LinaE ist eifrig diskutiert. Straftat ist Straftat und keine Straftat  hat eine wie auch immer geartete Rechtfertigung. Interessant ist wie  schnell von Einzeltätern bei zdf.de/dokumentation/… gesprochen wird und beim NSU nicht nach einer kriminellen Vereinigung ermittelt wird.                          

                                                               Geständnisse eines Neonazis                    Ein Aussteiger berichtet über illegale Geschäfte der  rechtsmilitanten Szene, über Waffendeals, Schießtrainings, Umsturzpläne  und Todeslisten.                                https://www.zdf.de/dokumentation/gestaendnisse-eines-neonazis                                    

Wenn es stimmt das sich Lina E. wegen den NSU-Morden radikalisiert haben soll, dann hängt das Eine mit dem Anderen zusammen. Die Untätigkeit des Bundesjustizministeriums und des Bundesinnenministeriums bei der Ermittlung des Untergrundnetzwerkes tun das Übrige. Selbstverständlich rechtfertigt das die Taten der Gruppe um Lina E. keinesfalls. Aber wer sich den 3 Teiler Geständnisse eines Neonazis mal anschaut, kommt nicht umhin eine Schieflage bei den Ermittlungen festzustellen.  Es gibt auch andere Schieflagen. de.wikipedia.org/wiki/Nordkreuz die in die Zeit der Radikalisierung von Lina E fallen. Das kann man ignorieren, aber es gibt das schwere  Logikdefizite, die eine Blindheit von Justiz und Ermittlungen vermuten  lassen.                        

                                                               Nordkreuz – Wikipedia                                                    https://de.wikipedia.org/wiki/Nordkreuz                                    

So sollen bayerische als auch NRW Polizeimunition bei diesen rechten Kreisen aufgetaucht sein. westfalen-blatt.de/ueberregional/… - dazugehörige Täter, die diese Polizeimunition weitergereicht haben, wurden nicht ermittelt, wenn ich mich recht erinnere.  Lina E. und ihre Gruppe  wird also radikal auf diesem Hintergrund.                        

                                                               Polizeimunition in falschen Händen                             Düsseldorf (WB). Besonders durchschlagskräftige Munition der  nordrhein-westfälischen Polizei ist in falsche Hände gelangt. Das  bestätigte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums dem WESTFAL…                                https://www.westfalen-blatt.de/ueberregional/nachrichten/politik/polizeimunition-in-falschen-handen-888397                                    

Nein es ist keine Rechtfertigung für die Taten rund um Lina E. - das Nichthandeln des Staates können nicht die Legitimation für  Selbstjustiz sein, sonst landen wir in der Barbarei. Aber wer jetzt von  Linksextremismus als Gefahr schwafelt, der sollte die Wechselwirkung  nicht ganz außer Acht lassen. Die Gesellschaft driftet auseinander und das  allerdings auch durch eine Art Untätigkeit bei Straftaten,die von der  rechten Seite begangen werden. Häufig sind Urteile mild und  Untergrundnetzwerke existieren ungestört, dass es die Spatzen von den  Dächern pfeifen. Die Beschwerden von Journalisten bei Querdenkerdemos und sonstigen  Aufmärschen manch Rechtsradikaler sind zahlreich, bei denen Polizisten  tatenlos daneben standen. Bei Hildmann in Berlin gab es Videos, in dem Polizisten zu sehen sind, die Morddrohungen als Meinungsfreiheit  duldeten. Es verwundert in dem Zeitraum nicht, dass sich dann sowas wie die Gruppe um Lina E. bildet.

Zuzusehen wie Mord und Todschlag als Einzeltäterthese sich  ständig wieder ereignet und die Polizei tatenlos zusieht, zeitigt dann  halt Ergebnisse. Wie gesagt es rechtfertigt die Taten des Linksextremismus keinesfalls.  Aber schaut man sich den gesellschaftlichen Hintergrund zu dieser Zeit  an, verwundert es auch nicht wirklich. Lina E.  entsteht auf dem Hintergrund einer Untätigkeit der Justizbehörden und Polizeibehörden.  Und wie man im jüngsten Fall von Bahar Aslan gesehen hat, setzt sich die Untätigkeit ja fort. Da wird eine Lehrerin  einer Polizeihochschule, die das Strukturproblem benennt, mit einer  Falschbehauptung auf die Straße gesetzt, weil die Polizeigewerkschaft  hetzt.  Da muss man sich nicht nur  fragen, ob die Polizei rechts blind ist, sondern ob die Polizei in  Teilen an den rechten Straftaten mitbeteiligt sind. Das Auftauchen von  Polizeimunition bei rechtsradikalen Gruppen mit Todeslisten sind ein  starkes Indiz dafür, dass das mutmaßlich der Fall ist.

Selbstverständlich hat  jeder Polizist als unschuldig zu gelten, wenn aber die Polizei ihre internen Straftäter deckt mit Billigung der jeweiligen Innenminister,  dann sind die Unschuldigen quasi in dieser Duldung Mittäter.  Auf diesem Hintergrund sind zwar die Taten der Lina E. verständlich, aber dennoch zu verurteilen, weil ein Fehler in der  Polizei und der Justiz noch lange nicht berechtigt selbst zum Straftäter  zu werden.

Allerdings je mehr bei rechten  Straftaten weggeschaut wird und je mehr diese vertuscht werden, desto  größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus Ohnmacht sowas wie Lina E. wiederholen könnte.  Das Rechtsradikale und rechte Verbrecher jetzt fröhlich brüllen "Haltet den Dieb!" sollte nicht verwundern. Das Nancy Faeser in den Chor einstimmt allerdings ein wenig schon. Die Teils abstrusen Behauptung so mancher Protagonisten der deutschen Polizegewerkschaft gehen einem intelligenten Menschen schon lange auf den Senkel. Sie  sind teils menschenverachtend und manchmal Zweifel ich, das diese einen  Eid auf das Grundgesetz geleistet haben. Und aufgrund der Untätigkeit  gegenüber dem rechten Terror hat man tatsächlich das Gefühl, dass hier  die Polizei schon vollständig von rechten Netzwerken infiltriert ist. Die oben erwähnte Dokumentation Geständnisse eines Neonazis bestätigt das teilweise.                          

Für die Demokratie ist das  brandgefährlich, wenn dem so sein sollte. Wurde 1923 der Hitlerputsch  noch abgewendet, weil die Beamten nicht mitspielten, gab es 1933 dann  keinen Widerstand mehr. Sollte es noch grundgesetztreue  Staatsanwälte, Richter und Polizisten geben, dann wäre es höchste Zeit  gegen rechtsradikale Kräfte aufzustehen und gegen diese zu ermitteln.  Egal ob sie Richter, Staatsanwälte oder Polizisten sind. Ich beobachte diese Abwärtsspirale in Deutschland jetzt eine geraume Weile. Es it mir vollkommen unverständlich wie wie Dekane einer juristischen Fakultät das BayPAG für verfassungskonform halten können.

Im Angesicht einer barbarischen  NS-Justiz und dem Grauen, das sich ereignete wurden die EMRK und die  Deklaration der Menschenrechte formuliert. Das Grundgesetz stellte einen  anderen Satz vorne an, weil es nicht nur das Leben des Menschen  berücksichtigen wollte. "Die Würde des Menschen ist  unantastbar." beinhaltet nicht nur das Leben jedes einzelnen lebenden  Menschen sondern auch den Respekt und die Würde des Menschen, welche  gestorben sind.

Es ist eine Mahnung die Würde des Menschen unter allen  Umständen zu achten. Das mag nicht immer erfüllbar  sein, aber es ist das alleroberste Staatsziel und erst dann folgt alles  andere. Diese Würde gilt auch für Getötete wie Oury Yallow, denn es war  von jeher nicht auf die Bürger begrenzt, sodern gilt für jeden Menschen. Die EMRK sieht von  Ausnahmefällen abgesehen wie Psyche oder Gesundheit vor, das jeder und  zwar wirklich jeder Mensch bei einer Freiheitsberaubung aufgrund einer  Straftat das Recht hat, den Grund für seine Festsetzung zu erfahren. Juristisch nennt man das  Anklage. Das Prinzip ist nicht neu und wurde von Paul Miranda einem  Mörder auch schon mal bis zum höchsten US-Gericht durchgeklagt. Das  einzige Vergehen, dass die Polizeibehörden im Grunde begangen haben, ihm  dieses Recht zu verweigern. Wir kennen dieses Recht im  Prinzip alle aus US-Krimiserien, die als Dramatik dazu benutzt werden,  dass ein offensichtlicher Täter die Ermittlungsbehörden dahingehend  unter Druck setzt, das noch nicht genügend Beweise vorliegen. Und hier kommt das, warum ich nicht verstehe, das es von Justizbehörden   bis Bild und Welt   von juristischen Dekanen bis Hinz und Kunz es in Deutschland geduldet  wird, dass ein Mensch nur mit Behauptung seiner Freiheit beraubt werden  kann. Derweil ist die Rechtstatsache  relativ simpel. Entweder du hast einen Straftäter vor dir, dann  verkünde ihm deine Anklage und die Freiheitsberaubung ist gar kein  Problem mehr. Das Recht ist erfüllt und alles ist gut. Oder aber du kannst keine  Anklage vorbringen aus welchen Grund auch immer, dann allerdings ist die  Freiheitsberaubung unrechtens.

Selbst wenn du noch so sehr glaubst,  dass dieser Mensch schuldig ist, du hast sein Recht zu wahren. Ja auch  bei einem bei dem du glaubst, dass er ein Mörder sei. Entweder du  hast irgendetwas, dass eine Anklage begründet oder du hast es eben  nicht. Und wenn du es nicht hast, dann hättest du ihm die Freiheit zu  gewähren, bis du eine Anklage erheben kannst. Das gebieten die Menschenrecht und eben auch die Würde des Menschen. Sowohl die #LetzteGeneration als auch Asylbewerber werden ohne diese Anklage grundlos ihrer Freiheit  beraubt. Das ist nach diesen Rechtsprinzipien unstatthaft. Erst wurde diese  Freiheitsberaubung auf 7 Tage ausgedehnt, was viele schon als  grenzwertig betrachteten. In der Zwischenzeit sind wir bei Monaten. Wer  das noch mit der Würde des Menschen für kompatibel hält ist mit Verlaub  ein Irrer, ein Verrückter, der die Menschenrechte nie verstanden hat. Der die  Motivation der Menschenrechte und der EMRK nicht verstanden hat, der  nicht begriffen hat, warum diese Form der Willkür einfach nicht  statthaft ist. Da hilft es auch nicht wenn ein bayerischer Innenminister  sich hinstellt und behauptet das sind Kriminelle. Wie gesagt hast du eine  Anklage, dann ist alles kein Problem. Formuliere deine Anklage und teile  sie dem Angeklagten mit und schon darfst ihn seiner Freiheit berauben.  Aber jegliches Polizeihandeln ohne diese Anklage ist, soweit nicht  pragmatische Gründe dem entgegenstehen menschrechtswidrig. Da ist mir  scheissegal, was irgendein Rechtsgelehrter, juristischer Dekan oder  sonst wer sagt. Rechtsgelehrte und juristische Dekane gab es auch unter  dem Nationalsozialismus. Wohin das führt, wenn Menschenrechte missachtet  werden, haben wir ja gesehen.

Das die Menschenrechte auch  von anderen Staaten missachtet werden, ist insbesondere für Deutschland,  kein Grund sie selbst zu missachten. Die Art und Weise, wie das mit  einer rechten Mainstreamhetze, in der Zwischenzeit selbstverständlich  geduldet wird, macht mir Sorgen.  Warum ich das so ausführe,  weil insbesondere die polizeigewerkschaftlichen Äusserungen aber auch  Sachen wie das von der Münchner Generalstaatsanwaltschaft gemeinsam  verbrochen mit dem LKABayern darauf hindeuten, das jegliches Verständnis  für Ethik und Moral fehlt.

Image

Zwar mag frei nach Hannah  Arendt nicht eindeutig bestimmbar sein, was das Gute ist, aber das Böse  zeigt sich relativ eindeutig, wenn es in Erscheinung tritt. Mag es auch  trivial sein und unter Umständen aus Gedankenlosigkeit entstehen, aber  es ist unabweisbar erkennbar.

Dir gefällt, was Arnold Schiller schreibt?

Dann unterstütze Arnold Schiller jetzt direkt: