Wie ich mich zum ersten Mal für Sex bezahlen ließ

Ein Samstagabend, der langsam in die Nacht überging. Ich saß an einem Tisch in einer Bar und schlürfte den Rest meines Cocktails. Meine Freunde, mit denen ich hergekommen war, waren inzwischen weitergezogen. Mir war nicht nach Feiern, ihnen schon. Kein Problem.

Ich spürte Blicke. Sie wanderten über meine Beine, den Rock, das Top, hinauf bis zu meinem Gesicht und wieder zurück. Schließlich nickte er mir leicht zu und kam näher. Er war älter als ich, etwas über 30 geschätzt, Businessfrisur, gepflegter 3-Tage-Bart und er wirkte sportlich. Ob ich was dagegen hätte, wenn er sich zu mir setzt und mich zu einem neuen Cocktail einlädt? Hatte ich nicht, er sah ja gut aus und etwas Gesellschaft ist nicht verkehrt. Ich entschied mich für eine Piña Colada und während wir tranken und Small Talk machten, spürte ich immer wieder seine Blicke.

Ich wartete auf die Frage, die unausgesprochen im Raum stand. Es wäre nicht mein erster One Night Stand und er war genau der Typ, auf den ich an dem Abend Lust hatte. Und schließlich fragte er. Doch es war eine andere Frage, als die mit der ich gerechnet hatte. Stattdessen bot er mir Geld an, wenn ich mit ihm käme. Darauf war ich nicht vorbereitet und überlegte hin und her. Tatsächlich mögen nur Sekunden vergangen sein, doch in meinem Kopf fanden ganze Grundsatzdiskussionen statt. Schließlich kam ich zu dem Fazit, dass ich ja zu einem ONS mit ihm bereit war und wenn obendrein noch etwas Geld drin wäre, warum eigentlich nicht?

So sagte ich schließlich okay und kurz darauf verließen wir beide die Bar, um zu ihm nach Hause zu gehen. Die Stimmung war immer noch heiter, gleichzeitig aber hatte ich auch etwas Lampenfieber und spürte eine gewisse Anspannung. Das war nicht einfach Spaß, sondern da war ein geschäftlicher Faktor hinzugekommen, ich hatte mich bereit erklärt, gegen Bezahlung Sex mit ihm zu haben. Das änderte vieles, auch wenn es oberflächlich gar nicht so wirkte. Ich war zum ersten Mal in die Rolle der Dienstleisterin gerutscht, welche zwar auch Spaß haben soll, jedoch in dem Rahmen, den der Partner, bzw. nun der Kunde steckt. Lampenfieber, wie gesagt, jedoch keine Angst oder Abneigung. Die Situation war aufregend, neu und ein Ausflug in eine Welt, mit der ich bisher wenig Berührungspunkte hatte und vorwiegend Klischees kannte. Es war ein Kick, dies nun für eine Nacht zur Realität werden zu lassen.

Angekommen bei ihm, gingen wir ins Wohnzimmer, wo er mir ruhig das vereinbarte Honorar auf den Tisch legte. Ich steckte es etwas unbeholfen ein und überlegte dabei, was jetzt käme. Würde er mir Anweisungen geben oder erwartete er stattdessen, dass ich die Initiative ergreifen würde? Wie sich herausstellte weder noch, denn er schenkte uns beiden Likör ein und wir redeten einige Minuten über Belanglosigkeiten. Das entspannte mich ein wenig und schließlich fragte ich, was er davon hielte, wenn ich mich kurz im Bad frisch machte und wir dann zusammen Spaß hätten? Er hielt viel davon.

Zurück aus dem Bad sollte ich mich dann ausziehen, während er mich vom Sessel aus betrachtete. Strippen war weder meine Vorliebe noch meine Begabung, aber nun gut. Mehr unbeholfen als lasziv schlüpfte ich aus meiner Kleidung, bis ich nackt vor ihm stand und wieder die musternden Blicke spürte. Wie schon erwähnt, war ich sexuell alles andere als unerfahren und hatte bereits einige ONS erlebt. Doch dabei führte eigentlich immer ich die Regie und tat im Grunde, worauf ich gerade Lust hatte. Hier aber gab es nun eine klare Rollenverteilung und die bedeutet, dass er sagte, worauf er Lust hatte und ich dies ausführte. Das soll nicht falsch rüberkommen, hätte er etwas verlangt, wozu ich nicht bereit war, dann hätte ich das nicht gemacht und ihm im Zweifel das Geld zurückgegeben. Aber ich fand es spannend und die Stellungen und Praktiken, die er wollte, waren auch alle okay und nichts Ungewöhnliches.

Trotzdem, ich war viel unsicherer als sonst, ich schaute immer wieder zu ihm und versuchte seine Reaktionen zu deuten. War es gut so, wie ich es machte? Oder eher nicht und er tat nur so, damit ich mich besser fühlte? Es dauerte bis ich mir halbwegs sicher war, mich wohl nicht zu blöd anzustellen und etwas lockerer wurde. Vor allem, als wir zu Stellungen übergingen, bei denen er der aktivere Part war.

So verging die Zeit und schließlich verschwand ich wieder im Bad, um mich zu säubern und anzuziehen.

Die Verabschiedung war dann freundlich aber nicht sentimental, keine Fragen, ob man sich mal wieder trifft, vielleicht zusammen frühstücken will oder dergleichen. Wir hatten viel Spaß zusammen, Sex in verschiedenen Stellungen und dennoch war es eine geschäftliche Vereinbarung und nun war das Treffen eben am Ende angelangt und man ging auseinander. Das war etwas, was ich so auch noch nicht erlebt hatte, doch es gefiel mir irgendwie. Ich hatte natürlich verschiedene Beziehungen, aber irgendwie bin ich in meinen vier Wänden am liebsten allein für mich. Bekanntschaften, die dann immer wieder Hallo sagen wollen oder auch mehr, sind da eher lästig. Hier nun war klar Schluss und fertig und das war angenehm. Auch, weil ich so oder so gerade einige Dinge im Kopf hatte, über die ich nachdenken wollte.

Denn: Ich hatte mich recht ungeplant prostituiert und was bedeutete das eigentlich? Es war weder schmuddlig und demütigend wie ich es aus dem Fernsehen kannte noch mondän und verrucht. Stattdessen war es einfach nur Sex, bei dem ich aber eine Rolle im Drehbuch des Kunden übernahm und es nur am Rande um meine Bedürfnisse ging. War das gut? Schlecht? Hatte ich einen Fehler gemacht?

Es war anders. Klar war, es verschaffte mir einen Kick, ich fühlte mich wohl in der Rolle der Wünscheerfüllerin und es schmeichelte mir, dass mein Körper, mit dem ich in vielerlei Hinsicht unzufrieden war, wohl doch ziemlich anziehend und verführerisch sein konnte. So fuhr ich also von meinem ersten Kunden, dem noch viele folgen sollten, nach Hause.

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