Berlin 10.08.2021 #Kommentar #BILD #Springer #DankeBILD

Die Normalität nährt sich, denn die Gewerkschaft der Lokführer kündigt einen Streik an und damit kann man sich wieder auf Artikel der BILD-Zeitung freuen. ‌‌Schon bevor der Streik losgegangen ist zitiert man lieber die Sprecher der Deutschen Bahn und beschäftigt sich kaum mit den Hintergründen. ‌‌Die BILD ist für Attacken gegen Gewerkschaften bekannt und vor allem die GDL kommt regelmäßig vor.    

                                                                     
Große Schlagzeilen bringen Klicks und darum geht es der BILD-Zeitung

Journalismus könnte man meinen ist das Produkt des Springer-Verlages, doch das geht zu weit. Kunden sind für diese Art von Zeitung, nicht die Leserschaft..., nein viel mehr sind die Anzeigenkunden wichtig. Heutzutage ist es jedoch schwer seine Auflage zusteigen. Viele Zeitungen und Verlage haben dieses Problem, gerade wenn man sich nicht auf den Spuren des Springer Molochs begeben will.

Doch wie macht die BILD das? Im Grunde hat man seine Strategie ans Netz angepasst, denn schon immer wurde die BILD mit großen Getöse und Schlagzeilen verkauft. Bei Katastrophen kann man fast immer sicher sein, das Schmierblatt BILD zeigt die Opfer und Angehörigen, das oft auch ohne Genehmigung dieser. Der Bild Blog zeigt dies immer wieder, zuletzt am 9.08. thematisierte man dort "Die Opfer von “Bild” "und das bereits in der siebten Ausgabe.

BILD unterscheidet nur marginal, feine Konturen - Rändern sind nicht bekannt. Freund und Feind - Schwarz und Weiß sind die Fronten der BILD. Dieser Medienapparat will verkaufen und dafür scheint Mittel recht. Man bedient gerne ein gewisses Weltbild und in diesem gibt es markante Fronten. Jeder kann Opfer dieser Zeitung werden. BILD schießt gerne und oft, Fakten gehen dabei gerne auch verloren. Keine Zeitung bekommt öfter Ärger, keine Zeitung wurde vom Presserat so oft beanstandet und dennoch bedient man sich immer wieder dieser Methoden.

Die oder WIR

Heißt es oft in den Publikationen, Artikeln und Kolumnen der BILD. Man baut regelrecht ein Feindbild auf. Regierung, Wissenschaftler und Gewerkschaften gehören oft zu diesen Feinden. Die eigene Leserschaft wird angestachelt, aufgebracht und das "Klick-Vieh" in Position gebracht. Die Leser sollen teilen, kommentieren und Aufmerksamkeit schaffen. Der einkalkulierte Shitstorm gegen einen selbst hilft dabei auch, schon wieder eröffnet sich eine neue Front. Die BILD will nicht aufklären, sie will kein Wissen vermitteln und erst recht keinen Journalismus betreiben.

Geld und damit auch Macht will die Bild. Es sinkt zwar die Anzahl an analogen Verkäufen und der Zeitungsmarkt ist in einer Kriese, aber die Bild kann das Geschäft ins Netz übertragen. Klicks machen mit Bilder, Eskalation und verkürzenden Schlagzeilen - All das funktioniert. Wir Menschen sind auf Reize gepolt und die BILD spricht nun mal einige davon an. "Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht" heißt es dazu in einem Lied der Ärzte und diese Formel ist bis heut kaum geändert.

Um die Fronten aufzubauen nutzt man einige Möglichkeiten: Von irreführenden Statistiken, frei erfunden Geschichten und Sexismus war eigentlich schon alles dabei. Laut dem Chefredakteur ist die Zeitung ein "Ventil", welches die Ängste und Fragen der Menschen aufgreife. Man macht Stimmung  und bedient auch gerne die extremeren Parteien, gerade mit den vielen antimuslimischen Aussagen und Artikel leistete man der AfD einen großen Vorschub. In diesem Land hat keine andre Zeitung und fast kein anderes Medium so ein gewaltige Macht und das ist sich die Bild durchaus bewusst. Die BILD kann die Leute vernichten oder hoch schreiben.

Schon zur Griechenland Kriese machte man gebrauch vom "Raffke-Griechen", selbst gegen Tiere machte man mobil und hier gerade gegen den Wolf: ‌‌"Neuer Killer-Wolf im Norden!", "Neuer Problemwolf noch viel böser!", "Der neue Wolf ist ein Nasenbeißer!"

Nur muss nicht jeder Furcht haben, auch wenn er mal etwas richtig verbockt hat.

Als Beispiel muss der Mann mit den furchtbar langen Namen dienen, also der K. zu dem T. Gutenberg. Der Man der einst Betrog wurde von der BILD schon oft und lange besonders begeistert aufgenommen, aber Schönhauer und Tschmermak betrieben mitunter eine Verheerung. So fragte man allen ernstes "Sind Adelige die besseren Politiker?", Gutenberg wurde zum "Einhorn der deutschen Politik" ernannt, sei "Aufklärer und Erneuerer" und "attraktiv, bescheiden, voller Power" oder gar der Werbetext "Exklusiv in 3D: Minister Guttenberg fliegt im Kampfjet"...

Hinter dieser Methode oder Perfektionierung steht ein Mann noch heute: Julian Reichelt. Reichelt hatte eine guten Lehrer und selbst ein Compliance-Verfahren kann ihm nichts anhaben. Er ist gut für die Zahlen, also für Zahlen auf dem Konto...

Und wenn der recht zahnlose Tiger Presserat mal wieder eine Korrektur verlangt ist es für die BILD halb so wild, man versteckt den Inhalt in der Samstagsausgabe. So kleine wie möglich und so unauffällig, wie es gerade noch geht. Der Schaden ist da natürlich schon angerichtet und die Fotos der Opfer schon lange breitgetreten. Einen wirklich Schaden hat das nie. Nur wenn Opfer oder Angehörige klagen, nur dann kann es der BILD einige tausend Euro kosten. Oft kommt keine Klage zustande und hier kann man die Angehörigen auch verstehen, gerade dann wenn ein Angehöriger verstorben ist: Man braucht in dieser Zeit nicht noch eine zusätzliche Belastung. Die BILD ist und bleibt an dieser Stelle eine Beleidigung, für einen toten Fisch oder wie Volker Pipspers es genau sagte: "Die Bild Zeitung, Dieses Drecksblatt, das so widerlich ist, dass man toten Fisch beleidigt, wenn man ihn drin einwickelt."

Und um nochmal auf die GDL zurückzukommen, laut BILD Redaktuer Burkhard Uhlenbroich ist der "Streik extrem unsolidarisch!" Zudem zeigt man auch hier, wie wandlungsfähig die BILD ist. Erst sind die Maßnahmen zu viel und doof, Drosten würde falsche Zahlen nuten und so weiter und plötzlich, also dann wenn es der BILD nützt, ist es ein "Gesundheitsrisiko". Die Züge sind ja nun dann "voller" und "Dies bedeutet auch mehr ­Gefahr durch Ansteckungen kurz vor einer möglichen vierten Welle."

Viel mehr bringt der Chef -Politik-Reporter nicht zu Stande. Kurz inhaltslos und große Schlagzeile, eigentlich das perfekte Beispiel für die BILD. ‌‌Wenn man mich fragt: Der Kommentar "Dieser Streik ist unsolidarisch, Herr GDL-Chef!" beschreibt die BILD selbst treffend.

Unsolidarisch, spaltend und ein schlechtes Bild für den Journalismus, dies ist die BILD. Ein trauriges Bild in der deutschen Presse-Landschaft war die Zeitung schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten, doch ein Wandel gibt es wahrscheinlich nicht. Ab dem 22 August will man zudem auch in die Röhre, dort soll BILD als TV-Sender aktiv sein. Von 9 bis 14 Uhr will man unter der "Mission "Ongoing News und Opinion, 24/7 live-haftig"" senden, doch man darf schon jetzt Zweifel haben ob die BILD dort ein anderes Bild zeichnen kann.

Wahrscheinlich wird man genauso weiter agieren...

#DankeBILD für dein abschreckendes Beispiel, so wie du bist.

Ein Kommentar von OBIausHV

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Beitragsbild: Logo der BILD - Springer

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