Berlin - Donnerstag, den 2. Dezember 2021 ‌‌ |‌  #Inzidenz #Bayern
#Inzidenzwerte ‌‌#Inzidenz #Corona @Thüringen @Sachsen-Anhalt @Sachsen @Berlin ‌‌ #CoronaUpdate #Intensivstationen

Die Inzident sinkt im bundesweiten Schnitt deutlich, doch die Daten sollte man aktuell mit Vorsicht genießen. Im Bezug auf die Inzidenz-Entwicklung spielen die Gesundheitsämter eine tragende Rolle, doch diese sollen vielfach überlastet sein.
Mehr zu diesem Thema findet sich etwas weiter unten.

  • Inzidenz sinkt - Warum man die Zahlen mit Vorsicht betrachten sollte
  • Bayern: 21 Covid-Patienten sollen verlegt werden
  • Bayern: Hohe Anzahl an Covid-Toten
  • EMA startet beschleunigte Prüfung eines Totimpfstoffes
  • RKI meldet 73.209 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 439,2

    ‌- Hospitalisierungsinzidenz gesunken
    ‌‌- @Sachsen               - Inzidenz: 1.180,1
    - @Thüringen           - Inzidenz:    993,8
    ‌‌- @Sachsen-Anhalt - Inzidenz:    723,9
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

Inzidenz sinkt - Warum man die Zahlen mit Vorsicht betrachten sollte

Bundesweit sinkt die Inzidenz und auch in Sachsen, Bayern und andere Bundesländer melden sinkende Zahlen. Wenn es nach Experten*innen geht, sollte man diese Zahlen jedoch noch mit Vorsicht betrachten. Das sprichwörtliche Zünglein an der Waage sind hier die Gesundheitsämter, wenn hier nur einige wenige Ämter nicht mehr mit der Erfassung der Zahlen hinter kommen und diese dann noch in den Hochinzidenz-Regionen liegen, dann ist dies der erste Baustein.

Ute Teichert, die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, warnte gegenüber der Rheinischen Post vor einer Überlastung der Gesundheitsämter.
Teichert sagte, die Ämter seien "absolut am Limit".
Die eigentlich als so wichtig geltende Kontaktnachverfolgung sei in vielen Ämtern bereits ausgesetzt, dies "aufgrund der schieren Masse", so Teichert weiter.
Eine Unterstützung durch die Bundeswehr und deutlich mehr Personal forderte sie deutlich.
https://publikum.net/corona-update-1-12-2021/

Den zweiten Baustein findet man bei den Laboren, diese sind zwar nach den Zahlen der ALM, Akkreditierte Labore in der Medizin e.V., "nur" etwa zu 86 Prozent ausgelastet. Der Schnitt ist dabei jedoch ein bundesweiter Durchschnittswert und bildet die Situation in einigen Kreisen und Ländern nur unzureichend ab. In einigen Regionen sind die Labore an der Belastungsgrenze angekommen und auch die ALM hat davor erst kürzlich gewarnt. "In Ländern wie Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg oder Thüringen steht die Ampel nun schon seit längerer Zeit wieder auf Rot. Und auf Dauer sind auch 85 Prozent Auslastung im Bundesdurchschnitt nicht unbegrenzt machbar, zumal neben der COVID-19-Diagnostik die medizinische Versorgung der Bevölkerung mit Labordiagnostik sicherzustellen ist", sagte Evangelos Kotsopoulos, Vorstandmitglied ALM.

Ein Ausfall von nur einigen wenigen Geräten oder des Personals könne, so die ALM weiter, zu einem Rückstau der Testungen führen. Somit würden die Ergebnisse erst verspätet an die Gesundheitsämter weitergeleitet und daraus würde dementsprechend eine zu niedrige Sieben-Tage-Inzidenz folgen.

Der Virologe Klaus Stöhr warnte, in einem Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung, voreilige Schlüsse aus dem sinkenden bundesweiten Mittelwert (Sieben-Tage-Inzidenz) zu ziehen. Laut Stöhr sei die Verwendung dieses Mittelwertes "ein Anfängerfehler der Epidemiologie". Er sagte weiter: "Die große regionale Diversität der Pandemiesituation sollte nun aber auch dem Letzten auffallen."

Laut seiner weiteren Einschätzung bräuchte es in Deutschland einen spezifischen Blick auf die Risikoeinschätzung, wie auch bei der Bekämpfung der Pandemie. Die Inzidenz und die Rate der Hospitalisierung würden nach wie vor auf hohem Niveau verbleiben, zumindest so lange Winter sei. Die Mobilität der Menschen und die Anzahl der Kontakte sei häufig zu hoch.

Bayern: 21 Covid-Patienten sollen verlegt werden

Nach dem aktuellen Stand sollen aus Bayern 21 Covid-19-Patienten in andere Bundesländer verlegt werden, dies sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.
Zwei Patienten sollen bereits am gestrigen Mittwoch verlegt worden sein, dazu sollten heute und morgen mindestens 17 weitere folgen. Bei zwei Patienten waren die Einzelheiten noch nicht ausreichend geklärt.

Nötig wäre die Verlegung, wegen der Überlastung von Intensivstationen (ITS). Auch wenn in Bayern die Inzidenz aktuell sinkt, so sind die ITS-Kapazitäten in den letzten Tagen weiter zurück gegangen. Die Auslastung der Stationen steige dabei noch an.

Bayern: Hohe Anzahl an Covid-Toten

Im Freistaat Bayern sterben derzeit prozentual deutlich mehr Menschen an Covid-19, als in anderen Bundesländern. Der Grund dafür ist wahrscheinlich die niedrige Impfquote. Anhand der Datenanalyse der Ludwig-Maximilians-Universität lässt sich dies belegen. Die Grundlage dafür bildeten die veröffentlichten Daten des Robert-Koch-Instituts.

Nach dieser Auswertung sind in Bayern dreimal so viele Covid-Patienten gestorben als in Bremen. Die Stadt Bremen und das zugehörige Bundesland haben in deutschlandweit die höchste Impfrate. Den Zeitraum der Untersuchung bildeten sieben Tage bis zum 1. Dezember. In dem Zeitraum starben 3,9 Personen pro 100.000 Einwohner, in Bremen hingegen waren es nur 1,18. Im Verhältnis zur Bevölkerung hatte Thüringen (7,88) die meisten Todesfälle zu beklagen, Sachsen liegt auf dem zweiten Platz (6,75) und in Bayern erreichte man am Mittwoch den dritten Platz.

Schleswig-Holstein steht aktuell am besten da, dort gab es lediglich 0,82 Tote pro 100.000 Einwohner. Im nördlichsten Bundesland ist die Impfrate recht hoch und zu dem sind dort bereits viele Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geimpft.

Totale Todesfallzahlen in Bayern besonders hoch

In den absoluten Zahlen ist Bayern deutlich vorne, hier liegt die Zahl der Verstorbenen im selben Zeitraum bei 512. In Nordrhein-Westfalen sind es lediglich 265 und dies, obwohl es dort rund fünf Millionen mehr Einwohner gibt.

Aus den eigenen Karten, welche hier werktäglich (MO - FR) veröffentlicht werden, lässt sich erkennen, dass der Landkreis Tirschenreuth (BY) die höchste Fall-Todesrate (CFR) hat, dies liegt bei 3,9, gefolgt von der Stadt Suhl mit 3,6. Die niedrigste Rate findet sich hier in der Stadt Zweibrücken 0,63.

Die Zahlen können hier abgerufen werden (aktuell jeodch zu viele Seitenbesucher).

EMA startet beschleunigte Prüfung eines Totimpfstoffes

Wie die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) ankündigte, hat eine beschleunigte Prüfung des Corona-Impfstoffs von Valneva angekündigt. Die in Amsterdam sitzende EU-Behörde teilte mit, dass die Prüfung des Vakzins VLA2001 bereits begonnen habe.
Wann eine endgültige Entscheidung über die Zulassung des Totimpfstoff ansteht, konnte man jedoch noch nicht sagen.
Das französisch-österreichische Biotechnologie-Unternehmen hat einen klassischen Totimpfstoff entwickelt, dieser enthält für die Immunisierung abgetötete Bestandteile des Coronavirus. Der Vorteil des Impfstoffes bestehe in der einfacheren Lagerung, so solle dieser in normalen Kühlschränke aufbewahrt werden können.

RKI meldet 73.209 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 439,2

Die Inzidenz sinkt zurzeit - jedoch nehmen viele Experten an, dass dies eher auf eine Überlastung der Gesundheitsämter und einen regionalen Rückstau der Tests zurückzuführen sei.


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 73.209 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 75.961 Infektionsfälle.
Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert sank heute auf einen Wert von 439,2.
Zum Vergleich: Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 442,2 und vor einer Woche bei 419,7.

388 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 102.178 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Hospitalisierungsinzidenz gesunken

Der heutige Wert liegt bei 5,47 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 12,6 angegeben.

Die Mittwochswerte lagen bei 5,61 und für die Personengruppe ab 60 bei 13,0.

Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt

@Sachsen - Im Bundesland Sachsen sind die Zahlen weiterhin rückläufig, zumindest wenn man die Zahlen des RKI beachtet. Leider ist es jedoch nicht sehr unwahrscheinlich, dass die Gesundheitsämter in Sachsen nicht mit der Arbeit hinterherkommen. Die Kontaktnachverfolgung ist nach der Aussage von einigen Experten nicht mehr möglich. Mehr zum Thema weiter oben. Der heutige Sieben-Tage-Inzidenzwert wurde mit 1.180,1 angegeben. Zum Vergleich: Gestern lag der Wert bei 1.209,4.
10.327 neue Infektionsfälle wurden innerhalb von 24 Stunden an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie sind alleine in Sachsen 513.069 Menschen nachweislich infiziert worden und 11.079 davon sind verstorben (+82 seit Mittwoch²).

Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute bei 1.961 und ist damit der höchste Inzidenzwert in der Bundesrepublik. Innerhalb eines Tages wurden 756 Neuinfektionen im Kreis registriert. 41.612 Personen infizierten sich hier seit dem Beginn der Pandemie, davon verstarben 1.096 (2,63 %).

@Thüringen - In Thüringen stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert weiter an und liegt bei einem Stand von 993,8 (Gestern: 962,5 ). 4.459 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in dem Bundesland mindestens 219.507 Personen, davon starben 5.053 (+40 seit Mittwoch²).

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt liegt aktuell bei 1.545,93.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 11.293 Menschen, davon starben 348 (3,10 %).

@Sachsen-Anhalt - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg heute stark an und liegt bei einem Stand von 723,9 (Mittwoch: 692,44) und 3.707 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Sachsen-Anhalt mindestens 162.416 Menschen, davon starben 3.820 (+14 seit Mittwoch²).

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt im Burgenlandkreis bei 1.112,11 und ist damit der höchste Inzidenzwert im Bundesland.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich im Kreis mindestens 20.579 Menschen, davon starben 653 (3,17 %).

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 152,3 (Montag: 151,3, Dienstag: 150,1, Mittwoch: 153,1).

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Im Land Berlin wurden 2.546 Neuninfektionen durch die Gesundheitsämter an das RKI gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 361,5.‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 279.530 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.844 (+14 seit Mittwoch²).

Der Bezirk Neukölln verfügt auch heute über den höchsten Inzidenzwert in Berlin, dieser liegt aktuell bei 493,86 (Mittwoch: 487,58).
In den letzten 24 Stunden wurden 274 neue Infektionsfälle registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 32.195 Personen  (nachweislich) und davon starben 442 (1,37 %).‌‌

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 4.710 (Mittwoch: 4.633) erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 51,8 Prozent beatmet (2.440 Personen). ‌‌Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 885 (Mi.: 870). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.589 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Mi.: 8.678). Insgesamt sind 19.930, der 22.199 Intensivbetten, belegt.³


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 2.12.2021 08:05 Uhr

! = Höchstwert

(ONS) - Grafiken, Daten und News

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