Als große Friedensmeldung verbreitete Jo Biden, dass die USA den Al-Kaida-Führer Al-Zawahiri mit einer Drohne in Afghanistan getötet haben. Angeblich soll der Al-Kaida-Führer, der von den USA mit einer Kopfprämie gesucht wurde, auf dem Balkon seines Hauses in Afghanistan gestanden haben. Der Mord sei mit einer neuartigen Rakete erfolgt, die über eine Drohne abgeschossen wurde.
Biden, der Oberrepräsentant der sogenannten westlichen Werte erklärte, dass mit der Tötung des Al-Kaida-Führers der Gerechtigkeit Genüge getan wurde.

Auch der Friedensnobelpreisträger Barack Obama äußerte sich sehr lobend zu diesem staatlich verordneten Mord. Er selbst hat mit dieser Art der Gerechtigkeit Erfahrung, da zu seiner Regierungszeit ein ähnlicher Vorfall mit dem damaligen Al-Kaida-Führer Bin Laden erfolgte. Die Zahl, der durch Anordnung des Friedensnobelpreisträgers Obama staatlich angeordneten umgebrachten Feinde dürfte mit Sicherheit über 2.000 liegen.

Warum spreche ich von Mord in diesen Fällen? Was auf den ersten Blick als ein großer Erfolg der USA aussieht, ist in Wahrheit der Beginn einer Verrottung jeglicher Moral und vor allen Dingen eine Ausschaltung des Rechtssystems. Besonders erschreckend ist für mich diese Nachricht zusätzlich, weil hier ein sogenannter Friedensnobelpreisträger staatlich organisierten Mord als ein legitimes Mittel zur Durchsetzung des Rechts ansieht und dabei offensichtlich gar keine Skrupel zu haben scheint. Das Töten eines Menschen ist allenfalls zulässig, wenn ein Gericht einen Schuldspruch vorgenommen hat und die Todesstrafe nach dem jeweiligen Rechtssystem zulässig ist.
Grundsätzlich muss man die Rolle des jetzt von den Amerikanern getöteten Al-Kaida-Führers deutlich hinterfragen, da dieser Führer mit Sicherheit kein Mitglied der Heilsarmee gewesen ist. Aber auch die Beauftragten der Friedensbringer der USA-Regierung, einschließlich des Friedensnobelpreisträgers Obama sind auch sehr locker flockig bei einem Ausschalten eines Lebens, wenn dies der angeblichen Friedenssache dient. Wenn man das Gerede von den westlichen Wertegemeinschaft ernst nehmen soll, dann darf darauf hingewiesen werden, dass keiner das Recht hat, in einer Art Wild-West-Manier das Recht so auszulegen, wie er es selbst sieht und seine "Rechtsprechung" sofort durch einen Mord absichert. Auftrag erfüllt, könnte man zynisch sagen, so wie es der ehemalige Präsident Bush sen. auf dem Flugzeugträger in Kampfmontur erklärte und damit der Welt vorgaukeln wollte, dass die Amerikaner die Taliban besiegt hätten. Nun, die Amerikaner hatten noch nie ein Problem gehabt, sich selbst als die Größten anzusehen und sich fast auf eine Stufe mit Gott zu stellen.

Wenn man diese Großtaten der Amerikaner zu Ende denkt, dann bedeutet dies das Ende eines geordneten Miteinanders in der Welt. Jeder, der die technischen Möglichkeiten hat, andere Menschen gezielt an jedem Punkt der Welt umzubringen, wird dies auch umsetzen und dieses mörderische Tun als Großtat der menschlichen Zivilisation feiern. Man muss die jeweiligen Morde nur mit einem entsprechenden ideologischen Überbau versehen, dann wird aus einem Mord die Rettung der westlichen Wertegemeinschaft. Bereits jetzt ist der Weltgerichtshof eine Farce, weil die Hauptakteure, nämlich Russland, China und die USA deinigen sind, die ihre Waffen einsetzen, wenn sie es selbst für erforderlich halten, gleichzeitig aber davon reden, dass sie dafür sorgen müssen, dass andere Schurken zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie es wagen, sich gegen die scheinbar übermächtigen Staaten zu wenden und vielleicht sogar mit Waffengewalt drohen.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist durch den jetzt von den USA erfolgten Mord zu betrachten. Kein Politiker kann sich mehr auf dieser Erde sicher sein, nicht Opfer der USA zu werden, wenn er eine Politik betreibt, die von den USA aus Eigeninteresse nicht geduldet wird. Entweder wird jeder Staat den Versuch unternehmen, möglichen staatlich verordneten Morden zuvorzukommen, indem man selbst seine Gegner umbringt oder die jeweiligen Führer der einzelnen Staaten werden gar nicht mehr in der Öffentlichkeit auftreten und sich in ihre Bunker zurückziehen. Von einem zivilisierten Miteinander der Völkergemeinschaft wird man dann nicht mehr sprechen können.

Noch interessanter wird es werden, wenn das technische Prinzip des Mordens mit Drohnen kein besonderes technisches Problem mehr ist und plötzlich auch Politiker der USA damit rechnen müssen, im wahrsten Sinne des Wortes aus heiterem Himmel umgebracht zu werden. Ob diese dann auch noch die Entwicklung des staatlich verordneten Mordens gut finden wird, dürfte sehr fraglich sein.

So bleibt am Ende nur ein tiefes Missbehagen, wenn man hört, wie sich die Amerikaner jetzt loben, einen Terroristen liquidiert zu haben. Dass sie damit die Welt friedlicher gemacht haben, dürfte entschieden bezweifelt werden.

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