Das Hothouse müsste Treibhaus heissen in der Überschrift, das wäre die Übersetzung aus dem Englischen. Heißhauserde trifft es besser. Die Erderwärmung wird zwar immer noch von ein paar Verrückten insbesondere aus dem rechtsextremen Lager bestritten, aber im Vergleich zu den neunzehnhundertsiebziger Jahren, ist die Forschung nicht stehen geblieben. Einige Prognosen von vor 50 Jahren sind eingetroffen andere Progosen nicht.
Das mag nun manche überraschen, aber auch die Wissenschaft ist keine Wahrsageindustrie. Wissenschaftliche Vorhersagen über die Zukunft sind zwar sehr fundiert, aber die Wissenschaft ist nicht allwissend. Aber um es mal ganz primitiv zu halten, wenn ich in ein Glas Wasser fülle und den Wasserhahn nicht zudrehe oder das Glas unter dem Wasserhahn nicht wegnehme, dann brauche ich kein Hellseher sein, um zu wissen, dass das Glas überlaufen wird.
Warum es einfach ist, die Tatsachen zu bestreiten, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern könnten, weil die Erde kein Glas ist, das wir vollständig erfassen können. Trotz dem Bemühen der Wissenschaft die Bedingungen und Daten, also den Istzustand so gut als möglich zu erfassen, sind wir selbst ein Teil des Systems und schaffen eine vollständige Abbildung des Istzustandes nicht. Einige Thesen die in Global 2000, einer Studie die von Jimmy Carter veranlasst wurden, waren richtig. Andere Prognosen waren nicht ganz korrekt oder falsch. Es war ein Bild der Welt, welches versuchte mit dem damaligen Wissen eine Vorhersage abzuleiten. Auch heutige Prognosen haben dieses Problem.
Dennoch gibt es wie beim Wasserglas bestimmte Wenn-Dann-Beziehungen, die unbestreitbar sind. Die Hothouse-Earth-Erzählung auf Grund wissenschaftlichen Untersuchungen und Daten ist hier so etwas wie der Rand des Glases. Mit der Einschränkung, dass wir nicht genau wissen, ob der Rand bei 2C°, 3C°, 4C° usf. ist. Die Autoren setzen die Zweigradcelsiusgrenze. Wenn das Glas überläuft, dann ist es vorbei. Wir könnten ja den Wasserhahn abstellen, dann läuft das Glas nicht über. Die Erde mit menschengemachten Treibhausgasen zu befüllen, wird aber zu Kipppunkten führen. Es gibt darüberhinaus auch andere Prozesse, die die menschliche Existenz gefährden können. Diese haben noch nicht einmal mit Treibhausgasen zu tun. Die Entwaldung des Planeten und die damit einhergehende Zerstörung der Biodiversität kann uns genauso die Existenz kosten. Als Spezies stehen wir am Ende einer Nahrungskette und werden uns nicht wie primitivere Lebensformen weiterhin ernähren können, wenn gewisse Grundsysteme zusammenbrechen. Ein Blick in das Universum genügt, um festzustellen, dass die Physik andere Atmospähren bereit hält. Ein Planet kann seine Atmospähre verlieren oder sie kann sich aufheizen auf ein Mass, welches letztlich gar kein Leben mehr zulässt.
In den circa 600.000 Jahren unserer Existenz sind wir wohl der Hybris verfallen, dass die Lebensbedingungen einfach so unzerstörbar sind. Die Physik gibt dazu überhaupt gar keinen Anhaltspunkt. Eine Arbeit wie https://www.pnas.org/content/115/33/8252 ist deswegen wichtig und richtig um darauf aufmerksam zu machen. Der Mensch hat mit seinen Handlungsoptionen als Spezies tatsächlich die Fähigkeit entwickelt, seine eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören.
Es könnte aber auch sein, dass wir im Rahmen einer Populationsdynamik
für den Planeten nicht besser sind als eine Bakterie. Dass das mit dem vernunftbegabten und denkenden Wesen dann einfach ein Märchen ist und wir als Spezies unfähig sind zu reagieren. Aus innerer Überzeugung heraus möchte ich daran nicht glauben. Jedoch wenn ich die Leugner des menschengemachten Klimawandels täglich höre, dann will ich das nicht mehr ausschliessen. Es fehlt uns ja schon lange nicht mehr an Wissen. Aber der Lobbyismus zeigt siehe https://publikum.net/lobby-verandert-ipcc-bericht/ dass dieses Wissen ignoriert wird. Da scheinen einem dann die einzelnen lobbyierenden Individuen wie kleine fressende Bakterien, die nicht begreifen, dass sie zwar noch Wachsen und Gedeihen können, aber wenn sie so weiterfressen, halt die Lebensgrundlage weggefressen ist und dann alle sterben.
Das sind dann die Dominoeffekte, wenn ein Stein unserer Lebensgrundlagen fällt und andere Steine mitreisst, dann gibt es kein Halten mehr. Im schlimmsten Fall machen wir aus der Erde dann eine zweite Venus.
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