Berlin - Montag, den 29. November 2021 ‌‌ |‌ #WHO‌ #Omikron
#Inzidenzwerte ‌‌#Inzidenz #Corona @Thüringen @Bayern @Sachsen @Berlin ‌‌ #CoronaUpdate #Intensivstationen #Impfpflicht

  • WHO: "Sehr hohes" globales Risiko durch Omikron
  • Warum heißt die neue Variante Omikron?  
  • Nehmen Angriffe durch Impfgegner zu?
  • Saarland: MP Hans fordert schnelles Bund-Länder-Treffen
  • Caritas: Für weitgehende Impfpflicht?
  • Niederlande: Ehepaar floh aus Quarantäne-Hotel
  • Ferienwohnungs-Verband: Kündigung für Impfgegner und Forderung nach Impfpflicht
  • RKI meldet 29.364 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 452,4!

    ‌- Hospitalisierungsinzidenz gesunken
    ‌‌- @Sachsen     - Inzidenz: 1.284,8
    - @Thüringen - Inzidenz: 895,2
    ‌‌- @Bayern        - Inzidenz: 627,6
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

WHO: "Sehr hohes" globales Risiko durch Omikron

Die Weltgesundheitsorganisation stufte das globale Risiko, welches durch die Variante B.1.1.529 ausgeht, als "sehr hoch" ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass die nach dem griechischen Buchstaben Omikron bezeichnete Coronavirusvariante eine globale Ausbreitung erlebt, sei nach der WHO sehr groß. Mit einer deutlich steigenden Covid-19-Fallzahl sei aktuell zu rechnen. Alle 194 Mitgliedsstaaten wurden durch die Organisation aufgefordert, dass die Eindämmungspläne in Kraft sein sollten. Mit diesen Plänen soll das Gesundheitssystem aufrechterhalten werden.

Warum heißt die neue Variante Omikron?  

Wer sich mit dem griechischen Alphabet auskennt, hat vielleicht einen anderen Buchstaben als Omikron erwartet. Doch warum benannte man die Variante so?

Grundsätzlich werden die Coronavirusvarianten nach dem griechischen Alphabet benannt, wie etwa bei der noch am häufigsten verbreiteten Delta-Variante.
Bei der neuen Namensbezeichnung wollt man laut einer Äußerung der WHO (in Genf) Missverständnisse und Stigmatisierung vermeiden. Vor der Benennung mit dem Buchstaben war es üblich, die Varianten nach dem Ort der Entdeckung zu bezeichnen, doch dies führte durchaus zu rassistischen Äußerungen und die Orte wurden zumindest sprachlich an eine Art von Pranger gestellt.

Warum nicht Ny (englisch Nu) oder XI?

Am Freitag gingen noch viele Menschen davon aus, dass die Variante Ny beziehungsweise Nu heißen dürfte, doch die WHO wollte einer Verwechslung mit "new" (deutsch: neu) vorbeugen. Laut WHO würde Nu einfach zu ähnlich klingen.

Bei XI ging es tatsächlich um den chinesischen Namen. "Xi wurde nicht verwendet, weil es ein verbreiteter Nachname ist", erklärte die WHO.
Laut einigen Medienspekulationen solle es jedoch mehr um den chinesischen Staatschef Xi Jinping gehen. Der Name XI ist jedoch in China und Ländern mit Han-chinesischer Bevölkerung (漢族 / 汉族 | Ethnie - Bevölkerungsgruppe) gebräuchlich, auch wenn er nicht der häufigste Nachname ist.

Nehmen Angriffe durch Impfgegner zu?

Experten, wie auch Betroffene, berichten in letzter Zeit immer häufiger von Angriffen auf Ärzt*innen und berufliche Pflegende. Die Zunahme der Angriffe durch Impfgegner, Leugner der Corona-Pandemie und esoterischen Rechten (braune Esotherik) sei aktuell zu beobachten und auch Fragen nach dem Impfstatus führen häufig zu Protesten, dies geht auch aus einem Bericht der Welt hervor. Nach diesem Report würde sich das Bundeskriminalamt (BKA) über eine solche Zunahme von Gewalt und körperlichen Übergriffen besorgt zeigen und die davon ausgehende Gefahr, als "relevantes Risiko" für mit der Impfung betrautes Personal einschätzen und für diese "besteht die Gefahr zumindest verbaler Anfeindungen bis hin zu Straftaten wie etwa Körperverletzung", so die Behörde weiter.

Saarland: MP Hans fordert schnelles Bund-Länder-Treffen

Die Rufe nach einem schnelleren Spitzentreffen werden immer lauter und zahlreicher, auch der Ministerpräsident des Saarlandes, Tobias Hans (CDU), schloss sich dieser Forderung an. Im saarländischen Landtag forderte er ein Treffen schon deutlich vor dem 9. Dezember und es müsse eine Ministerpräsidentenkonferenz "mit Expertenaustausch" sein.
Im Blick auf die neue Omikron Variante sprach er davon, dass die Lage ein "extreme Herausforderung" sei. Darüber seien sich zudem fast alle Experten einig, so Hans weiter.

Caritas: Für weitgehende Impfpflicht?

Im Grundsatz befürwortet der Deutsche Caritasverband eine Impfpflicht für medizinisches und pflegerisches Personal, jedoch geht diese Forderung für den Verband noch nicht weit genug. Es dürfe nicht sein, dass nur der Pflegebereich in den Blick genommen werde, denn "Es geht ganz grundsätzlich um den Schutz vulnerabler Gruppen und darum, die Infektionswelle zu brechen", sagte Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.

Eine mögliche Impfpflicht dürfe nicht nur das direkte pflegerische und medizinische Personal treffen, sondern es müsse für alle Beschäftigten in den Einrichtungen gelten, die Kontakt zu den "vulnerablen Gruppen" haben und auch "die Impfung von Erzieherinnen und Erziehern" sei wichtig.

"Auch in Zeiten des politischen Übergangs muss es in einer Demokratie gelingen, auf die Gefahren der Pandemie entschlossen zu reagieren", so Welskop-Deffaa anlässlich der heutigen Sondersitzung des Bundesrats.

Laut der Präsidentin des deutschen Caritasverbandes würde das Infektionsschutzgesetz eine Möglichkeit für eben eine solche Impfpflicht bereitstellten. "Das Gesundheitsministerium muss dies schnellstmöglich umsetzen. "

Niederlande: Ehepaar floh aus Quarantäne-Hotel

@Niederlande (ONS) - Ein Ehepaar floh aus einem Hotel, welches für die Quarantäne von positiv getesteten Reisenden aus Südafrika und angrenzenden Staaten genutzt wird. Lange waren beide jedoch nicht auf der Flucht. Der aus Spanien stammende Mann und seine aus Portugal kommende Frau wollten am Sonntagabend mit einem Flugzeug nach Spanien fliegen. Die Grenzpolizei nahm die beiden an Bord des Fliegers fest.

Nach Angaben der Polizei wurde eine Anzeige wegen der Verletzung der Pflicht zur Quarantäne erstattet, zudem könne auf beide ein Strafverfahren wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dazukommen, doch dies müsse die Staatsanwaltschaft entscheiden, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Bereits am Freitag waren 61 von 624 Passagieren eines Fluges von Südafrika nach Amsterdam positiv getestet worden. Anschließend brachte man die Betroffenen in das Hotel, damit diese dort die staatlich-verordnete Quarantäne verbringen können.

Wie der staatliche Gesundheitsdienst RIVM mitteilte, sollen mindestens 13 der Quarantänepflichtigen mit der neuen Coronavirusvariante Omikron infiziert sein.

Ferienwohnungs-Verband: Kündigung für Impfgegner und Forderung nach Impfpflicht

Der Verband der Eigentümer von Ferienwohnungen und Ferienhäusern (Fewo) positionierte sich am heutigen Montag sehr deutlich gegen Impfgegner in den eignen Reihen, so möchte man die Mitglieder ausschließen, welche ihre Impfgegnerschaft öffentlich propagieren.
"Wer Impfungen ablehnt und dies im Zusammenhang mit seiner Eigenschaft als Vermieter einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses über unsere öffentlichen Kanäle propagiert, schadet den satzungsmäßigen Verbandszielen und wird ausgeschlossen", dies teilte der Fewo-Päsident Daniel Rousta mit.

Zusätzlich forderte der Verband eine allgemeine Impfpflicht und übte deutliche Kritik an der Regierung. "Man habe viel zu lange, und wohl nicht zuletzt wegen des Wahlkampfes, ein konsequentes Handeln versäumt. In der Folge konnte eine gefährliche Allianz von Realitätsverweigerern, Radikalen und Esoterikern dafür sorgen, dass das Land nun unmittelbar vor dem nächsten Lockdown steht", so Rousta weiter.
Zudem würden Impfgegner den nächsten Lockdown provozieren und der daraus entstehende Schaden würde uns alle treffen, "auch diejenigen, die sich in jeder Situation der letzten knapp zwei Jahre solidarisch verhalten haben. Wenn Olaf Scholz kommende Woche den Amtseid als Kanzler schwört, sollte klar sein, was es bedeute, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden".

RKI meldet 29.364 Neuinfektionen!
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 452,4!

Seit mehr als drei Wochen steigt der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz jeden einzelnen Tag an und erreicht dabei immer einen neuen Höchstwert.


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 29.364 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 30.634 Infektionsfälle.
Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert kletterte heute auf den Höchstwert von 452,4.
Zum Vergleich: Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 446,7 und vor einer Woche bei 386,5 (Vormonat: 64,3).

73 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert, weitere 407 Fälle wurden bis Sonntag dem RKI übermittelt.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 100.956 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Hospitalisierungsinzidenz gesunken

Der heutige Wert liegt bei 5,52 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 13,29 angegeben.

Die Werte vom Freitag lagen bei 5,97 und für die Personengruppe ab 60 bei 14,45.

Sachsen, Thüringen und Bayern

@Sachsen - Im Bundesland Sachsen sind die Zahlen weiterhin kräftig gestiegen und das gesamte Bundesland liegt nun über einem Inzidenzwert von 1.200. Der heutige Sieben-Tage-Inzidenzwert wurde mit 1.284,8 angegeben. Zum Vergleich: Gestern lag der Wert bei 1.208,5 und Freitag bei 1.192,8.
6.148 neue Infektionsfälle wurden innerhalb von 24 Stunden an das Robert-Koch-Institut gemeldet. Am Samstag und Sonntag wurden zusammen 16.825 Infektionsfälle gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie sind alleine in Sachsen 486.854 Menschen nachweislich infiziert worden und 10.907 davon sind verstorben (+142 seit Freitag²).

Im Erzgebirgskreis liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute bei 2.073,41 und ist damit der höchste Sieben-Tage-Inzidenzwert in der Bundesrepublik.
53.088 Personen infizierten sich hier seit dem Beginn der Pandemie, davon verstarben 986 (1,86 %).

@Thüringen - In Thüringen stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert an und liegt bei einem Stand von 895,2 (Gestern: 895, Freitag: 805,7). 1.467 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet und weitere 5.574 Fälle gab es seit Samstag. Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in dem Bundesland mindestens 207.613 Personen, davon starben 4.917 (+21 seit Freitag²).

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Saale-Orla-Kreis liegt aktuell bei 1.451,68.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 10.275 Menschen, davon starben 210 (2,04 %).

@Bayern - Im gesamten Freistaat liegt der Inzidenzwert bei 627,6 und 7.179 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert.
Samstag und Sonntag wurden zusammen 22.121 Fälle an das RKI übermittelt.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Bayern mindestens 1.119.516 Menschen, davon starben 17.432 (+128 seit Freitag²).

Im Landkreis Freyung-Grafenau liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei  1.373,24 (Freitag: 1.451,09) und ist damit der höchste Wert in Bayern.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier mindestens 9.636 Personen, davon starben 147 (1,53 %).

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 151,3 (Donnerstag: 152,7, Freitag: 152,8).

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Seit Freitag finden sich 2 völlig neu erarbeitete Karten, welche mehr Informationen enthalten und optisch etwas zeitgemäßer wirken. Für jeweilige Inzidenzstufen sind jetzt Farben fest zugewiesen (Kleiner Tipp: Beim Klicken auf »Details« werden einige zusätzlich Informationen ersichtlich). Über Feedback würde ich mich freuen!

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Wie am Montag üblich gingen die Zahlen in der Hauptstadt stark zurück: Im Land Berlin wurden 287 Neuninfektionen durch die Gesundheitsämter an das RKI gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 371,5 (Freitag: 357).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 271.259 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.823 (+9 seit Freitag²).

Der Bezirk Neukölln verfügt heute über den höchsten Inzidenzwert in Berlin, dieser liegt aktuell bei 456,19.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 31.274Personen  (nachweislich) und davon starben 437 (1,40 %).‌‌

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 4.498 (Freitag: 4.211) erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 50,8 Prozent beatmet (2.289 Personen). ‌‌Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 842 (Fr.: 920). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.774 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Fr.: 8.957). Insgesamt sind 19.339, der 21.827 Intensivbetten, belegt.³


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 29.11.2021 08:05 Uhr - aktuellere Daten standen zur Zeit des Schreibens nicht zur Verfügung

! = Höchstwert

(ONS) - Grafiken, Daten und News

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