Die Küchenphilosophin und die Fassenacht
Es ist wieder so weit, Karneval, Fastnacht, Fassenacht, Fasnacht, Fasnet, Fasching, Fastabend, Fastelovend, Fasteleer oder die fünfte Jahreszeit ist in vollem Gange. Für manche eine festliche Zeit, die von vielen Menschen auf der Erde gefeiert wird. Für manche eine unmögliche Zeit, in der die Menschen ihren Verstand im Kleiderschrank auf einen Bügel hängen, sich in bunten Kostümen verkleiden, Paraden organisieren und unsinnige Veranstaltungen abhalten.
Wie auch immer, jede und jeder hat ihre oder seine eigene Vorstellung von der Faschingszeit und der eigenen Welt drumherum. Jedenfalls liegt der Ursprung des Karnevals tief vergraben in archaischen, kulturellen, heidnischen und religiösen Traditionen. Die Verabschiedung des Winters und das Erwarten des Frühlings sind sicher ebenso denkbar Motive, wie eine lustvolle Zeit des Negierens von Herrschaften, Autoritäten und des Leidens alltäglicher Lasten. Die Vielzahl von Straßenfestivals, Umzügen und Maskenbälle, auf denen die Menschen fröhlich tanzen, singen und sich amüsieren, lässt erahnen, wie sehnsüchtig diese Zeit von vielen Menschen erwartet wird und jedes Jahr von neuem zelebriert wird.
Ein wichtiges Merkmal des Karnevals ist auch der Brauch des "Verkleidens". Menschen ziehen verschiedene Kostüme an, um ihre Identität zu verbergen oder einfach in die Rolle einer anderen Figur zu schlüpfen. Es wird eine fröhliche und freudige Atmosphäre geschaffen, in der die Menschen für kurze Zeit die Sorgen des Alltags vergessen können. Viele Menschen wählen fantasievolle Kostüme, die oft humorvoll oder kreativ sind. Es ist eine Gelegenheit, sich inkognito von der alltäglichen Routine zu lösen, Spaß zu haben und gemeinsam zu feiern, ohne im wahrsten Sinne des Wortes "das Gesicht zu verlieren"! In dieser Atmosphäre gewähren manche Menschen auch ihren lustvollen Begierden, sich über die Konventionen zu erheben, sich auszutoben, wobei der Genuss von Rauschmitteln unterschiedlichster Art, je nach kultureller Prägung und landschaftlicher Region.
Und obwohl die Küchenphilosophin keine wirkliche Freundin dieser Rituale ist, hat sie doch tatsächlich ein traditionelles Fest gefunden, das ihr gefallen könnte. "Fête de l'Homme Mort", das Fest des toten Mannes in Murs, einem Dorf in der Provence, Frankreich. Dieses Fest wird normalerweise im Januar gefeiert und ist Teil der lokalen karnevalsähnlichen Bräuche in der Region. Während des "Fête de l'Homme Mort" verkleiden sich die Dorfbewohner, insbesondere Männer und Frauen, in Kostümen, die oft grotesk oder humorvoll sind. Die Verkleidungstradition erstreckt sich auch auf die Geschlechterverkleidung, bei der Männer und Frauen ihre traditionellen Geschlechterrollen genauso umkehren, wie die traditionellen gesellschaftlichen Machtverhältnisse: Es ist endlich die Zeit der suprématie féminine!
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