Berlin - Montag, den 15. November 2021 ‌‌ |‌‌ #CoronaAlaaf  #Inzidenzwerte ‌‌#Inzidenz #Corona @Thüringen @Bayern @Sachsen @Berlin ‌‌ #CoronaUpdate #Intensivstationen

  • NRW: Ministerpräsident verteidigt Karneval
  • Grüne: Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte?
  • Union: Fraktionsvize Leikert fordert Impfpflicht
  • RKI meldet 23.607 Neuinfektionen  
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 303!

    ‌- Hospitalisierungsinzidenz leicht gesunken
    ‌‌- @Sachsen     - Inzidenz: 754,3
    - @Thüringen - Inzidenz: 543,2
    ‌‌- @Bayern        - Inzidenz: 525,7
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

NRW: Ministerpräsident verteidigt Karneval

Köln - Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), verteidigte den umstritten Karnevalsauftakt in Köln. "In Nordrhein-Westfalen sind überdurchschnittlich viele Menschen geimpft. Mit diesem wichtigen Fortschritt kann man nicht einfach denen, die mit ihrer Impfung sich, ihre Lieben und die Gesellschaft schützen, weiterhin alles verbieten." Dies sagte Wüst dem Kölner Stadt-Anzeiger (MO).
Zudem müsse man die Akzeptanz von staatlichen Verboten im Blick haben.

"Deshalb war die Entscheidung in Köln, den Karnevalsauftakt unter 2G Bedingungen stattfinden zu lassen, richtig".
Ähnlich argumentierte bereits zuvor die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker (parteilos). Trotz der auch in Köln steigenden Infektionszahlen wollte man den Karneval nicht verhindern, da man keine andere Option gehabt hätte. "Was wäre denn, wenn wir gesagt hätten: Wir machen das wie im vorigen Jahr, es wird kein Karneval gefeiert?", so Recker vor verschieden Medienvertreter*innen.

"Ich bin der festen Überzeugung, das wäre uns in diesem Jahr nicht gelungen." Laut ihr hätten sich die Menschen eine Absage nicht gefallen gelassen.

Voll war es wirklich in Köln, dies zeigten die Bilder aus der Domstadt deutlich. Zum Auftakt lag die Inzidenz in Köln bereits bei 212. Heute liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 245,69 und sollte es zu Ansteckungen gekommen sein, so werden diese Zahlen erst viel später auftauchen. Fraglich bleibt aber das Signal, welches die Stadt in die Welt gesendet hat. Corona interessiert in Köln und NRW wohl niemanden, zumindest wenn Karneval ist. Gegen den gesunden Menschenverstand feierte man eine große Party und dies auch noch dicht an dicht. Die Zahlen explodieren förmlich. Seit einer Woche: Jeden Tag – ein neuer Rekord bei den Inzidenzwerten.

Ein Zusammenhalt der Gesellschaft scheint völlig verblasst zu sein.
Der doch eher unlustige, aber dafür faktenorientierte, SPD-Politiker Karl Lauterbach sagte jedenfalls erst kürzlich, dass jede abgesagte Karnevalsveranstaltung – eine gute sei.
Oder wie Frau Reker erst kürzlich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung(+) sagte: "Klar, wenn wir gar nichts erlauben, kann auch nichts passieren."

Wer darin Zynismus oder Dummheit erkennen will, der versteht auf der einen Seite wohl nicht die rheinische Frohnatur oder hat den Ernst der Lage begriffen. Während im Südosten des Landes die Zahlen explodieren und in Sachsen die Betten langsam knapp werden – feiert man in Köln eben. Was kann denn schon dabei sein?

Scheinbar können die meisten Jecken nicht begreifen, was aktuell abgeht. Nur so kann man die Äußerungen von Reker auffassen. Wenigstens hat man uns im Rheinland auch Lauterbachs geschenkt, auch wenn diese eher ein seltenes Phänomen zu sein scheint. In Köln geht Unterhaltung, Saufen und sexuelle Belästigung eben vor. Spaß und Küsschen - First, Gesundheit und Vorsorge – Second.

Weiter hieß es von Reker treffend: "Jeder und jede muss am Ende für sich entscheiden, ob und wie der 11.11. begangen werden soll".
Jeder und jede muss sich eben selbst am nächsten sein. Kein soziales Kollektiv, keine Vorsorge – Was sollen die paar toten Alten, Schwachen und Kranken? Sozialdarwinismus pur?
Oder einfach nur Kölle Alaaf?

Seit der Pest, so scheint es jedenfalls, hat man in Kölle nichts gelernt.
Wer will da noch an die Jecken in Gangelt denken? War da was?
Corona-Karneval – Hotspot – Tote und Kranke?

Und wie sagte Lothar Wieler bereits am 12.11. so schön: Von den 50.000 Infizierten werden etwa 3.000 im Krankenhaus landen und 200 sterben! Doch den Jeck scheint so etwas nicht zu jucken.

Reker in einer Pressemitteilung (12.11.): "Den Menschen wurde immer versprochen, dass wenn sie geimpft sind, bekommen sie Schritt für Schritt ihr normales Leben zurück. Dazu gehört es eben auch, das Brauchtum in Köln zu feiern."

In Köln feierte man förmlich den Erfolg und will an den Straßenkarneval festhalten. Corona-Alaaf?


Am 11.11. wurde in Köln der Karneval eingeläutet, doch die Bilder von dicht aneinander gedrängten Menschen und den scheinbar laschen Kontrollen sorgten schnell für Empörung.

Vor allem zeigten einige Videos und Berichte von Augenzeugen, wie die Kontrollen vorgenommen wurden. Auch ein Selbstversuch einer Westpol-Reporterin (WDR) bestätigt das Problem.

Grüne: Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte?

Oliver Kirscher, Fraktionsvize von Bündnis 90/Die Grünen, sieht Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte als ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Pandemie. Gegenüber dem Morgenmagazin von ARD und ZDF brachte er dies zum Ausdruck. Die Beschränkungen seien "unbedingt notwendig". Wichtig sei, dass die Geimpften weiter am öffentlichen Leben teilnehmen könnten. Betonung fand dabei, dass auch regional Maßnahmen getroffen werden könnten.

Aktuell haben die Parteien der möglichen Ampelkoalition: SPD, Grüne und FDP die Pläne etwas nachgeschärft. Von der epidemischen Lage will man jedoch weiterhin Abschied nehmen und diese am 25. November auslaufen lassen. Die Möglichkeit der Kontaktbeschränkungen sollen aktuell nicht mehr abgeschafft werden, dies soll zumindest aus einer Vereinbarung der Parteien hervorgehen -Laut Medienberichten soll diese der dpa vorliegen.

Diese Anpassungen müssten jedoch nachträglich eingefügt werden, denn die bisher vorgesehenen Änderungen wurden bereits in den Bundestag eingebracht.
Am Donnerstag soll der Bundestag entscheiden.

Union: Fraktionsvize Leikert fordert Impfpflicht

Erst am Freitag stellte sich der noch amtierende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gegen eine Impfpflicht, doch auch aus der eigenen Fraktion gibt es immer wieder Rufe nach einer Impfpflicht. Erst am gestrigen Nachmittag forderte Katja Leikert, die stellvertretende Union-Fraktionsvorsitzende, eine Impfpflicht. Sollte diese noch weiter hinausgezögert werden, würde dies "sehr teuer für uns mehrheitlich Geimpfte, für das Gesundheitswesen, die Wirtschaft und vor allem für unsere Kinder" werden. Dies schrieb sie bei Twitter.

Nach dem Tweet scheint sie davon überzeugt zu sein, dass man die Ungeimpften nicht mehr überzeugen könne oder der Versuch nichts mehr bringe. "Diese externalisieren brutal die Kosten auf uns alle", schrieb sie weiter.

RKI meldet 23.607 Neuinfektionen  
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 303!

Seit einer Woche steigt der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz jeden einzelnen Tag an und erreicht dabei immer einen neuen Höchstwert.

Zum heutigen Wochenbeginn wurden 23.607 Neuinfektionen an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert kletterte heute auf den Höchstwert von 303.
Zum Vergleich: Letzten Montag (8.11.) wurden 15.513 neue Infektionsfälle gemeldet. Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 289 und vor einer Woche bei 201,1 (Vormonat: 68,7).

43 Todesfälle wurden binnen eines Tages verzeichnet. Seit dem Beginn der Pandemie wurden 97.715 Todesfälle in Deutschland gemeldet. Alleine über das Wochenende erhöhte sich die Zahl der Toten um 326 (Freitag bis heute)².

Daten aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim sind weiterhin nicht übermittelt worden. Der Grund dafür soll immer noch in einem Cyberangriff liegen.
Der Kreis war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Auf der Webseite des Kreises werden jedoch die Daten bereitgestellt. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert lag am 12. November bei 183,2 (80 Fälle in 24 h). Im Kreis gab es seitdem Beginn der Pandemie 276 Todesfälle, welche im Zusammenhang mit der Covid-19 Infektion stehen

Hospitalisierungsinzidenz leicht gesunken

Der heutige Wert liegt bei 4,65 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 10,97 angegeben.

Die Werte vom Freitag lagen bei 4,70 und für die Personengruppe ab 60 bei 10,89.

Sachsen, Thüringen und Bayern

@Sachsen - Zum Wochenbeginn stieg die Sieben-Tage-Inzidenz noch einmal kräftig an, der Wert liegt heute bei 754,3 und ist damit weiterhin der höchste Wert eines Bundeslandes (Freitag: 569, Sonntag: 670,9). Im gesamten Bundesland wurden 4.502 Neuinfektionen registriert.
Zum Vergleich: Freitag wurden 5.737 Fälle an das RKI gemeldet. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 380.893 Personen.

In Sachsen weist nur noch die Stadt Leipzig eine Inzidenz von unter 500 vor, hier liegt der Wert bei 458,58. Schon im Kreis Leipzig liegt der aktuelle Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 924,59.

Der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge verfügt auch heute über den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Sachsen und in der gesamten Republik, dieser liegt bei 1303,11. Über das Wochenende infizierten sich im Kreis 1.438 Personen (Freitag bis heute).
Seit dem Beginn der Pandemie wurden 29.936 Infektionen registriert, davon verstarben 1013 (3,38 %).

@Thüringen -  In Thüringen stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert über das Wochenende weiter an und liegt heute bei einem Wert von 543,2 an (Freitag: 491,3). 809 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.

Der Landkreis Sonneberg verfügt auch heute über den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Thüringen. Der heutige Wert liegt bei 995,72.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 6.063 Menschen, davon starben 176 (2,9%).
Zum Vergleich: Am Freitag lag die Inzidenz bei einem Wert von 920,34.

@Bayern - Im gesamten Bundesland liegt der Inzidenzwert bei 525,7 und 8.629 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert.
Am Freitag lag der Inzidenzwert noch bei 459,9.

Der höchste Inzidenzwert in Bayern findet sich im Landkreis Rottal-Inn, dort liegt der Wert bei einem Stand von 1.262,73.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 12.149 Personen, davon starben 214 (1,76 %) (+9 seit Freitag²).  
Zum Vergleich: Freitag lag der Inzidenzwert bei 1155,99.

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 98,42 (Donnerstag: 89,35, Freitag: 93,89).

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnte Karte":

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Innerhalb von 24 Stunden wurden weitere 147 Neuinfektionen gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 306,2 (Freitag: 279,2).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 242.960 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.759 (+3 seit Freitag²).

Berlin hat seinen eigenen "400er Hotspot". Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verfügt heute über den Inzidenzwert von 439,89.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 21.001 Personen  (nachweislich) und davon starben 176 (0,84 %).‌‌

Wo ist die Berlin-Karte?‌‌ Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌In der Bundesrepublik Deutschland werden 3.109 (Freitag.: 2.823) Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 50,79 Prozent beatmet (1.579 Personen). ‌‌Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 959 (Fr.: 986). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 9.799 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Fr.: 9.842). Insgesamt sind 19.254, der 21.940 Intensivbetten, belegt.*

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*Stand der ITS-Daten 15.11.2021 08:40 Uhr - aktuellere Daten standen zur Zeit des Schreibens nicht zur Verfügung
² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

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