Berlin - Donnerstag, den 28. Oktober 2021 |‌‌@Berlin  #Inzidenzwerte ‌‌#Inzidenz #Corona @Thüringen @Bayern #CoronaUpdate #Intensivstationen

  • Virologin Ciesek: “Gewohnheitseffekt” - Ein mangelndes Interesse der Gesellschaft?
  • USA: Mehr als 2000 Corona-Tote in 24 Stunden
  • Kinderärzte hoffen auf baldige Impfung für Jüngere
  • RKI meldet 28.037 Neuinfektionen! - Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 130,2!
    - Hospitalisierungsinzidenz steigt immer weiter an
    - @Thüringen
    - @Bayern
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

Virologin Ciesek: “Gewohnheitseffekt” - Ein mangelndes Interesse der Gesellschaft?

Die Virologin Sandra Ciesek zeigte sich aktuell besorgt und warnte davor, die aktuell Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu unterschätzen.
In der aktuellen Ausgabe des NDR-Podcast Das Coronavirus-Update hob sie besonders drei Fakten heraus: "Mir macht im Moment Sorge, dass der Anstieg der Neuinfektionen mit einer schon sehr hohen Belegung auf Intensivstationen von derzeit ungefähr 1600 Patienten zusammenfällt, die dort zum großen Teil schon länger liegen". Und als dritten Grund nannte sie die zunehmenden Ausbrüche in medizinische und pflegerischen Einrichtungen, diese seien besorgniserregend. Nach ihrer Wahrnehmung stehen wir im Vergleich zum Herbst 2020 schlechter da.

Bei den aktuell hohen Zahlen sei ein "Gewohnheitseffekt" zu beobachten, so gebe es aktuell eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber diesen Werten. "Ich habe das Gefühl, dass es im Moment nicht wirklich jemanden mehr interessiert", sagte sie.

Im andauernden Kampf gegen die Pandemie sieht Ciesek ein Nutzen in der "Booster-Impfung für alle", so wie diese in Israel eingesetzt wurde und damit die vierte Welle gebrochen habe. Besonders das individuelle Risiko einen schweren Covid-19 Verlauf durchzumachen würde sich durch die Vakzine reduzieren.
Die aktuellen Impfbuchbrüche würden besonders bei Menschen über 60 Jahren vorkommen, vor allem bei denjenigen, wo die Zeit der Impfung schon länger zurückliege.

Nach den Angaben von Ciesek können sich auch Geimpfte nach etwa drei Monaten mit Corona infizieren, dabei spiele besonders die Delta-Variante eine große Rolle. Nur sollte dies kein Argument gegen die Impfung sein, so sagte Cizek:
"Das Argument, nur weil ich nicht hundert Prozent Sicherheit oder Schutz bekomme, mache ich es gar nicht, finde ich ein ziemlich schlechtes Argument, weil man in der Medizin fast nie hundert Prozent erreicht".
Zwar könnten die Geimpften auch das Virus weiterverbreiten, doch hätten sie selbst noch einen hohen Schutz vor einem schweren Verlauf.

Aktuell sehe man "einen deutlichen Anstieg aller Parameter", auch wenn die Lage nicht in allen Aspekten mit dem letzten Jahr zu vergleichen sei. Die Auslastung, der mit Coivd-19-Patienten belegten Betten, nehme etwa 15 Prozent pro Woche zu - die Tendenz sei steigend. Besonders lokal könne es zu weiteren Engpässen in Kliniken kommen, dies dürfte sich nach ihrer Ansicht, besonders bei den "Maximalversorgern" zeigen. So müssten etwa in den Unikliniken nicht dringend nötige Operationen verschoben werden.

USA: Mehr als 2000 Corona-Tote in 24 Stunden

Laut den US-Gesundheitsbehörden wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 117.000 Neuinfektionen gemeldet. Seit dem Beginn der Pandemie wurden mehr als 45,8 Millionen Fälle in den Vereinigten Staaten registriert. Mindestens 2018 neue Corona-Todesfälle wurden innerhalb eines Tages gemeldet, damit steigt die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 auf 743.903 und dies alleine in den USA.

Kinderärzte hoffen auf baldige Impfung für Jüngere

Aktuell steht in Deutschland die Impfung nur für alle Personen ab 12 Jahren zur Verfügung. Jörg Dötsch, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin, setzt auf eine baldige Impfung für jüngere Kinder. Er hofft auf eine baldige EU-Zulassung des Vakzins von BioNTech und Pfizer für Kinder ab fünf Jahren, dies sagte Dötsch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gegenüber. Eine Stiko-Empfehlung für die Impfung könne, aus seiner Sicht heraus, auch noch nachträglich erfolgen.

RKI meldet 28.037 Neuinfektionen! Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 130,2!

Zum heutigen Donnerstag stiegen die Zahlen weiterhin an. Innerhalb von 24 Stunden wurden 28.037 Neuinfektionen an das  Robert-Koch-Institut gemeldet.

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt heute bei einem Wert von 130,2, dies meldete das RKI. Der Wert stieg damit den vierzehnten Tag in Folge an. Zum Vergleich: Am Vortag lag der Wert bei 118 und vor einer Woche bei 85,6.

Daten aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim sind weiterhin nicht übermittelt worden. Der Grund dafür liegt in einem Cyberangriff. Die IT des Landkreises ist praktisch lahmgelegt.

Hospitalisierungsinzidenz steigt weiter

Die Hospitalisierungsinzidenz für den heutigen Tag wurde veröffentlicht und zeigt weiterhin einen andauernden Anstieg bei den Werten an. Andere Medien beziehen sich häufiger auf die Zahlen des Vortages. Der heutige Wert liegt bei 3,31 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 7,23 angegeben.

Die gestrigen Werte lagen bei 3,07 und für die Personengruppe ab 60 bei 6,57. Damit steigerten sich die Zahlen der Einlieferungen in ein Krankenhaus erneut.

Thüringen und Bayern

@Thüringen -  Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt bei 259,8  (Gestern: 241,8).
1.239 Fälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Der Landkreis Gotha verfügt auch heute über höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwertes in Thüringen. Die Inzidenz liegt dort aktuell bei einem Wert von 405,76. Innerhalb von 24 Stunden wurden 81 Neuinfektionen registriert. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 10.286 Menschen, davon starben 210 (2,04%).

@Bayern - Im gesamten Bundesland liegt der Inzidenzwert aktuell bei 208,7 und am heutigen Donnerstag  wurden 6.981 Neuinfizierte gemeldet.
Der Kreis Mühldorf am Inn bietet auch heute den höchsten Inzidenzwert in einem Kreis, dieser liegt heute bei 621,5 und ist aktuell immer noch der einzige Landkreis über der 600er-Marke. Zum Vergleich: Gestern lag der Wert hier noch bei 592,6.
135 Neuinfizierte wurden innerhalb von 24 Stunden registriert. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 9.229 Personen, davon starben 164 (1,78%). In Bayern sind insgesamt fünf Landkreise über einen Inzidenzwert von 400 und zwei befinden sich über einen Wert von 500.

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich weiter im Saarland, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 59,55 (Gestern: 52,95). Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den zwei nachfolgenden Karten:

Da die aktuellen Inzidenzwerte so massiv auseinander liegen, wurde eine Karte mit einem fixierten Wert erstellt. Der Wert liegt bei 150 und bildet die "Farbmitte". Im Grunde sorgt es für eine reale Einteilung der Lage. Bei den anderen Karten sortieren sich die Farben zwischen dem niedrigsten und höchsten Wert, was normalerweise die Lage auch gut widerspiegelt, sich jedoch nicht beim ersten Blick erschließt. Solange die Werte in Deutschland so unterschiedlich sind, soll die "fixierte Karte" eine Hilfestellung sein.

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Am heutigen Donnerstag wurden 1.148 Neuinfizierten gemeldet.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg im Vergleich zum Mittwoch an und liegt nun bei einem Wert von 129,4  (Gestern: 125).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 221.347 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.691.

Friedrichshain-Kreuzberg übernimmt heute die negative Führung, denn hier befindet sich heute die höchste Inzidenz in Berlin. Der heutige Inzidenzwert liegt bei 167,78. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 18.884 Personen  (nachweislich) und davon starben 175 (0,93 %).‌‌

Sehr knapp hinter diesem Wert ist der Bezirk Mitte, hier liegt der heutige Inzidenzwert bei 167,28. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 27.990 Personen und davon starben 332 (1,19 %).

Wo ist die Berlin-Karte?‌‌ Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.794 Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 51,11 Prozent beatmet (917 Personen | +13/24h). 15 Kinder und Jugendliche werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt (+7/24h), davon werden 5 beatmet(+3/24h). Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.067 (-201/24h). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.461 (-409/24h) Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*

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*Stand der ITS-Daten 28.10.2021 09:15 Uhr - aktuellere Daten standen zur Zeit des Schreibens nicht zur Verfügung

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