Die derzeitige Integration ist ein Paradoxon.
Denn sie befördert, das Integrieren nicht, sondern hindert sie. Im Rahmen unserer missverständlichen Toleranz schürt sie Parallelgesellschaften.

Für jemanden, der nicht in Szenen Blocks in Berlin sitzt, ist die multikulti Gesellschaft kein Glück, sondern ein Armutszeugnis von fehlgeleitender naiven Politik. Miteinander statt nebeneinander sollte das Credo sein. Stattdessen versuchen wir alles zu rechtfertigen, was im Entferntesten mit einem Migrationshintergrund zutun hat. Ich bin in Hamburg aufgewachsen und geboren. In Stadtteilen wie Billstedt, Jenfeld und Horn, konnte ich alles rundum das Thema erleben.

In allen drei Stadtteilen hatte ich Freunde, Familie, Bekannte. Alles Stadtteile, die innerhalb in Hamburg ein Gewissen Geschmäckle haben. Sie sind Parade Beispiele für eingesessene Parallelgesellschaften. In der es normal ist, dass eine Klasse 20 Kinder hat und maximal eine Handvoll ohne Migrationshintergrund dabei sind.

Integration ohne die Gesellschaft, in die sich jugendliche Integrieren sollen?
Reichen unsere "Werte", die Lehrer halbherzig rauf und runter beschwören, um Parallelgesellschaften aufzubrechen?


Diese Situation ist beinahe unaufbrechbar. Einerseits besteht kein politisches Interesse, diese Fragen aufzugreifen und andererseits ist jedem bewusst, egal was man macht, man wird auf heftige Anfeindungen treffen. Die Frage der Integration und Migration ist das leitende Thema der Zukunft, denn sie bestimmt, wie wir zusammenleben und wie dieses Zusammenleben aussieht. Es ist leider kein Thema, welches man sich gerne auf Plakaten druckt, mit einer lächelnden Frau, worunter steht „Stoppt Parallelgesellschaften. Stoppt fehlgeleitende Integration".

Ein Land, welches sich seine eigene Identität abspricht, beinahe bekämpft, kann und wird sich nicht mit Kulturen auseinandersetzen können, die ein großes Mitbestimmungsrecht haben wollen.

                                           
Es ist ein leidiges Thema. Denn bevor man es anspricht, muss man auf religiöse Art und Weise ein Schwur ablegen, dass man kein AfDler ist oder Interesse an der Politik der AfD hat. Die Missstände der Integration sind so hinreichend und so weitreichend, dass ich drauf appelliere, dieses Thema parteiübergreifend aufzunehmen. Die AfD dieses fundamentale wichtige Thema zu überlassen wäre, mit Aufgeben gleich zu setzten. Dabei gilt (wie in allen politischen Bereichen) nicht zu kopieren, aber auch nicht grundsätzlich, es komplett bis auf das kleinste Detail abzulehnen.

  "Wir haben kein Problem mit der Migration in Deutschland!"

Doch. Auch, wenn es gerne laut und deutlich bestritten wird.

Laut Historiker Jochen Oltmer, sei der Begriff Parallelgesellschaft schon falsch. Es sei ein Kampfbegriff. „Meist, seien damit nur türkische-muslimische Communitys gemeint. Die Elite, die in Dahlem oder Blankenese unter sich bleibt und deren Mitglieder sich gegenseitig Vorteile verschaffen, wird nicht so bezeichnet", sagt Herr Oltmer der Zeit.                       Politikwissenschaftler Thomas Meyer meint, dass Menschen ethnische Netzwerke aufbauen sei vollkommen normal, es sei sogar vorteilhaft. *²

Ja Stadtteile, die mehrheitlich keinen Migrationshintergrund haben, werden nicht Parallelgesellschaften genannt. Danke, Herr Historiker. Das hätte ich auch ohne Studium sagen können. Wir müssen die Probleme klar benennen. Menschen in Stadtteilen, Bezirken, Dörfer oder was auch immer die am Rande der Mehrheitsgesellschaft, ethnisch homogene Bevölkerungsgruppen aufbauen, sind in Parallelgesellschaften. Das ist die trockene Analyse und nur darauf kann man agieren.

Wenn du in Hamburg Billstedt zu Behörden fahren kannst, einkaufst, zum Arzt gehst oder im Restaurant Essen bestellst und das alles ohne die deutsche Sprache zu benötigen, haben wir zumindest eine Schieflage.

Integration bringt Bildung und Chancengleichheit. Viele Diskussionen von Unterrepräsentation von Migranten kann man nur mit Integration lösen. Die alte Maxime von Fördern und Fordern ist weiterhin das wichtige Leitbild in dieser Frage, aber das allein reicht nicht. Stadtplanung, Sprachangebote und groß angelegte Sozialpädagogik in Schulen können auch nur ein Teil der Lösung sein. Wir befinden uns in einer ungleichen Situation, denn die Frage steht weiterhin im Raum, in welche Gesellschaft sollen junge Migranten integriert werden? In die selbsthassende Deutsche? Reicht eine grundlegende Form von Rechtsbewusstsein, um als integriert zu gelten? Deutschland hat eine vielfältige und lange Kultur, eine humane Verfassung und Städte & Dörfer, in den man gut leben kann. Die Begeisterung Deutschlands ist eines der Zentralen aufgaben in einer modernen Integration. Wenn wir miteinander statt nebeneinander Leben wollen, müssen wir es auch glaubwürdig an die Jugend von morgen rantragen. Denn die Jugend von morgen wird, mit einem immer Größen werdenden Anteil, migrantisch sein. Ihnen durch eine starke und konsequente Politik zu begegnen, hat rein gar nichts mit einer unbarmherzigen Politik zutun, sondern ist der Garant für eine erfolgreiche Zukunft von Migranten und Migrantinnen.

Bei allen Lösungsvorschlägen, Analysen und Prognosen. Multikulti darf nicht weiterhin als Zwangsklemme in der deutschen Gesellschaft verharren. Das Experiment ist gescheitert. Wenn durch linke illiberalen und Ideologen der Vorwurf kommt, die Mehrheitsgesellschaft ist rassistisch und ihr sogar strukturellen Rassismus vorwerfen, mit oftmals hanebüchenen Unterstellungen, kann man nicht mehr von einer lebenswürdigen Gesellschaft sprechen.

Der Kampf für die Integration von Migranten und Migrantinnen ist ein Kampf gegen die Identitätspolitik.


Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2013-06/einwanderung-migration-mythen-fakten/seite-5?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

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