Berlin - Donnerstag, den 23. September 2021 |
@Berlin @BMG #Impfung #Kiel
#Inzidenz #Corona #CoronaUpdate #Intensivstationen
- Lehrerverband fordert: Keine Aufhebung aller Maßnahmen vor dem Frühjahr!
- Impfquoten: Ein Überblick - Antwort des BMG
- RKI meldet 10.696 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt leicht
- Update aus der Hauptstadt
- Situation auf den Intensivstationen
Lehrerverband fordert: Keine Aufhebung aller Maßnahmen vor dem Frühjahr!
In allen Bundesländern ist mittlerweile wieder der Ernst des Lebens eingezogen, denn die Sommerferien sind vorbei und es ging für alle Kinder und Jugendlichen zurück in die Schule. Die meisten Länder setzten dabei nur noch auf einen Präsenzunterricht. Ob es das dritte Corona-Schuljahr in Folge werden könnte? Laut den Bildungsverbänden und Schülervertretern dürfte der Weg bis zur einen Normalisierung erst in einiger Entfernung zu finden sein.
Noch einige Monate, so schätzt es der Deutsche Lehrerverband ein, müssen Schüler*innen mit den Einschränkungen zurechtkommen. Masken, Tests und die Abstandsregeln dürften damit sicherlich für eine ganze Weile zum Alltag der Schüler*innen und Lehrkräfte gehören.
Gewerkschaften sind ebenso gegen die Aufhebung
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Verband Bildung und Erziehung, welche in Deutschland Hunderttausende von Lehrkräften und Erzieher*innen vertreten, sehen eine Vor-Corona-Normalität noch in weiter ferne. Müssen sich die Schüler*innen im Herbst und Winter wieder mit Mützen, Schal, Decke und Winterjacken bewaffnen? Diese Sorge teilt man zumindest bei der Bundesschülerkonferenz. Aktuell sieht man den Schulalltag noch als weitentfernt an.
Bei dem VBE fordert der Vorsitzende Udo Beckmann "Luftreinigungsanlagen müssen – wo immer möglich und nutzbringend – schnellstmöglich Standard werden." Diese Forderungen gibt es schon länger und dies wurde auch für die Schulen von Eltern und Lehrer*innen. Weiter heißt es vom VBE, die Politik habe "sich vielerorts lieber auf das Prinzip Hoffnung verlassen und rechtzeitige, konsequente und umfassende Handlungen zum Schutz eines besonders vulnerablen Ortes, nämlich Kindertageseinrichtungen, ausgesessen."
Impfquoten: Ein Überblick - Antwort des BMG
Zum heutigen Donnerstag gibt es einen erneuten Überblick zu den Impfungen.
In der Karte Impfungen pro Bundesland werden jetzt auch die Auffrischungsimpfungen genannt.
@Kiel - Schleswig-Holstein führt immer noch die Liste der vollgeimpften 12- bis 17-Jährigen an. Aktuell sind mindestens 42,9 Prozent in dieser Altersgruppe durchgeimpft worden. Bei den mindestens einmal geimpften liegt der Anteil sogar bei 54,6 Prozent.
Zum Vergleich: Sachsen-Anhalt hat aktuell immer noch die rote Laterne und kommt nicht damit hinterher, die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren mit dem Impfstoff zu versorgen. Leider hat man in diesem Bundesland auch keine Lust die Presseanfrage zu beantworten.
@Berlin - Aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) kam jetzt allerdings doch noch eine Antwort, auch wenn diese die Fragen nicht wirklich beantwortet hat.
Seitdem die EMA im Mai eine Zulassungserweiterung für den Impfstoff von Biontech und Moderna bekannt gab, solle sich das Interesse gesteigert haben, so das BMG. Und weiter bedürfe "es zusätzlicher Aufklärungsarbeit, um diesen positiven Trend zu unterstützen und um schnellstmöglich eine hohe Impfquote auch über 50% bei dieser Altersgruppe zu erreichen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat dazu zielgruppengerechte Informations- und Aufklärungsmaßnahmen sowie Werbemaßnahmen entwickelt und veröffentlicht. So soll zum Beispiel ein digitaler Leitfaden für Eltern und Sorgeberechtigte als Hilfe zur Entscheidung über eine Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche dienen"
Zusätzlich werde durch das Robert-Koch-Institut mit der "COVIMO-Studie" "das Impfverhalten, die Impfbereitschaft und -akzeptanz in Bezug auf die COVID-19 Impfung mittels telefonischer Befragungen in Deutschland untersucht"
Die vollständige Antwort des BMG ist ganz unten im Text zu finden.
Besonders gerne hätte ich eine Antwort auf nachfolgende Frage gehabt: "Konnte allen Kindern/Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren ein Impfangebot gemacht werden?"
Zur Erinnerung: Schleswig-Holstein hatte innerhalb von einem Tag geantwortet.
RKI meldet 10.696 Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt leicht
Am heutigen Donnerstag meldete das Robert-Koch-Institut 10.696 neue Corona-Infektionen.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt auf einen Stand von 63, Fälle pro 100.000 Einwohner. Am Vortag lag der Wert bei 65 und vor einer Woche befand sich dieser bei 76,3. Die Todesfallzahlen sind aktuell wieder angestiegen und liegen bei 115 Todesfällen in den letzten 24 Stunden. Die Zahl stieg innerhalb dieser Woche immer weiter an. Auf den Intensivstationen liegen hauptsächlich Personen, welche nicht geimpft wurden.
Seit dem Beginn der Pandemie wurden 4.171.666 Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland festgestellt und mindestens 93.238 Tote sind zu beklagen. Weltweit waren es mehr als 219.000.000 Fälle und über 4,55 Millionen Todesfälle.
Die Sieben-Tage-Hospitalisierungsrate (H.-inzidenz) liegt heute bei 1,57 und sank dabei leicht.
Wenn man sich die Deutschland-Kreis-Karte (Deutschland 7-Tage-Inzidenz) anschaut und diese mit älteren Karten vergleicht, sieht man die deutliche Verlagerung der Hochinzidenzgebiete. Während vor einigen Tagen (Wochen) noch die Zahlen in Nordrhein-Westfalen sehr hoch waren, so gingen diese in den meisten Gebieten deutlich zurück. Mittlerweile ist die Spitze des Eisberges in Bremerhaven und dem südlichsten Bayern angekommen. Die Entwicklung ist jedoch nicht überraschend und kam mit einer langen Vorlaufzeit. In NRW bietet der Landkreis Lippe noch eine Inzidenz von 168,6 und ist damit in seinem Bundesland der einsame (negativ) Spitzenreiter.
In Bayern ist der Landkreis Rosenheim, sowie die gleichnamige Stadt, ein Coronaspeicher. Übertroffen wurde das in Bayern nur vom Landkreis Traunstein (196,6 7-Tage-I.). Weitere Zahlen und Daten finden sich in den jeweiligen Karten.
Update aus der Hauptstadt
@Berlin - 607 Neuinfektionen wurden aus der Hauptstadt an das Robert-Koch-Institut gemeldet. Am Dienstag waren es 429 Fälle.
Die stadtweite Sieben-Tage-Inzidenz sank dabei aktuell weiter und liegt nun bei einem Wert von 69,1 (-0,9/24h).
Am höchsten ist die Inzidenz in Mitte, dort liegt diese bei einem Wert von 104,4 (-1,9/24h). Weitere Zahlen und Daten finden sich in den jeweiligen Karten.
Situation auf den Intensivstationen:
In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.453 Erwachsende auf einer ITS behandelt, davon 56,88 Prozent beatmet (829 Personen | +12/24h).
7 Kinder und Jugendliche werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt (+/- 0/24h), hiervon wird eines beatmet (-2/24h).
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.720 (+231/24h) (Stand 23.09 11:19 Uhr - nur Erwachsene). Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.707 (+371/24h) Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.
Vollständige Antwort des BMG
Die European Medicines Agency (EMA) hat am 28. Mai 2021 für den COVID-19-Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer und am 23. Juli 2021 für Spikevax® von Moderna eine Zulassungserweiterung für die EU und damit auch für Deutschland für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren empfohlen. Diese wurden von der Europäischen Kommission genehmigt. Seitdem können diese Impfstoffe für Personen ab einem Alter von 12 Jahren eingesetzt werden. Seitdem zeigt sich ein Anstieg in der Impfquote der mindestens einmal Geimpften in dieser Altersgruppe. Seit dem 16. August empfiehlt auch die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut (STIKO) die COVID-19 Impfung für diese Altersgruppe und damit verbunden ist ein weiterer Anstieg in den Impfquoten in dieser Altersgruppe zu beobachten.
Gleichwohl bedarf es zusätzlicher Aufklärungsarbeit, um diesen positiven Trend zu unterstützen und um schnellstmöglich eine hohe Impfquote auch über 50% bei dieser Altersgruppe zu erreichen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat dazu zielgruppengerechte Informations- und Aufklärungsmaßnahmen sowie Werbemaßnahmen entwickelt und veröffentlicht. So soll zum Beispiel ein digitaler Leitfaden für Eltern und Sorgeberechtigte als Hilfe zur Entscheidung über eine Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche dienen (https://assets.zusammengegencorona.de/eaae45wp4t29/6KC9YlhHjRvoZvaeBX8vOI/00d2321d77b631b124966c1bbb42513d/BMG_Coronaimpfung_Familienleitfaden_August_2021.pdf).
Der Bund unterstützt die Impfung für die sehr junge Zielgruppe auch mit Hilfe der Impfkampagne „Lass dich impfen!“ über die Sozialen Medien. Für die Informationskanäle des BMG im Netz (Twitter, Facebook, Instagram, Jodel, LinkedIn, TikTok, Telegram) wurden Animationen und Grafiken sowie Expertenvideos produziert, in denen über die Corona-Schutzimpfung sowohl in Einzelformaten als auch in regelmäßigen Serien (z. B. #Impfwissen, #Corona-Erfahrungen) informiert und aufgeklärt wird. Um die Reichweiten speziell bei jungen Menschen noch zu erhöhen, werden Influencerinnen und Influencer sowie Prominente eingebunden, z.B. bei #ÄrmelHoch.Mit der „COVIMO-Studie“ wird seit Januar 2021 vom Robert Koch-Institut das Impfverhalten, die Impfbereitschaft und -akzeptanz in Bezug auf die COVID-19 Impfung
mittels telefonischer Befragungen in Deutschland untersucht. Ziel ist, die Impfbereitschaft und -akzeptanz verschiedener Bevölkerungsgruppen in Deutschland zu erfassen und zeitnah mögliche Barrieren der Impfinanspruchnahme zu erkennen. Weitere Informationen zur COVIMO-Studie können unter dem folgenden Link abgerufen werden: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/covimo_studie_Ergebnisse.html
Auch das „COSMO — COVID-19 Snapshot Monitoring“ der Universität Erfurt zeigt auf, dass es insbesondere niedrigschwelliger Angebote bedarf, um die Impfquoten vor allem bei den identifizierten Bevölkerungsgruppen mit unterdurchschnittlicher Impfquote zu steigern. Gute Erfolge zeigen hier die mobilen Impfaktionen, die den Menschen in ihren alltäglichen Lebensbereichen ein Impfangebot machen. Die Bundesregierung hat daher in Kooperation mit den Bundesländern in der Zeit vom 13.09. bis zum 19.09.2021 die bundesweite Aktionswoche #HierWirdGeimpft durchgeführt. Der Hashtag #HierWirdGeimpft soll über die Aktionswoche hinaus genutzt werden, um Impfaktionen sichtbarer zu machen und für das Impfen zu werben. Auch die Webseite www.hierwirdgeimpft.de sammelt weiterhin Impfaktionen in ganz Deutschland. Das Angebot, eigene Impfaktionen hier einzutragen, besteht ebenfalls weiterhin.
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