Berlin - Freitag, den 29. Oktober 2021 |‌‌@Berlin  #Inzidenzwerte ‌‌#Inzidenz #Corona @Thüringen @Bayern #CoronaUpdate #Intensivstationen

  • RKI: Warnung vor "Wahrscheinlichkeit infektiöser Kontakte"
    Pflegeheime dieses Jahr deutlich stärker betroffen!
  • Kräftiger Anstieg der Inzidenz in allen Altersgruppen
  • Ungeimpfte wollen keine Impfung & Kurzüberischt der Impfungen
  • RKI meldet 24.668 Neuinfektionen! Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 139,2!
    - Hospitalisierungsinzidenz steigt weiter massiv an
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

RKI: Warnung vor "Wahrscheinlichkeit infektiöser Kontakte"

Das Robert-Koch-Institut warnt aktuell vor dem wachsenden Risiko für eine Corona-Ansteckung. Seit über zwei Wochen steigern sich die Werte von Tag zu Tag und eine Abnahme dieses Trends ist aktuell nicht in Sicht, daher sorgt auch die Warnung des RKIs nicht für einer Verwunderung. Bereits seit dem Sommer betonte man dort, dass für Herbst und Winter mit steigenden Zahlen zu rechnen sei.

In dem jüngsten Wochenbericht des Institutes heißt es: "Bei den gegenwärtigen Sieben-Tage-Inzidenzen besteht eine zunehmende Wahrscheinlichkeit infektiöser Kontakte".
Ein vollständiger Impfschutz gegen Covid-19 sei "dringend empfohlen". Bei den meisten Impfstoffen sind dafür zwei Dosen nötig und die Auffrischungsimpfung wird besonders für die Risikogruppen empfohlen.

Nach einem Tweet des RKIs, sollten Menschen mit leichten Symptomen zu Hause bleiben und sich testen lassen, dies gelte auch für Geimpfte. Am besten wäre dafür ein PCR-Test geeignet.

Pflegeheime dieses Jahr deutlich stärker betroffen!

Ein besonders hoher Anstieg sei bei den Pflege- und Alteneinheimen zu beobachten, sowie auch bei den medizinischen Einrichtungen. So heißt es im Bericht: "Die diesjährigen Fallzahlen sind deutlich höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres."

Kräftiger Anstieg der Inzidenz in allen Altersgruppen

Es gibt Momente, in denen man wünscht falsch gelegen zu haben und genau so ein Moment ist heute gekommen. Bei der dieswöchigen Auswertung der Inzidenzen pro Altersgruppe ist es der Fall. Heute sieht man, wie wirklich schon lange nicht mehr: Einen rasanten Anstieg in allen Altersgruppen. Besonders betroffen sind erneut die jungen Menschen. Die höchste Inzidenz findet sich dabei bei den 10 bis 14 Jahre alten Schüler*innen, diese liegt bei 237, und die niedrigste bei den 75- bis 79-Jährigen.


Auswertung 0 bis 39 Jahre

Wie schon in der letzten Woche vorausgesagt findet sich in der Grafik ein wirklich schneller Wachstum wieder. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gehören zu den Gruppen welche besonders häufig Kontakte haben, dies lässt sich auch kaum vermeiden. In einigen Bundesländern wurde die Maskenpflicht in den Schulen gelockert und wahrscheinlich wirkt sich dies auch jetzt schon in den Werten aus.
Die Auswertung zeigt zur Kalenderwoche (KW) 42 (letzte Woche, aktueller Wertestand) einen großen Wachstum an. Während in der KW 41 die Wachstumsraten noch moderat waren, sind diese nun deutlich sichtbar.

Bei den jungen Altersgruppen findet sich nur eine Gruppe unter dem Gesamt-Inzidenzwert und dies ist die Altersgruppe von 0 bis 4 Jahren. Hier liegt die Inzidenz gerade einmal bei 67. Besonders stark betroffen ist die Gruppe 10 bis 14 Jahre, wie oben bereits ausgeführt. Danach kommen aber schon die 5- bis 9-Jährigen, hier ist der Wert bei einem Stand von 194. Zum Vergleich der Gesamt-Inzidenz-Wochenwert liegt bei 116.



Und auch bei den schon impfbaren Gruppen liegt der Wert hoch. Die Impfrate der einmal geimpften 12- bis 17-Jährigen liegt gerade einmal bei 45,9 Prozent und bei den vollständig geimpften sind es 41,2 Prozent. Umso älter die Menschen sind, umso eher nehmen diese die Impfung an. Bei den über 60 Jahre alten Personen liegt die Quote der vollständig Geimpften bei 85,2 Prozent.

Auswertung 40 bis 90+ Jahre

Und auch bei den Altersgruppen von 40 bis 90+ lässt sich ein Wachstum beobachten und dies schon seit der Kalenderwoche 39. Wobei bei den älteren Gruppen dies geringer, aber dafür stetig passierte. Nun zur Woche 42 gab es jedoch nochmals einen deutlichen Sprung. Der Unterschied zwischen dieser Auswertung und der Auswertung der jungen Gruppen liegt daran, wie viele Gruppen unter dem Gesamt-Inzidenzwert sind.

Bei den Älteren ist nur eine Gruppe deutlich über dem Gesamtwert und dies ist die Gruppe 40 bis 44 Jahre. Hier liegt der Inzidenzwert bei 153. Die Altersgruppe der 45- bis 49-Jährigen ist fast gleich auf mit dem Gesamtwert.

Besonders gravierend dürfte jedoch der Anstieg in der Altersgruppe 90+ sein, denn noch immer ist das Alter der Hochrisikofaktor Nummer 1, wenn es um die Mortalität geht. Hier in dieser Gruppe liegt der Wert bei 108 und damit dürfte sich auch ein deutliches Schutzproblem zeigen. So wie es aussieht schaffen die Länder und Kreise nicht für einen ausreichenden Schutz in Pflege- und Altenheime zu sorgen.

Weitere Daten finden sich in der Grafik.

Ungeimpfte wollen keine Impfung & Kurzüberischt der Impfungen

Die Nachfrage der Erst- und Zweitimpfung ist sehr niedrig und sie geht immer weiter zurück. Nach einer Befragung durch das Meinungsforschungsinstituts Forsa erklärt sich dies auch damit, dass die Personen, welche aktuell nicht geimpft sind, dies auch weiterhin nicht tun wollen (zumindest überwiegend).
Nach der Umfrage nehmen 69 Prozent der Nichtgeimpften an, dass die Corona-Pandemie nur ein Vorwand für mehr staatliche Kontrolle sei und sogar 80 Prozent halten die Eingriffe in Grundrecht für weitaus gefährlicher als das Virus.
89 Prozent sind der Meinung, die Medien würden zu einseitig über die Pandemie berichten.

Befragt wurden 3048 Menschen, welche sich bisher nicht impfen ließen.

Kurzübersicht:

Wie bereits oben erwähnt gehen die Zahlen der Erst- und Zweitimpfung deutlich zurück, doch der Bedarf an der Auffrischungsimpfung steigt von Woche zu Woche deutlich an. Besonders in der aktuellen Situation und wahrscheinlich auch durch Berichte über Impfdurchbrüchen zog es immer mehr Menschen zu einer Booster-Dosis. Der Spitzenwert mit 108.000 Dosen wurde am gestrigen Donnerstag erreicht.

Durch diese erhöhte Nachfrage stieg auch die Zahl der gesamt-verabreichten Impfstoffe deutlich an. Ohne die Booster-Dosen wäre die Nachfrage gerade einmal bei 124.000. Die Nachfrage bei den Impfdosen lag gestern gerade bei 47.000, damit sind die Zweitimpfungen noch deutlich mehr nachgefragt, als die erste Dosis.

RKI meldet 24.668 Neuinfektionen! Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 139,2!

Zum heutigen Freitag stiegen die Zahlen weiterhin an. Innerhalb von 24 Stunden wurden 24.668 Neuinfektionen an das  Robert-Koch-Institut gemeldet.

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt heute bei einem Wert von 139,2, dies meldete das RKI. Der Wert stieg damit den fünfzehnten Tag in Folge an. Zum Vergleich: Am Vortag lag der Wert bei 130,2.

Daten aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim sind weiterhin nicht übermittelt worden. Der Grund dafür liegt in einem Cyberangriff. Die IT des Landkreises ist praktisch lahmgelegt.

Hospitalisierungsinzidenz steigt weiter massiv an

Die Hospitalisierungsinzidenz für den heutigen Tag wurde veröffentlicht und zeigt weiterhin einen andauernden Anstieg bei den Werten an. Andere Medien beziehen sich häufiger auf die Zahlen des Vortages. Der heutige Wert liegt bei 3,5 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 7,7 angegeben.

Die gestrigen Werte lagen bei 3,31 und für die Personengruppe ab 60 bei 7,23. Damit steigerten sich die Zahlen der Einlieferungen in ein Krankenhaus erneut.

Thüringen und Bayern

@Thüringen -  Im Verlauf der Woche stieg in Thüringen der Sieben-Tage-Inzidenzwert immer weiter an und erreichte heute einen Wert von 288,9  (Gestern: 259,8).
1.563 Fälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.

Der Landkreis Gotha verfügt auch heute über den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Thüringen. Die Inzidenz liegt dort aktuell bei einem Wert von 425,82. Innerhalb von 24 Stunden wurden 110 Neuinfektionen registriert. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 10.396 Menschen, davon starben 210 (2,02%).

Im Kyffhäuserkreis sind die Werte heute nah an dem Landkreis Gotha, so liegt die Inzidenz hier bei einem Wert von 420,28. Hier infizierten sich seit dem Pandemiebeginn 4.594 Menschen, davon starben 147 (3,20 %)

@Bayern - Im gesamten Bundesland liegt der Inzidenzwert aktuell bei 221,9 und am heutigen Freitag wurden 6.371 Neuinfizierte gemeldet.
Zum Vergleich: Gestern war die Sieben-Tage-Inzidenz bei einem Wert von 208,7.

Im Kreis Mühldorf am Inn stiegen die Werte über die gesamte Woche hinweg an und auch am heutigen Freitag nahm der Sieben-Tage-Inzidenzwert nochmals kräftig anfahrt auf und liegt heute bei 644,73 (Gestern: 621,5) und ist aktuell immer noch der einzige Landkreis über der "600er-Marke".
Zum Vergleich: Mitwoch lag der Wert hier noch bei 592,6.
152 Neuinfizierte wurden innerhalb von 24 Stunden registriert. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 9.391 Personen, davon starben 165 (1,76 %). In Bayern sind insgesamt acht Landkreise über einen Inzidenzwert von 400 und vier befinden sich über einen Wert von 500.

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich weiter im Saarland, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 65,35 (Gestern: 59,55). Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den zwei nachfolgenden Karten:

Da die aktuellen Inzidenzwerte so massiv auseinander liegen, wurde eine Karte mit einem fixierten Wert erstellt. Der Wert liegt bei 150 und bildet die "Farbmitte". Im Grunde sorgt es für eine reale Einteilung der Lage. Bei den anderen Karten sortieren sich die Farben zwischen dem niedrigsten und höchsten Wert, was normalerweise die Lage auch gut widerspiegelt, sich jedoch nicht beim ersten Blick erschließt. Solange die Werte in Deutschland so unterschiedlich sind, soll die "fixierte Karte" eine Hilfestellung sein.

Hier findet sich die gewohnte Karte:

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Am heutigen Freitag wurden 1.071 Neuinfizierten gemeldet.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg im Vergleich zu gestern stark an und liegt nun bei einem Wert von 137,9   (Gestern: 129,4).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 222.418 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.700.

Im Bezirk Mitte übernahm man heute die negative Führung, denn hier befindet sich heute die höchste Inzidenz in Berlin. Der heutige Inzidenzwert liegt bei 181,71. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 28.136 Personen  (nachweislich) und davon starben 336 (1,19 %).‌‌

Wo ist die Berlin-Karte?‌‌ Die Hauptstadtkarte entfällt, da diese in die "Kreis-Karte" inkludiert wurde. Diese Karte findet sich immer unter dem Reiter "RKI meldet". Dort sind weitere Informationen zum Kartenupdate vorhanden.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌In der Bundesrepublik Deutschland werden 1.840 Erwachsene auf einer ITS behandelt, davon 50,87 Prozent beatmet (936 Personen | +19/24h). 8 Kinder und Jugendliche werden aktuell ebenfalls intensivmedizinisch behandelt, davon werden 2 beatmet. Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.243 (+176/24h). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 10.835 (+374/24h) Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären.*

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*Stand der ITS-Daten 29.10.2021 08:15 Uhr - aktuellere Daten standen zur Zeit des Schreibens nicht zur Verfügung

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