WORT ZUM DIENSTAG

Das Wort zum Dienstag lautet:
Chrissow! Denn ich habe meinen "Kampfnamen" aus frühen Studientagen reaktiviert!

Warum?
Natürlich für Euch!

Denn Ihr fragt Euch sicher Tag & Nacht:
Was treibt der Junge eigentlich, wenn er gerade keine Newsletter schreibt?

Jetzt bekommt Ihr die Antwort:
Und zwar in einem Newsletter! Ab März starten nämlich die "Chrissow News"! Da schreibe ich dann alles rein, was ich bei fruehstart nicht sagen darf!

Zum Beispiel:
Snus-Tabak (war vorher Raucher), Italien (habe ich "angeheiratet"), Amerika (biographisch bedingt)  T.C. Boyle, Frauen-Boxen (kein Witz, ist meist spektakulärer) - und vor allem: Les Fleurs du Mal. Von Tony Saprano über Bret Easton Ellis bis zu Kommandant Roboto, von Muammar Al Gaddafi bis Amy Winehouse: Je durchgeknallter, desto faszinierender. Und natürlich: Verschwörungstheorien aller Art, von der Welteislehre bis QAnon. Plus: Humor! Otto, Seinfeld, "Silicon Valley" ...

All das gibts nun unplugged. Und kostenlos.
Und ich würde mich MEGA freuen, ein paar von Euch dort wiederzusehen.

Wir werden auch ordentlich Blödsinn treiben!
Denn Ihr dürft die Themen mit aussuchen. Und Wenn Ihr mir dann z.B. auftragt, alle Bibi & Tina Filme anzugucken um eine vollständige Filmkritik zu liefern, dann mache ich das!

Also: Haut Rein!
Hier gehts zur kostenlosen Anmeldung.


Nun aber Spaß beiseite!
Die heutigen Themen lauten: Corona-Öffnungen - und die Vorteile der Wahl zwischen Pest & Cholera.

Außerdem ...
... beschäftigt uns Googles plötzlicher Anfall von Gottesfurcht. Und natürlich Australiens "Zwangszahlungen" für Big Tech: Zieht die EU nach?

Das Wetter:
Sonnig bei 7 bis 21 (!)°C.

Habt Ihr Fragen, Wünsche, Anregungen?
GERNE! Einfach an: [email protected]

ZAHLEN DES TAGES

CORONA

Lockerung bei steigenden Infektionszahlen?

I hate to say: "I told you so!"
But actually I told you so. Das denkt sich wohl gerade "Team Lauterbach":

  • Die "britische Mutante" B.1.1.7 ist bekanntlich 25 - 40% ansteckender.
  • Inzwischen ist für ca. 20% der deutschen Corona-Fälle verantwortlich.
  • Und siehe da: Die Infektionszahlen steigen neuerdings wieder, obwohl wir bis zum Schulbeginn gestern eigentlich noch im Lockdown waren.

Sind die Lockerungen damit vom Tisch?
Au contraire!

Wie passt das zusammen?
Ganz einfach:

  1. Man muss nur den Inzidenzwert von 35 vom Tisch reden.
  2. Stattdessen kann man dann wieder über Risikogruppen, Impfungen, Nachverfolgung und Intensivbetten diskutieren.
  3. Ansonsten gilt die Sprachregelung: Bzgl. der Virus-Varianten muss man "vorsichtig sein" - und genau beobachten, was passiert.

So richtig überzeugt ...
... ist von dieser Strategie aber längst nicht Jeder.

Warum?
Rein rechnerisch ist nicht so ganz klar, wie diese Strategie aufgehen soll:

  • Mit B.1.1.7 steigen die Zahlen IM LOCKDOWN. Da wäre es eine ziemlich Überraschung, wenn sie nach Öffnungsschritten auf einmal wieder stagnieren.
  • Eine Impfquote von derzeit 4% der Bevölkerung wird vorerst auch nicht viel helfen - zumal die Hälfte davon bislang nur eine Dosis im Arm hat.
  • "Hygienekonzepte" kennen wir bereits. Und ganz ehrlich: Meist waren sie Augenwischerei. Ob Schnelltests für jedermann das ändern können, ist doppelt fraglich: Es ist weder klar, ob (und wenn ja: wann?) genügend verfügbar sind, noch wie viel sie wirklich helfen (schon "professionelle" Schnelltests hatten ja eine ordentliche Fehlerquote ...)
  • Der Sommer bringt wohl auch ein bisschen was. Aber trotz 20°C: Momentan ist noch nicht einmal Frühling.
  • Aller Wahrscheinlichkeit nach befinden wir uns also bald wieder im exponentiellen Wachstum.
  • Und da kann man die Intensivbetten so genau beobachten, wie man will - früher oder später quellen sie dann doch wieder über.

Das heißt?
Man wüsste nicht, was die Dinge ganz spontan noch zum Gutem wenden soll. Und wenn man die aktuellen Informationen hochrechnet, sieht es so aus: Dieses Jahr hat noch 10 Monate. Und eine Herdenimmunität durch Impfung erreichen wir wohl - bestenfalls - ganz am Ende. Zwischen Öffnung und Schließung lagen letztes Jahr ca. vier Monate. Diesmal sollte es - dank B.1.1.7 - aber  deutlich schneller gehen. Also bekommen wir höchstwahrscheinlich noch zwei weitere Lockdowns hin.

Andererseits:
"NoCoVid" ist in Schland wohl kaum umsetzbar: Wahrscheinlich würde es noch nicht einmal reichen, wenn alle 16 Bundesländer das - plötzlich einmütig - durchziehen. Mit unseren unzähligen Außengrenzen und den transeuropäischen Supply-Chains müsste eigentlich die gesamte EU dahinterstehen. Und spätestens da wird es dann utopisch.

Also ist es fast wurscht ...
... wie wir das Spielchen jetzt weiterspielen. Denn alle Alternativen sind gleich schlecht:

  • Wir können jetzt schnell aufmachen. Und müssen dann - wahrscheinlich - genauso schnell wieder dichtmachen.
  • Oder wir öffnen zaghaft - und dämmern erst zäh aus dem Lockdown hinaus - und dann wohl sogleich auch schnurstracks wieder hinein.

Always look on the bright side!
Die Wahl zwischen erhängen und erschießen hat auch einen Vorteil: Man muss sich deswegen nicht groß aufregen. Es läuft ja doch auf das Selbe hinaus ...

BIG TECH

Titanic kehrt in den PlayStore zurück

True Story:
Google hat die App des Titanic-Magazins, allen Ernstes, wegen "Blasphemie" aus dem PlayStore geworfen. Und dann - unvermittelt - wieder aufgenommen. Und uns dazu sogar noch eine semi-lustige (und semi-nackte) Karikatur spendiert.

WTF?
Typisches "Allmachts-Syndrom"! Die Wege der Plattform werden unergründlich.

GEWINNER DES TAGES

Angela Merkel. Sie versprach dem ganzen Land schnelles Internet. Und dank Elon Musk muss sie dafür noch nicht einmal mehr aktiv werden. Da sage noch Einer, dass Aussitzen nichts bringt!

Apps. Denn in fünf Jahren werden wir mehr als das Doppelte für die Dinger ausgeben.

Apple. Denn das iPhone 12 verkauft sich wie geschnitten Brot.


VERLIERER DES TAGES

Donald Trump. Denn jetzt muss er seine Steuererklärung rausrücken. Das könnte unterhaltsam werden.

Ted Cruz. Als US-Senator vertritt er seinen Heimatstaat Texas gerne mit republikanischer Inbrunst. Doch als dort nach einer Kältewelle der Strom ausfiel, jettete er schnell in den Strandurlaub nach Cancun. Anschließend schob er die Schuld für diese Geschmacklosigkeit einfach seinen kleinen Töchtern in die Schuhe - und das auch noch zu Unrecht ... .

Robinhood. Denn die Plattform hatte seinen Usern Ende Januar plötzlich die Möglichkeit genommen, GameStop & andere Aktien zu kaufen. Und das hat nun ein Nachspiel vor dem US-Kongress.

READ THIS TODAY

Entscheidungsschlacht: Facebook & Google vs. EU

Facebook vs. Australien.
Da fliegen die Fetzen! Der alte Sith Lord (Rupert Murdoch) nutzt seinen Heimvorteil bei der Entscheidungsschlacht gegen Skynet (aka Mark Zuckerberg).

Ziemlich spannend.
Wir haben im Weekend-Special ja ausführlich darüber berichtet.

Und wir erinnern uns:
Die australische Regierung hat (auf Murdochs Geheiß) ein Gesetz vorbereitet, dass Google & Facebook dazu zwingen soll, für  Links und Snippets von Nachrichten-Seiten zu bezahlen. Und zwar in einem besonderen Modus: Die Plattformen können sagen, wieviel sie bieten. Und die New-Publisher, wieviel sie wollen. Und dann kann ein Schiedsrichter entscheiden, welcher der beiden Preisen gilt.

Aber: Wer hats erfunden?
Die Idee, dass die Plattformen Medien-Seiten für Links & Snippets bezahlen sollen, entsprang eigentlich Europas Schoße: Springer & Co. wollten das schon 2013 erzwingen - ihnen fehlte nur die Idee mit der "Schiedskommission". Spanien hat es dann auch mal (erfolglos) versucht - und inzwischen gibt es die Urheberrecht-Richtlinie der EU.

Die wurde zwar schon 2019 beschlossen ...
... befindet sich aber immer noch (typisch EU ;)) meist noch "in der Umsetzung". Daher kursiert nun die Idee, dabei gleich noch die Aussie-Idee mit den Schiedsverfahren draufzusatteln.

Alles über den Stand der Dinge ...
... bzgl. EU vs. Big Tech - und vor allem auch zur interessanten Rolle, die Mircosoft dabei spielt - findet Ihr bei fortune.com.

Warum ist das so interessant?
Weil auf dem alten Kontinent die "Entscheidungsschlacht" zwischen Publishern und Plattformen ansteht: Australien hat mit seinen ca. 25 Millionen Einwohnern eher symbolischen Wert. Die EU (440 Millionen Einwohner) dürfte für Facebook & Google dagegen ein - bzw. "der" - Kernmarkt sein.

Unsere MEINUNG:
"It´s a pyramid: Money moves up, shit rolls down." So erklärte Mafia-Boss Tony Soprano seinem nörgelten Neffen ihren Arbeitsplatz.

Und das gleiche gilt auch für Kartelle:
Seltsamerweise hat sich Google in Australien bewegt, nachdem Microsoft das Land mit Bing übernehmen wollte. Was zeigt: Die Links & Snippets von Publishern haben sehr wohl einen Wert: Für Google sowieso (stellt Euch vor, dort würde man keine Nachrichten mehr finden). Aber auch für Facebook: Die einfach Verlinkung von Artikeln - inkl. Headline, Bild & Teaser - ist dort ein wichtiges Element der Diskussionskultur.

Gäbe es nun ein eigenständiges Instagram ...
... hätte es die gleichen Reflexe wie Bing: Facebook blockiert die Links in Australien? Super! Mehr Marktanteil für uns.

Künstlich ...
... kann man die Lage nur "verschlimmbessern". Vorschläge, wie eine Journalismus-Abgabe für Big Tech, die dann wie Spenden für Bedürftige verteilt wird, sind sicher nicht die Lösung: Wer wissen will, was "Geldverteilung" aus Medien macht, der sollte einen Tag lang ARD gucken ...

MEHR VON FRUEHSTART?

Konnten wir Dich ein bisschen begeistern?
Super! Und es gibt noch viel mehr von uns:

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