Berlin - Mittwoch, den 20. Oktober 2021 |@Berlin
#Inzidenzwerte #Inzidenz #Corona
@Thüringen @Bayern
#CoronaUpdate #Intensivstationen
- 123 Kreise und Städte über Inzidenz von 100
- Sollte Deutschland lockern? - Ein Kommentar
- RKI meldet 17.015 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 80,4
- Update aus der Hauptstadt
- Situation auf den Intensivstationen
123 Kreise und Städte über Inzidenz von 100
Am heutigen Dienstag liegen 123 Kreis und kreisfreie Städte bei einem Inzidenzwert von über 100, dies geht aus der heutigen Datenanalyse hervor.
Die Grundlage für diese Datenanalyse bilden die Datensätze, welche durch das Robert-Koch-Institut bereitgestellt werden.
Auffällig viele dieser Regionen mit einer Inzidenz von über 100 liegen im südöstlichen Teil der Bundesrepublik. Allgemein steigen die Inzidenzwerte in den Ländern. Besonders hoch sind diese aktuell in Thüringen (163,52), Bayern (128,58), Sachsen (116,52) und Baden-Württemberg (1003,14). In den nächsten Tagen, eventuell auch schon am Donnerstag dürfte sich Berlin zu den Bundesländern mit einer Inzidenz von über 100 dazugesellen.
In vier Landkreisen wurde zudem die 300er Marke geknackt und diese befinden sich alle in Bayern. 16 weitere Kreise/kreisfreie Städte liegen bei einem Wert von 200 und höher. Wie sich aus der Grafik entnehmen lässt sind in Bayern 56 Kreise und kreisfreie Städte bei einem Inzidenzwert von 100 und darüber angelangt.
Sollte Deutschland lockern?
Wieder einmal sind die Rufe laut zu hören, aus Politik und Wirtschaft schreit man nach einer Lockerung. Spahn will gar die Pandemielage für beendet erklären, in dem man die Corona-Notlage auslaufen lassen möchte - Doch sind wir überhaupt schon so weit?
Ein Kommentar von OBIausHV
Nach meiner Beobachtung scheinen die Forderungen nach Lockerungen und Normalität zwar verständlich zu sein, denn wer möchte nicht wieder ein normales Jahr? Ein Leben wie wir es vor 2019 fast allesamt hatten. Partys, Freunde, Konzerte und eine gewisse Lockerheit, doch was ist mit den Zahlen?
Aktuell steigen die Zahlen und dies ist keine neue Erkenntnis. Wer meine Berichte regelmäßig verfolgt konnte das Wachstum sehen und manchmal auch förmlich spüren. Am schnellsten merkt man es, wenn man die Karten vergleicht.
Vor einem Monat lag der Spitzenwert in einem Bundesland bei 110 und heute bei 163. Der Unterschied mag für einige Leute nicht viel sein, doch wichtig ist zudem, wo sich das Virus ausgebreitet hat und wo es dies jetzt tut. Im September wurde Bremen und besonders Bremerhaven mit den hohen Zahlen konfrontiert, ein Stadtstaat sozusagen und heute geht Corona in die breite Fläche.
Die Bundesländer Bayern, Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg verzeichnen aktuell starke Anstiege der Fallzahlen. Noch deutlicher wird es in den Kreisen.
Auf den ersten Blick mag die Karte teilweise harmloser aussehen, doch dies täuscht (zum Vergleich Karte 20.09 und 20.10). Die Kartenfarben sind nicht fixiert, was bedeutet, dass die Farben nicht einem bestimmten Wert zugeschrieben werden, sondern viel mehr zwischen dem geringsten und höchsten Wert verteilt werden.
Im September gingen die Zahlen zum Ende des Monats meist eher weiter nach unten, doch dies ist jetzt nicht mehr der Fall. Ein Kreis hat mittlerweile einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von über 355 und die Entwicklung scheint weiter zugehen.
Sicherlich argumentieren einige Leute mit den Impfungen, was auch nicht ganz falsch ist, doch können sich einige Gruppen nicht impfen lassen. Wenn wir jetzt sozialdarwinistisch vorgehen würden, dann könnte uns diese Gruppe Menschen egal sein und jeder ist sich selbst der Nächste?! Selbst wenn wir so egoistisch wäre, was wäre dann mit den Kindern?
Kinder leiden in dieser Pandemie am stärksten und sind uns als Gesellschaft scheinbar völlig egal. Ab 12 Jahren kann man sich mit einer Impfung vor schweren Folgen weitgehend schützen, doch was ist mit denen davor? Und warum sind immer noch so wenige Kinder und Jugendlichen ab 12 geimpft?
Gerade einmal 39,1 Prozent sind in dieser Altersgruppe vollständig geimpft.
Auch wenn durch das Auslaufen lassen wahrscheinlich keine große politische Bewegung stattfindet, so ist es doch zumindest ein falsches Signal. Die Pandemie lässt sich eben nicht so einfach für beendet erklären. Egal ob Herr Spahn es gerne hätte oder eben nicht. Ob die Mahnungen Gehör finden oder es doch ganz anders kommt, dies zeigt erneut die Zeit.
Krankenhäuser, Schulen, KITAs, Alten- und Pflegeheime bedürfen noch unseren gesellschaftlichen Schutz. Wir sollten es besser wissen und gewarnt sein. Eine Aufhebung könnte Folgen haben, selbst wenn es nur das symbolische "Alles ist in Ordnung ist" und am Ende trifft es wahrscheinlich erneut die
Gruppen ohne eine große Lobby.
Wenn es gar keine bundeseinheitlichen Regelungen mehr geben sollte, dann dürften die Unterscheide noch größer werden. Ein Flickenteppich aus Maßnahmen dürfte die Bürger*innen oft ratlos zurücklassen. Die Aufhebung von Maßnahmen zum 25. November sind nicht realistisch, doch Spahn könnte noch gut für eine Überraschung sein.
Wie es auch kommen mag: Ich bleib am Thema dran.
Auch aus der Politik kommen warnende Worte, wie von Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD): "Eine Schutzmaßnahme aufzugeben vor einem Winter, den wir noch im Blick behalten müssen, ist nicht klug", sagte sie gegenüber NDR-Info.
RKI meldet 17.015 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 80,4
Am heutigen Mittwoch meldete das Robert-Koch-Institut 17.015 neue Corona-Infektionen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg heute auf 80,4. Gestern lag der Wert noch bei 75,1 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Vor einer Woche lag der Inzidenz-Wert bei 65,4 und im Vormonat lag der Inzidenzwert bei 71.
Die Hospitalisierungsrate (H.-inzidenz) wurde heute noch nicht veröffentlicht. Der Wert am Dienstag lag bei 2,13 und für die Personengruppe ab 60 Jahre wurde der Wert mit 4,35 angegeben. Andere Medien beziehen sich häufig auf die Zahlen des Vortages.
Mit dem heutigen Tag sollte klar geworden sein, dass die aktuelle Pandemiephase wieder ein Wachstum darstellt. Die Inzidenzen steigen seit Wochen in vielen Gebieten in Deutschland an und auch die Einweisungen in den Krankenhäusern nehmen momentan zu. Langsam, aber sich dürfte es wieder zu einer heißeren oder genauer akuteren Phase in der Pandemie kommen.
@Thüringen - Im Freistaat stieg die Inzidenz zuletzt immer wieder am, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute bei 163,5 (Gestern: 147,1).
900 Fälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet (Gestern: 419).
Der Kyffhäuserkreis verfügt immer noch über den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Thüringen, dieser stieg nach der kurzen Phase der Stagnation heute erneut an. Der heutige Inzidenz-Wert liegt bei 252,99 (Gestern: 236,66).
Seit dem Beginn der Pandemie erkrankten dort 4.200 Menschen, davon verstarben 146 (3,48%)
@Bayern - Der deutschlandweite höchste Inzidenzwert findet sich nach wie vor im Landkreis Berchtesgadener Land.
Nach der gestrigen Wachstumspause stiegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute auf einen Wert von 355,51 (Gestern: 343,28).
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort 8.247 Menschen und davon verstarben 104 (1,26%).
Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert in einem Bundesland findet sich weiterhin in Schleswig-Holstein, auch wenn hier der Wert ebenso angestiegen ist von 39,13 an (Gestern: 32,6).
Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den zwei nachfolgenden Karten:
Update aus der Hauptstadt
@Berlin - Die Zahl der Neuinfizierten liegt heute bei 824 (Gestern: 749 ).
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg auch heute erneut und liegt aktuell bei 95,7 (Gestern: 92,5).
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 215.360 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.667.
Im Bezirk Mitte steig der Inzidenzwert ebenso an und liegt heute bei 131,20 (Gestern: 128,8). Heute wurden, wie gestern, 118 Neuinfizierte aus dem Bezirk innerhalb von 24 Stunden gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 27.215 Personen (nachweislich) und davon starben 321 (1,18%).
Wo ist die Berlin-Karte? Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.
Situation auf den Intensivstationen:
In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.473 Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 55,13 Prozent beatmet (812 Personen | +7/24h).
10 Kinder und Jugendliche werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt (+1/24h), davon werden 1 beatmet (+/-0/24h).
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.411 (-75/24h). Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.851 Betten (+2/24h), welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*
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*Stand der ITS-Daten 20.10.2021 10:15 Uhr
Korrektur Baden-Württemberg: in einer früheren Version des Artikels war eine 0 zu viel.
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