Berlin - Montag, den 17. Januar 2022 ‌‌ |‌ #Impfpflicht #Querdeppen #LucaApp

In der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate: Warum Bundesfamilienministerin Spiegel keine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche will, was ein Spielplatz & eine Rasierklinge gemeinsam haben und welche Neuigkeiten es über die Luca-App gibt.

  • Spiegel lehnt Impfpflicht für Kinder und Jugendliche ab
  • Leipzig: Mit Rasierklinge präparierter Aufkleber auf Spielplatz
  • Luca-App senkt die Preise und kürzt die Vertragszeiten
  • Kurzmeldungen:
    - Deutsche Handballer fordern schnellere Testergebnisse
    - Djokovic droht Aus bei French Open
  • Omikron - Tagesüberblick
  • RKI meldet 34.145 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 528,2!

    - @Bremen       - Inzidenz: 1.389,3
    ‌‌- @Berlin       - Inzidenz:    947,7
    ‌‌- @Hamburg - Inzidenz:    805,8

Spiegel lehnt Impfpflicht für Kinder und Jugendliche ab

Anne Spiegel, die amtierende Bundesfamilienministerin, lehnt eine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche ab. Die Erwachsenen rief sie bereits zur Solidarität bei diesem Thema auf. Nach Spiegel sollten sich volljährige Bürger*innen impfen lassen.

Eine Debatte und die Umsetzung einer Pflicht zur Corona-Schutzimpfung seien richtig, wie sie kürzlich im Deutschlandfunk sagte. Laut Spiegel habe man die anderen Mittel bereits ausgeschöpft. Für Kinder und Jugendliche lehne sie jedoch eine solche Pflicht ab: "Es sollte absolut klar sein, dass bei einer Impfpflicht wir über Erwachsene sprechen und nicht über Kinder und Jugendliche."

Leipzig: Mit Rasierklinge präparierter Aufkleber auf Spielplatz

In Leipzig wurde am Sonntag ein Aufkleber gefunden, welcher sich gegen die Corona-Politik richtete und mit einer Rasierklinge präpariert wurde. Ein Davidstern und impfkritische Inhalte sind dort aufgedruckt. Wie es bei Stickern mit rechten Inhalten öfter vorkommt, wurde eine Klinge unter diesem Aufkleber angebracht. Bei einer Entfernung solcher Inhalte sollen man sich verletzten. Ein 38-jähriger Mann entdeckte die Klinge, weil er den Aufkleber entfernen wollte, dies teilte die Polizei Leipzig mit.

Bei der Aktion sei der Mann jedoch nicht verletzt worden. Auf dem Spielplatz im Stadtteil Wahren suchte man sicher halber den Spielplatz nach weiteren solcher präparierten Aufkleber ab und sicherte vorhandene Spuren. Ermittlungen wegen Volksverhetzung und versuchter gefährlichen Körperverletzung wurden eingeleitet.

Der Davidstern wird von Demonstranten gegen die Corona-Politik und Querdenker-Szene nahen Gruppierungen öfter verwendet. Die Akteure wollen sich damit gegenüber der jüdischen Bevölkerung im Dritten Reich gleichstellen, was eine deutliche Relativierung der Shoah (Holocaust) darstellt.

Luca-App senkt die Preise und kürzt die Vertragszeiten

Immer wieder machte die Anwendung Schlagzeilen, doch nie im Zusammenhang mit einem positiven Nutzen. Viele Länder in Deutschland überlegen aktuelle, ob man die Verträge mit der kaum wirkungsvollen App verlängern möchte. Zum Vergleich: Alleine am vorletzten Wochenende sollen über die mit Steuermitteln entwickelte Corona-Warn-App (CWA) mehr Menschen gewarnt worden sein, als durch die Luca-App insgesamt. Laut den Betreibern der CWA sollen demnach 500.000 mögliche Betroffene gewarnt worden sein, alleine an diesem einen Wochenende.

Skandale um den Schutz der Daten und dem Nutzen wurden immer wieder durch die Presse thematisiert und der Netzaktivist und Experte für das Thema Netzsicherheit Manuel Atug (@HonkHase) berichtet bei Twitter in regelmäßigen Abständen über die Probleme mit dieser App.

So einfach will man bei der Betreibergesellschaft "Cultur4Life" jedoch nicht aufgeben. Aktuell wurde bekannt, dass man die Preise pro Gesundheitsamt deutlich senken will. Bisher kostet der eher geringe Nutzen der App pro Amt 18.000 Euro im Jahr. Ab sofort verlangt man bei der durch den Rapper Smudo bekanntgewordenen Firma "nur noch" 9.000 Euro und senkt die Vertragslaufzeit von einem Jahr auf nur einen Monat, so zumindest die Ankündigung der Firma.

Das Land Schleswig-Holstein kündigte als erstes Bundesland an, die App nicht weiter nutzen zu wollen. Nach einigen Medienmeldungen sollen auch die Länder Bremen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern die Verträge offenbar auslaufen lassen und nicht weiter verlängern.

Der Rapper, Investor und laut seinen eigen Aussagen auch an der Entwicklung direkt beteiligte Smudo glaubt jedoch noch nicht an das aus der Luca-App, wie er dem RND mitteilte.

Leseempfehlung für den Artikel: Warum Experten auf eine Abschaffung der Luca-App hoffen

Kurzmeldungen

  • Deutsche Handballer fordern schnellere Testergebnisse:
    Bei der Europameisterschaft forderte der Deutsche Handballbund eine schnellere Auswertung der Tests. Nachdem Julius Kühn positiv auf Corona getestet wurde, unterzog sich die gesamte Mannschaft am Sonntag einer PCR-Testung. Laut DHB würden die Ergebnisse noch nicht vorliegen.
  • Djokovic droht Aus bei French Open: Nach der Ausweisung aus Australien droht dem Tennis-Star Novak Djokovic auch bei den French Open ein Ausschluss. Sollte  Djokovic ungeimpft sein, wäre eine Teilnahme bei dem Tennisturnier nicht mehr möglich. Grundlage dafür soll das am Sonntag vom französischen Parlament verabschiedete Impfpass-Gesetz sein. Ob dies im Mai schon gilt, ist aktuell noch fraglich. Eine Ausnahme soll es jedoch nicht geben, wenn das Gesetz gilt.
  • Olympia-Tickets nicht frei verkäuflich: Wegen der Corona-Lage werde es die Tickets für die Winterspiele in Peking nicht im freien Verkauf geben. Laut Organisationskomitee werden diese nun an ausgewählte Personengruppen verteilt. Bereits zuvor wurde erklärt, dass es keine internationalen Zuschauer geben werde.

Omikron - Tagesüberblick

Seit dem heutigen Tag gibt es insgesamt 191.422 Fälle, die der Omikron-Variante zugerechnet werden. Von dieser Gesamtanzahl sind bisher 18.530 durch eine Genom-Sequenzierung bestätigt. Die restliche Anzahl von 172.892 werden als Verdachtsfälle geführt, diese wurden bislang nur mit einem spezifischen Omikron-PCR-Testung nachgewiesen.

In der ersten Woche des Jahres 2022 wurden bisher 75.627 Gesamtfälle gezählt. Pro 100.000 Einwohner gab es somit 90,9 Infektionen mit der Omikron-Variante.
In Folge einer Infektion mit dieser Variante starben bisher 80 Menschen. Nicht von allen Fällen sind weitere Daten bekannt, aber bei 191.309 Personen wurden weitere Daten übermittelt (Alter, Hospitalisierung etc).

Aus den Daten geht hervor, dass die meisten Infizierten in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen zu finden sind, hier gab es insgesamt 84.083 Fälle. Auch bei der Anzahl der hospitalisierten Patienten führt diese Altersgruppe deutlich vor allen anderen. Die meisten Toten sind jedoch bei den über 80-Jährigen zu beklagen. Bei nur 2.913 bekannten Infektionsfällen gab es dort 54 Todesfälle. In der Altersgruppe der 15 bis 34 Jahren alten Infizierten sind bisher 2 Todesfälle bekannt.

Weitere Daten und Zahlen finden sich in den Grafiken zur Omikron-Variante:

RKI meldet 34.145 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 528,2!

Am heutigen Montag wurden 34.145 Menschen verzeichnet, welche sich infiziert haben. Vor genau einer Woche waren es 25.255 Fälle. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Rekordwert von 528,2 (Vortag: 517,7).

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit dem 30. Dezember kontinuierlich an. Aktuell gehen Experten von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

Bundesland und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz LAN_ew_GEN	cases7_bl_per_100k_txt Bremen	1389,3 Berlin	947,7 Hamburg	805,8 Schleswig-Holstein	681,2 Hessen	626,7 Brandenburg	580,7 Bayern	551,5 Baden-Württemberg	545,9 Nordrhein-Westfalen	504,8 Saarland	477,8 Mecklenburg-Vorpommern	467,2 Niedersachsen	431 Rheinland-Pfalz	377,9 Sachsen-Anhalt	280,4 Sachsen	248,5 Thüringen	197,9
Bundesland und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz

Die höchste Inzidenz lässt sich demnach in Bremen finden. Die Hansestadt verfügt aktuell über eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.389,2. Am Freitag lag diese dort noch deutlich höher.

30 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 115.649 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Hochinzidenzgebiete nehmen weiter zu: Heute gibt es 172 Kreise mit einer Inzidenz von über 500. 9 Regionen liegen weiterhin über einer Inzidenz von 1.000 und davon liegen 4 in Berlin.

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf meldet seit über einer Woche infolge keine neuen Coronafälle und dadurch sinkt die Inzidenz auf einen Stand von 0.

Bezirk und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz (gerundet) GEN	cases7_per_100k_txt Berlin Friedrichshain-Kreuzberg	1.596,3 Berlin Neukölln	1.374,2 Berlin Mitte	1.351,9 Berlin Reinickendorf	1.179,7 Berlin Spandau	955,0 Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf	913,9 Berlin Lichtenberg	852,7 Berlin Pankow	831,5 Berlin Tempelhof-Schöneberg	818,6 Berlin Treptow-Köpenick	815,0 Berlin Steglitz-Zehlendorf	588,5 Berlin Marzahn-Hellersdorf	0,0
Bezirk und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz (gerundet)

Übersichtskarten

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hospitalisierungsinzidenz

Der Wert für alle Hospitalisierten (Gesamtwert) liegt bei 3,14 und für alle Personen ab 60 Jahren wurde dieser mit 4,87 angegeben.
Die Hospitalisierungsinzidenz bezieht sich dabei darauf, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Freitagswerte lagen bei 3,23 und für die Personengruppe ab 60 bei 5,25.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 2.716 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Freitag: 2.882), davon 60,82 Prozent invasiv beatmet (1.652 Personen). ‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.598 (Fr.: 1.459). ‌‌
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.229 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Fr.: 8.137). Insgesamt sind 18.512 von aktuell 22.139 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 81,49 Prozent.


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 17.01.2022 08:05 Uhr

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