München 16.06.2021
Die Aktion der Non-Profit-Organisation Greenpeace zieht aktuell ein großes mediales Echo hinter sicher und auch in den Sozialen-Netzwerken reißt die Kritik nicht ab.
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Update 17.06.2020
Die Firma Spidercam teilte mit, dass ihre Stahlseile nicht involviert waren. Auf dem Video (weiter unten) ist jedoch ein Zusammentreffen von Pilot und irgendeiner Konstruktion zusehen: Was war das?
Neben den Stahlseilen für Seilkameras sind über dem Stadion zwei Blitzableitungen installiert.
Was war passiert?
Gestern, kurz vor Anpfiff des EM-Spiels zwischen Deutschland und Frankreich, landet ein sogenannter Motorschirm (ein mit Motor ausgerüstetes Gleitsegels) im Stadion. Geplant sei diese Landung, laut Greenpeace, nicht gewesen. So sollte laut der Organisation lediglich ein gelber Ball in das Stadion gelangen, doch aus Unwissenheit oder mangelnder Vorbereitung kam der Pilot an einer Stahlseilkonstruktion am Stadiondach und kam dadurch ins Trudeln.
Was im folgenden Video gut zusehen ist:
Hätte man von der Gefahr wissen müssen?
Bei Fußballübertragungen kommen seit Jahren sogenannte Spidercams (Seilkameras) zum Einsatz, diese Kameras bewegt sich über eine ausgeklügelte Stahlseilkonstruktion. UPDATE: Neben dieser Konstruktion, befinden sich über dem Spielfeld auch zwei Blitzableitungen, durch das Dementi der Firma Spidercam - bleiben diese als Hindernis über.
In eben dieser Konstruktion scheint der Pilot hineingeraten zu sein. Bei einer sorgfältigen Vorbereitung hätte diese Gefahrenquellen auffallen müssen. Neben der gelten Flugverbotszone (über das Stadion bis zu einer Höhe von etwa 3.300 Metern) hätte diese Aktion von Anfang an nicht durchgeführt werden dürfen.
Greenpeace muss sich hier den Vorwurf der bewussten Gefährdung von Menschenleben gefallen lassen. Der Pilot hätte auch in die Zuschauerreihen stürzen können, bedingt durch die offene Bauweise von Motorschirmen hätte es hier leicht zu Toten oder Schwerverletzten kommen können. Wie auf dem nachfolgendem Symbolbild zusehen. Der Zugang zum Propeller ist zu einer Seite komplett offen, nicht auszudenken, wenn dort eine Hand oder ein Fuß hineingekommen wäre.
Trotz dieser Gefahr sind, zum Glück, nur zwei Menschen verletzt worden. Nach Medienberichten sollen dies zwei Männer sein. Neben den Verletzungen soll es auch zu Schäden an Technik gekommen sein. Der Pilot selbst solle nach Aussagen der Polizei "keine Verletzungen geltend" gemacht haben.
"Das Polizeipräsidium München betont, dass es keinerlei Verständnis für solche unverantwortlichen Aktionen gibt, bei denen eine erhebliche Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen wird" hieß es in einer Mitteilung der Polizei.
Zu dem Einsatz der Scharfschützen sei es, laut Bayerns Innenminister Herrmann, vor allem nicht gekommen, da die Polizei rechtzeitig die Greenpeace-Beschriftung erkannte, dies lässt jedoch Zweifel an der Sicherheit aufkommen.
"Man hat aufgrund der Beschriftung Greenpeace davon abgesehen, dass Scharfschützen hier eingegriffen haben", sagte der CSU-Politiker (am Mittwoch) in der Sendung "Bild Live".
Was wäre jedoch gewesen, wenn ein Terrorist sich einfach als Greenpeace-Aktivist ausgegeben hätte? Dieser hätte so jedenfalls sehr einfach in das Münchner Stadion gelangen können. "Wenn die Polizei zu einer anderen Einschätzung gekommen wäre, dass es sich um einen Terroranschlag handeln könnte, dann hätte der Flieger die Aktion möglicherweise mit seinem Leben bezahlen müssen", sagte Herrmann weiter. Das Ganze wirft jedenfalls Fragen auf. Fragen, die bis dato jedoch unbeantwortet geblieben sind, sollten diese beantwortet werden: gibt es eine Aktualisierung des Artikels.
Wie Greenpeace reagierte
Eine "gewisse Entschuldigung" gab man über Twitter, relativierte jedoch seine Aktion und die Gefährdung, von Zuschauern-Spielern-Akuteren, mit einem technischen Defekt. Jedoch könnte dieser Defekt auch eine direkte Folge der Aktion gewesen sein. Mindestens scheint es eine mangelhafte Vorbereitung gegeben zuhaben. Laut der Organisation solle die "Sicherheit" dabei immer "an oberster Stelle" stehen.
Am heutigen Mittwoch folgte noch ein Video zu dem Vorfall. Zweifel an der Aktion dürften jedoch weiterhin begründet sein.
DFB und UEFA
Kritik kam vor allem zeitnah durch den Deutschen Fußball Bund und die UEFA (Union of European Football Associations). Der DFB-Sprecher Jens Grittner sagte nach dem Spiel: "Wir verurteilen die Aktion, derjenige hat nicht nur sich und andere gefährdet und verletzt. Das hätte weitaus schlimmer ausgehen können." Die Aktion kommentierte die UEFA mit den Worten "rücksichtslos" und "gefährlich".
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