Genre: Abendseiten. Gedankensalat.

„Was ist nur los mit mir?“

Ich will flüchten. Alles beenden. Mich betäuben.

Psyche spielt verrückt. Sie denkt für mich. Triggert mich.

„Neuanfang. Unabhängigkeit.“ - Keine oder nur lose Beziehungen.

Kein Vertrauen.

Alleine in der Scheiße ertrinken und den Schmerz herunterschlucken.

Ich will nicht mehr. Ich kenne keinen Ausweg. Kein Lichtblick.


Wie so immer gehe ich ins Risiko und wache auf in einem Scherbenhaufen.

Verändern tut weh. Vertrauensbrüche schmerzen noch viel mehr.


Ich brauche Hilfe. Spüre meine psychische Krankheit, die mich übernimmt.

All die Zuversicht aufsaugt und mit brennenden Gedanken die klaren Scheiben meines Verstandes einwirft.

Kein Lichteinfall, mein Kopf steht in Flammen, zerfällt zu Asche und allmählich in sich zusammen.


Ich hasse mich. Ich kann den Schmerz nicht ertragen. Ich will alleine sein.

Alleine weinen und von niemandem gesehen werden.

Ich schäme mich für meine Gedanken, sie fließen durch meinen gesamten Körper.

Die Scham erstickt meinen Mut.

Erloschen

ist mein Wille, meine Kompromissbereitschaft, meine Fähigkeiten, Beziehungen einzugehen.

Ich hasse mich für das, was ich schreibe.

Und doch steht es hier.

Schwarz auf weiß.


Ich denke schwarz, fühle schwarz, sehe schwarz.

Ich trage schwarz.

Jeder Einfluss von außen kostet mich Kraft.


Wo ist die Saugglocke, unter der ich mich selbst einsperren kann? - Blase geschlossen.

Wo ist der Zug, der mich aus dem Verkehr bringen soll? - Stehen geblieben.

Ich muss laufen. Aber wohin?

Ins Verderben meines neuen Zimmers? - Eine Falle.


Die Adern in meinem Kopf pulsieren. Ich kann nicht klar denken.

Meine Psyche wurde besetzt und enteignet.

Der Autopilot der Vernunft liegt gefesselt und geknebelt am Boden.

Piraten haben das Schiff geentert und alle Beiboote samt der Besatzung sind gekentert.

Wieso haben sie sich nicht gewehrt?

Warum wehrst Du Dich nicht gegen Dich selbst?


Es fühlt sich zu spät an.

Zu viel wurde schon projiziert und depritisiert. Das klingt deprimiert.
Ein Loch. Freier Fall.

Keine Möglichkeit, um mich noch festzuhalten. Mich an irgendetwas an diesem Schacht zu klammern

und wieder nach oben zu klettern.

„Versuch zu überleben.“


Zeit heilt Wunden.

Veränderung braucht Zeit.

Ich fühle mich nicht bereit.

Doch bin ich am Leben,

doch kann ich geben.

Eine Farbe aus allen Farben.

Eine Farbe aus allem.

Aufhören zu weinen kann ich aber noch nicht.

Ich jammere.

Ich lamentiere, statt das Ruder selbst in die Hand zu nehmen und Zeit schneller vergehen zu lassen.

Auch wenn die Lage noch so aussichtslos scheint, irgendwann trifft Verstärkung ein.

Irgendwann trifft Verstärkung ein und holt mich da raus.

Sie befreit das Schiff und bringt sie wieder in Takt.

Sie sperrt die Piraten hinter Gitter und holt mich aus den Schacht. +


..Auch wenn sie irgendwann wieder ausbrechen werden..


Doch woher kommt die Verstärkung?

Sie muss von mir kommen.

Zumindest muss ich sie rufen und meine Stimme erheben, statt zu suchen.


Wie behalte ich mein Leben?“


Ich muss Hilfe holen.

Ärztliche Hilfe, freundschaftlich Hilfe, familiäre Hilfe.

Hilfe vor Ort, Hilfe von weit weg.

Muss mich an sie wenden und herauskriechen aus meinem Versteck.

Schämst Du dich dafür?

Ja, das tue ich.

Ich schäme mich.

Ich schäme mich anrufen und Hilfe zu holen.

Ich schäme mich, nach Hilfe zu schreien und aufhören vor Angst die Luft anzuhalten.

Ich schäme mich zu schweigen.


Wen vergesse ich?

Ich vergesse die Geisel.

Überhöre ihre Hilfeschreie,

missachte ihre Sicherheit und ihren Schutz.


Ich liege betäubt in ihrem Bett. Sprachlos. Bewegungsunfähig. Emotionslos.

Ich vergesse sie und lasse mich von dem Säbel, der von einem der Piraten auf sie gerichtet ist, blenden.

Ich sehe sie nicht. Ich sehe nichts in diesem schwarzen Loch da unten.

Und höre nichts im Nichts. In dieser Finsternis


Das eine Lied, was in meinem Ohr klingt, erinnert mich an sie:

„Ich find's schön, wenn Du weinst.“

Und doch glaube ich kein Wort davon.

Ich schäme mich, wenn ich weine.

Ich schäme mich, wenn ich Dir eine Last bin.

Aus Lust wurde Last, auch Freiwilligkeit, Gutmütigkeit und Liebe wurde Zwang.

Und nun bist du die Geisel, hier auf hoher See, abseits Deiner Insel und ohne Kompass.
Ich habe Dich ausgeliefert an meinem Dämon.

Habe nicht kommen sehen, dass unsere Reise erschüttert wird

und wir uns durch mein Risiko bei ins Wanken geraten und uns in Gefahr begeben.


Ich habe Angst, dass Dich die Piraten über Bord werfen.

Ich habe Angst, dass sie Dir Schmerzen zufügen

und mich manipulieren,

Deinen Schmerz mit meinem

zu vergelten...

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