Der aktuelle Hauptartikel in der Sächsischen Zeitung titelte: „Ein  Drittel der sächsischen Erstklässler hat Sprachprobleme“. Hintergrund  für diesen Artikel war die jährlich stattfindenden Schuluntersuchungen  von Kindern, die eingeschult werden sollen.

Was sich jetzt bei den angehenden Erstklässlern in Sachsen zeigte,  lässt sich nur noch mit dem Begriff „Katastrophe“ beschreiben. Wie die  Sächsische Zeitung schrieb, erfolgten Untersuchungen bei 38.000 Kindern.  3.000 Kinder waren nicht schulreif, so dass der Kinder- und  Jugendärztliche Dienst die Rückstellung dieser Kinder um ein Jahr  befürwortete. Bei weiteren 2.700 Kindern wurde der Besuch einer  Förderschule empfohlenen. Ein nicht unbeachtlicher Teil der Kinder war  adipös, während ein weiterer großer Teil der Kinder noch nicht bis 14  zählen konnten.

Was sollten wir aus diesem Ergebnis für Schlussfolgerungen ziehen?  Die Zahlen, über die uns die Sächsische Zeitung informierte, sind allein  schon auf den Freistaat Sachsen bezogen dramatisch und zeigen den  Niedergang eines Volkes an. Es kann angenommen werden, dass die gleichen  Ergebnisse auch in anderen Bundesländern vorliegen und damit ein  Problem für unsere Gesellschaft besteht, das in seiner letzten Dimension  noch gar nicht völlig bewertet werden konnte. Der Zustand unserer  Kinder scheint darauf hinzudeuten, dass sich diese Gesellschaft  mittlerweile mit allen Problemen dieser Welt befasst, nur nicht mit  ihren eigenen Kindern. Die Ursachen für den Mangel der Kinder, die jetzt  eingeschult werden, sind klar und eindeutig zu beschreiben. Es geht  immer darum, dass viele Kinder zu wenig sprachliche Anregungen erhalten,  zu wenig lesen und zu viel mit technischen Geräten, wie Smartphone,  Tablets und elektronischen Spielkonsolen hantieren und damit seelisch  und kognitiv, aber auch in der körperlichen Entwicklung regelrecht  zerstört werden. Der Schrei nach Digitalisierung bereits im  Vorschulalter zerstört eine gesunde Entwicklung des eigenen Denkens, es  zerstört die Fähigkeit, sich adäquat in der kindlichen Welt  zurechtzufinden und damit einen eigenständigen Lebensweg beschreiten zu  können. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse für eine gesunde Entwicklung  von Kindern sind bekannt. Sie werden allerdings aktuell von den  Politikern ignoriert, ja sogar weitestgehend in Frage gestellt. Wenn in  Sachsen bei der Schuluntersuchung festgestellt wurde, dass ca. 6.300  Kinder schlechte Augen haben und die Ursache in der Regel darin zu  suchen ist, weil sie sich nur noch mit einem Bildschirm eines Tablets  oder eines Smartphones befassen, so dass sie gar nicht mehr ihre  natürliche Umgebung, also Felder, Wiesen und Landschaften betrachten,  dann muss man hier feststellen, dass die gegenwärtige Gesellschaft  offensichtlich ihre Kinder mutwillig kaputtmachen will. Vielen Eltern  ist es heute gar nicht mehr möglich, sich umfangreich mit den eigenen  Kindern zu beschäftigen, weil sie mit Mühe dafür sorgen müssen, dass sie  am Monatsende ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen können. Das  Abschieben der Kinder aus der häuslichen Umgebung in frühkindliche  Erziehungseinrichtungen fördert die Distanz zwischen Kindern und Eltern  und beraubt die Kinder, sich mit ihren Eltern und damit mit den  Erwachsenen schlechthin, identifizieren zu können. Was ist das für eine  Welt, in der Mütter ihre Kinder in Kindertagesstätten bringen, um selbst  andere Kinder in diesen Kindertagesstätten zu betreuen. Die aktuelle  gesellschaftliche Diskussion kreist nur um die Fragen, wie sich Frauen  selbstverwirklichen können, wie sie über ihren eigenen Körper bei einer  Schwangerschaft entscheiden und wie sie zum Gewinn von Unternehmen  beitragen können, indem sie sich mit ihrer Arbeitskraft einbringen. Wie  sich die Kinder dabei entwickeln, welche Bedürfnisse Kinder im  Zusammenhang mit ihren Eltern – und hier meine ich die Mutter und den  Vater – haben, interessiert offensichtlich keinen mehr.
Dabei gibt es eben auch die Familien, die wissen, wie wichtig die  intensive Kommunikation sowohl mental als auch emotional und auch  kognitiv für eine positive Entwicklung ihrer Kinder ist, so dass sie dem  allgemeinen gesellschaftspolitischen Irrsinn zuerst die Interessen der  Wirtschaft zu sehen, nicht unterstützen. Die Kinder dieser Eltern haben  eine gute Chance, sich in jeder Gesellschaft zurechtzufinden und sind  damit den vielen Kindern, deren Eltern dem Irrsinn der gegenwärtigen  sogenannten Familienpolitik folgen, haushoch überlegen. Es besteht  dadurch die Hoffnung, dass sich vielleicht doch wieder auch eine neue  Elite in Deutschland entwickeln könnte. Allerdings fördern die  gegenwärtigen Politikern mit ihrer kinder- und damit auch  familienfeindlichen Politik die weitere Ungleichheit bezüglich der  Chancen von Kindern aus den unterschiedlichen Familienmilieus.

Der Artikel in der Sächsischen Zeitung wird mit großer  Wahrscheinlichkeit nicht dazu führen, dass jetzt ein Umdenken in der  Familienpolitik erfolgt. Vielmehr wird man noch mehr nach staatlicher  Erziehung rufen. Letztlich geht es den gegenwärtigen Politikern der  Blockparteien nicht um das Wohl der Kinder und deren Entwicklung zu  selbstständig denkenden Persönlichkeiten, sondern um das Heranwachsen  willfähriger Opportunisten, die jedem politischen Schwachsinn der  links-woken Gesellschaftsveränderer folgen, weil sie gar nicht in der  Lage sind, die Entwicklungen zu durchschauen. Ob die linken  Gesellschaftsveränderer mit ihrer Strategie Erfolg haben, ist sehr  zweifelhaft. Auf Dauer sind nicht denkende Menschen ein erhebliches  Risiko für den Fortbestand eines Volkes.

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