Beschäftigt man sich etwas intensiver mit dem Klimawandel, so kann einem wirklich angst und bange werden. «Die Zeit» veröffentlichte kürzlich eine Karte, welche die Welt bei einer Erderwärmung von 4 Grad zeigt. Weite Teile der Erde sind unbewohnbar und zur Wüste verkommen. In Europa bleibt nur Nordeuropa von der Wüste verschont. Der Menschheit scheint noch nicht bewusst zu sein, was auf dem Spiel steht. Das 4 Grad-Szenario kann nur verhindert werden, wenn wir das 1,5 Grad-Ziel erreichen. Denn ab 1,5 Grad kann der weitere Temperaturanstieg nicht mehr verhindert werden. Es werden Kipppunkte überschritten mit unabsehbaren Folgen. Und wir sind jetzt schon bei 1,2 Grad. Gemäss den Berechnungen der Klimaforscher haben wir noch rund 8 Jahre Zeit, um die CO2-Emissionen auf Netto Null zu reduzieren. Selbst wenn wir den CO2 Ausstoss von heute auf morgen auf Null reduzieren würden, würde die Temperatur weiter steigen. Das CO2 bleibt Jahrhunderte (!) in der Atmosphäre. Soll ich nun noch hoffen oder schon verzweifeln? Wir müssen jetzt handeln, wenn wir unseren nächsten Generationen unendliches Leid ersparen wollen. Doch solange sich Länder wie China und die USA in dieser Sache nicht bald bewegen, sieht es wirklich übel aus. Es ist zu befürchten, dass jedes Land nur für sich schaut. Die Menschen werden aus den heissen Gebieten flüchten. Die Nahrungsmittelproduktion wird in weiten Teilen der Erde verunmöglicht. Es wird zu Hungerkatastrophen kommen. Kriege werden die Folge sein. Krankheiten und Seuchen werden sich ausbreiten. Die Weltwirtschaft wird zusammenbrechen, es wird zu einem wirtschaftlichen Dahinsiechen kommen.

Wir befinden uns bereits mitten in der Katastrophe. Die Folgen der Klimaerwärmung sind ja überall sichtbar. Die Gletscher und die Polkappen schmelzen. Die Wetterphänomene werden immer extremer. Dürrekatastrophen, Überschwemmungen, Waldbrände, Artensterben - alles geschieht bereits jetzt. Wir können nur noch Schlimmeres verhindern.

Einige sind schon zur Auffassung gelangt, dass wir das 1,5 Grad Ziel nicht mehr erreichen. Es sei von daher besser, sich mit den unabwendbaren Folgen auseinander zu setzen. Der Klimaforscher Jem Bendell hat den Text «Deep Adaption» verfasst. Viele von denen, die ihn gelesen haben, sind in Depressionen verfallen.

Ich sage mir: solange wir noch 8 Jahre Zeit haben, sollten wir alles daran setzen, das 1,5 Grad Ziel zu erreichen. Das würde bedeuten:

  1. Die Klimaaktivisten unterstützen oder selbst zum Klimaaktivisten werden.
  2. Den Druck auf die Politik aufrechterhalten. Nur mit drastischen Massnahmen kann die Katastrophe abgewendet werden.
  3. Den persönlichen CO2 Ausstoss reduzieren. Nicht mehr fliegen, nicht mehr Auto fahren, kein Fleisch mehr essen.
  4. Wir alle hier in den reichen Ländern sind Konsumsüchtige und heizen mit unserem masslosen Konsum die Erde auf. Einige sind vielleicht imstande ihren Konsum freiwillig zu reduzieren, aber die Mehrheit wohl nicht. Deshalb müssen wir in die Entzugsklinik. Dazu braucht es auch Verbote, auch wenn wir das nicht hören wollen.