Berlin - Freitag, den 17. Dezember 2021 | #Omikron #Ungeimpft #Beamteimpfen
Wie viel mehr Ungeimpfte ins Krankenhaus müssen, wie viele Omikron-Fälle registriert wurden, was die BIB-Prognose sagt, dies und mehr erfährt man in der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate.
- Wegen Covid-19 ins Krankenhaus müssen vor allem Ungeimpfte
- Omikron: Bereits 122 Fälle in Deutschland nachgewiesen - 213 Verdachtsfälle
- Bayern fordert: Großbritannien sollte Virusvariantengebiet werden
- EU-Länder bestellen 180 Millionen angepasste Impfdosen
- Impfpflicht für Beamte?
- BIB-Prognose: 2021 wohl erstmals mehr als eine Million Todesfälle
- RKI meldet 50.968 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 331,8
- Hospitalisierungsinzidenz sinkt
- @Thüringen - Inzidenz: 870,7
- @Sachsen - Inzidenz: 783,2
- @Sachsen-Anhalt - Inzidenz: 699,8 - Update aus der Hauptstadt
- Situation auf den Intensivstationen
Wegen Covid-19 ins Krankenhaus müssen vor allem Ungeimpfte
Wer wegen Covid-19 ins Krankenhaus muss ist vor allem Ungeimpft.
Die Daten, welche das Robert-Koch-Institut seit der Kalenderwoche 28 erhebt, belegen diese Aussage. Besonders groß ist dabei der Unterschied zwischen den ungeimpften Personen über 60 Jahren und denen, welche sich in dieser Altersgruppe impfen lassen. Die Zahlen zeigen sehr deutlich, dass die Impfung vor einer Einweisung in ein Krankenhaus schützt und zudem in den meisten Fällen eine symptomatische Infektion verhindern kann.
Bei älteren Menschen scheint dieser Impfschutz zwar allmählich nachzulassen, doch ist dieser Schutz im Vergleich mit den Ungeimpften noch deutlich vorhanden. Leider fehlt es bei den RKI-Daten an einer Aufzeichnung für die Menschen, welche bereits eine Booster-Impfung erhalten haben. Hier gibt es somit ein Bedarf für eine Nachbesserung.
Die Meldewoche 48:
Bei den Ungeimpften mussten 43 von 100.000 ins Krankenhaus und dort behandelt werden. Während es bei den Geimpften nur 6 von 100.000 sind.
Geimpfte 12 bis 17 Jahre alte Kinder und Jugendliche haben, nach den vorliegenden Daten, das geringste Hospitalisierungsrisiko. In dieser Altersgruppe musste mit einer Impfung niemand ins Krankenhaus, dagegen bei den ungeimpften Kinder und Jugendlichen waren es 3 auf 100.000.
Als geimpft gilt, wer zwei Dosen erhalten hat und dies 14 Tage vor Erkrankungsbeginn.
Bei Patienten mit symptomatischer Covid-19 Erkrankung sieht die Statistik etwas anders aus und spiegelt die gesteigerte Infektionslast bei den Kindern und Jugendlichen deutlich wider, aber auch hier sind die Ungeimpften am stärksten betroffen.
In der Woche 48 entfiel die größte Anzahl der symptomatischen Infektionen auf die ungeimpfte Altersgruppe 12 bis 17 Jahre. Hier gab es 379 Fälle auf 100.000, während es bei den Geimpften in dieser Altersgruppe nur 43 auf 100.000 waren.
Omikron: Bereits 122 Fälle in Deutschland nachgewiesen - 213 Verdachtsfälle
Laut dem aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Institutes (Donnerstag) gab es in Deutschland bereits 122 nachgewiesene Infektionsfälle mit Omikron und weitere 213 Fälle sind aktuell als Verdachtsfälle gelistet. Die nachgewiesenen Fälle wurden mit einer Genomsequenzierung bestätigt, bei den Verdachtsfällen liegt bereits ein variantenspezifischer PCR-Befund vor. Laut RKI lässt sich die Schwere der Erkrankung, welche durch Omikron verursacht würde, noch nicht abschätzen.
Der größte Teil der Infektionen findet nach wie vor mit der Delta-Variante statt.
Laut dem RKI ist die aktuelle Pandemie Lage weiterhin "sehr besorgniserregend, die Zahl der schweren Erkrankungen und der Todesfälle wird weiterhin zunehmen und die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten werden regional überschritten."
Nach dem Institut bedarf es einer weiteren Steigerung der Impfrate und die kontaktbeschränkenden Maßnahmen sollten intensiviert werden.
Menschen welche Symptome einer Atemwegserkrankung verspüren, wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten, sollten einen PCR-Test durchführen lassen und dies, auch wenn man geimpft ist.
Für ungeimpfte oder nur einmal geimpfte Personen gibt das RKI die Gefährdung als sehr hoch an und empfiehlt dringend, sich impfen zu lassen. Weiterhin sollten alle Menschen Abstand halten, auf die Maskenpflicht achten und auf Veranstaltungen im Inneren verzichten.
Bayern fordert: Großbritannien sollte Virusvariantengebiet werden
Bayern erhöht aktuell den Druck auf die Bundesregierung und fordert die Einstufung von Großbritannien als Virusvariantengebiet. Hintergrund der Forderung des bayrischen Gesundheitsministers, Klaus Holetschek, ist die Corona-Variante Omikron. In einem Interview gegenüber der Sendergruppe RTL (RTL/ntv) sprach der Minister von einem "vehementen" Anstieg der Zahlen in Großbritannien. Die Einreise sollte deshalb nur mit einem negativen PCR-Test möglich sein, so Holetscheck weiter.
EU-Länder bestellen 180 Millionen angepasste Impfdosen
Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union 180 Millionen Dosen des Vakzins von BioNTech/Pfizer bestellt, diese sollen an die Omikron-Variante angepasst sein und dadurch einen besseren Schutz bieten. Auf Twitter schrieb von der Leyen: "Unsere Verträge sehen vor, dass die Unternehmen auf Anfrage innerhalb von 100 Tagen angepasste Impfstoffe entwickeln werden".
Zudem kündigte die Kommissionspräsidentin an, dass zeitnah eine Leitlinie wegen eines EU-Impfnachweises vorgelegt werde. Hauptsächlich gehe es um die Dauer der Gültigkeit solcher Zertifikate und einen gemeinsamen Plan für die Booster-Impfungen.
Impfpflicht für Beamte?
Eine Impfpflicht für bestimmte Beamte brachte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen ins Gespräch. Gegenüber der Rheinischen Post sagte er: "Was für das Gesundheitspersonal schon beschlossen wurde, kann grundsätzlich auch für Beamte mit Verantwortung für andere Menschen richtig sein".
Nach Dahmen wären dies bestimmte Berufsgruppen, wie etwa die Lehrerschaft, Polizei oder Feuerwehr.
BIB-Prognose: 2021 wohl erstmals mehr als eine Million Todesfälle
Laut dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) könnte es 2021 erstmals mehr als eine Million Todesfälle in der Bundesrepublik geben.
Laut der BIB-Prognose dürfte die Zahl der Todesfälle zum Jahresende zwischen 1,02 und 1,03 Millionen liegen. Nach einer aktuellen Hochrechnung starben bereits in den ersten elf Monaten dieses Jahres 915.000 Menschen.
Schon im letzten Jahr war die Zahlen im Vergleich zu anderen Jahren erhöht. 2020 wurden 985.000 Sterbefälle registriert.
Die alternde Gesellschaft in der Bundesrepublik ist jedoch nicht nur alleine für die aktuell erhöhten Todeszahlen verantwortlich. "Die Corona-Pandemie, die überwiegend bei älteren Menschen zu einer Zunahme von Sterbefällen geführt hat, hat diese Entwicklung ein wenig beschleunigt“, so der Demograf Dr. Mühlichen vom BIB. Im letzten Jahr starben etwa 40.000 Menschen an Covid-19 als Grundleiden und davon waren 94 Prozent älter als 65 Jahre, so die Behörde.
RKI meldet 50.968 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 331,8
Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 50.968 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 61,268 Infektionsfälle.
Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt heute auf einen Wert von 331,8.
Zum Vergleich: Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 340,1 und vor einer Woche bei 413,7.
437 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert. Seit dem Beginn der Pandemie wurden 107.639 Todesfälle in Deutschland gemeldet.
Hospitalisierungsinzidenz
Der Wert der Hospitalisierungsinzidenz ist gesunken und liegt bei 5,10 und für alle Personen ab 60 Jahren ist der Wert mit 11,78 angegeben.
Die Donnerstagswerte lagen bei 5,17 und für die Personengruppe ab 60 bei 11,94.
Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt
@Thüringen - In Thüringen liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei einem Stand von 870,7 (Gestern: 890,3). 3.357 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in dem Bundesland mindestens 265.134 Personen, davon starben 5.469 (+28 seit Donnerstag²).
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Landkreis Hildburghausen liegt aktuell bei 1.473,12 und dies ist weiterhin höchste Inzidenzwert in der Bundesrepublik.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 11.406 Menschen, davon starben 320 (2,81 %).
@Sachsen - Der heutige Sieben-Tage-Inzidenzwert wurde mit 783,2 angegeben. Zum Vergleich: Donnerstag lag der Wert bei 826,3.
5.584 neue Infektionsfälle wurden innerhalb von 24 Stunden an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie sind alleine in Sachsen 612.375 Menschen nachweislich infiziert worden und 11.971 davon sind verstorben (+70 seit Donnerstag²).
Im Landkreis Vogtlandkreis liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute bei 1.342,53 und dies ist damit der höchste Inzidenzwert in Sachsen.
35.325 Personen infizierten sich hier seit dem Beginn der Pandemie, davon verstarben 952 (2,69 %).
@Sachsen-Anhalt - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt bei einem Stand von 699,8 und 3.381 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert. Gestern lag der Inzidenzwert bei einem Stand von 719,3.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Sachsen-Anhalt mindestens 205.925 Menschen, davon starben 4.060 (+37 seit Donnerstag²).
Der Landkreis Börde hat den höchsten Inzidenzwert in Sachsen-Anhalt, dieser liegt bei einem Stand von 948,60. In der Pandemie wurden hier
bisher insgesamt 13.416 Fälle durch die Gesundheitsämter registriert und davon starben 152 (1,13 %).
Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 165,2 (Montag: 162,4, Dienstag: 160,4, Mittwoch: 160,8, Donnerstag: 163,3).
Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:
Hier findet sich die "gewohnten Karten":
Update aus der Hauptstadt
@Berlin - Heute wurden 2.391 Neuninfektionen durch die Gesundheitsämter an das RKI gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 296,7 (Donnerstag: 288,1). Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 306.775 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.944 (+6 seit Donnerstag).
Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf verfügt heute über den höchsten Inzidenzwert in Berlin, dieser liegt aktuell bei 432,73.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 18.573 Personen (nachweislich) und davon starben 266 (1,43 %).
Situation auf den Intensivstationen:
(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 4.686 (Donnerstag: 4.755) erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 56,02 Prozent invasiv beatmet (2.625 Personen).
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.043 (Do.: 1.038).
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.233 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Do.: 8.199). Insgesamt sind 19.755, der 22.132 Intensivbetten, belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 87,09 Prozent.
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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein
³ Stand der ITS-Daten 17.12.2021 09:05 Uhr - Vergleichsdaten 16.12. 08:05 Uhr
! = Höchstwert
(ONS) - Grafiken, Daten und News
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