Berlin - Freitag, den 7. Januar 2022 ‌‌ |‌  #Kinderärzte #Impfpflicht #Quarantäne

Warum Kinderärzte für eine Impfpflicht sind, warum eine Quarantäneverkürzung nicht mit der "Brechstange" kommen sollte und noch mehr findet man in der heutigen Ausgabe #CoronaUpdate.

  • Kinderärzte fordern Impfpflicht für Erwachsene
  • Intensivmediziner Karagiannidis: Quarantäneverkürzung nicht mit der "Brechstange"
  • Kretschmer spricht sich für vergleichbare Regeln in den Bundesländern aus
  • Omikron - Kurzübersicht
  • RKI meldet 56.335 Neuinfektionen
    Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 303,4

    - @Bremen                       - Inzidenz: 799,6
    ‌‌- @Berlin                           - Inzidenz: 511,5
    ‌‌- @Schles­wig-Holstein  - Inzidenz: 458,1

Kinderärzte fordern Impfpflicht für Erwachsene

Thomas Fischbach, der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), forderte die Einführung einer Corona-Impfpflicht für alle Erwachsene. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung macht er klar, er wolle "eine allgemeine Impfpflicht, und zwar sofort". Nach seiner Meinung habe sich die Politik zu lange vor diesem Thema gedrückt und wolle die Impfpflicht aktuell auf die lange Bank schieben. Fischbach kritisierte dieses Vorgehen und sagte, dies "wäre fatal, denn umso länger müssen Kinder und Jugendliche unter den Einschränkungen leiden." Kinder dürften nicht weiter leiden, nur weil sich "die wirklich Gefährdeten, also ungeimpfte Erwachsene", nicht impfen lassen würden. Es sein unanständig, dass die Kinder dafür herhalten müssten.

Eine Mahnung an die Erwachsenen gab es in dieser Richtung auch von der Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne), so sollten man sich auch zum Wohle der Kinder impfen lassen. "Ich appelliere besonders an Eltern, Erzieherinnen und Erzieher und Lehrkräfte: Seien Sie solidarisch", sagte die Bundesfamilienministerin gegenüber der Rheinischen Post. Mit der Impfung schütze man sich eben nicht nur selbst, "sondern vor allem auch die Ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen." Kinder bräuchten derzeit "unseren besonderen Schutz" vor der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante.
"Wir dürfen uns durch Hinweise auf tendenziell mildere Verläufe nicht in Sicherheit wiegen."

Intensivmediziner Karagiannidis: Quarantäneverkürzung nicht mit der "Brechstange"

Vor einer Quarantäneverkürzung mit der "Brechstange" warnte der Intensivmediziner Christian Karagiannidis. Eine Verkürzung der Quarantänezeit wäre grundlegend machbar, dies zeigen auch insbesondere die Daten aus Dänemark, so Karagiannidis gegenüber dem Radiosender WDR 5.
"Wir sollten aber auf der anderen Seite nicht ganz vergessen, dass Omikron sehr infektiös ist. Wir haben in Dänemark gesehen, dann man über sieben Tage hinweg auch noch andere Menschen anstecken kann." Man spreche dabei von der "secondary attack rate", diese soll in Dänemark bei 30 Prozent gelegen haben.
In Anbetracht der hohen pandemiebedingten Todeszahlen in Pflegeeinrichtungen, sei es wichtig bei einer Verkürzung der Quarantänezeiten nicht mit der sprichwörtlichen "Brechstange" vorzugehen. "Wir müssen uns auch darum kümmern, dass möglichst wenig vulnerable Gruppen, das heißt Ältere und Kinder, angesteckt werden", sagte Karagiannidis weiter.

Karagiannidis ist Mitglied des Corona-Expertenrates der deutschen Bundesregierung und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN).

Kretschmer spricht sich für vergleichbare Regeln in den Bundesländern aus

Vor der heutigen Runde der Ministerpräsidentenkonferenz sprach sich der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer für ähnliche Schutzmaßnahmen im gesamten Bundesgebiet aus. "Wir brauchen vergleichbare Regelungen in der gesamten Bundesrepublik. Keine großen Veranstaltungen, keine Besucher in den Stadien - und ein Maß an Kontaktbeschränkungen, das diese Omikron-Welle abflacht", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Öffnung von Bars und Diskotheken hält Kretschmer für "verantwortungslos".
Für Betriebe und Einrichtungen, welche von Einschränkungen betroffen sind, forderte finanzielle Entschädigungen. Geimpfte sollten sich zudem auch auf Einschränkungen einrichten, so der Ministerpräsident weiter.

Omikron - Kurzübersicht

Insgesamt gibt es mittlerweile 62.974 Fälle, davon wurden bisher nur 5.707 mit einer Sequenzierung bestätigt. Der weitaus größere Anteil von 57.267 Fällen wurde bisher nur mit einer spezifischen PCR-Testung ausgewiesen, hier liegt also der Verdacht einer Infektion mit der Omikron-Variante vor.

In der letzten 24 Stunden kamen 11.502 neue Fälle hinzu.

RKI meldet 56.335 Neuinfektionen
Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt auf 303,4


Innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsämter 56.335 Neuinfektionen. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgegebene Sieben-Tage-Inzidenzwert steigt heute auf einen Wert von 303,4 (Vortag 285,4). Seit dem 30. Dezember steigt die Sieben-Tage-Inzidenz kontinuierlich an, dennoch gehen die Behörden aktuell von einer deutlichen Unterfassung der Zahlen aus. Laut dem Robert-Koch-Institut wurden über die Feiertage zu wenige Testungen vorgenommen und auch die Übermittlung aus den Gesundheitsämtern solle zurückgegangen sein.

Die höchste Inzidenz lässt sich demnach in Bremen finden. Die Hansestadt verfügt aktuell über eine Sieben-Tage-Inzidenz von 799,6.

264 Todesfälle wurden binnen eines Tages registriert.  Seit dem Beginn der Pandemie wurden 113.632 Todesfälle in Deutschland gemeldet.

Aktuell gelten die Zahlen insgesamt nicht als repräsentativ und sind nicht zuverlässig genug. Aus diesem Grunde entfällt die gewohnte Übersicht über die drei Bundesländer mit den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen. Ab dem 10. Januar rechnen Experten mit einer Erhöhung der Zuverlässigkeit der übermittelten Daten.

Übersichtskarten

Weitere Daten für alle Länder, Kreise und kreisfreien Städte finden sich in den nachfolgenden Karten:

Hier findet sich die "gewohnten Karten":

Hospitalisierungsinzidenz

Der Wert wurde heute noch nicht veröffentlicht.

Die Donnerstagswerte lagen bei 3,26 und für die Personengruppe ab 60 bei 6,27.

Situation auf den Intensivstationen:

‌‌(ONS) - In der Bundesrepublik Deutschland werden 3.405 erwachsene Covid-Patienten auf einer ITS behandelt (Mittwoch: 3.594), davon 60,32 Prozent invasiv beatmet (2.054 Personen). ‌‌
Für Covid-19-Fälle liegt die freie Kapazität bei 1.369 (Mi.: 1.383). ‌‌
Die deutschlandweite Notfallreserve beträgt 8.178 Betten, welche innerhalb von sieben Tagen aufstellbar wären (Mi.: 8.241). Insgesamt sind 19.037 von aktuell 22.075 Intensivbetten belegt.³ Die Auslastung der Betten (Belegung) lag um 8:05 Uhr bei 83,48 Prozent.


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² Nachmeldungen (der Todeszahlen) sind möglich und es können Nachmeldungen enthalten sein

³ Stand der ITS-Daten 07.01.2022 08:05 Uhr

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