Berlin - Montag, den 6. Dezember 2021 ‌‌ |‌  #Impfpflicht #Sachsen #Freiberg

Göring-Eckardt rechnet mit einer Impfpflicht frühestens Mitte März, die sächsische Polizei bereitet sich in Dresden auf ein Großeinsatz vor und Bürger in Freiberg sprechen sich gegen die "Spaziergänge" aus.

  • Göring-Eckardt rechnet mit einer Impfpflicht frühestens Mitte März
  • Sachsen: Polizei rechnet mit Großeinsatz - Corona-Maßnahmen-Gegner erwartet
  • Scholz zum Fackelaufmarsch in Grimma: "Das dürfen wir uns als Land nicht gefallen lassen"
  • Offener Brief aus Freiberg - Freiberger haben kein Verständnis für Proteste
  • RKI meldet 27.836 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 441,9

    ‌- Hospitalisierungsinzidenz gesunken
    ‌‌- @Sachsen               - Inzidenz: 1.234,4
    - @Thüringen           - Inzidenz: 1.040,5
    ‌‌- @Sachsen-Anhalt - Inzidenz:    861
  • Update aus der Hauptstadt
  • Situation auf den Intensivstationen

Göring-Eckardt rechnet mit einer Impfpflicht frühestens Mitte März

Katrin Göring-Eckardt, die Fraktionschefin der Grünen, rechne mit einer allgemeinen Impfpflicht frühstens Mitte März. Die für den 15. März geplante Teilimpfpflicht (Pflege und Medizin) bezeichnete sie als "ersten Schritt", dies sagte sie in der Sendung Frühstart von RTL/ntv.
"Wenn das der erste Schritt ist, dann muss der zweite ja danach kommen, fügte sie hinzu. Die allgemeine Impfpflicht, so hoffe sie zumindest, sollte nicht "deutlich später" folgen.

Innerhalb dieser Woche wollen die Ampel-Parteien die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf den Weg bringen. Mit dieser Teilimpfpflicht sollen Beschäftigte in Kliniken, Pflegeheimen, Rettungsdiensten und Arztpraxen zu einer Corona-Schutzimpfung verpflichtet werden. Nach den bisherigen Plänen sollen diese Beschäftigten ab dem 15. März Nachweise über eine Impfung oder der Genesung vorlegen müssen. Die Leitungen der Einrichtungen sollen dies dementsprechend kontrollieren. Personen welche nicht geimpft werden können, brauchen ein ärtzlichen Nachweis darüber.

Sachsen: Polizei rechnet mit Großeinsatz - Corona-Maßnahmen-Gegner erwartet

Nach dem bundesweiten Entsetzen, weil es einen Fackelaufmarsch von Corona-Leugnern und Maßnahmen-Gegner vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gab, bereitet sich die Polizei vor dem Landtag in Dresden auf einen möglichen Großeinsatz vor. Die Einsatzkräfte rechnen mit einem deutlichen Protest, denn der Landtag will etwa um die Mittagszeit über die Feststellung der epidemischen Lage im Freistaat entscheiden.

Aktuell werde vor allem in den sozialen Netzwerken zu diesem Protest aufgerufen, auch in einschlägig bekannten Telegram-Kanälen. "Auch Extremisten mobilisieren für einen Protest vor dem sächsischen Landtag. Unsere Gefahrenprognose, Grundlage unserer Einsatztaktik, ist damit eine ganz andere als an den vergangen Montagen", sagte der Polizeipräsident Jörg Kubiessa. Aufgrund der Teilnahme dieser Gruppierungen sei der Ermessensspielraum deutlich eingeengt, so Kubiessa weiter. Im Stadtzentrum sollen für den heutigen Tag schon am früheren Morgen Wasserwerfer bereitgestellt worden seien. Seit Wochen ruft auch die vom sächsischen Verfassungsschutz beobachtete Partei "Freie Sachsen" zu Protesten am Montag auf. Diese Partei gilt Szenekennern als sehr deutlich rechtsgerichtete Partei mit stark extremistischen Tendenzen.

Kritik gegen die sächsische Polizei war zuletzt bundesweit lauter geworden, weil diese bei ungenehmigten Kundgebungen mehrfach nicht eingeschritten war und dies selbst dann nicht, wenn es massive Verstöße gegen die Corona-Auflagen gab. Teilweise waren die Demonstrationen mit mehreren hundert Teilnehmern durch verschiedene Städte in Sachsen gezogen und dies, obwohl die Corona-Notverordnung des Landes maximal 10 Teilnehmer zulässt und diese müsste zudem stationär stattfinden. Gruppierungen, wie die "Freien Sachsen", rufen zu diesen, "Montags-Sparziergängen" auf und lehnen sich damit an die Montagsproteste in der DDR an.

Scholz zum Fackelaufmarsch in Grimma:
"Das dürfen wir uns als Land nicht gefallen lassen"

Olaf Scholz, der designierte Bundeskanzler, verurteilte den Fackelaufmarsch in Grimma. Vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping versammelten sich Gegner der Pandemie-Maßnahmen. Scholz sagte heute dazu: "Das dürfen wir uns als Land nicht gefallen lassen". Laut Scholz müsste die Botschaft von allen Demokraten ausgesendet werden. Der Vorgang und die Bilder aus dem sächsischen Grimma seien "furchtbar". Laut Scholz sei es "als Bedrohung gemeint. Und wir sollten nicht so tun, als ob es nicht auch genau das gewesen ist: eine Bedrohung einer demokratischen" Politikerin.

Am Freitagabend hatten sich etwa 30 Personen vor dem Haus von Köpping laut schreiend versammelt. Sie trugen dabei Plakate und hielten Fackeln in den Händen.

Offener Brief aus Freiberg - Freiberger haben kein Verständnis für Proteste

Aus dem sächsischen Freiberg haben sich mehrere hundert Bürger*innen einem offenen Brief angeschlossen und sprechen sich deutlich gegen die Proteste in der Stadt aus. "Mit Unverständnis, Sorge und immer größerem Zorn beobachten wir die montäglichen 'Corona-Spaziergänge' durch Freiberg", heißt es in dem Schreiben, welches die Initiative "Freiberg für alle" aufgesetzt hatte.

"Ausgerechnet in dieser Zeit gehen einige unserer Freiberger Mitbürgerinnen und Mitbürger gemeinsam mit Rechtsextremen wie den sogenannten “Freien Sachsen” auf die Straße und tragen damit erst recht zur Verbreitung des Virus bei", heißt es in dem Schreiben weiter.

Auch Kritik gegen die niedrige Impfquote wurde in dem Brief laut: "So niedrig wie in Sachsen ist die Impfquote nirgendwo anders in Deutschland".

Gegenüber den Spaziergängern wurde die Fordrung aufgestellt, "dieses weitere Befeuern der Pandemie zu unterlassen". An den Seiten der Politik richtete man den Apell, dass man "diese illegalen Demonstrationen nicht länger" dulden dürfe.

RKI meldet 27.836 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 441,9


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 27.836 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 29.364 Infektionsfälle.
Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg heute auf einen Wert von 441,9.
Zum Vergleich: Am Vortag lag der Inzidenzwert bei 439,2 und vor einer Woche bei 452,4 (Vormonat: 183,7).

81 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert und über das Wochenende wurden 472 weitere Fälle verzeichnet.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 103.121 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Hospitalisierungsinzidenz gesunken

Der heutige Wert liegt bei 5,32 und für die Personengruppe ab 60 wurde der Wert mit 12,22 angegeben.

Die Freitagswerte lagen bei 5,52 und für die Personengruppe ab 60 bei 12,69.

Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt

@Sachsen - Der heutige Sieben-Tage-Inzidenzwert wurde mit 1.234,4 angegeben.
4.818 neue Infektionsfälle wurden innerhalb von 24 Stunden an das Robert-Koch-Institut gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie sind alleine in Sachsen 544.655 Menschen nachweislich infiziert worden und 11.147 davon sind verstorben (+83 seit Freitag²).

Im Landkreis Meißen liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert heute bei 2.328,07 und ist damit der höchste Inzidenzwert in der Bundesrepublik.  
35.631 Personen infizierten sich hier seit dem Beginn der Pandemie, davon verstarben 732 (2,07 %).

@Thüringen - In Thüringen stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert weiter an und liegt bei einem Stand von 1.040,5 (Freitag: 1.013,6; Sonntag: 1036,6). 1.541 neue Infektionsfälle wurden von dort innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich in dem Bundesland mindestens 230.684 Personen, davon starben 5.154 (+67 seit Freitag²).

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt liegt aktuell bei 1.911,12 (Freitag: 1.614,47).
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich dort mindestens 12.073 Menschen, davon starben 357 (2,96 %).

@Sachsen-Anhalt - Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg weiterhin an und liegt bei einem Stand von 861 (Sonntag: 841) und 1.432 Neuinfizierte wurden durch die Gesundheitsämter registriert.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Sachsen-Anhalt mindestens 174.307 Menschen, davon starben 3.845 (+14 seit Freitag²).

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt im Kreis Mansfeld-Südharz bei 1.519,93 und ist damit der höchste Inzidenzwert im Bundesland, der Kreis lag am Freitag nur bei einem Wert von 1.138,45
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich im Kreis mindestens 12.734 Menschen, davon starben 256 (2,01 %).

Der niedrigste Sieben-Tage-Inzidenzwert findet sich im Bundesland Schleswig-Holstein, dort liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei 143,8 (Freitag: 151,1).

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Update aus der Hauptstadt

@Berlin - Im Land Berlin sind die Daten am Montag, wie gewöhnlich, sehr niedrig: Heute wurden 308 Neuninfektionen durch die Gesundheitsämter an das RKI gemeldet. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei einem Wert von 341,4 (Freitag: 360,7).‌‌  Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich alleine in Berlin 285.058 Menschen mit dem Coronavirus, davon starben 3.855 (+6 seit Freitag²).

Der Bezirk Spandau verfügt  heute über den höchsten Inzidenzwert in Berlin, dieser liegt aktuell bei 453,27.
Seit dem Beginn der Pandemie infizierten sich hier 21.494 Personen  (nachweislich) und davon starben 272 (1,27 %).‌‌

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 4.814 (Freitag: 4.771) erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt, davon 53,26 Prozent invasiv beatmet (2.564 Personen). ‌‌Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 892 (Fr.: 968). ‌‌Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.472 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Fr.: 8.546). Insgesamt sind 19.390, der 21.917 Intensivbetten, belegt.³


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 6.12.2021 08:05 Uhr

! = Höchstwert

(ONS) - Grafiken, Daten und News

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