Und jetzt stehe ich zwischen ein paar anderen Frauen mit verbundenen Augen im Gang, den Prinzessinnenzettel in der Hand. Mein Herz klopft laut, mein Mund ist trocken. Jemand nimmt behutsam meine Hand. Die fremde Frauenstimme sagt: „Bist Du aufgeregt?“ Ich nicke. „Du siehst wunderschön aus…“. Ich versuche zu lächeln. Sie übergibt mich an eine raue, kräftige Männerhand, die mich ein Stück nach vorne zieht. Ich versuche nicht zu stolpern. Der Zettel wird mir aus der Hand genommen, ich werde den vielen Männern im Raum vorstellt, ein Stück weitergezogen und dann stehen gelassen. Ich zittere am ganzen Körper…

Wir sind in Berlin. Relativ kurzfristig haben wir diese Veranstaltung gefunden. In der Eventbeschreibung ist von einer Geheimgesellschaft die Rede, von Prinzessinnen und Zofen, von Fürsten, Herrschaften und Rittmeistern, von Grafen zur Aufsicht. Von Herolden, die sich die zur Verfügung gestellten Prinzessinnen greifen. Es geht um Rituale und Regeln, darum, dass die Prinzessinnen in den angekündigten Sälen und Räumen der Katakomben die Augen verbunden zu tragen haben.

Mein Herz rast schon beim Lesen. Ich will das. Ich will mich einlassen, mich fallen lassen, mich benutzen lassen. Mein Freund immer an meiner Seite, als Beschützer, als Aufsicht, aber auch als Machthaber, der über das Geschehen bestimmt. Wir entscheiden uns für eine Anmeldung. Ich bin nervös, habe ein bisschen Angst und doch bin ich auch freudig aufgeregt. Was ziehen wir an? In der Beschreibung steht etwas von edel oder fantasievoll, zum Event passend. Es ist der Vorabend und wir testen die Outfits. Mein Freund in dunkler Wollhose, schwarzem Stehkragenhemd und feinen Lederschnürern, ich im BH, der nur durch goldene Ketten meine Brüste bedeckt, im sehr knappen String, ebenfalls mit goldenen Ketten. Dazu halterlose Strümpfe, Docs und ein Halsband mit einem Ring. Wir versenden Bilder zu unserer Anmeldung, der Veranstalter bestätigt.

Am Tag des Events bin ich aufgeregt und nervös. Nachmittags möchte ich mich nochmal etwas hinlegen, kann aber nicht schlafen. Gegessen habe ich kaum etwas. Am frühen Abend gehen wir zu Fuß zur Location. In der kurzen Schlange vor den Toren des wohl bekanntesten Berliner Clubs, zittern meine Hände. Mir ist ein wenig flau im Magen, dann sind wir drin. Mein Freund trägt eine dünne Jacke über seinem Outfit, meins trage ich unter Jeans und dünnem Strickpulli. Meine langen blonden Haare trage ich offen, meine Augen sind mit Eyeliner und Wimpertusche geschminkt. Dezente falsche Wimpern betonen sie zusätzlich. Der rote, kussechte Lippenstift und die rot lackierten Nägel sind die einzigen Farbtupfer.

Die Katakomben unter dem eigentlichen Club sind groß und verwinkelt. Unglaublich, was dieser Ort alles zu bieten hat. Die Wände sind aus Backstein, die Decken recht niedrig, das Licht ist schummrig. Wir werden sehr herzlich begrüßt, alle Details zum Abend werden erklärt, alle Fragen beantwortet. Im Empfangsraum mit Bar gibt es einen Begrüßungssekt. Die Gäste bestehen bisher nur aus Pärchen. Die als Herolde bezeichneten Männer ohne Begleitung sind erst später geladen, damit die Prinzessinnen sie nicht zu Gesicht bekommen. Das ist Teil des Spiels.

Ich fülle einen Prinzessinnenbogen aus. Ich kann entscheiden, ob ich als Zofe die Zuschauerrolle einnehmen möchte und nur beim ersten Ritual mitmache oder ob ich Prinzessin bin, die sich beim zweiten Ritual berühren und beim dritten von ihrem Grafen den Herolden zur Verfügung stellen lässt.

Prinzessin Helena steht nun oben auf dem Blatt. Ich soll ein paar Sätze zu mir schreiben, mit denen ich später vorgestellt werde. Mehr als Stichworte fallen mir nicht ein. Auf der Rückseite kreuze ich die sexuellen Praktiken an, die ich mag und ebenfalls die, die für mich nicht in Frage kommen. Den Bogen soll ich für den Rest des Abends bei mir haben, hat man mir erklärt. Ich falte ihn und stecke ihn oben in meinen Nylonstrumpf.

Nach einem Drink an der Bar und einer Beruhigungszigarette für mich und den ein oder anderen, werden alle Anwesenden in den großen Saal gebeten. Der Hofstaat wird vorgestellt, es wird eine kleine Show mit Feuerschluckern geben, bevor es losgeht. Noch einmal werden alle Rituale und Regeln erklärt, ebenfalls die Safe Words und deren Nutzung und die Bitte, die Augenbinden erst bei Verlassen des Raums abzunehmen. In meiner Magengegend kribbelt es. Die Show nehme ich kaum wahr.

Es geht los. Die Prinzessinnen werden von ihren Grafen getrennt. Die Grafen werden zu den Herolden in einen Nebenraum gebracht. Wieder wird erklärt, was nun passiert. Jede Dame, auch die Zofen, wird einzeln mit verbundenen Augen in den Raum geführt, in dem die Männer warten, und vorgestellt. Jeder anwesende Mann hat die Möglichkeit den Prinzessinnenbogen der Damen zu lesen und ggf. schon eine Vorauswahl zu treffen. Nach dem Gongschlag verlassen die Zofen mit ihrem Grafen den Raum.

In der zweiten Runde dürfen die Prinzessinnen berührt werden. An jeder Körperstelle, jedoch ohne Eindringen von Fingern und ohne jegliche sexuelle Handlung. In Ritual drei geht es um Sex. Die Prinzessinnen werden von ihren Grafen den Herolden zur Benutzung zur Verfügung gestellt. Wer es auf seinem Neigungsbogen angegeben hat, auch in deutlich härteren BDSM-Gangarten.

Wir dürfen noch einmal schnell auf das Stille Örtchen, in wenigen Minuten treffen wir uns an der Bar im Flur, vor einem Raum mit Vorhang. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so aufgeregt war. Die Prinzessinnen und Zofen stehen in einer Schlange. Der schwere Vorhang lässt keinen Blick auf die Szenerie zu. Ich bin zu nervös, um mich mit den anderen Damen zu unterhalten.

Mein Platz in der Schlange ist fast am Ende. Die Dame hinter mir erwähnt, dass das ja nicht so verkehrt sei, sonst müsse man drinnen länger mit verbundenen Augen stehen und sich den Blicken der Herren aussetzen. Für mich als Anfängerin klingt das überzeugend gut. Doch dann wird es ernst. Ich ziehe meine mitgebrachte Augenbinde auf, werde an die Hand genommen und in den Raum hinter dem Vorhang geführt. Mir ist heiß, meine Kehle staubtrocken. Ich fühle mich, als würden Scheinwerfer ihr Licht auf mich werfen, aber ich bin sicher, dass das nicht stimmt. Eine Männerstimme stellt mich vor: „Prinzessin Helena begleitet von ihrem Grafen Tom. Sie schreibt über sich selbst sie sei folgsam, gierig und blase gerne. Na, das wollen wir später gerne sehen!“. Ich kann mich nicht erinnern, ob die Männer klatschen. Jemand greift nach meiner Hand, gibt mir meinen Zettel zurück, schiebt mich durch den Raum. Die angenehme, leise Stimme eines Mannes sagt mir, er stelle mich hier ab. Mit zwei anderen Damen, Rücken an Rücken. Er drückt noch einmal sanft meine Hand. Dann fühle ich mich plötzlich sehr hilflos und allein. Meine Nase drückt die Augenbinde ein wenig nach vorn. Ein kleiner Spalt Fußboden wird dadurch sichtbar. Die anderen beiden Frauen, die mit mir hier stehen, kann ich nur erahnen. Ich habe das Gefühl zu verdursten und konzentriere mich auf meinen Kreislauf. „Ganz ruhig bleiben“, sage ich mir in Gedanken immer wieder.

Endlich sind alle Damen vorgestellt. Die Herren haben die Möglichkeit, die Prinzessinnenbögen zu lesen und uns zu begutachten. Wieder zittere ich. Ich spüre, wie Menschen an mir vorbei gehen. Nichts passiert. „Bin ich nicht hübsch genug? Nicht interessant? Warum nimmt niemand meinen Zettel?“, rast es durch meinen Kopf. Dann plötzlich zieht mir jemand das Blatt aus den Fingern. Endlose Momente vergehen. Ich atme schwer. Wortlos drückt er es mir wieder in die Hand. Der Nächste. Und wieder jemand. Einer kommt mir ganz nah, riecht an meinem Hals, erst links, dann rechts. Ich weiche etwas zurück. Das Gefühl ist mir unangenehm. Die Momente werden zur Ewigkeit. Er geht. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft mir das Papier durch die Finger gleitet. Ich beruhige mich langsam.

Der Gong schlägt. Die Männerstimme bittet die Grafen der Zofen diese nun aus dem Raum zu begleiten. Draußen darf die Augenbinde abgenommen werden. Die Pärchen dürfen danach den Raum wieder betreten, sollen sich jedoch ruhig verhalten. Das zweite Ritual beginnt. Die Grafen der Prinzessinnen sollen sich zu diesen begeben. Endlich. Mir wird wohler, als ich die mir bekannte Stimme neben meinem Ohr höre. „Ich bin hier.“ Seine Wärme, seine Nähe, sein Geruch tun mir gut.

Die Grafen werden gebeten die Prinzessinnen zu den nebeneinander im Raum aufgestellten Hockern zu führen und sie kniend auf allen Vieren darauf zu platzieren. Immer abwechselnd nebeneinander, eine mit dem Gesicht nach vorn, die nächste mit dem Gesäß. Es dauert eine Weile. Es sind mehr Prinzessinnen anwesend als gedacht. Die Herolde dürfen sie nun anfassen, im Uhrzeigersinn um die knienden Prinzessinnen herumgehen und sie berühren. An den Brüsten, an den Hintern, an den Beinen. Alle halten sich an die Regeln. Sie kommen mit ihren Fingern meiner Vulva sehr nah, aber sie vergreifen sich nicht. Einer bleibt lange vor mir stehen, drückt mir seinen Schritt sehr nah ans Gesicht. Er knetet meine Brüste und reibt seinen Schritt an meiner Wange. Ich bin froh, als die durch den Abend führende Männerstimme sagt, die Herren sollen nicht zu lange stehen bleiben. Dieser eine ist unangenehm. Er geht weiter. Jemand greift mit der Hand an mein Kinn. „Nimmt den Kopf hoch“. Er streicht durch meine Haare, nimmt meinen Kopf in beide Hände. „Gefällt Dir das?“. Ich empfinde das eher als rhetorische Frage, nicke jedoch brav, versuche zu lächeln. Auf der anderen Seite der Runde tätschelt jemand meinen Hintern. Ich fühle mich gut. Mein Herz schlägt einen deutlich ruhigeren Takt. Die Dunkelheit gibt mir das wundersam warme Gefühl von Sicherheit.

Der Gong ertönt wieder. Die Grafen sollen ihre Prinzessinnen abholen. Das dritte Ritual soll nun beginnen. Die Nester sind vorbereitet. Wieder spüre ich die vertraute Hand meines Grafen. Er führt mich eine Treppe hoch, leitet mich, legt meine Hand auf das Geländer, sagt die letzte Stufe an. Es ist bereits eng auf der Empore und sehr warm. Es riecht nach Sex. Menschen stöhnen, ich höre das Klatschen von Haut auf Haut. Tom führt mich in eine Ecke, ich soll mich setzen. Das Polster unter mir ist weich. Es ist bedeckt mit einem Laken. Seine beruhigende Stimme sagt, dass er nicht von meiner Seite weicht, er sehen will, wie ich benutzt werde. Schon stellt sich jemand vor mich. Eine Hand führt meine zu seinem Schwanz. Er ist groß und hart. Hände ziehen meinen Kopf ein Stück nach vorne. Ich lecke über die Spitze seiner Eichel. Der große Schwanz gleitet in meinen Mund, ich blase ihn tief. Die Hände drücken mich auf den Rücken. Neben mir höre ich eine Frau stöhnen und schmatzen, leicht würgen. Ich weiß nicht, ob sie einen Schwanz bläst oder ob ihr jemand seine Finger in den Mund drückt. Meine Beine werden angehoben, mein Hintern zurechtgerückt. Ich frage in die Dunkelheit, ob er ein Kondom übergezogen hat. Mein Graf bestätigt.

Der dicke Schwanz dringt tief in mich ein. Das erste Mal an diesem Abend spüre ich, wie feucht ich bin. Er stößt mich hart, drückt mich an meinen Oberschenkeln tief auf das Polster. Ich höre ihn stöhnen. Schneller werden. Hinter mir habe ich wenig Platz, ich weiß nicht wohin mit meinem Kopf. Er rückt mich auf dem Polster zurecht, dringt wieder in mich ein, stößt mehrmals feste zu. Er zieht mich zu sich hoch, bedankt sich bei mir und ist so plötzlich weg, wie er da war. Es ist sehr eng. Ich kann mich kaum orientieren. Mein Freund nimmt mich an die Hand, sagt, ein anderer Platz sei besser geeignet. Ich stolpere über Füße und Beine, bitte um Verzeihung, doch meine Worte sind eher leere Fragmente im Dunkeln. Eine fremde Hand hilft mir über eine weitere Stolperfalle, dann habe ich etwas Luft. Ein Stuhl steht dort. Ich soll mich hinsetzen.

Wenige Momente später berührt mich jemand an der Schulter. Ich taste nach Tom, er ist neben mir. Der Fremde streichelt meine Brüste, ich greife in seinen Schritt, spüre, wie sich sein harter Schwanz gegen die Hose wölbt. Er öffnet sie und führt meine Hand an seinen Schwanz. Ich öffne meinen Mund, er dringt ein, stößt zu, hält meinen Kopf dabei fest. Er ist tief in meinem Mund, ich bekomme kaum Luft. Er stöhnt, sein Sperma ergießt sich auf meiner Zunge. Er sagt, wie geil es war. Ich glaube mehr zu meinem Grafen als zu mir.

Der nächste Mann steht vor mir, hat seinen Schwanz durch den Reißverschluss seiner Lederhose gepresst. Das ertaste ich mit meinen Fingern. Ich schmecke das Metall der Reißverschlusszähne an meinen Lippen. Eine fremde Frauenstimme fragt, ob es mir gut geht. Ich nicke. Der Schwanz ist nicht richtig hart. Vielleicht gefalle ich ihm nicht. Oder ist er aufgeregt? Ich bin geduldig, lecke über seine Haut, lutsche an seiner Eichel, nehme meine Hand dazu. Es steht noch jemand neben mir, macht meinem Grafen Komplimente über mich. „Tu Dir keinen Zwang an“, sagt mein Graf. Der Fremde führt meine andere Hand zu seinem Schwanz führt. Ich erspähe ein weißes Hemd und heruntergelassene Hosen. Noch bin ich mit dem Mann in Lederhose beschäftigt. Ob die Situation Druck in ihm erzeugt, weiß ich nicht. Er zieht sich zurück.

Das weiße Hemd steht direkt vor mir, steckt mir seinen harten Schwanz in den Mund. Ich nehme ihn in die Hand, lasse Speichel über den Schaft laufen. Meine Finger umschließen ihn mit festem Griff. Mit der anderen Hand fahre ich unter sein Hemd, kneife leicht in seine Nippel. Es scheint ihm zu gefallen. Die Nippel sind hart. Ich fahre mit den Fingern an seiner Brust entlang, lasse seinen Schwanz in meinen Mund gleiten und greife nach seinen Eiern. Ich knete sie ein wenig. Sein Bein fängt an zu zittern. Meine rechte Hand umgreift seinen Schaft, die linke knetet weiter seine Eier, meine Zunge spielt an seiner Eichel. Das Zittern wird stärker, ich spüre, wie er schwer atmet. Sein Schwanz pulsiert, ich spüre, dass er kommt. Er spritzt mir mit Druck und einem lauten Stöhnen auf die Brüste. Er bedankt sich. Ich grinse.

Neben mir spricht jemand mit meinem Freund. Ich verstehe nicht viel. „Das ist meine Freundin“, sagt Tom. Ich höre nicht, was sie noch sagen. Der Neue greift nach meiner Hand, möchte, dass ich mitkomme. Jemand reicht mir ein Tuch, um mich sauber zu wischen. Noch einmal die Aufforderung mitzukommen. Meine freie Hand sucht nach meinem Grafen. „Ich bin hier, alles gut.“ Ich werde ein paar Schritte vorwärts geführt. „Knie dich hier hin.“ Ich bin nicht sicher, auf was ich mich knie. Fühlt sich an, wie ein Hocker. So einer, wie beim zweiten Ritual. Mein Rücken wir nach vorne gedrückt, ich bin auf allen Vieren, ein harter Schwanz dringt von hinten in mich ein. Er stößt heftig zu, so dass ich nach vorne gestoßen werden. Meine Hand greift ins Leere. Ich klammere mich an der vorderen Kante des Hockers fest. Weitere feste Stöße. Ich stöhne, merke wieder, wie feucht ich bin. Meine Hand greift nochmal nach vorne, weil ich mich abstützen will. Beine, Hände, ein zweiter Mann, ein Schwanz, den ich schnell in meinem Mund habe. Durch die heftige Wucht von hinten fällt es mir schwer, gleichzeitig zu blasen. Ein paar weitere schnelle Stöße, kurzes Innehalten. Der Mann hinter mir zieht seinen Schwanz raus. Der andere Schwanz gleitet aus meinem Mund. Eine Hand auf meiner Schulter. Er geht um mich herum. Kurz darauf sein Schwanz in meiner Muschi. Seine Hände greifen um mein Becken, ziehen mich fest nach hinten. Ich spüre ihn tief. Mein Stöhnen wird lauter. Eine Hand liegt auf meinem Rücken. Erst jetzt merke ich, wie verschwitzt ich bin. Der Fremde hinter mir ist ausdauernd. Er wird langsamer und dann wieder schneller, bis er seinen Rhythmus findet und mit einem lauten Stöhnen kommt.

„Ich habe Durst“, spreche ich in die Dunkelheit. Der Fremde hinter mir hilft mir auf die Beine. „Das war sehr geil, vielen Dank“, höre ich ihn sagen. „Danke für’s Ficken“, sage ich, fasse an seinen Oberarm und streiche über seine Brust, will wenigstens etwas ertasten. Wahnsinniger Durst.

Tom hilft mir die Treppe herunter, führt mich durch den Raum, der in meinem Kopf ein Labyrinth zu sein scheint. Dann der Vorhang, ein paar Schritte noch. „Darf ich meine Augenbinde abnehmen?“, frage ich. „Selbstverständlich“, sagt eine Frauenstimme. Ich versuche mich zu orientieren. Der Empfangsraum mit der Bar. Meine Augen sind verklebt, meine Wimpertusche scheint verschmiert. Etwas benommen von der Wärme und vom Adrenalin schwanke ich zum Bad. Unter meinen Augen dicke schwarze Kränze. Ich wasche meine Hände, mache mich sauber und gehe zurück zur Bar, an der mein Freund grinsend mit einem Getränk auf mich wartet.

Ich schildere meine Eindrücke, will wissen, wer mich benutzt hat. „Das wirst Du nie erfahren, Prinzessin.“ Ich bin aufgeregt, erschöpft, fühle mich gut. Ich plappere drauf los, versuche mich wieder einzufangen und ein bisschen klar zu werden. Es ist wie ein Rausch.

Kurz darauf läutet der Gong das Ende des dritten Rituals ein. Im großen Saal, in dem wir anfangs waren, gibt es eine Show mit Feuerschluckern. Die Eindrücke fliegen wie bei einem Daumenkino durch meinen Kopf. Ich schaue mich um, will herausfinden, ob mich jemand wissend ansieht. Nichts. Meine Blicke suchen nach einem weißen Hemd und nach einer Lederhose. Von beidem gibt es mehrere. Keine weiteren Anhaltspunkte, wer sich eben noch an mir befriedigt hat.

Tom und ich sitzen nebeneinander auf einer großen Spielwiese an der Wand. Wir küssen uns, tauschen uns aus über das Erlebte. Ich will ihn in mir spüren, ihn jetzt ganz nah bei mir haben. Ich setze mich auf seinen harten Schwanz, lehne mich nach vorne, um ihn zu küssen. Ich vergesse die anderen Menschen, um uns herum. Aus dem Augenwinkel sehe ich einen Mann, der etwas näher rückt. Will er zuschauen oder mitmachen? Ich weiß es nicht. Ich genieße die Blicke auf meinem Körper. Wir Mein Freund sagt mir, dass wir auch vom Sofa aus beobachtet werden, aber ich wende den Blick nicht von ihm. Ich lehne mich etwas zurück, sitze mit geradem Rücken auf dem harten Schwanz. Ich drücke sogar meine Brust etwas raus. Bin ich gerade stolz? Vermutlich. Wir schauen uns tief in die Augen, als er kommt. Ich liebe alles an diesem Abend.

Die Veranstaltung neigt sich dem Ende. Im oberen Teil des Clubs läuft bereits die Party, die jeden Samstag etliche Menschen anzieht. Der untere Bereich, eben noch exklusiv für unser Event, wird für alle Gäste des Clubs geöffnet. Die Räume füllen sich schnell. Wir stehen an der Bar und trinken ein Bier. Es ist, als würde unsere kleine Welt stillstehen, während die Nacht beginnt und sich alles um uns herum viel zu schnell bewegt. Die vielen Menschen überfordern uns. Wir gehen. Ich bin glücklich.