Berlin - Mittwoch, den 19. Januar 2022 | #Kassenärzte #Demo #Cottbus #Hausärzte
In der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate geht es unter anderem darum, warum die Kassenärzte die Impfpflicht nicht umsetzen wollen, wieso in Cottbus eine Demo aufgelöst wurde und was der Hausärzteverband fordert.
- Kassenärzte wollen Impfpflicht nicht umsetzen
- Unangemeldete Demo in Cottbus aufgelöst
- Hausärzteverband fordert die Teststrategie zu überdenken
- Kurzmeldungen:
- Tennisprofi Humbert positiv
- Nur drei Top-Tennis-Profis nicht geimpft
- Tschechien: Rekordwert bei Neuinfektionen
- Über 600.000 Impfungen in Einkaufszentren - Omikron - Tagesüberblick
- RKI meldet 112.323 Neuinfektionen!
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 584,4!
- @Bremen - Inzidenz: 1.295,6
- @Berlin - Inzidenz: 1.055,1
- @Hamburg - Inzidenz: 994,6
Hospitalisierungsinzidenz steigt deutlich
Kassenärzte wollen Impfpflicht nicht umsetzen
Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), will die geplante Impfpflicht nicht in den Arztpraxen der Vertragsärzte umsetzen lassen. "Wir werden unseren Ärzten nicht zumuten, eine Impfpflicht gegen den Willen der Patienten zu exekutieren", sagte Gassen der Bild-Zeitung. Laut Gassen seien die Praxen kein Ort, um staatliche Maßnahmen durchzusetzen. Die Praxen würden von dem Vertrauen zwischen Arzt und Patient leben.
Nachdem Berichte zufolge lehnt man auch die vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ins Gespräch gebrachte Beratungspflicht für Impfunwillige ab.
"Die Entscheidung um die Impfpflicht ist eine politische. Wenn die Bundesregierung diese beschließen will, muss sie sich auch um die Umsetzung kümmern", sagte Stefan Hofmeiste, der stellvertretende KBV-Vorsitzende.
Zwangsimpfungen wurden in der Debatte bisher ohnehin von der Politik ausgeschlossen. Noch im Januar sollen erste Debatten im Bundestag folgen, doch die Regierung lehnt es ab selbst einen eigenen Gesetzesvorschlag vorzulegen.
Unangemeldete Demo in Cottbus aufgelöst
Laut Angaben der Polizei Brandenburg versammelten sich am Dienstagabend etwa 1.000 Menschen in der Innenstadt von Cottbus. Die Anwesenden wollten eine unangemeldete Demonstration abhalten, welche sich deutlich gegen die Corona-Schutzmaßnahmen richtete. Eine Versammlungsleitung hätte sich trotz mehrfacher Aufforderung nicht gefunden, so die Polizei weiter. Die Teilnehmenden hätte sich zudem auch nicht an die aktuellen Schutzvorschriften gehalten, so sollen unter anderem Masken nicht getragen worden sein und auch Verstöße gegen den Mindestabstand habe es gegeben.
Als einige Menschen versuchten, eine Polizeikette zu durchbrechen, habe man auf Reizgas zurückgreifen müssen. Wie die Polizei mitteilte, wurden bei 40 Anwesenden die Identitäten festgestellt und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Darüber hinaus seien sechs Demonstranten angezeigt worden, so soll es Verstöße gegen das Waffengesetz gegeben haben und zudem sollen Polizisten tätlich angegriffen worden sein.
Hausärzteverband fordert die Teststrategie zu überdenken
In der jetzigen Omikron-Welle würden die Testlabore an die Grenzen der Kapazitäten stoßen. Bund und Länder planen bereits, die PCR-Testungen nur noch für Mitarbeitende der kritischen Infrastruktur anzubieten. Ulrich Weigeldt, der Bundesvorsitzender von Deutschen Hausärzteverband, befürwortet diese Überlegungen und forderte ein Umdenken bei den Testungen.
"Ich denke, man muss die Teststrategie insgesamt ein bisschen überdenken, dass man die PCR-Tests dann anwendet, wenn sie Konsequenzen haben und medizinisch sinnvoll sind", sagte Weigelt gegenüber dem rbb. Menschen, welche viel mit anderen zu tun hätten, wie etwa Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur, sollten per PCR getestet werden.
Kurzmeldungen:
- Tennisprofi Humbert positiv: Nach dem Erstrunden-Aus bei den Australien Open wurde der französische Tennisprofi Ugo Humbert positiv auf Corona getestet. In Australien werde er etwa eine Woche in Isolation bleiben, wie der Weltranglisten-40. per Instagram selbst bekannt gab.
- Nur drei Top-Tennis-Profis nicht geimpft: Nach den Informationen der britischen Zeitung Telegraph, sei Novak Djokovic nur einer von drei Tennisprofis aus der Top 100, welche bisher nicht gegen Corona geimpft sein. Bei der Aussage beruft man sich auf die Herren-Profiorganisation ATP. Bei den Heeren gebe es demnach zwei Fälle (Tennys Sandgren, Novak Djokovic). Bei den Frauen sei eine nicht geimpft, wie die Damen-Profiorganisation WTA bestätigte. Welche Frau ungeimpft ist, ist aktuell unbekannt.
- Tschechien: Rekordwert bei Neuinfektionen: Aktuell sorgt die Omikron-Welle auch in Tschechien für einen Rekord bei den Neuinfektionen, so meldeten die Behörden 28.469 Fälle innerhalb von 24 Stunden.
- Über 600.000 Impfungen in Einkaufszentren: Wie der Branchenverband HDE mitteilte, wurden bei Impfkampagne des Einzelhandels und der Handelsimmobilienbranche, mittlerweile über 600.000 Impfungen verabreicht. Die Aktion läuft dabei unter dem Motto "Leben statt Lockdown. Lass dich impfen" und soll auch 2022 weitergeführt werden.
Omikron - Tagesüberblick
Seit dem heutigen Tag gibt es insgesamt 226.860 Fälle, die der Omikron-Variante zugerechnet werden. In den letzten 24 Stunden kam 19.825 Fälle hinzu.
Von dieser Gesamtanzahl sind bisher 22.435 durch eine Genom-Sequenzierung bestätigt. Die restliche Anzahl von 204.425 werden als Verdachtsfälle geführt, diese wurden bislang nur mit einem spezifischen Omikron-PCR-Testung nachgewiesen.
In der zweiten Woche des Jahres 2022 wurden bisher 88.362 Gesamtfälle gezählt. Pro 100.000 Einwohner gab es somit 106,3 Infektionen mit der Omikron-Variante. Infolge einer Infektion mit dieser Variante starben bisher 99 Menschen. Nicht von allen Fällen sind weitere Daten bekannt, aber bei 226.728 Personen wurden weitere Daten übermittelt (Alter, Hospitalisierung etc).
Aus den Daten geht hervor, dass die meisten Infizierten in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen zu finden sind, hier gab es insgesamt 97.436 Fälle. Auch bei der Anzahl der hospitalisierten Patienten führt diese Altersgruppe deutlich vor allen anderen. Die meisten Toten sind jedoch bei den über 80-Jährigen zu beklagen. Bei nur 3.418 bekannten Infektionsfällen gab es dort 70 Todesfälle.
In der Altersgruppe der 15 bis 34 Jahren alten Infizierten ist bisher ein Todesfall bekannt.
Weitere Daten und Zahlen finden sich in den Grafiken zur Omikron-Variante:
RKI meldet 112.323 Neuinfektionen!
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 584,4!
Innerhalb von 24 Stunden wurden 112.323 Neuinfektionen registriert, ein neuer Rekordwert. Erstmals in der Pandemie wurden in Deutschland mehr als 100.000 Fälle innerhalb von 24 Stunden registriert. Den bisherigen Höchstwert gab es am Freitag mit 80.430 Infektionsfällen. Vor genau einer Woche gab es 80.430 Fälle. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Rekordwert von 584,4 (Vortag: 553,2). Vor genau einer Woche lag der Inzidenzwert noch bei 407,5, dies entspricht somit einem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz von 43,41 Prozent innerhalb einer Woche.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit dem 30. Dezember kontinuierlich an. Aktuell gehen Experten von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.
Die höchste Inzidenz lässt sich demnach in Bremen finden. Die Hansestadt verfügt aktuell über eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.295,6 und ging geringfügig zurück.
293 Todesfälle, welche in Verbindung mit der Coronainfektion stehen, wurden binnen eines Tages registriert. Seit dem Beginn der Pandemie wurden 116.081 Todesfälle in Deutschland gemeldet.
Hochinzidenzgebiete nehmen weiter zu: Heute gibt es 218 Kreise mit einer Inzidenz von über 500. 15 Regionen liegen weiterhin über einer Inzidenz von 1.000 und davon liegen 7 in Berlin.
Übersichtskarten
Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:
Hospitalisierungsinzidenz
Der Wert für alle Hospitalisierten (Gesamtwert) liegt bei 3,34 und für alle Personen ab 60 Jahren wurde dieser mit 5,21 angegeben.
Die Hospitalisierungsinzidenz bezieht sich dabei darauf, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Dienstagswerte lagen bei 3,17 und für die Personengruppe ab 60 bei 4,88.
Situation auf den Intensivstationen:
(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 2.611 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Dienstag: 2.666), davon 61,28 Prozent invasiv beatmet (1.600 Personen).
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.534 (Di.: 1.577).
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.156 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Di.: 8.159). Insgesamt sind 18.987 von aktuell 22.240 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 82,73 Prozent.
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³ Stand der ITS-Daten 19.01.2022 08:05 Uhr
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