Berlin - Mittwoch, den 26. Januar 2022 ‌‌ |‌ #Demo #Impfpflicht #NRWTest

Heute im #CoronaUpdate: Warum wir "keinen blassen Schimmer" haben, was ein Corona-Register sein soll, wie man sich in Berlin auf die heutige Demo vorbereitet und welche Testumstellung in NRW bevorsteht - dies und mehr

  • Berlin: Polizei bereitet sich auf Großdemo vor
  • "Wir haben keinen blassen Schimmer" - Forderung nach Corona-Register
  • Union plant eignen Antrag zur Impfpflicht
  • Chef der Bundesagentur für Arbeit ist für Impfpflicht ab 18
  • NRW: Umstellung der Corona-Tests an Grundschulen
  • Kurzmeldungen:
    - Russland: Mehr als 74.000 Neuinfektionen
    - 16. DHB-Spieler positiv getestet
    - Wüst hofft auf Wende in der Pandemie
  • RKI meldet 164.000 Neuinfektionen!
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 940,6!

    ‌‌- @Berlin               - Inzidenz: 1.795,5
    ‌‌- @Bremen            - Inzidenz: 1.581,5
    - @Brandenburg  - Inzidenz: 1.261,6
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Berlin: Polizei bereitet sich auf Großdemo vor

In Berlin wappnet sich die Polizei für Demonstrationen im Regierungsviertel, denn anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte über eine Impfpflicht wurde zu zahlreichen Demonstrationen im Regierungsviertel in der Hauptstadt aufgerufen. Nach Angaben der Berliner Polizei rechnet man aktuell mit einer Teilnehmerzahl zwischen einem oberen vierstelligen oder unteren fünfstelligen Bereich.

Die Einschätzung der Lage soll wegen nicht angemeldeten Protestaktionen zudem erschwert sein. So solle es schwierig sein, die genaue Zahl der Teilnehmenden einzuschätzen. Für den Einsatz sollen bislang 1.600 Beamte eingeplant sein. Unterstützung soll die Hauptstadt dabei aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bremen und von der Bundespolizei erhalten.

"Querdenker", braue Esoteriker und Vertreter der Neuen Rechten haben zuvor im Netz und besonders über den Messenger Telegram zur Teilnahme an verschiedenen Demos aufgerufen. In einigen Postings wurde zudem auch das Brandenburger Tor als Demonstrationsort benannt.

"Wir haben keinen blassen Schimmer" - Forderung nach Corona-Register

Christian Karagiannidis, Intensivmediziner und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), forderte ein bundesweites Register, um die Auslastung der Kliniken abbilden zu können. Aktuell gibt es ein solches Register nur für die Intensivplätze in der Bundesrepublik. In der aktuellen Pandemiephase werden jedoch die Normalstationen stärker ausgelastet, als die Intensivstationen, dies ist jedoch bisher nur die Vermutung von vielen Experten. Eine belastbare Quelle für die Gesamtsituation gibt es bisher nicht.

In der Zeitung Augsburger Allgemeine äußerte Karagiannidis: "Wir haben keinen blassen Schimmer, wie viele betreibbare Krankenhausbetten wir tagesaktuell in Deutschland haben, wie viele davon belegt sind und wie viele Pflegekräfte wirklich zur Verfügung stehen".

Nach seinem Vorschlag sollte in einem solchen Register festgehalten werden, wie viele Betten auch auf Normalstationen belegt sind und dies auch im Zusammenhang, wie viele Corona-Patienten dort liegen.

Laut seiner Einschätzung sei die Hospitalisierungsrate aktuell "meilenweit von der Realität entfernt". In Nordrhein-Westfalen soll diese in etwa zwei- bis dreimal höher liegen als diese aktuell angegeben wird.

Karagiannidis ist Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung und beim DIVI-Intensivregister für die wissenschaftliche Leitung verantwortlich.

Union plant eignen Antrag zur Impfpflicht

Die Unionsfraktion weigerte sich bisher einen eigenen Antrag zur Impfpflicht einzubringen und sah die Regierung in der Verantwortung einen entsprechenden Gesetzesvorschlag zu unterbreiten. Wie Tino Sorge, der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, gegenüber den TV-Sendern RTL und ntv mitteilte, würden die Mitglieder der Union nun planen, selbst einen eigenen Antrag einzureichen.

Nach den bisher bekannten Überlegungen, aus den anderen Fraktionen gibt es bisher eine Überlegung für drei Modelle:
- Ablehnung der Impfpflicht
- Impfpflicht ab 50 Jahren
- Impfpflicht ab 18 Jahren

Die heutige Bundestagsdebatte dient dabei der Orientierung. In dieser soll das Für und Wider erröteter werden.

Chef der Bundesagentur für Arbeit ist für Impfpflicht ab 18

Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit (BA), befürwortet die Impfpflicht ab 18 Jahren. Laut seiner Aussage könne dies dem Arbeitsmarkt helfen. "Sie erspart es bestimmten Branchen, dass bestimmte Beschwernisse der Pandemie erneut wiederkehren", sagte Scheele gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Nach seiner Einschätzung führe die Ausbreitung der Omikron-Variante und die Anzahl von ungeimpften Menschen zu einer "erhebliche Infektionslast", welche "auf Deutschland" liege. Sollte man die aktuelle Situation für den nächsten Winter ausschließen wollen, so müsse die "Impfquote deutlich steigen". Ansonsten drohen Branchen, wie der "Gastronomie oder die Veranstaltungsbranche, schmerzhafte Folgen".

NRW: Umstellung der Corona-Tests an Grundschulen

Wie aus einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums hervorgeht, will die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Testungen an Grundschulen umstellen. Von den PCR-Tests will man auf Antigen-Schnelltests umstellen.

Demnach soll es zwar bei den sogenannten PCR-Pooltestungen („Lolli“-PCR) bleiben. Aktuell sind laut Landesregierung 80 Prozent der Pooltest negativ und für die negativ getesteten Klassen soll es erstmal keine Änderungen geben. Nur für die Klassen mit positivem Ergebnissen ändert sich die nachfolgende Testung, diese finde nicht mehr mit einem Einzel-PCR (für ein/e Schüler*innen) statt, sondern solle durch einen Antigen-Schnelltest ersetzt werden.

So sollen die Kinder an Grundschulen am nächsten Tag in der Schule mit einem Antigen-Schnelltest überprüft werden. Alternativ sollen auch "offizielle Testeinrichtung im Rahmen eines Bürgertests" genutzt werden können. Die Teilnahme am Unterricht ist für diese Kinder nur mit einem negativen Schnelltestergebnis möglich. Laut der Mitteilung solle die Landesregierung die Corona-Test- und Quarantäneverordnung "kurzfristig" ändern.

Laut dem WDR solle es sich dabei nur um eine Zwischenlösung handeln. Der WDR beruft sich auf Informationen aus Regierungskreisen, aus denen hervorgehe, dass die PC-Testungen mittelfristig aus den Grundschulen verschwinden solle. Als wahrscheinlicher Grund werden die knappen Laborkapazitäten angegeben.

Wie das Land mitteilte, würden die täglichen Testungen mehr als 400.000 PCR-Tests pro Woche binden. Die Grünen sprechen von "Chaos in den Schulen" und wollen am heutigen Mittwoch die Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) im Landtag dazu befragen.

Kurzmeldungen:

  • Russland: Mehr als 74.000 Neuinfektionen: In Russland wurden 74.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Laut den Gesundheitsämtern gab es innerhalb eines Tages 657 weitere Todesfälle zu beklagen.
  • 16. DHB-Spieler positiv getestet: Der Rückraumspieler Lukas Stutzk wurde kurz vor der Abreise der Deutschen Handballer positiv getestet.
    Stutzk ist damit der 16. Spieler der DHB-Auswahl, welcher sich innerhalb der Europameisterschaft infizierte.
  • Wüst hofft auf Wende in der Pandemie: Hendrik Wüst, der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, hatte heute im Landtag für eine neue Perspektive geworben, welche eine "schrittweise Rückkehr zur Normalität" darstellt. Nach seinen Aussagen befinde sich Deutschland in einer "Umbruchphase der Pandemie". Wenn eine Überforderung des ausgeschlossen werden könne, müssten die Auflagen gelockert werden.

RKI meldet 164.000 Neuinfektionen!
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 940,6!

Innerhalb von 24 Stunden wurden 164.000 Neuinfektionen registriert, dies ist ein neuer Negativrekord.  Aktuell gibt es eine deutliche Steigerung bei den Infektionszahlen, so gab es vor einer Woche 112.323 Fälle. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Rekordwert von 940,6 (Vortag: 894,3). Vor genau einer Woche lag der Inzidenzwert bei einem Stand von 584,4 (Vormonat: 220,7). Innerhalb von nur einer Woche gab es eine Steigerung der Inzidenz von 60,95 Prozent.
Bereits seit dem 30. Dezember steigt der Sieben-Tage-Inzidenzwert kontinuierlich an.

Bundesland und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz  LAN_ew_GEN	cases7_bl_per_100k_txt Berlin	1.795,5 Bremen	1.581,5 Brandenburg	1.261,6 Hamburg	1.250,3 Hessen	1.093,4 Bayern	1.068,0 Saarland	982,5 Schleswig-Holstein	961,3 Nordrhein-Westfalen	929,5 Mecklenburg-Vorpommern	905,8 Baden-Württemberg	869,7 Niedersachsen	770,1 Rheinland-Pfalz	716,7 Sachsen-Anhalt	478,6 Sachsen	428,2 Thüringen	337,3
Bundesland und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz

In der Hauptstadt steigt die Inzidenz weiterhin stark an, so liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei einem Stand von 1.798,5 (Dienstag: 1.593,5).

Nach den Angaben des Robert-Koch-Institutes gab es in den letzten 24 Stunden 166 Todesfälle, welche in Verbindung mit der Coronainfektion stehen. In Deutschland gab es im Zuge der Pandemie bereits 117.126 Tote.

Hochinzidenzgebiete nehmen weiter zu: Heute gibt es 350 Kreise mit einer Inzidenz von über 500 (85,16 %).

Berlin: Bezirk und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz (gerundet)     GEN	cases7_per_100k_txt Berlin Mitte	3.109,6 Berlin Pankow	2.842,2 Berlin Tempelhof-Schöneberg	2.410,2 Berlin Friedrichshain-Kreuzberg	2.171,5 Berlin Neukölln	2.115,2 Berlin Spandau	2.022,8 Berlin Reinickendorf	1.259,0 Berlin Lichtenberg	1.239,0 Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf	1.045,1 Berlin Treptow-Köpenick	1.000,8 Berlin Marzahn-Hellersdorf	709,7 Berlin Steglitz-Zehlendorf	656,4
Berlin: Bezirk und jeweilige Sieben-Tage-Inzidenz (gerundet)

Übersichtskarten

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:
Zwischen den einzelnen Karten lässt sich per Klick wechseln, dafür einfach auf die gewünschte Karrte klicken (zum Beispiel Kreis). Die Karten laden dann automatisch (in Einzelfällen kann dies einige Sekunden dauern).

Hospitalisierungsinzidenz

Der Wert wurde bis 12:05 Uhr nicht veröffentlicht.
Die Hospitalisierungsinzidenz bezieht sich dabei darauf, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Dienstagswerte lagen bei 4,07 und für die Personengruppe ab 60 bei 6,11.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 2.366 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Dienstag: 2.406), davon 56,8 Prozent invasiv beatmet (1.344 Personen). ‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.420 (Di.: 1.484). ‌‌
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.233 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Di.: 8.214). Insgesamt sind 18.998 von aktuell 22.178 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 82,5 Prozent.


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 26.01.2022 08:05 Uhr

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