas entgegensetzten möchten.
Mit offenen Briefen werben die Bündnisse aktuell für mehr Solidarität.

Auf der Online-Plattform change.org wurde zu dem die "Bautzner Erklärung" veröffentlicht, welche sich gegen die Proteste richtet und den eher stillen Bewohnern in der Region eine Protestmöglichkeit geben will. Die Erklärung wurde gestern veröffentlicht und aktuell haben diese bereits 4.819 Menschen unterstützt.
Zu den Erstunterzeichnenden gehören unter anderem Unternehmer, bekannte Persönlichkeiten der Stadt Bautzen, Mediziner und auch die Band Silbermond.
Die aktuellen Proteste wolle man nicht mehr so stehen lassen, so heißt es in der Erklärung deutlich:

"Wir sind fassungslos. Wir wollen es nicht weiter hinnehmen, dass die Protestler die Krise durch Egoismus befeuern. Einsamkeit und Isolation bedrücken viele Menschen. Seit Beginn der Pandemie sind allein im Landkreis Bautzen über 1000 Menschen an dem Virus gestorben. Von Politik und Polizei fordern wir deshalb, die illegalen Demonstrationen nicht zu dulden."
Zur Erklärung

Schon zuvor gab es einen offenen Brief aus Freiberg (wie bereits berichtet).

Bundesamt rechnet mit niedrigstem Stand bei der Zahl der Verkehrstoten

Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes soll die Zahl der Verkehrstoten auf etwas 2.450 zurückgehen, dies wäre der niedrigste Stand seit dem Beginn der Aufzeichnung. Der bisherige niedrigste Stand war im Corona-Jahr 2020 erfasst worden. Die Pandemie führte 2020 zu einem elf prozentigen Rückgang bei den Toten im Verkehr, so waren dies 327 weniger Verkehrstote als 2019.

"Die Rückgänge sind maßgeblich auf das im Vergleich zu 2019 deutlich geringere Verkehrsaufkommen infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen", wie die Behörde erklärte.

München: Erste Erfolge bei der Entwicklung eines Corona-Medikaments

Bei der Entwicklung eines Medikamentes gegen Corona soll es nun erste Erfolge geben, wie Professorin Ulrike Protzer, Leiterin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München (TUM) mitteilte. Laut Ulrike Protzer soll man ein Protein entwickelt haben, welches im Zellversuch eine Infektion durch das Virus und seiner Varianten verhindere. Bei der bisherigen Entwicklung von Corona-Medikamenten gab es nur Teilerfolge und darum entschied man sich die Strategie anzupassen. So schuf man einen Wirkstoff, welcher das Andocken des Spike-Proteins verhindere. Der Wechsel der Strategie sei demnach vielversprechend.

"Sowohl Impfstoffe als auch Antikörper-Medikamente haben das Problem, dass das Virus ihnen mit jeder erfolgreichen Mutation ein klein wenig ausweicht", so Prof. Ulrike Protzer.

Der Stoff mit dem Namen FYB207 kann laut den Angaben der Professorin gegen alle Corona-Vieren eingesetzt werden, solange diese das Protein ACE2 als "Eintrittspforte" benutzen. Zum Beginn der Forschung versuchte man es mit verschiedenen Kombinationen aus ACE2 und Immunglobulin-Fragmenten. Am Ende nutzte man ein stabiles Fragment des IgG4-Proteins, dennoch musste man für die Stabilität geringe Mutationen einbauen. Aktuell werden zwei Varianten des Mittels in einer präklinischen Studie untersucht.

"Das Fusionsprotein lässt sich gut biotechnologisch herstellen", sagte Dr. Carsten Brockmeyer, Mitautor der Studie und CEO der Formycon AG. " Im ersten Halbjahr des kommenden Jahres hoffen wir, mit den ersten klinischen Studien beginnen zu können."

"Auch wenn die Impfung schwere Krankheitsverläufe sehr zuverlässig verhindert, die deutlich ansteckenderen Delta- und Omikron-Varianten haben gezeigt, dass sich sowohl Genesene als auch Geimpfte erneut anstecken können. Vor dem Hintergrund zukünftiger, möglicherweise noch ansteckenderer Varianten brauchen wir daher neben der Impfung auch einen breit wirksamen Wirkstoff gegen dieses Virus", sagte Prof. Ulrike Protzer.

Die Forschung wurde unterstützt durch: Bayerische Forschungsstiftung, das FOR-COVID-Netzwerk des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, die Helmholtz Gemeinschaft und die Peter und Traudl Engelhorn-Stiftung

Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S016635422100187X

RKI meldet 30.823 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 375


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 30.823 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 36.059 Infektionsfälle.
Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt heute auf einen Wert von 375.
Zum Vergleich: Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 389,2 und vor einer Woche bei 432,9.  Vor einem Monat lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 312,4.

Berlin hat mit dem heutigen Tag über 300.000 Coronainfektionen seit dem Beginn der Pandemie verzeichnet. Alleine in den letzten sieben Tagen gab es in der Hauptstadt 11.278 Infektionsfälle. Die Inzidenz sinkt weiter und befindet sich bei einem Stand von 307,8.

473 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 105.754 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Hospitalisierungsinzidenz

Der Wert der Hospitalisierungsinzidenz ist gestiegen und liegt bei 5,21 und für alle Personen ab 60 Jahren ist der Wert mit 12,11 angegeben.

Die Montagswerte lagen bei 5,17 und für die Personengruppe ab 60 bei 12,14.

Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt

@Thüringen - In Thüringen liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei einem Stand von 984,1 (Gestern: 1.032,7). 2.133 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in dem Bundesland mindestens 255.156 Personen, davon starben 5.401 (+32 seit Montag²).

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Landkreis Hildburghausen liegt aktuell bei 1.615,17 und dies ist der höchste Inzidenzwert in der Bundesrepublik.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 10.894 Menschen, davon starben 312 (2,86 %).

@Sachsen - Der heutige Sieben-Tage-Inzidenzwert wurde mit 916,9 angegeben. Zum Vergleich: Montag lag der Wert bei 1.024,5.
1.822 neue Infektionsfälle wurden innerhalb von 24 Stunden an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie sind alleine in Sachsen 593.324 Menschen nachweislich infiziert worden und 11.716 davon sind verstorben (+31 seit Montag²).

Im Landkreis Vogtlandkreis liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute bei 1.343,4 und ist damit der höchste Inzidenzwert in Sachsen.
34.004 Personen infizierten sich hier seit dem Beginn der Pandemie, davon verstarben 914 (2,69 %).

@Sachsen-Anhalt - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt bei einem Stand von 816,7 und 2.328 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert. Gestern lag der Inzidenzwert bei einem Stand von 808,4.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Sachsen-Anhalt mindestens 196.835 Menschen, davon starben 3.979 (+17seit Montag²).

Der Landkreis Börde hat den höchsten Inzidenzwert in Sachsen-Anhalt, dieser liegt bei einem Stand von 1.472,15. In der Pandemie wurden hier bisher insgesamt 12.657 Fälle durch die Gesundheitsämter registriert und davon starben 151 (1,19 %)

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 160,4 (Montag: 162,4).

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Update aus der Hauptstadt

@Berlin -  Heute wurden 2.579 Neuninfektionen durch die Gesundheitsämter an das RKI gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 307,8 (Montag: 309,7).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 300.025 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.926 (+2 seit Montag).

Der Bezirk Spandau verfügt  heute über den höchsten Inzidenzwert in Berlin, dieser liegt aktuell bei 430,29.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 22.766 Personen  (nachweislich) und davon starben 280 (1,23 %).‌‌

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 4.872 (Montag: 4.869) erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 56,06 Prozent invasiv beatmet (2.731 Personen). ‌‌Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 970 (Mo.: 954). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.215 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Mo.: 8.240). Insgesamt sind 19.643, der 22.053 Intensivbetten, belegt.³ Die Auslastung der Betten liegt bundesweit bei 86,47 Prozent.


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 14.12.2021 08:05 Uhr

! = Höchstwert

(ONS) - Grafiken, Daten und News

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