Das Prinzip eines Coworking Spaces ist es, dass nicht nur viele unterschiedliche Leute an einem Platz gemeinsam arbeiten, sondern auch, dass viele verschiedene Denkweisen vertreten sind. Durch die mannigfaltigen Jobausprägungen, die verkörpert durch die Coworkerinnen und Coworker, aufeinandertreffen, kann es schon mal passieren, dass sich am Kaffeeautomaten Game-Designer und Immobilienmakler gegenüberstehen. Eine sonst am Arbeitsplatz eher ungewöhnliche Kombination, die man nutzen sollte!

Der Traum jedes Start-ups

Das ist es, was es vor allem für Start-ups den Reiz ausmacht, in einem Coworking Space ihre Idee voranzubringen. Besonders in der Pre-Seed-Phase bietet es einem die Chance, die eigene Idee möglichst vielen Leuten mit breit gefächertem Wissenshintergrund zu präsentieren. Und wo der Informatiker praktische Tipps zur Lösung eines konkreten Problems geben kann, fällt der Influencerin auf, dass die Präsentation für den nächsten wichtigen Pitch ungeeignete Bilder hat.

Daher sollte man als Coworker*in unbedingt nicht nur öfter mal an der Kaffeemaschine vorbeischauen, sondern sich auch auf eine gemeinsame Mittagspause mit den anderen einlassen.

Die Wirkung des Kaffees

Diese kurze oder auch mal längere Unterbrechung der Arbeit verschafft einem nicht nur Bewegung, sondern ist eine der essenziellen Kommunikationsmöglichkeiten, in denen die Leute bereit sind, sich auf ein längeres Gespräch einzulassen. Dies sogar als wünschenswert betrachten, um eine soziale Bindung zu den Mitmenschen im Coworking Space aufzubauen. Durch die naturbedingte Fluktuation laufen einem auf den Gängen immer wieder neue Gesichter entgegen, die auf einen eventuell so sympathisch wirken, dass man sich gerne mit ihnen direkt bei einem Kaffee unterhalten möchte. Oder man entdeckt, dass der schlechtlaunige Systemadministrator aus dem Büro rechts von einem nach der ersten Tasse Kaffee plötzlich viel gesprächiger wird und einem hilfsbereit ein paar gute Vorschläge macht, wie man seine Passwörter trotz der vielen Groß- und Kleinbuchstaben, garniert mit Sonderzeichen, trotzdem merken und sicher speichern kann.

Ein wichtiger Punkt in der Mittagspause ist natürlich die Wahl des Essens. Das fängt an mit: Bringt man sich selbst etwas mit oder geht man mit den Kollegen zum Döner nebenan. Aus eigenen Erfahrungen wird generell alles kommentiert, schafft man es jedoch, sich selbst lecker aussehendes Essen mitzubringen, zieht man nicht nur den Neid der Kollegen auf sich, sondern steigt auch in deren Achtung.

Eine Anekdote aus dem eigenen Coworking Alltag

Mittwochs ist bei uns bereits ritualisiert der Burger-Tag, bei dem alle gemeinsam Burger und Pommes holen, oder für die besonders Beanspruchten mitbringen, um anschließend gemeinsam in der Küche zu essen. Die Gespräche, die sich dabei ergeben, handeln von warum man seinen Burger besser mit Messer und Gabel isst bis zu eher deftigen Themen, die man auch an einem Stammtisch nach drei Bier besprechen könnte. Dadurch lernt man die Kollegen jedoch gleich auf einem ganz anderen Level, auch ein viel persönlicheres, kennen und hat auch keine Scheu mehr, nach der Arbeit mal gemeinsam in einer Kneipe zu versacken. Als Gründer eines Start-ups bietet einem dies die optimale Gelegenheit des täglichen Networkings.

Für das Teambuilding im Coworking Space ist es also unerlässlich, spätestens um die Mittagszeit das erste Mal einen Abstecher in die Küche zu machen. Trifft man dort auf neue Gesichter, bietet einem sich die perfekte Gelegenheit, wie nebenbei die Neugierde zu stillen und die wichtigsten Fakten über den neuen Coworker/die neue Coworkerin herauszufinden. Nur wichtig ist es, das Herunterschlucken passend zu timen, um eloquent auf etwaige Gegenfragen, was man beruflich und vor allem im Coworking Space mache, antworten zu können.
Durch die Gespräche, die spontan dann doch mal auch auf die Arbeit kommen können, ergeben sich hin und wieder auch wunderbare Idee, wie beispielsweise diejenige, einen Artikel darüber zu schreiben, warum die Mittagspause und die Kaffeemaschine im Coworking Space eine so wichtige Stellung einnehmen.

Natürlich trägt es auch zu einem angenehmeren Arbeitsklima bei, wenn man nicht anonym in einem Büro miteinander arbeitet, sondern sich spätestens eine Stunde vor der Mittagspause anfängt auszutauschen, welche momentanen Essensvorlieben man hat und ob man diese gemeinsam befriedigen möchte. Daraus können sich durchaus anregende Gespräche ergeben, die beim gemeinsamen Mittagessen fortgesetzt werden und die einem endlich die Erleuchtung bringen, was der Coworker am Schreibtisch gegenüber immer für kryptische Zahlen und Bezeichnungen beim Telefonieren weitergibt. So kann man nebenbei auch noch seinen Horizont erweitern und Einblicke in andere Arbeitsfelder bekommen.

Firmenwechsel inklusive

Im Idealfall kann es auch laufen, wie selbst erlebt und zwei Coworker verstehen sich so gut, dass der eine seinen Job kündigt und beim anderen als neuer Mitarbeiter anfängt. Hat den Vorteil, dass man weder den Arbeitsplatz wechseln muss, noch sich an neue Kollegen gewöhnen, da man die sowieso schon vom Kaffeeautomaten und der Mittagspause her kennt.

Und zum Schluss darf man natürlich nicht vergessen, dass Kaffee und Essen bei den meisten Menschen gute Laune hervorrufen und man daher sich positiv ins Gedächtnis einschreibt, wenn man mit den anderen Coworkerinnen und Coworkern ein nettes Gespräch während des Wartens auf den Kaffee oder des Mittagsessens führt.