In den letzten Wochen häufen sich Berichte, die andeuten, dass große US-Medienkonzerne wie Disney zunehmend politischem Druck ausgesetzt sind – etwa durch die Absetzung der Sendung Jimmy Kimmel Live! oder durch die Verlagerung von Marvel-Produktionen aus dem Bundesstaat Georgia. Was ist Fakt, was ist Spekulation – und wo bleiben offene Fragen?

Jimmy Kimmel Live!: Was ist gesichert?

Am 17. September 2025 wurde Jimmy Kimmel Live! vom Sender ABC (Disney) „indefinitely preempted“ – also auf unbestimmte Zeit aus dem Programm genommen.

Auslöser war ein Monolog, in dem Kimmel kritische Verbindungen zwischen dem Mord am konservativen Aktivisten Charlie Kirk und Teilen der MAGA-Bewegung herstellte.

Trump-nahe Kreise in der Medienaufsichtsbehörde FCC, insbesondere Brendan Carr, erhöhten daraufhin den Druck und drohten ABC mit Sanktionen.

Mehrere ABC-Affiliates zogen daraufhin die Sendung eigenständig aus dem Programm.

Nicht gesichert:

Ob Disney allein aufgrund politischen Drucks handelte oder auch interne Überlegungen zur Programmpolitik ausschlaggebend waren.

Ob und wann Kimmel zurückkehrt, bleibt offen.

Marvel, Georgia und Produktionsverlagerungen

Disney/Marvel verlagert große Blockbuster-Produktionen zunehmend aus Georgia ins Ausland, insbesondere nach Großbritannien.

Begründet wird dies mit steigenden Kosten für Löhne, Gesundheitsaufwendungen und logistischen Vorteilen in UK.

Lokale Medien in Georgia berichten von einem deutlichen Rückgang der Filmproduktion.

Nicht bestätigt:

Dass Marvel alle Produktionen abzieht – die Rede ist vor allem von großen Projekten.

Gerüchte über „20.000 Arbeitsplätze nach Deutschland“ haben keine seriöse Quelle und gelten als äußerst unwahrscheinlich.

Verbindung zwischen beiden Fällen?

Die parallelen Entwicklungen werfen die Frage auf, ob politische Spannungen und ökonomische Überlegungen zwei Seiten derselben Medaille sind.

Politischer Druck: Der Fall Kimmel zeigt, dass politische Einflussnahme unmittelbare Folgen für Inhalte haben kann.

Ökonomische Logik: Produktionsverlagerungen folgen in erster Linie wirtschaftlichen Argumenten – werden aber in einem zunehmend politisierten Klima getroffen.

Spekulationen und offene Thesen

Politische Vergeltung: Disney könnte Standorte und Inhalte strategisch anpassen, um Konflikten mit republikanischen Politikern zu entgehen.

Marktneuordnung: Medienkonzerne treffen Standortentscheidungen nicht mehr nur nach Kosten, sondern auch nach politischer Stabilität.

Deutschland als Ziel: Auch wenn es derzeit keinerlei Belege gibt, wird in Debatten vereinzelt Deutschland als potenzieller Produktionsstandort genannt.

Zum Schluss:

Belegt ist: Jimmy Kimmel Live! wurde aus dem Programm genommen, und Marvel verlagert Produktionen zunehmend aus Georgia.

Spekulation bleibt: Der Umfang politischer Einflussnahme sowie die Gerüchte über massive Produktionsverlagerungen nach Deutschland.

Klar ist: Die Verflechtung von Politik und Medienwirtschaft nimmt in den USA spürbar zu – mit Folgen, die über die Branche hinausreichen könnten.

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