Ein Nebenverdienst – muss nicht immer klein sein.
Wenn es beim Otto-Normal-Verbraucher um einen Nebenverdienst geht, denkt er meist an eine Art Taschengeld – ein kleines „Zubrot“ würde man sagen.
Nicht so unter Politikern. Die fangen unter 3000 € Euro gar nicht an aktiv zu werden und zufrieden sind sie augenscheinlich erst ab mehreren 10 Tausend Euro.
Es dürfen auch Millionen sein.
Peter Gauweiler, ein Rechtsanwalt und langjähriger ehemaliger CSU-Politiker war auch das noch nicht genug. Der ehemalige bayrische Minister nahm es mit den christlichen Werten seiner Partei nicht so genau, denn anstatt es den Armen zu geben, rechnete er während seiner Zeit im Bundestag lieber für sich selbst Berater Honorare in Höhe von mehr als 12 Millionen Euro ab.
Der Zahlende war in der Regel August von Finck. Der Milliardär und dessen Familie sind kein unbeschriebenes Blatt in Sachen „Geldspenden“ an Abgeordnete. Bereits August Senior war Mitglied der NSDAP und zählte zu den Industriellen in Deutschland, die Mitte der 30er Jahre Hitler finanzielle Unterstützung zusicherten. Denn seine Privatbank profitierte schließlich. Seine Privatbank profitierte schließlich von den Arisierungen der Banken Rothschild, Dreyfus und Co.
Bestechung unter dem Mantel der strickten gesetzlichen Vertraulichkeit?
Die Fincks können es nicht lassen – als alte Banker-Familie weiß man schließlich, wo Geld effektiv eingesetzt wird. Und so „spendete“ August Junior 2008 über unterschiedliche Unternehmen rund 820.000 Euro an die CSU und in den Jahren 2008 und 2009 1,1 Millionen Euro an die FDP.
Warum? Beide Parteien proagierten im Wahlkampf eine Mehrwertsteuersenkung. Und so erreichte man kurz nach den Wahlen mit den Stimmen von CDU, CSU und FDP eine Senkung der Steuern für die Hotelbranche. Warum gerade hier? Vielleicht weil zufälligerweise das Unternehmen Mövenpick, zu dem auch 14 Hotels gehören, ein Tochterunternehmen von Finck ist.
Doch nun zurück zum aktuellen Geschehen um Gauweiler. Dieser bekam von Herrn Finck unter anderem Gutachten über prominente Professoren finanziert, mit deren Hilfe der CSU-Politiker gegen die Rettungsschirme für Griechenland und für den Euro beim Bundesverfassungsgericht vorging.
Dass der Rechtsanwalt Gauweiler nun darauf pocht, dass sowohl das Bestehen eines Mandatsverhältnisses wie auch sämtliche Details eines Mandatsverhältnisses unter strikter gesetzlich geregelt Vertraulichkeit stehen, wundert wohl niemanden mehr. Agierte er doch über Jahre in Berlin und auch in Karlsruhe als verlängerter Arm des adligen EU-Kritikers Finck.