"Für gute Medizin in Bayern" lautet das Credo der Bayerischen Ärztekammer. Ob das für PatientInnen auch gelten soll, oder ob hier die Umsätze der Hersteller von "Homöopathie" gemeint sind, bleibt im Dunkeln. Die Verantwortlichen im Bereich ärztlicher Fortbildung sehen das "Aus" für die "Homöopathie" in der königl. bayerischen Ärztefortbildung nicht als Richtschnur, sondern begreifen den Beschluss eher als Ansporn, den Verweigerern ärztlicher €soterik unverhohlen den Mittelfinger zu präsentieren.  

Federführend bei dieser Geste ist (wieder einmal) der unsägliche "Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V.", der es nicht nur geschafft hat, ein Paralleluniversum zur Medizin, sondern auch gleichzeitig ein Parallelsystem in der Abrechnung "homöopathischer Leistungen" zu etablieren. Das Geld muss nicht mehr umständlich über den lästigen Weg der Kassenärztlichen Vereinigungen fließen, nein, man unterhält neben den "Big Playern" wie Barmer, der Techniker und der DAK Direktverträge mit gesetzlichen Krankenkassen, die ihrer Klientel lieber Zuckerkugeln als Medizin verkaufen, als sich klar gegen eine, bei Auslassen einer indikationsgerechten Therapie, lebensgefährliche €soterik zu positionieren. So fließt es denn weiter. Das Geld. Ungehindert von Plausibilitätskontrollen durch Kassenärztliche Vereinigungen. Ungebremst von einer durch Feigheit geprägten Gesundheitspolitik, die von Veränderungen nur lauwarm spricht, aber nicht handelt.

So nimmt die Verblendung weiter ihren Lauf und fordert täglich neue Opfer, weil man - staatlich geschützt - PatientInnen fanatisch und unbelehrbar an Verdünnung und Verdummung festhalten lässt. Steuereinnahmen, Wählerstimmen und Arbeitsplätze scheinen schließlich wichtiger als die Gesundheit Verblendeter. Rückendeckung gibt es von dem gesundheitspolitischen Geisterfahrer Holetschek, der seine merkwürdigen Einlassungen zur Medizin zur großen Freude der Hersteller "homöopathischer" Zubereitungen im Nadelstreif dem Landtag präsentieren darf.

Nur allzu gerne greift die Landesärztekammer den Stab auf und präsentiert Selbsttäuschern und Geschäftemachern das süße Kursangebot ("Homöopathie" anklicken). Als Kursleiter empfehlen sich Dr. Stephan Gerke  und Dr. Jörg Haberstock. Beide sind bekennende Mitglieder des "Deutschen Zentralvereins" und propagieren auf ihrer Homepage "klassische Homöopathie".

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Der "Ärztliche Nachrichtendienst, ÄND, berichtete am 9.2.23 über diesen Artikel:

https://www.dr-bertelsen.de/documents/Screenshot_2023-02-10_at_11-36-05_Warum_eine_Aerztekammer_noch_immer_Homoeopathie-Kurse_anbietet-AEND.png