Berlin - Freitag, den 22. Oktober 2021 |‌‌@Berlin  
#Inzidenzwerte ‌‌#Inzidenz #Corona
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#CoronaUpdate #Intensivstationen

  • Erstmals seit Mai: Inzidenz steigt auf über 90
    - Das RKI befürchtet eine starke Zunahme der Fallzahl
    - Deutlicher Appel des RKIs
  • Wachstum deutlich sichtbar - Altersverteilung
  • RKI meldet 19.572 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 95,1!
    - Hospitalisierungsinzidenz steigt weiter an
    - @Thüringen
    - @Bayern
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

Erstmals seit Mai: Inzidenz steigt auf über 90

Bereits neun Tage hintereinander steigt der Sieben-Tage-Inzidenzwert.
Erstmals seit Mai stieg die Inzidenz auf einen Wert von über 90. Am heutigen Freitag meldete das Robert-Koch-Institut einen Wert von 95,1. Gestern lag der Wert noch bei 85,64 und vor einer Woche gerade einmal bei 68,7.

Das RKI befürchtet eine starke Zunahme der Fallzahl
Laut einem Bericht des RKIs sind aktuell vermehrt Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen sowie in Pflegeeinrichtungen zu beobachten. Erstmals seit Mai stieg auch die Inzidenz bei den Menschen von über 90 Jahren über einen Wert von 50.

Mit der Zunahme der Impfrate und durch Hygienemaßnahmen sollen die Ausbrüche deutlich zurückgegangen sein, dennoch treten sie aktuell wieder häufiger auf. Laut dem Bericht seien nicht nur Ungeimpfte davon betroffen.
Das größte Risiko einen tödlich oder schweren Covid-19 Verlauf zu bekommen, würden noch immer die Hochaltrigen tragen.

Von allen 94.991 Todesfällen sind 81.216 (86 %) "Personen 70 Jahre und älter".
Zum Vergleich: Beim Anteil der übermittelten Fälle sind 12 Prozent der Infizierten 70 Jahre oder älter.
Bei den unter 20-Jährigen wurden dem RKI "28 validierte COVID-19-Todesfälle" übermittelt.


Das mit der Zeit immer mehr Impfdurchbrüche verzeichnet worden sind, sei laut RKI "erwartbar" gewesen und dies führt man zum Teil auch auf die gestiegene Virus-Verbreitung zurück. "Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfte Person mit dem Virus in Kontakt zu kommen."
Schwere Verläufe seien bei Geimpften jedoch sehr selten, so das RKI weiter.


Hat die vierte Welle begonnen?
"Die eigentliche 4. Welle hat jetzt begonnen und nimmt weiter Fahrt auf", schrieb DIVI-Experte Christian Karagiannidis bei Twitter. So gebe es immer noch eine enge Korrelation zwischen den Inzidenzwerten und der Anzahl der Neuaufnahmen. Auch im DIVI-Intensivregister kann man einen Anstieg der Zahlen deutlich beobachten.  1.534 Erwachsene werden gerade auf den Intensivstationen in Deutschland betreut.



Die Anzahl der als betreibbar gemeldeten Intensivbetten gingen im Vergleich zum Jahresanfang deutlich zurück. Zum Anfang des Jahres wurden 26.475 ITS-Betten gemeldet. Zurzeit sind lediglich 22.085 Intensivbetten als betreibbar gemeldet*.
Laut DIVI liege dies vor allen an einer Verschlechterung der Stimmung unter der Belegschaft, welche sich in den letzten Monaten abzeichnete. Die daraus resultierenden Kündigungen von  Stammpflegekräften seien ein Problem bei der Versorgung.
Die Intensivmediziner machen sich wegen dieses Personalmangels deutlich Sorgen, so teilte die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit, es sei in der kommenden Zeit "mit einer spürbaren Einschränkung in der Versorgung der Bevölkerung zu rechnen".

Deutlicher Appel des RKIs

"Insbesondere bei jetzt deutlich steigenden Fallzahlen sollte unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus das grundsätzliche Infektionsrisiko und der eigene Beitrag zur Verbreitung von Sars-Cov2 reduziert werden" appellierte das RKI. Mit dem eignen Verhalten könne am meisten zum Schutz von sich und anderen beitragen. Die gängigen Maßnahmen wie Abstand, Hygiene, Masken, Lüften und die Corona-Wran-App tragen weiterhin zu einem Schutz vor Ansteckungen bei und sollten möglichst angewendet werden. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt alle unnötigen Kontakte zur reduzieren und "Situationen insbesondere in Innenräumen, bei denen sogenannte Super-Spreading-Events auftreten können" möglichst zu vermeiden.

Wachstum deutlich sichtbar - Altersverteilung

Auch in der Altersverteilung ist das Wachstum mittlerweile deutlich sichtbar, auch wenn letzte Woche die Inzidenzen noch nicht so stark gestiegen sind. Die Daten aus der aktuellen Woche (KW42) werden aller Voraussicht nach ein stärkeres Wachstum anzeigen. Bereits seit einigen Wochen konnte man einen Anstieg der Durchschnittsinzidenz beobachten.

Der Durchschnitts-Inzidenzwert steigt seit der Kalenderwoche 38 (KW) an. In der dortigen Woche lag der Wert bei einem Stand von 64 und stieg in der KW 41 auf 78 an. Während die Werte in der ersten Grafik (bis 39 Jahre) moderat stiegen, so ist das Wachstum in der zweiten Grafik sehr deutlich.

Besonders bei den Altersgruppen von 20 bis 39 ist ein Wachstum ersichtlich. Nur in der Altersgruppe 5 bis 9 Jahre gab es einen leichten Rückgang des Wertes. Bei allen anderen Altersgruppen stiegen die Zahlen. Auch wenn die Wachstumsraten eher gering waren, so sind die jüngeren immer noch auf einem ganz anderen Niveau unterwegs. Es ist in der Kalenderwoche 42 mit einer deutlichen Steigerung zurechnen.

Bei allen Altersgruppen ab 40 Jahren gab es ein Wachstum, jedoch sind die meisten Gruppen noch immer unter dem Durchschnittswert. Deutlich über diesem Wert liegt nur die Altersgruppe der 40- bis 44-Jährigen. Die Gruppe der 45 bis 49 Jahre alten Personen liegt diese Woche etwas über dem Durchschnittsinzidenzwert.

RKI meldet 19.572 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 95,1!

Zum heutigen Freitag stiegen die Zahlen massiv an. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt heute bei einem Wert von 95,1, dies meldete das Robert-Koch-Institut. 19.572 neue Corona-Infektionen wurden innerhalb von 24 Stunden registriert. ‌‌Gestern lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert gerade bei 85,64 und eine Woche davor  lag der Inzidenz-Wert bei 68,7 und im Vormonat lag der Inzidenzwert bei 65.

Daten aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim sind wahrscheinlich nicht übermittelt worden. Laut der Pressesprecherin des RKI, Frau Susanne Glasmacher, müsse man davon ausgehen. "Es gibt jedenfalls keine Hinweise auf generelle Probleme mit dem Meldesystem", antwortet sie auf meine Anfrage hin.

Hospitalisierungsinzidenz steigt weiter an

Aktuell steigen die Hospitalisierungsinzidenzen sehr stark an, diese Inzidenz gibt an, wie viele Menschen auf 100.000 Personen in eine Klinik eingeliefert geworden sind.

Der heutige Wert liegt bei 2,68 und für die Personengruppe ab 60 Jahre wurde der Wert mit 5,72 angegeben. Andere Medien beziehen sich häufiger auf die Zahlen des Vortages.
Werte vom Donnerstag: 2,45, ab 60 Jahre 5,18.
Damit steigerten sich die Zahlen der Einlieferungen in ein Krankenhaus massiv.

@Thüringen -  Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt am heutigen Freitag bei 192,6  (Gestern: 172,2).
1.039 Fälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet (Gestern: 770). Zum Vergleich: Letzte Woche Freitag lag der Inzidenzwert nur bei 120.

Der Kyffhäuserkreis wurde bei dem höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Thüringen abgelöst. Der Ilm-Kreis hat einen Inzidenzwert von 287,86. Seit dem Beginn der Pandemie erkrankten dort 7.293 Menschen, davon verstarben 221 (3,03%)

@Bayern - Der Landkreis Berchtesgadener Land wurde vom Kreis Mühldorf am Inn überholt und dies, obwohl in beiden Kreisen die Werte gestiegen sind. Die höchste Inzidenz in einem Kreis liegt heute bei 453,29 und das Berchtesgadener Land kommt auf einen Wert von 428,87.
In Bayern sind drei Landkreise über einen Inzidenzwert von 400, zu den oben genannten Kreisen, gesellt sich noch der Landkreis Traunstein dazu.

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert in einem Bundesland findet sich weiterhin in Schleswig-Holstein, auch wenn hier der Wert ebenso weiter angestiegen ist und sich heute bei einem Wert von 48,65 befindet  (Gestern: 44,9). Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den zwei nachfolgenden Karten:

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Am heutigen Freitag liegt die Anzahl der Neuinfizierten bei 713 (Gestern:1.090).
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg auch heute erneut und liegt aktuell bei 113,7  (Gestern: 108,6).‌‌  
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 217.163 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.671.

In Neukölln stiegen die Werte weiter an und der Inzidenzwert liegt bei 152,14. Innerhalb von 24 Stunden wurden aus dem Bezirk 82 neue Infektionsfälle gemeldet. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 25.677 Personen  (nachweislich) und davon starben 426 (1,56%).‌‌

Wo ist die Berlin-Karte?‌‌ Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.534 Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 56,06 Prozent beatmet (860 Personen | +20/24h). ‌‌
14 Kinder und Jugendliche werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt (+1/24h), davon werden 1 beatmet (+/-0/24h).‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.171 (-34/24h). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.467  Betten (+10/24h), welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*

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*Stand der ITS-Daten 22.10.2021 08:15 Uhr - aktuellere Daten standen zur Zeit des Schreibens nicht zur Verfügung.

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