Berlin - Dienstag, den 4. Januar 2022 ‌‌ |‌  #Omikron #Qaurantäne #WHO

Wie es aktuell in Deutschland um Omikron steht, warum der Gesundheitsexperte der Grünen gegen eine generelle Quarantäne-Verkürzung ist und noch mehr findet man in der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate.

  • Grünen-Gesundheitsexperte: Verkürzung der Quarantäne nur Einzelfällen
  • WHO: Hinweise auf milde Verläufe
  • Übersicht über die Omikronfälle in Deutschland
  • RKI meldet 30.561 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 239,9

    - @Bremen      - Inzidenz: 516,4
    ‌‌- @Thüringen - Inzidenz: 403,4
    ‌‌- @Hamburg   - Inzidenz: 390,2
  • Situation auf den Intensivstationen

Grünen-Gesundheitsexperte: Verkürzung der Quarantäne nur Einzelfällen

Janosch Dahmen, der Gesundheitsexperte der Grünen, sprach sich im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF gegen eine pauschale Verkürzung der Quarantänezeiten aus. "Ich bin bei der Verkürzung der Quarantäne ganz pauschal sehr vorsichtig", sagte Dahmen. Bei geimpften Personen, welche keine Symptome zeigen, könne eine Freitestung per PCR nach fünf Tagen in Ordnung sein. "Aber die Krankenschwester, die sich um den Herzinfarkt oder Schlaganfall kümmert, aus den Quarantäneregeln auszunehmen, die dann möglicherweise weitere Patienten ansteckt, das öffnet für Omikron zu viele Türen."

WHO: Hinweise auf milde Verläufe

Ein Vertreter der WHO teilte mit, dass die WHO aktuellen Hinweise auf mildere Krankheitssymptome schließen lassen würden. Es scheine so, dass die Omikron-Variante hauptsächlich die oberen Atemwege befallen würde (Nase, Rachen, Bronchien) anstatt der Lunge.

Ob ein spezieller Impfstoff für diese Variante nötig sei, könne aktuell noch nicht mitgeteilt werden. Für diese Bewertung sei es aktuell noch zu früh.

Übersicht über die Omikronfälle in Deutschland

Die Omikronfälle stiegen mittlerweile auch in Deutschland deutlich an, jedoch dürfte ein viel größerer Teil der Infektion aktuell nicht erkannt werden. Insgesamt wurden bisher 3.331 Fälle per Genom-Sequenzierung in Deutschland nachgewiesen. Der größere Teil der insgesamt 35.529 Fälle wurde bisher nur mittels einem spezifischen PCR-Test ermittelt, somit gibt es bei 32.198 Menschen den Verdacht auf die Infektion mit der hochansteckenden Corona-Virusvariante.

Alleine innerhalb der letzten 24 Stunden kamen 5.204 neue Fälle zur Gesamtanzahl hinzu. Für die erste Woche des Jahres 2022 erwartet man eine deutliche Steigerung der Neu- und Nachmeldungen.

Wie ansteckend ist Omikron?

Die Omikron-Variante ist deutlich ansteckender als alle Varianten vorher, dies ist schon eine ganze Weile bekannt und die wachsende Anzahl der Infektion in vielen europäischen Ländern soll eine Folge dieser raschen Verbreitung sein. Der Bioinformatiker Moritz Gerstung sagte bereits am 17. Dezember gegenüber dem Deutschlandfunk, dass die Omikron-Variante sich etwa drei- bis viermal schneller ausbreite als die Delta-Variante.

Nach einigen Studien vermehrt sich die neue Variante vor allem in den oberen Atemwegen, dies könnte nach der Ansicht von vielen Experten zu einer höheren Ausbreitungsgeschwindigkeit führen.

Wie gefährlich ist Omikron?

Aktuell geht es in der Debatte oft um die leichteren Krankheitsverläufe, doch die Daten passen leider nicht vollständig auf die Situation in Deutschland. Die aktuell frühen Studien und Papiere beruhen hauptsächlich auf die Lage in andren Ländern. Zum Beispiel: Die Bevölkerung in Südafrika ist deutlich jünger als in der Bundesrepublik Deutschland. Ein großes Problem stellt zudem die geringere Impfbereitschaft in Deutschland dar.

Während in einigen anderen europäischen Ländern die Impfquoten deutlich über 80 Prozent liegt, so liegt diese in Deutschland gerade bei 71,2 Prozent (03.01.2022).
Zum Vergleich:

Portugal 89,5% (31.12.21) 	Spanien  81% (28.12.21) 	Italien 74,1% (01.01.22) 	Arabische Emirate 90,7% (24.12.21) 	 Dänemark 78,7% (30.12.21) 	 Kuba 85,2% (28.12.21)

Aktuell gehen zwar die Krankenhauseinweisungen zurück, aber es ist noch nicht völlig klar, ob es nicht dennoch später zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommen könnte. Die Krankenhäuser sind in Deutschland aktuell immer noch recht stark ausgelastet, so liegt die Belegung der Intensivstationen bei 83,47 Prozent. Um es mal ganz plakativ zu sagen:
Die Krankenhäuser haben immer noch mit den Delta-Patienten zu tun.

"Omikron kommt ja jetzt sozusagen langsam erst und ist aber noch nicht auf den Intensivstationen angekommen", sagte der Divi-Präsident, Gernot Marx, gegenüber dem ZDF. Marx verwies zudem auf die nicht völlig vergleichbaren Lage mit den Situationen in den anderen Ländern.

Die Belastung der Krankenhäuser durch eine Mehrzahl an Ausbrüchen wird nicht durch leichteren Verläufe völlig gesenkt. Eine Omikron-Welle kann noch immer zu einer hohen Belastung der Kliniken führen. Schnelle Verbreitung = hohe Patientenzahl, selbst wenn ein großer Teil der Verläufe eher milde ist.

Vor Augen sollte man sich führen, dass eine Halbierung der Hospitalisierung, durch eine gesteigerte Verdopplungszeit wieder ausgeglichen werden kann.

RKI meldet 30.561 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 239,9


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 30.561 Neuinfektionen. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Wert von 239,5 (Vortag 232,4). Seit dem 30. Dezember steigt die Sieben-Tage-Inzidenz kontinuierlich an, dennoch gehen die Behörden aktuell von einer deutlichen Unterfassung der Zahlen aus. Laut dem Robert-Koch-Institut wurden über die Feiertage zu wenige Testungen vorgenommen und auch die Übermittlung aus den Gesundheitsämtern solle zurückgegangen sein.

Vor einem Monat lag die Inzidenz bei einem Stand von 432,2 und sank eine ganze Zeit sehr deutlich, doch unter dem vermuteten Einfluss der Omikron-Variante steigen die Zahlen erneut an. Besonders betroffen ist aktuell der Norden des Landes. Die höchste Inzidenz lässt sich demnach in Bremen finden. Die Hansestadt verfügt aktuell über eine Sieben-Tage-Inzidenz von 516,4.

356 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 111.602 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Aktuell gelten die Zahlen insgesamt nicht als repräsentativ und sind nicht zuverlässig genug. Aus diesem Grund entfällt die gewohnte Übersicht über die drei Bundesländer mit den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen.

Hospitalisierungsinzidenz

Der Wert für die Allgemeinheit liegt bei 3,12 und bei Personen ab 60 Jahren bei 6,25.

Die Montagswerte lagen bei 3,07 und für die Personengruppe ab 60 bei 6,29.

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 3.721 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 58,69 Prozent invasiv beatmet (2.184 Personen). ‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.368. ‌‌
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.237 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären. Insgesamt sind 18.912 von aktuell 21.974 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 83,47 Prozent.


#euerOBIausHV

Du willst mir Informationen oder Daten senden? Wie du das möglichst anonym machst, erfährst du hier (klicken)
Euer OBIausHV

Journalist und freier Autor‌‌‌‌ bei Publikum

Ihr findet mich bei Twitter/Instagram‌‌‌‌‌‌
Über Kommentare, Anregungen oder Nachfragen würde ich mich persönlich freuen. Kontaktiert mich gerne über Twitter, dort sind die DMs offen.‌‌‌‌‌‌Für anderweitige Anfragen, Informationen oder für anonymen Kontakt nutzt einfach https://threema.id/DET3CV2C

² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 04.01.2022 08:05 Uhr

! = Höchstwert

(ONS) - Grafiken, Daten und News

Dir gefällt, was OBIausHV schreibt?

Dann unterstütze OBIausHV jetzt direkt: