Immer mehr Journalisten durchbrechen die Mauer des Schweigens und legen offen, was hinter den Kulissen der Öffentlich-rechtlichen vor sich geht. Der Preis dafür ist oft ihr Job.

Im nachfolgenden Clip stelle ich zwei jüngere Fälle vor, Katrin Seibold und Martin Ruthenberg, und lasse anschließend das ZDF-Urgestein Peter Hahne, einst einer der beliebtesten Journalisten des deutschen TV, zu Wort kommen.

Aus dem Entlassungsschreiben des ZDF an Katrin Seibold:

„Redaktionssitzungen werden von ihnen immer wieder für Kritik am System genutzt, was bei Kolleg*innen erhebliche Störgefühle auslöst.“

Das ist unfreiwillig komisch. Kritik am System? Leben wir in einem System? In einer Demokratie jedenfalls ist Kritik die Basis und die Hauptaufgabe der Medien. Nur permanentes Hinterfragen und Kritisieren kann verhindern, dass eine Demokratie klammheimlich, im Laufe der Jahrzehnte, zu einer Scheindemokratie transformiert.

Mitbestimmung ist kein Naturgesetz, sondern etwas, das erkämpft wurde und täglich neu erkämpft werden muss. Polit- und Geldadel kämpfen auch, permanent, und sicherlich nicht für mehr Mitbestimmung. Aus deren Sicht ist die nur lästig und man muss schon extrem naiv sein, um zu glauben, dass Politiker nur "unser Bestes" wollen (vom Geld abgesehen).

Permanente Kritik am System ist, was uns Fehlentwicklungen, und langfristig Revolutionen und Aufstände ersparen kann.

Und weiter im Text:

„Das Vertrauensverhältnis ist durch ihr Verhalten so nachhaltig beschädigt, dass die Beschäftigung, nach Ablauf des Honorar-Zeitvertrages, für uns nicht mehr vorstellbar ist.“

Diese Phrase vom „Vertrauensverhältnis“ scheint der neue Joker, um unliebsame Personen loszuwerden. Auch der unbequeme Ex-Bild-Chef Julian Reichelt wurde mit dieser Phrase gefeuert. Das Vertrauensverhältnis sei gestört, weil er gelogen habe, so hieß es. Tatsächlich war es sein gutes Recht, zu lügen, wenn der Arbeitgeber unangemessene Fragen zu seinen sexuellen Beziehungen stellt. Das Vertrauensverhältnis wird in diesem Fall durch den Arbeitgeber gestört, nicht durch den Arbeitnehmer.

Was dagegen in den Mainstream-Medien unterging: Reichelt konnten keine rechtlichen oder auch nur professionellen Verfehlungen nachgewiesen werden. In MeToo-Zeiten ist das aber unerheblich, Anklage und Schuldspruch sind identisch, wie seinerzeit bei den Hexenprozessen.

Im kompletten Interview bei Bild "Viertel nach Acht" beschreibt Katrin Seibold außerdem, wie sie zur Produktion von Fake News gezwungen wurde und immer wieder vorgegebene Botschaften aufoktroyiert bekam.

Was wäre wenn ...

Machen wir uns nichts vor, auch das ZDF-Urgestein Peter Hahne würde in unseren heutigen gleichgeschalteten Zeiten fristlos entlassen werden. Und Helmut Schmidt, der vermutlich beliebteste und angesehenste deutsche Politiker seit Kriegsende, nachdem er sich wiederholt sehr kritisch zu Merkels Flüchtlingspolitik und Multikulti-Fantastereien äußerte, würde heute aus der SPD ausgeschlossen werden. Selbst die bekennende Kommunistin Sahra Wagenknecht wird inzwischen als „Räächte“ beschimpft und ein (allerdings erfolgloses) Partei-Ausschlussverfahren gegen sie angestrengt, weil sie es wagt, vom "Mainstream-Konsens" abzuweichen.

Denken verboten, Lügen erlaubt

Lügen und Betrügen dagegen wurde salonfähig. Kaum ein Politiker der Regierungsmannschaft, der nicht haarsträubende, frei erfundene Fake News über Corona verbreitet hat, die von den Medien unreflektiert weiterverteilt wurden, als handelte es sich um göttliche Offenbarungen.

(c) Pommes Leibowitz

Viele Corona-Lügen sind inzwischen aufgeflogen, viele angebliche "Verschwörungstheorien" haben sich im Nachhinein als wahr erwiesen, aber der wahrhaft Gläubige hält weiter an seinen Dogmen fest. Was bleibt auch anderes übrig, wenn man nicht die Selbstachtung verlieren will. Für Politik und Medien gibt es kein Zurück.

Gut, dass es gerade Krieg gibt, so können aktuelle Schlagzeilen als Gras über alte Skandale wachsen und erneut können sich Heuchler und Propagandisten als Gutmenschen inszenieren, haben sie doch einen neuen "Bösewicht" gefunden ...

"Wenn der Feind bekannt ist, hat der Tag Struktur."

Volker Pispers (Kabarettist)