Richtig gelesen. Eine „Mobilitätsexpertin“ (was immer das sein soll) stellt bevorstehende Verbote als „Recht“ dar.

Nun kann man natürlich über alles diskutieren, es gibt Argumente, die  für den Individualverkehr sprechen und solche, die dagegen sprechen.  Ich will hier deshalb nur auf die Sprachverwirrung eingehen, die aus  meiner Sicht bewusst betrieben wird. Die richtige Formulierung wäre,  dass jeder die Möglichkeit haben sollte, auf ein Auto zu  verzichten – aber die hat ja eh jeder. Eventuell muss er halt umziehen  oder sich einen anderen Job suchen. Selbstverantwortlich!

Das Recht auf Verzicht?

Es steht jedem von jeher frei, auf etwas zu verzichten. Er kann auf  Rechte verzichten oder auf materielle Dinge, auf seine Freiheit und  sogar auf sein Leben. Jeder rechtlose Sklave kann das. Verzicht ist kein  Recht, sondern eine niemals und nirgendwo eingeschränkte Möglichkeit.

Ein Recht kann sich deshalb immer nur auf Besitz oder eingeräumte  Freiheiten beziehen. Das Recht, Eigentum zu erwerben. Das Recht, sein  Leben frei zu gestalten, wozu natürlich auch das Recht gehört, auf viele  Dinge zu verzichten. Solange es aber kein Gesetz gibt, das uns konkret  vorschreibt, ein Auto zu besitzen, kann es auch kein „Recht“ geben,  darauf zu verzichten.

George Orwells Neusprech lässt grüßen

Wer jetzt speziell den Verzicht als Recht bezeichnet, der will täuschen. Da steckt das gleiche Konzept dahinter, wie Orwell es in  seinem Roman beschreibt: Die Umpolung von bisher selbstverständlichen Begriffen. Zusammenfassend für dieses Konzept prangt in seinem Roman „1984“ der folgende Schriftzug am fiktiven Ministerium für Wahrheit:

„Krieg ist Frieden! Freiheit ist Sklaverei! Unwissenheit ist Stärke!“

Und das ist aktueller denn je, wird uns doch gerade von der Regierung  bzw. der sogenannten transatlantischen Allianz eingebläut, dass Krieg  Frieden wäre. Man liefert Waffen in eine Kriegsregion, nimmt den Tod von  Zigtausend Ukrainern und Russen sowie die vollständige Zerstörung der  Ukraine in Kauf, um einen imaginären „Frieden“ zu verteidigen. Und  unsere „Freiheit“ verteidigen wir dann auch gleich noch, durch das  unfreiwillige Recht auf Frieren und sehr wahrscheinlich (für viele)  bittere Armut. Krieg ist Frieden!

Was unsere Regierungen von Freiheit halten, die angeblich in der Ukraine (einem korrupten Oligarchensystem)  verteidigt wird, zeigte sich beim Umgang mit Corona. Weltweit  renommierten Wissenschaftlern wurde das Wort verboten, ihre Beiträge in  sozialen Medien wurden gelöscht, und die Politik bestimmte fortan, was  Wissenschaft ist und was nicht. Menschen wurden mit teilweise völlig  unsinnigen Zwangsmaßnahmen drangsaliert und zu jenseits der  Risikogruppen fragwürdigen Impfungen genötigt – usw. usf. Freiheit ist  Sklaverei!

Gleiches steht uns jetzt bei den Themen Klima und  Ukrainekrieg bevor. Wir erleben gerade das „Recht“ auf Armut und  Rechtslosigkeit.

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