Vor einigen Jahren, im Zuge der Zunahme der Einwirkung von sozialen Netzwerken auf breite Massen, ordnete sich in den westlichen Gebrauch, und erhielt sogar eine Definition in Wikipedia, ein neuer Begriff "Kultur der Abschaffung".  Dies ist, wie Wikipedia berichtet, "ein Verfahren, einen Prominenten oder eine Gruppe für rechtliche, soziale und ethische Verstöße durch ein Autodafe hauptsächlich in sozialen Medien zur Verantwortung zu ziehen".

Es ist zu betonen, dass die "rechtlichen, sozialen und ethischen Verstöße" in diesem Fall nicht von einem Gericht oder gar einer autoritativen öffentlichen oder staatlichen Organisation festgestellt werden, sondern von einer anonymen Gemeinschaft unbestimmter Zusammensetzung, insbesondere in sozialen Netzwerken. Und weiterhin erfahrungsgemäß mündet diese "Heranziehung zur Verantwortung" schnell aus "virtuellem" Bereich zunächst in die "großen" Medien und dann in die politische, soziale, wissenschaftliche, kulturelle, wirtschaftliche usw. "brachiale Realität".

Gleichzeitig machen die Medien – in der Regel mit Verweis auf die Netzwerk-Gemeinschaft und ohne sich die "Mühe" zu machen, die eigene (darunter rechtliche) Gerechtigkeit der "Abschaffung" zu prüfen - den "Abgeschaffenen" zum Paria: viele Nachbarn, Bekannte und Kollegen grüßen ihn nicht mehr, oft verliert er seinen Job und seine Existenzmittel. Wirksame „Abwehrmittel“ gegen einen solchen „virtuellen“ Angriff gibt es nicht. Insofern es unmöglich ist, im Prozess mit dem Blog zu liegen, der eine "Meinung" zum Ausdruck bringt.

Aber es gibt noch eine andere Fassung derselben "Kultur der Abschaffung", die noch härter, direkter, sozial, politisch und moralisch und ethisch bedeutsam ist - wenn ihre Initiatoren die Macht und/oder ihre wichtigsten Institutionen und/oder führenden Medien sind. Dann kann jeder beliebige "abgeschafft" werden.

Wir haben bereits gesehen, wie man während der ungestraften blutigen BLM- und Antifa-Aufständen in führenden US-Städten, die unter der Kontrolle von Gouverneuren und Bürgermeistern der Demjkratischen Partei standen, die Polizei »abschaffte". Wir haben bereits gesehen, wie im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfs "abgeschafft" (als "Rassisten", "inländische Terroristen" oder sogar "Faschisten") der amtierende Präsident Donald Trump und seine Anhänger wurden. Wir haben gesehen, dass Äußerungen des "Team Trump" einfach aus den sozialen Medien, dem Fernsehen und den Zeitungen verschwunden waren  oder mit dem spöttischen Etikett "Es ist ein Fake" versehen wurden.

Gerade so wurden alle Versuche einer gerichtlichen Überprüfung der "Gerechtigkeit und Unbefangenheit" der US-Wahlen "abgeschafft". Und so war – mit der «Abschaffung» der unparteiischen Urteile – die Auszählung der unbeglaubigten Wahlzettel mit fehlenden Briefstempeln möglich.

Wir sehen, dass ebendiese von oben kommende «Kultur der Abschaffung» auf katastrophale Weise nicht mehr die massenhafte privaten Meinungen verändert, sondern die grundlegenden, fundamentalen Prinzipien jener Ethik, die seit Jahrhunderten der wichtigste interne Regulator des persönlichen und gesellschaftlichen sozialen Lebens der westlichen kapitalistischen Gesellschaft ist. Oder, mit Worten des großen Kant gesagt, das "moralische Gesetz in uns" wird "abgeschafft".

Aber immerhin, wie alle großen Rechtswissenschaftler betonen, sind die moralischen Normen älter als die gesetzgebenden, und die gesetzgebenden Normen folgen immer (wenn auch mit Verspätung) den moralischen. Und wir sehen, dass in den USA, Großbritannien, im großen Teil Europas eine solche «Kultur der Abschaffung» gleichzeitig (und schnell) sowohl die Normalität der Gesetze als auch die Normalität der Gesetzesausführungssysteme verändert.

Warum erwies sich dies möglich? Erstens, weil wir bereits in einer Ära fast vollständiger Dominanz der amerikanischen „vierten Gewalt“ – der Medien und sozialen Netzwerke – leben. Wenn es in den Jahren 1983-1985 etwa 50 große multidisziplinäre Medienbeteiligungen auf der Welt gab (mit Fernsehsendern, Filmstudios, Zeitschriften, Verlagen, Radiosendern) waren, gab es 2013 nur fünf, die vom US-Kapital kontrolliert wurden: Time Warner, News Corporation, The Walt Disney Company, Viacom / CBS Corporation und Comcast / NBCUniversal.

Und dann kamen die "Big Five" der sozialen Netzwerke und Instant Messenger hinzu. Laut einer Studie von We Are Social war Facebook im Januar 2021 mit 2,74 Milliarden monatlich aktiven Nutzern das weltweit beliebteste Netzwerk, gefolgt von YouTube (2,29 Milliarden), WhatsApp an dritter Stelle (2 Milliarden), Facebook Messenger an vierter (1,3 Milliarden) und Instagram an fünfter (1,22 Milliarden). Die wiederum vollständig vom amerikanischen Kapital kontrolliert werden.

Heute bilden die beiden „Big Five“ dieser privaten, nichtstaatlichen, amerikanischen Mediengiganten und sozialen Netzwerke fast vollständig das „Bild der Welt“ für die große Mehrheit der Bürger der Weltgemeinschaft. Das heißt, sie bestimmen, was die Leute jeden Tag sehen, hören und lesen. Diese neuen Medien haben bereits ihre Fähigkeit erkannt, die öffentliche Meinung neben (und sogar im Gegensatz zu) jeder Macht zu manipulieren. Insbesondere  ermöglichen es diese Medien, Tatsachen oder Pläne informativ zu zerstören, indem sie sie einfach vor der Gesellschaft verbergen, oder diese Tatsachenpläne zu verfälschen und zu verzerren.

Wie die Eigentümer der Medien und sozialen Netzwerke erklären, handelt es sich dabei um eine neue Norm, die es angeblich erlaubt, „den Zuschauer und Leser vor unerwünschten oder ungenauen Inhalten zu schützen“. Eine solche "neue Norm" verengt jedoch unweigerlich das "Blickfeld" fast aller Bürger auf Kosten einer Informationszensur und der Unterdrückung der "Kultur der Abschaffung". Und ein Bürger stellt unweigerlich die Frage, inwieweit er aufgrund der "Informationsvivisektionen" noch er ein Bürger bleibt.

Bürger zu sein heisst, eine Person zu sein, die über alle Informationen verfügt, um Ereignisse zu bewerten und Entscheidungen zu treffen. Darunter zur Bildung und Äußerung einer eigenen Meinung über alle Lebenssituationen. Einschließlich, für Entscheidungen über die Wahl eigener Lebensbahn. Einschließlich, für Lösungen in der Verwaltung Ihres eigenen Unternehmens. Einschließlich für Entscheidungen bei Wahlen über die Personen, denen er die Verwaltung seiner Geschicke anvertraut.

Und wenn es keine Möglichkeit gibt, sich vollständig zu informieren und darüber hinaus auf der Grundlage dieser Informationen eine eigene Meinung zu äußern, dann gibt es keinen Menschen als Bürger!

Hier ist, was Victor Hansen, ein Militärhistoriker und amerikanischer Professor in Stanford, dazu in seinem ironischen Essay „America’s New Normal“ gesagt hatte: „Die Zerstörung von Leben und Karrieren aufgrund von ‚falschen Gedanken‘ rettet noch mehr Leben und Karrieren. Facebook- und Twitter-Zarentümer sichern  die nötige Abschreckung. Jetzt, als die Amerikaner wissen, dass sie mit einem falschen Wort, einer falschen Handlung oder einem falschen Blick ihre Existenzgrundlage oder sogar ihr Leben für immer verlieren können, sind sie vorsichtiger und verhalten sich aufgeklärter und kontrollierter. Die Guillotine der sozialen Medien ist ein humanes, wissenschaftliches Werkzeug, um die Massen in der Unterwerfung zu halten".

Es ist nicht zu verkennen, dass die westlichen Mechanismen der "Kultur der Abschaffung" nach dem Banderow-Putsch in der Ukraine im Jahr 2014 erfolgreich gegen Russland eingesetzt wurden. Und dass erst der Beginn der russischen speziellen Militäroperation in der Ukraine, deren Ziel erklärtermaßen der Schutz des Donbass, die Entmilitarisierung und Denazifizierung der Ukraine und die Verhinderung einer Annäherung der NATO-Infrastruktur an die Grenzen Russlands ist, alle vom Westen genutzten Mega-Mechanismen der "Kultur der Abschaffung" bis an ihre Grenzen offengelegt und verschärft hat.  Daher ist es hier absolut notwendig, den Leser an die wahre Vorgeschichte dieses Konflikts zu erinnern, der sorgfältig vor den westlichen und ukrainischen breiten Massen durch ein geschickt konstruiertes System von „Annullierungen“ verborgen wurde, das von Megamaschinen der westlichen Medien gebaut wurde.

Was man in der Welt nicht weiß

Zunächst einmal geben wir zu, dass die westliche Einstimmigkeit die "Kultur der Abschaffung" in Bezug auf die Ukraine  sichergestellt hat.

Fast niemand in der Welt weiß, dass im Frühjahr 2014 in Kiew ein bewaffneter Nazi-Bandera-Putsch stattfand, der von den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Polen unterstützt wurde. Kaum jemand in der Welt weiß, dass die stellvertretende US-Unterstaatssekretärin Victoria Nuland den Nazis auf dem Kiewer Maidan vor laufenden Fernsehkameras persönlich Kekse verteilt hat und dass sie später öffentlich zugab, dass allein die USA 5 Milliarden Dollar in die Vorbereitung dieses Putsches investiert haben!

Kaum jemand in der Welt weiß, dass sich die Krim dem Staatsstreich entschieden widersetzte und in einem Referendum ihre Unabhängigkeit erklärte, woraufhin sie Russland zum Beitritt aufforderte. Die Welt weiß auch nicht, dass wenig später die Richtigkeit und Unbedingtheit des massenhaften Wunsches der Krimbewohner nach einer Wiedervereinigung mit Russland durch zwei große unabhängige soziologische Studien bestätigt wurde, darunter eine von einem so unbestreitbar angesehenen internationalen soziologischen Unternehmen wie der Pew Research Group.

In der Welt weiß fast niemand, dass die Nazis im Jahr 2014 »zur Einschüchterung" der nicht übereinstimmenden solche repräsentativen Repressionen wie das Verbrennen von fast 50 Zivilisten in einem Gewerkschaftshaus in Odessa oder die Ausführung einer friedlichen Demonstration in Mariupol durchgeführt haben, als 11 Menschen getötet wurden. Fast niemand auf der Welt weiß, dass sich die Bürger von Donbass nach dem Putsch gegen die Junta in Kiew gestellt haben und dass die Kiewer Bandera-Clique Truppen entsandt hat, um sie zu unterdrücken, und fast ein halbes Jahr lang die Zivilbevölkerung von Donbass mit schweren Waffen verprügelt hat und bombardierte sie auch mit Kampfflugzeugen.

Fast niemand in der Welt weiß, dass die Bürger des Donbass ein Referendum über die Unabhängigkeit ihres Gebiets von der banderitischen Ukraine abgehalten haben. Fast niemand in der Welt weiß, dass die ukrainischen Truppen in den acht Jahren des Krieges seit 2014 den Donbass ununterbrochen bombardiert und etwa 13 000 Zivilisten, darunter 500 Kinder, getötet haben. Fast niemand in der Welt weiß, dass die USA und ihre NATO-Verbündeten in diesen acht Jahren mehr als 4 Milliarden Dollar in die Ausbildung, Umschulung und Bewaffnung der Kiewer Junta für die "Rache" im Donbas investiert haben. Fast niemand in der Welt weiß, dass die jahrelangen Versuche, den Konflikt in der Ukraine durch Verhandlungen zwischen Kiew und dem Donbass (das Minsker und das Normandie-Format) zu lösen, von Kiew und den Ländern der Europäischen Union immer wieder zerstört oder torpediert wurden.

Darüber hinaus weiß fast niemand in der Welt, dass US-Präsident Barack Obama im Jahr 2016 eine weitere - und sehr bedeutende! - "Aufhebung", die Abschaffung des internationalen Rechts! Am 3. Mai 2016 sagte Obama bei der Diskussion über die sogenannte transpazifische Partnerschaft: "Die Welt hat sich verändert. Die Regeln ändern sich mit ihm... Amerika muss die Regeln schreiben. Amerika muss Entscheidungen treffen. Andere Länder sollten nach den Regeln spielen, die Amerika und seine Partner festlegen, und nicht umgekehrt». Und in den politischen Äußerungen amerikanischer Politiker, Juristen und Journalisten ist immer öfter der Begriff "regelbasierte Welt" statt Völkerrecht zu hören,.

Infolgedessen weiß fast niemand in der Welt, dass die Ukraine bis zum Beginn der russischen Sonderoperation eine schlagkräftige und gut bewaffnete militärische Faust von über 100.000 Mann im Osten gegen den Donbass konzentriert hatte, die Anfang März in den Donbass einmarschieren sollte. Fast niemand in der Welt weiß, dass im Januar/Februar 2022, also genau VOR der russischen Sonderoperation, 50 militärische Transportflugzeuge aus westlichen Ländern in der Ukraine eintrafen und 2.000 Tonnen Waffen und Munition lieferten.

In der Welt weiß fast niemand, dass die militärische Spezialoperation Russlands die Offensive der Ukraine gegen den Donbass nur zwei Wochen vorangetrieben hat. Kaum jemand in der Welt weiss, dass sowohl die Ukraine als auch der Westen in den letzten Jahren aus den Medien und den sozialen Netzwerken fast alle Informationsquellen "herausgeschnitten" haben, die der Welt die russische Sicht der Dinge und die russische Position vermitteln können.

Kaum jemand in der Welt weiss, dass die Nazi-Junta in der Ukraine ein politisch-militärisches Regime errichtet hat, dem es in acht Jahren durch massive Propaganda, Einschüchterung und direkten Terror gelungen ist, das Massenbewusstsein fast vollständig im Sinne des antirussischen Nazismus zu "reformieren" und die Ukraine in ein "Anti-Russland" zu verwandeln. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass eine ähnliche antisemitische Operation des Hitler-Regimes im "aufgeklärten Europa" sechs Jahre dauerte - von 1933 bis 1939 ...

Ferner weiß fast niemand in der Welt, dass Herr Zelensky am 20. Februar 2022 (einen Tag bevor Russland die Unabhängigkeit der Donbass-Republiken anerkannte!) in München erklärte, die Ukraine sei bereit, "zur Verteidigung" eigene Atomwaffen zu erwerben!

All dies ist der Welt kaum bekannt. Ebendaher ist es der westlichen Megamaschine der "Abschaffungskultur" über die oligopolistisch kontrollierten Medien und die sozialen Medien gelungen, angesichts der bereits erfolgten antirussischen "Abschaffungen" fast augenblicklich eine riesige Welle wütender Russophobie auszulösen. Und vor diesem Hintergrund der Russophobie hat der Westen eine neue und weitaus mächtigere Spirale verschiedener "Aufhebungen" jeglicher internationaler Legitimität aufgebaut, von einer Welle illegaler Sanktionen gegen Russland bis hin zu einer Welle illegaler Lieferungen an die Ukraine - angeblich "zum Schutz" - riesiger Finanzhilfen und gigantischer Mengen immer leistungsfähigerer Rüstungsgüter.

Annullierung aller Russen im Laufe des Krieges in Donbass

Was hat sich also seit Beginn der russischen Spezialoperation geändert?

Es ist bekannt, dass russische Studenten im Westen allmählich auf systemische Russophobie stoßen - sie werden zunehmend von westlichen Universitäten beleidigt oder ausgewiesen, und ihre Meinung zum Krieg in der Ukraine spielt keine Rolle: Sie werden nur beleidigt und ausgewiesen, weil sie Russisch sprechen und denken . Bedeutenden russischen Wissenschaftlern wird bereits die Veröffentlichung in westlichen Fachzeitschriften verweigert - einfach aufgrund ihrer russischen Staatsbürgerschaft, und zwar allen Wissenschaftlern, von Physikern bis zu Geisteswissenschaftlern.

Russlands größter Dirigent, Valery Gergiev, der sich weigerte, die russische Sonderoperation in der Ukraine öffentlich zu verurteilen, wurde als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker und Musikdirektor des Verbier Festival Orchestra entlassen, trat als Ehrenpräsident des Edinburgh International Festival zurück, seine Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsoper und dem Rotterdamer Philharmonischen Orchester wurde beendet und Auftritte des Orchesters des Mariinsky Theaters im Ausland wurden abgesagt. Aus den gleichen Gründen wurde eine Tournee des großen russischen Pianisten Denis Matsuev abgesagt.

Der Internationale Klavierwettbewerb in Dublin und der Internationale Klavierwettbewerb in Honens (Kanada) haben ihre Einladungen an russische Pianisten zurückgezogen. Die Nationaloper Warschau hat die für April geplanten Aufführungen von Musorgskys Oper "Boris Godunow" abgesagt. Die Aufführung sollte unter Beteiligung russischer Sänger stattfinden.

Im polnischen Bydgoszcz hat die Novaya Opera die Oktober-Premiere von Tschaikowskys Eugen Onegin abgesagt, und die Pommersche Philharmonie verzichtet komplett auf russische Komponisten in ihrem Konzertrepertoire. Die Babi-Jar-Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch wurde aus dem Anschlagzettel des Beethoven-Osterfestivals in Warschau gestrichen. Das Cardiff Philharmonic Orchestra in Wales hat beschlossen, Tschaikowskys Werke, darunter die Ouvertüre 1812, die Zweite Symphonie ("Kleinrussland") und den "Slawischen Marsch", nicht aufzuführen, da sie nach Ansicht des Orchesters "zu diesem Zeitpunkt unangemessen" sind.

Tschaikowsky, Schostakowitsch und Rachmaninow werden von Konzertplakaten getilgt, russische Schriftsteller und ihre Bücher, darunter Werke von Dostojewski, werden verboten. Lettland hat in die «schwarze Liste» mit dem Einreiseverbot für mehrere Dutzende russischer Künstler und Kulturschaffenden eingetragen. Russische Sportler werden von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Außerdem wir den Russen jetzt gleichzeitig häufig - und offen! - die medizinische Versorgung im Westen verweigert! Es hat auch russische (russischsprachige) Kinder und Jugendliche erreicht, die in Kindergärten, Schulen und auf der Straße belästigt und geschlagen werden, nur weil sie Russisch sprechen!

Auch die Katzen wurden erreicht. Die World Federation of Felinologists (Katzenspezialisten) verbot russischen Katzen die Teilnahme an Ausstellungen und disqualifizierte dann russische Katzen-Stammbäume ... Sie griffen sogar nach Futter. Aus dem Namen des Cocktails Moscow Mule entfernen Sie das Wort "Moskau", "russischer Salat" (wie sie "Olivier" nennen), umbenannt in Salat "ukrainisch", das kanadische Gericht "Putin" (Poutine) verschwindet aus Restaurants und russischer Wodka wird aus Bars entfernt.

Wenn man es ernst meint, handelt es sich um totale "Abschaffung der Präsenz" Russlands, der Russen und der russischen Kultur im Ausland. Ein Russe im Westen kann kein Wissenschaftler, kein Musiker, kein Dichter, kein Sportler, kein Geschäftsmann sein - nichts als ein "Besatzer und Aggressor"! Und es ist kein Zufall, dass Hollywood immer wieder Filme dreht, in denen die Vereinigten Staaten als alleiniger Sieger über den Nationalsozialismus genannt werden und der entscheidende Beitrag der sowjetischen Armee zum Sieg einfach ignoriert oder beschönigt wird. Und es ist kein Zufall, dass die Kinder in Japan einfach nicht wissen, wer genau die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hat...

Und wiederum ist es kein Zufall, dass Obama vor 6 Jahren das Völkerrecht „abgeschafft“ und durch amerikanische „Regeln“ ersetzt hat. Die USA und die EU verhängen gegen Russland bereits das sechste Paket der «Notfallsanktionen». Dem Russland wurden einfach über 300 Milliarden  Dollar gestohlen - die Hälfte seiner Devisenreserven, indem sie in US-Notenbanken eingefroren wurden. Europäische Banken sperren die Konten und Überweisungen von Russen, die in der EU leben, ohne Grund. Wobei wird erklärt, man handele "nach Regeln":  wegen der aktuellen Weltlage wurden die Regeln für die Überprüfung des Kundenstatus angeblich verschärft.

Ende Februar kündigte die EU an, dass die Russen nicht mehr als € 100.000 auf Einlagen bei europäischen Banken aufbewahren dürfen und dass sie nach dem 12. April keine Wertpapiere verkaufen können ... Und in den USA und der EU wird ernsthaft diskutiert,  wie man auch privates russisches Geld in amerikanischen und europäischen Banken stehlen kann.

Wir betonen, dass damit die Sanktionspolitik der USA und der EU - "tatsächlich" nicht nur das historisch "unveränderliche" Postulat der Marktwirtschaft vom "heiligen Recht des Privateigentums" "aufhebt". Gleichzeitig wird der einzige von der UN geschaffene Mechanismus zur Beilegung von Handels- und Wirtschaftsstreitigkeiten und Konflikten zwischen Ländern – die Welthandelsorganisation WTO – vollständig "аbgeschafft“ und sinnlos gemacht. Alle Ziele und Garantien der WTO, die der objektiven und fairen Beilegung solcher Streitigkeiten dienen sollten, wurden als unnötig verworfen.

Was nun?

Die vom Westen eingeleitete Ära der "Kultur der Abschaffung" wird dem Westen bald viele unbequeme Fragen stellen. Wie kam es, dass die "in Fetzen gerissene" (so Barack Obama) russische Wirtschaft trotz des Drucks der rücksichtslosesten "höllischen Sanktionen" der Geschichte gut dasteht? Und dem Westen sogar Gegensanktionen auferlegt, deren Schmerzhaftigkeit praktisch alle Bürger Europas und Amerikas durch einen unglaublichen Preisanstieg bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen haben? Wie kam es, dass sich „ein schwaches Tankstellen-Land, das auf einer Öl- und Gasnadel sitzt“ (wieder Obama), plötzlich als fast einziger Lieferant Amerikas entpuppt, mit Brennstoff für Kernkraftwerke, Neon für die Herstellung von Mikroelektronik, sowie Nickel, Titan und Düngemittel für Felder und andere "extreme Bedürfnisse"?

Solche Fragen häufen sich, und bald werden sich die amerikanischen und europäischen Massen nicht mehr mit Bidens Behauptungen von "Putins Inflation" und "Putins Energieerpressung" zufrieden geben.

Wie kommt es außerdem, dass russische Hyperschallraketen, die der Westen vor einem Jahr lachend als "Karikaturen" (CNN) bezeichnete, irgendwie aufsteigen, dorthin fliegen, wo sie hin sollen, von nichts getroffen werden, ihre Ziele superpräzise treffen und auf einmal große ukrainische Militärstützpunkte oder Hunderte westlicher "Glücksritter" zerstören, die in die Ukraine gekommen sind, um "russische Orks zu jagen"? Wie kam es, dass die angepriesenen türkischen Bajraktars zu Dutzenden unter den Angriffen "veralteter" russischer Luftabwehrsysteme fallen, und dass "veraltete" russische Panzer ihre Angriffe fortsetzen, nachdem sie von fünf "tödlichen" amerikanischen Javelins getroffen wurden?

All diese Fragen werden nach dem Rückgang des Grades zahlreicher "Agiotage-Abschaffungen" bei der verdummten westlichen Massen unweigerlich auftreten. Und wenn sie das tun, werden sie andere, tiefere und ernstere Fragen aufwerfen.

Jetzt geht vieles, bisher undenkbar, in die Kategorie des Erlaubten, «fairen» oder sogar guten über. Aber dann stellt sich den Bürgern des Westens, die aktiv an eine solche „Kultur der Abschaffung“ gewöhnt werden, die Frage: Warum ist das alles nur gegen Russen erlaubt? .. Es gibt doch Araber, Afrikaner, Hindus, Juden und alle möglichen Weißen, die wir nicht besonders mögen... Warum sollte man sie nicht auch "abschaffen"?

Eigentlich haben Europa und die Vereinigten Staaten dies bereits durchgemacht ... auch in Hitler-Deutschland und im rassistischen Amerika…

Und dann stellt sich vor uns eine kritische und wichtige Frage. Hat der westliche Massenmenschen zumindest die Überreste einer stabilen humanistischen Moral, das heißt des gleichen kantischen "moralischen Gesetzes im Inneren"? Behält diese Person „äußere“ Bremsen bei der Achtung der Gesetze bei, die es ermöglichen, den ungezügelten egoistischen Aktivismus seiner Natur irgendwie einzuschränken? Und schließlich, die Hauptsache ist, gibt es noch in der westlichen Gesellschaft, in all ihren Gemeinschaften, schließlich im Gesetzgebungssystem des Gesamtwestens, zumindest den restlichen Respekt vor den Prinzipien der Gleichheit und Gerechtigkeit, der die totale «Abschaffung» der Willkür globaler Medien eindämmen wird?

Wenn das alles nicht da ist, dann gibt es auch keinen Westen. Das heißt, es ist noch da, aber es wird sehr bald nicht mehr sein. Der böse Wille derselben globalen Medien wird es schnell – und stetig – in „totale Virtualität“ verwandeln …