Berlin - Donnerstag, den 20. Januar 2022 ‌‌ |‌ #Shoah #Holocaust #Blutspende

In der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate geht es um Überlebende des Holocausts und was diese zu NS-Corona-Vergleiche sagen. Rostock geht aktuell das Blut aus und in GB endet die Maskenpflicht in Schulen.

  • Überlebende der Shoah kritisieren NS-Corona-Vergleiche
  • Rostock: Blutspender dringend gesucht
  • GB: Gesundheitsminister verteidigt Ende der Maskenpflicht
  • Kurzmeldungen:
    - Valneva-Impfstoff wirkt offenbar bei Omikron
    - Weiterhin 2G-Regel in Baden-Württemberg
  • Omikron - Tagesüberblick
  • RKI meldet 133.536 Neuinfektionen!
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 638,8!

    - @Bremen       - Inzidenz: 1.294,9
    ‌‌- @Berlin       - Inzidenz: 1.154,2
    ‌‌- @Hamburg - Inzidenz: 1.083,6
    Hospitalisierungsinzidenz steigt deutlich

Überlebende der Shoah kritisieren NS-Corona-Vergleiche

Überlebende der Shoah kritisieren aktuell die zunehmende Relativierung des Leids von Opfern der Verbrechen unter den Nazis im Dritten Reich. Seit Anfang 2020 identifizierte die Organisation Combat Antisemitism Movement (CAM) mehr als 60 Millionen Online-Aktivitäten, welche die Pandemie mit der Holocaust-Nomenklatur verknüpft.

Shoah = hebräisch: הַשּׁוֹאָה  für „die Katastrophe“, „das große Unglück/Unheil“, auch Holocaust genannt

Diese Vergleiche stellen für viele Menschen eine Relativierung der damaligen Verbrechen dar. Die Organisation befürchtet, dass die Verharmlosung der Shoah immer mehr Teil des Mainstreams würde, im Bericht heißt es dazu:

"Die Verharmlosung des Holocaust ist bei vielen Politikern, Basisbewegungen, in den Medien und im Internet immer mehr zum Mainstream geworden und stellt eine Verzerrung der Geschichte und einen direkten Affront gegen das Andenken der Opfer und die Würde der Überlebenden dar. Oftmals von Politikern angestachelt, marschieren die Demonstranten mit gelben Sternen durch die Straßen ihrer Städte und tauchen bei Schulausschüssen und Stadtratssitzungen auf der ganzen Welt auf. Einige haben den Nazigruß gezeigt und "Heil Hitler" gerufen."

So hätten Akteure und auch Politiker die Zeit der Pandemie dazu genutzt, um die Maßnahmen mit dem Vorgehen der Nazis gegen Juden zu vergleichen. Diese Form der Verharmlosung sei für Holocaust-Leugner nützlich und spiele diesen in die Hände.

"Die Erinnerung an den Holocaust ist ein Eckpfeiler im Kampf gegen den Antisemitismus, und ich rufe die führenden Entscheidungsträger, Internetriesen und alle Menschen auf, diesen alarmierenden Trend ernst zu nehmen", sagte der CAM-Vorsitzende Sacha Roytman Dratwa.

Dita Kraus, eine 93 Jahre alte Überlebende des Holocaust, sagte: "Im Holocaust wollte man die Juden ausrotten". "Der Holocaust war einzigartig, nichts ist vergleichbar mit der industriellen Vernichtung von Menschen in Gaskammern."

Beispiele für gefundenes Material findet sich auf der englischsprachigen Webseite.

Rostock: Blutspender dringend gesucht

Laut einer Mitteilung der Universitätsmedizin Rostock (UMR) sucht man aktuell dringend nach Blutspender*innen. Blutkonserven seien momentan sehr knapp, so die UMR. "Im Januar ist die Versorgungslage regelmäßig angespannt", erklärte Christian Junghanß, kommissarischer ärztlicher Vorstand. In diesem Jahr würde die Corona-Lage jedoch dazuführen, dass die Lage angespannter sei als sonst. "Wegen der Corona-Pandemie fehlen uns jedoch bereits seit Monaten Blutkonserven." In der gesamten Bundesrepublik gingen die Spenden während der Pandemie deutlich zurück. Wegen der knappen Versorgung sollen aktuell bereits Operationen abhängig vom Blutungsrisiko geplant werden.

Die Mitarbeitenden sollen nun ebenso in einer aktuellen Spendenkampagne eingebunden werden. "Wir ermöglichen die Blutspende in der Arbeitszeit", so Junghanß weiter. Mit einem Onlineterminsystem hofft man die Terminbuchung zu vereinfachen. Freie Termine sind so für jeden einsehbar und können einfach gebucht werden.

"Die aus Blut gewonnen Präparate sind lebenswichtig und werden bei schwerwiegenden Erkrankungen und Operationen immer gebraucht. Jeder kann auch selbst einmal auf Blutkonserven angewiesen sein," sagte  Prof. Dr. Michael Walter, der kommissarische Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin.

Für eine Spende gilt vor Ort die 3G-Regelung. Sollte man vorher kein Test gemacht haben, so wäre auch am UMR eine Testung möglich. Eine Coronaimpfung stellt laut UMR kein Risiko dar, solang man sich wohlfühle, wäre eine Spende möglich.

Weitere Informationen unter der Webseite: https://www.med.uni-rostock.de/blut-spenden

GB: Gesundheitsminister verteidigt Ende der Maskenpflicht

Das Ende der Maskenpflicht für Schulkinder wurde durch den britischen Gesundheitsminister Sajid Javid verteidigt. Gegenüber dem Sender BBC Radio 4 sagte er: "Es ist schwieriger, Kinder zu unterrichten und hat Einfluss auf ihre Bildung, wenn diese im Klassenraum Masken tragen müssen".

Laut dem Gesundheitsminister sei es die Aufgabe der Regierung, ausgewogene Entscheidungen zu treffen, diese müssten verhältnismäßig sein. Trotz der starken landesweiten Verbreitung des Virus, was Javid selbst zugibt, halte man an der Entscheidung fest. Grund sei zudem die geringeren Krankenhauseinweisungen.

Am Vortag verkündigte der Premierminister Boris Johnson das Ende der Maskenpflicht an Schulen. In der nächsten Woche läuft zudem die Tragepflicht in weiteren Bereichen aus (ÖPNV, Geschäfte).

Aktuell ist über mögliche Langzeitfolgen der Omikron-Variante noch nicht viel bekannt. Was bisher als gesichert gilt ist, dass auch diese Variante zu Long Covid (POST-Covid) führen kann. Die Variante mag milder sein mag als die Delta-Variante, doch gerade für Ungeimpfte birgt diese Variante auch Gefahren.
Auf die Lage in Deutschland macht der bekannte Arzt und Impfluencer Dr. Christian Körner aufmerksam.

Kurzmeldungen:

  • - Valneva-Impfstoff wirkt offenbar bei Omikron: Der aktuell noch im Prozess der Zulassung befindliche Corona-Impfstoff soll offenbar gegen die Omikron-Variante wirken, dies ergebe eine aktuelle erste Laborstudie. Nach drei Dosen des Vakzins sollen die Serumantikörper die Variante neutralisiert haben, so das Unternehmen (Serum = flüssiger Teil des Blutes, frei von Blutzellen und Gerinnungsfaktoren). Laut Angaben des Unternehmens wirke das Vakzine zu 87 Prozent gegen Omikron.
  • Weiterhin 2G-Regel in Baden-Württemberg: In Baden-Württemberg gilt weiterhin die 2G-Regelung im Einzelhandel. "Einen entsprechenden Eilantrag hat der Verwaltungsgerichtshof (VGH) erst am 12. Januar erneut zurückgewiesen und unsere Vorgaben für die 2G-Regel insofern bestätigt", sagte eine Sprecherin des Staatsministeriums der Heilbronner Stimme gegenüber. In Bayern wurde die Regelung vorläufig nur außer Kraft gesetzte, weil die Reichweite nicht hinreichend bestimmt gewesen sei, so die Sprecherin weiter. Somit konnte dies nicht auf die Verordnung in Baden-Württemberg übertragen werden.

Omikron - Tagesüberblick

Seit dem heutigen Tag gibt es insgesamt 248.045 Fälle, die der Omikron-Variante zugerechnet werden. In den letzten 24 Stunden kam 21.185 Fälle hinzu.
Von dieser Gesamtanzahl sind bisher 24.087 durch eine Genom-Sequenzierung bestätigt. Die restliche Anzahl von 223.958 werden als Verdachtsfälle geführt, diese wurden bislang nur mit einem spezifischen Omikron-PCR-Testung nachgewiesen.

In der zweiten Woche des Jahres 2022 wurden bisher 94.875 Gesamtfälle gezählt. Pro 100.000 Einwohner gab es somit 114,1 Infektionen mit der Omikron-Variante. Infolge einer Infektion mit dieser Variante starben bisher 119 Menschen. Nicht von allen Fällen sind weitere Daten bekannt, aber bei 247.908 Personen wurden weitere Daten übermittelt (Alter, Hospitalisierung etc).

Aus den Daten geht hervor, dass die meisten Infizierten in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen zu finden sind, hier gab es insgesamt 104.977 Fälle. Auch bei der Anzahl der hospitalisierten Patienten führt diese Altersgruppe deutlich vor allen anderen. Die meisten Toten sind jedoch bei den über 80-Jährigen zu beklagen. Bei nur 3.693 bekannten Infektionsfällen gab es dort 89 Todesfälle.
In der Altersgruppe der 15 bis 34 Jahren alten Infizierten war bisher ein Todesfall bekannt, dieser wurde jedoch heute aus den Daten herausgenommen (Korrektur des RKIs).

Weitere Daten und Zahlen finden sich in den Grafiken zur Omikron-Variante:

RKI meldet 133.536 Neuinfektionen!
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 638,8!

Innerhalb von 24 Stunden wurden 133.536 Neuinfektionen registriert, ein neuer Rekordwert. Den zweiten Tag infolge gibt es eine deutliche Steigerung bei den Neuinfizierten.  Vor genau einer Woche gab es 81.417 Fälle. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Rekordwert von 638,8 (Vortag: 584,4). Vor genau einer Woche lag der Inzidenzwert bei einem Stand von 427,5. Innerhalb einer Woche gab es bei der Inzidenz somit eine Steigerung von 49,33 Prozent.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit dem 30. Dezember kontinuierlich an. Aktuell gehen Experten von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

Bundesland und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz LAN_ew_GEN	cases7_bl_per_100k_txt Bremen	1.294,9 Berlin	1.154,2 Hamburg	1.083,6 Schleswig-Holstein	846,5 Brandenburg	788,9 Hessen	739,6 Bayern	661,2 Nordrhein-Westfalen	627,4 Baden-Württemberg	616,9 Mecklenburg-Vorpommern	608,4 Saarland	600,6 Niedersachsen	512,4 Rheinland-Pfalz	487,6 Sachsen-Anhalt	322,6 Sachsen	299,9 Thüringen	240,9
Bundesland und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz

Die höchste Inzidenz lässt sich demnach in Bremen finden. Die Hansestadt verfügt aktuell über eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.294,9 und ging geringfügig zurück.

234 Todesfälle, welche in Verbindung mit der Coronainfektion stehen, wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 116.315 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Hochinzidenzgebiete nehmen weiter zu: Heute gibt es 254 Kreise mit einer Inzidenz von über 500 (61,8 %). 25 Regionen liegen weiterhin über einer Inzidenz von 1.000 und davon liegen 7 in Berlin.

Kreise mit einer Inzidenz von über 1.000 GEN	cases7_per_100k_txt Berlin Mitte	2.286,0 Berlin Neukölln	1.621,9 Berlin Friedrichshain-Kreuzberg	1.502,5 Delmenhorst	1.407,7 Berlin Spandau	1.407,0 Bremen	1.359,8 Potsdam	1.233,9 Wiesbaden	1.132,1 Frankfurt am Main	1.119,4 Segeberg	1.114,7 Bonn	1.096,9 Berlin Pankow	1.088,4 Hamburg	1.083,6 Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf	1.083,4 Kiel	1.082,7 Dachau	1.076,0 Berlin Lichtenberg	1.068,1 Lübeck	1.054,9 Krefeld	1.035,1 Ebersberg	1.032,7 Darmstadt	1.026,5 Hochtaunuskreis	1.024,9 Teltow-Fläming	1.016,6 Bad Tölz-Wolfratshausen	1.015,5 Solingen	1.001,9
Kreise mit einer Inzidenz von über 1.000
Bezirk und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz (gerundet) GEN	cases7_per_100k_txt Berlin Mitte	2.286,0 Berlin Neukölln	1.621,9 Berlin Friedrichshain-Kreuzberg	1.502,5 Berlin Spandau	1.407,0 Berlin Pankow	1.088,4 Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf	1.083,4 Berlin Lichtenberg	1.068,1 Berlin Treptow-Köpenick	987,9 Berlin Reinickendorf	953,7 Berlin Steglitz-Zehlendorf	698,8 Berlin Tempelhof-Schöneberg	667,2 Berlin Marzahn-Hellersdorf	205,8
Bezirk und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz (gerundet)

Übersichtskarten

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:
Zwischen den einzelnen Karten lässt sich per Klick wechseln, dafür einfach auf die gewünschte Karrte klicken (zum Beispiel Kreis). Die Karten laden dann automatisch (in Einzelfällen kann dies einige Sekunden dauern).

Hospitalisierungsinzidenz

Der Wert für alle Hospitalisierten (Gesamtwert) liegt bei 3,56 und für alle Personen ab 60 Jahren wurde dieser mit 5,60 angegeben.
Die Hospitalisierungsinzidenz bezieht sich dabei darauf, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Mittwochswerte lagen bei 3,34 und für die Personengruppe ab 60 bei 5,21.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 2.467 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Mittwoch: 2.611), davon 61,29 Prozent invasiv beatmet (1.512 Personen). ‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.501 (Mi.: 1.534). ‌‌
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.142 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Mi.: 8.156). Insgesamt sind 19.045 von aktuell 22.258 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 82,55 Prozent.


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 20.01.2022 08:05 Uhr

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