Berlin - Dienstag, den 21. Dezember 2021 ‌‌ |‌  #Infektionsgeschehen #Risikobewerrtung #Novavax

Wie das Infektionsgeschehen aktuell eingestuft werden kann, warum das RKI die Risikobewertung angepasst hat, was ein FDP-Gesundheitsexperte fordert und mehr erfährt man in der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate.

  • Infektionsgeschehen weiterhin auf hohem Niveau
  • Omikron in den USA dominant
  • Totimpfstoff Novavax auch als Booster geeignet?
  • FDP-Gesundheitsexperte Ullmann fordert Testpflicht für alle
  • RKI meldet 23.428 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf 306,4

    ‌- Hospitalisierungsinzidenz sinkt
    - @Thüringen           - Inzidenz: 776,9
    ‌‌- @Sachsen               - Inzidenz: 662,1
    ‌‌- @Sachsen-Anhalt - Inzidenz: 650,5
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

Infektionsgeschehen weiterhin auf hohem Niveau

Wie aus den aktuellen Zahlen der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) hervorgeht, ist das Infektionsgeschehen weiterhin auf einem hohen Niveau. Das Infektionsgeschehen zeigt sich aktuell zwar rückläufig, dennoch sollte man aktuell weiterhin Vorsicht walten lassen und dies gerade über die anstehenden Feiertage.

"Die aktuellen Inzidenzen sind kein Zeichen der Entspannung, denn die zunehmende Ausbreitung der Omikron-Variante führt in einigen Regionen wieder zu einer steigenden Neuinfektionsrate", so der 1. Vorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin.

Laut ALM sinkt zwar die Auslastung im bundesweiten Schnitt, doch in den Gebieten mit einem hohen Infektionsgeschehen seien die Labore weiterhin überlastet. Dies deckt sich mit meinen aktuellen Recherchen.

Corona-Testzahlen der KW 50 (ALM): 1.472.884 durchgeführte PCR-Tests (KW49: 1.634.885)273.363 waren davon positiv (KW49: 323.286) Positivrate liegt bei 18,56% (In KW49: 19,77%)

Das Robert-Koch-Institut hat die Risikobewertung zudem Corona-Virus neu angepasst und sieht nun ein sehr hohes Risiko, welches durch das Virus ausgeht. Die Ursache für die veränderte Einstufung liegt laut RKI in der derzeit rasanten Ausbreitung von Omikron in anderen Ländern. Es könnte durch Omikron auch in Deutschland zu einer schlagartigen Erhöhung der Fallzahlen kommen und dies könnte zu einer schnellen Überlastung des Gesundheitssystems führen. Für Menschen mit einer Grundimmunisierung (zweimalige Impfung) wurde die Infektionsgefährdung mit hoch angegeben und für Menschen mit einer Booster-Impfung stufte man dieses Risiko mit moderat ein. Ungeimpfte haben nach dem RKI ein sehr hohes Risiko sich mit Corona zu infizieren.

Laut dem RKI sind die Fallzahlen aktuell deutlich höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. "Die Ausbreitung der Omikronvariante ist sehr beunruhigend. Sie wird mit steigender Tendenz zusätzlich zur Deltavariante in Deutschland nachgewiesen. Die Omikronvariante ist deutlich übertragbarer und es bestehen noch Unsicherheiten hinsichtlich der Effektivität und Dauer des Impfschutzes sowie der Schwere der Erkrankung", so die Risikobewertung des RKIs zur Omikron-Variante.

Omikron in den USA dominant

Wie aus einer Meldung der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht, ist die Corona-Variante Omikron in den USA nun zur dominanten Variante geworden.
Nach der Mitteilung sind aktuell 73 Prozent der Neuinfektionen auf die Omikron-Variante zurückzuführen.  

Über einen ersten Todesfall in der Vereinigten Staaten berichtete der US-Sender ABC. Der Sender berief sich dabei auf Gesundheitsbeamte von Harris County (Texas).

Totimpfstoff Novavax auch als Booster geeignet?

Aktuell gehen Immunlogen davon aus, dass der Impfstoff Novavax auch als Booster-Impfstoff geeignet sei. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Zulassung des Totimpfstoffs erst am Montag empfohlen. Novavax bietet bei der Lagerung einige Vorteile gegenüber den mRNA-Impfstoffen und kann daher auch in Gebieten mit schlechter Infrastruktur eingesetzt werden (ärmere Länder).

"Alles, was bislang bekannt ist, deutet darauf hin, dass Novavax wahrscheinlich ein sehr guter Impfstoff ist", sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Zeitung Augsburger Allgemeinen.

Novavax ist dabei korrekterweise ein Impfstoff auf Protein-Basis. Für grundlegende Immunisierung benötigt man zwei Dosen, wie bei den mRNA-Impfstoffen. Novavax enthält kleine Nanopartikel des Erregers (Spike-Protein). Für die Herstellung des Vakzins werden zuvor die Proteine massenhaft vermehrt, dies geschieht hier mit der Hilfe von Insektenzellkulturen. Am Ende erhält man so eine Kopie des Spike-Proteins. Die Wirkung alleine würde nicht ausreichen, da die Immunantwort schwacher ausfällt als bei mRNA- oder Vektor-Vakzinen. Deshalb muss dem Proteinimpfstoff ein sogenanntes Adjuvans (lat., von adjuvare, „unterstützen“, „helfen“) zugesetzt werden. In diesem Fall sind es Bestandteile aus dem Rindenextrakt des chilenischen Seifenrindenbaumes.

FDP-Gesundheitsexperte Ullmann fordert Testpflicht für alle

Der FDP-Gesundheitsexperte, Andrew Ullmann, forderte eine Zurücknahme der Testbefreiung und somit eine Testpflicht für praktisch alle Menschen.
"Man hat einen Impfschutz von ungefähr 75 Prozent nach einer Boosterung. Da kann man trotzdem noch Menschen weiter anstecken", sagte Ullmann im SWR.

Vor einer Woche hatten die Gesundheitsminister der Länder und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Testpflicht für 2G-Plus aufgehoben, wenn die Personen eine Booster-Impfung haben. Im Hinblick auf die Omikron-Variante stieß diese Entscheidung gleich auf Kritik. Nach Ullmann sei ein Test für Geboosterte eine "weitere Schranke der Sicherheit". Der Gesundheitsexperte betonte jedoch, dass dies nicht die Haltung der Partei sei.

RKI meldet 23.428 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert gesunken auf 306,4


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 23.428 Neuinfektionen. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert sank heute auf einen Wert von 306,4 (Vortag 316).

462 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 108.814 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Hospitalisierungsinzidenz

Der Wert der Hospitalisierungsinzidenz ist gesunken und liegt bei 4,73 und für alle Personen ab 60 Jahren ist der Wert mit 10,77 angegeben.

Die Montagswerte lagen bei 4,73 und für die Personengruppe ab 60 bei 10,94.

Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt

@Thüringen - In Thüringen liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei einem Stand von 776,9 (Gestern: 814,7). 1.743 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in dem Bundesland mindestens 272.430 Personen, davon starben 5.627 (+63 seit Montag²).

@Sachsen - Der heutige Sieben-Tage-Inzidenzwert wurde mit 662,1 angegeben. Am Montag lag der Wert noch bei 719,2.
1.517 neue Infektionsfälle wurden innerhalb von 24 Stunden an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie wurden alleine in Sachsen 623.809 Menschen nachweislich infiziert und 12.301 davon sind verstorben (+48 seit Montag²).

@Sachsen-Anhalt - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt bei einem Stand von 650,5 und 1.517 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert (Gestern: 659,7).
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Sachsen-Anhalt mindestens 212.072 Menschen und davon verstarben 4.104 (+17 seit Montag²)

Im Bundesland Schleswig-Holstein liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 168,4.

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Update aus der Hauptstadt

@Berlin -  Heute wurden 2.941 Neuninfektionen durch die Gesundheitsämter gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 325,8 (Montag: 316,7).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 312.659 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.969 (+5 seit Montag).

Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf stieg der Inzidenzwert heute auf einen Wert von 525,77 an und liegt damit sehr deutlich über die Werte der anderen Bezirke. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich mindestens 19.236 Person, davon starben nachweislich 275 (1,43 %)

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 4.542 (Montag: 4.576) erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 58,23 Prozent invasiv beatmet (2.681 Personen). ‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.068 (Mo.: 1.089). ‌‌
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.252 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Mo.: 8.252). Insgesamt sind 19.399, der 22.080 Intensivbetten, belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 85,17 Prozent.


#euerOBIausHV

Du willst mir Informationen oder Daten senden? Wie du das möglichst anonym machst, erfährst du hier (klicken)
Euer OBIausHV

Journalist und freier Autor‌‌‌‌ bei Publikum

Ihr findet mich bei Twitter/Instagram‌‌‌‌‌‌
Über Kommentare, Anregungen oder Nachfragen würde ich mich persönlich freuen. Kontaktiert mich gerne über Twitter, dort sind die DMs offen.‌‌‌‌‌‌Für anderweitige Anfragen, Informationen oder für anonymen Kontakt nutzt einfach https://threema.id/DET3CV2C

² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 21.12.2021 08:05 Uhr

! = Höchstwert

(ONS) - Grafiken, Daten und News

Dir gefällt, was OBIausHV schreibt?

Dann unterstütze OBIausHV jetzt direkt: